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Anleitung: Lavendel und Lavendelblüten richtig trocknen

Der Lavendel gehört zu den Pflanzen, deren betörender Duft gerne über einen langen Zeitraum erhalten bleiben soll. Damit auch Sie den herrlichen Duft mit der leichten Würze über den nächsten Winter retten können, ist es wichtig, dass der Lavendel oder wenigstens die Blüten richtig getrocknet werden. Dafür stehen die unterschiedlichsten Methoden zur Verfügung.

Lavendel wird besonders wegen seiner ätherischen Öle, die einen wunderbaren Duft haben, gerne für längere Zeit haltbar gemacht. Denn nicht nur in den Sommermonaten kann diese Pflanze für viel Freude sorgen. Damit auch Sie ihren Lavendel zu den heimischen vier Wänden weiter verwendet können, stehen ihnen generell erst einmal verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So können Sie den blühenden Lavendel in eine Vase stellen und ihn so in frischer Form in ihrer Wohnung oder im Haus verteilen. In der Regel hält sich dieser auch gut in der Vase. Sie sollten allerdings darauf achten, dass Sie regelmäßig das Wasser wechseln. Es wird durch die enthaltenen Öle schnell braun und sieht deshalb mitunter etwas unansehnlich aus.

Viel interessanter und nutzbarer ist der Lavendel allerdings in getrockneter Form. Denn so kann er nicht nur als Deko zum Einsatz kommen. Vielmehr kann getrockneter Lavendel auch als:

  • Duftkissen in Räumen und Schränken genutzt werden
  • als Lavendelöl
  • als Badezusatz
  • als Tee
  • als trockene Lavendelsträuße
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Erntezeitpunkt und Besonderheiten

Damit der trockene Lavendel auch wirklich seine volle Kraft entfalten kann, ist es außerordentlich wichtig, dass Sie den richtigen Erntezeitpunkt finden. Die beste Kraft steckt in dieser Pflanze, wenn die Lavendelblüte bereits recht weit fortgeschritten ist. Das bedeutet aber nicht, dass die Blüte schon komplett geöffnet ist. Vielmehr sollten nur wenige Blüten voll geöffnet sein, da sonst die wichtigen ätherischen Öle verloren gehen. Diese sind wiederum wichtig für die Wirkung.

Tipp:

Lavendel blüht sehr lange. Pflücken sie einfach hin und wieder ein paar Blüten und reiben Sie diese zwischen ihren Fingern. So können Sie recht leicht feststellen, wie viel Duft noch in den Blüten steckt und ob der ideale Erntezeitpunk erreicht ist.

Zudem können Sie sich überlegen, ob Sie nur die Lavendelblüten, oder den Lavendel komplett mit Stängel ernten möchten. Für kleine Duftkissen werden nur die Blüten benötigt. Möchten Sie allerdings Sträuße binden, dann benötigen Sie selbstverständlich auch die Stängel. Hier sollten Sie den Lavendel etwa 10 cm unter den Blüten abschneiden.

Tipp:

Wenn Sie den Lavendel mit den Stängeln trocknen, dann wird dies leichter gehen, als wenn Sie nur die Blüten trocknen. Durch die Stängel ist es nämlich möglich, den Lavendel zum Trocknen aufzuhängen.

Viel Luft und wenig Sonne

Beim Trocknen von Lavendel ist es wichtig, dass sich kein Schimmel bilden kann. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass er an einer möglichst luftigen Stelle zum Trocknen gelagert wird. Eine leichte Zirkulation der Luft wäre sehr gut. So vermeiden sie Schimmel und der Lavendel kann ganz in Ruhe trocknen.

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass der Ort, an dem der Lavendel getrocknet werden soll, nicht allzu warm ist. Auch eine direkte Sonneneinstrahlung ist nicht empfehlenswert. Die ätherischen Öle verflüchtigen sich sonst aus den Blüten und der schöne Geruch geht verloren. Legen sie den Lavendel daher nicht in die Nähe der Heizung zum trocknen. Auch auf dem Ofen ist kein passender Platz. Suchen Sie lieber einen schattigen Platz, der gut durchlüftet ist.

Im Bündel oder einzeln?

Steht noch die Frage im Raum, ob sich der Lavendel am besten im Bündel trocknen lässt, oder doch lieber im Einzelnen. Hierzu gibt es einen ganz klaren Tipp. Tipp: Wenn Sie wenig Platz haben, dann entscheiden Sie sich im besten Falle für die Bündel. Diese können Sie an vielen Stellen (luftig und keine direkte Wärme) aufhängen, ohne das viel Platz in Anspruch genommen wird. Wenn Sie hingegen aber ausreichend Platz zur Verfügung haben, dann lohnt es, nur die Blüten zu trocknen. Verteilen Sie diese auf große Unterlagen wie einem Tablett oder Tellern und lassen Sie diese in Ruhe trocknen.

Bei beiden Varianten ist es wichtig, dass immer wieder eine kleine Umschichtung stattfindet, sodass alle Stängel und alle Blüten gleichmäßig trocknen können und es wirklich nicht zu einer Schimmelbildung kommen kann. Sollten Sie größere Mengen trocknen wollen, dann achten Sie bitte darauf, dass die Bündel nicht zu dick werden. Binden Sie lieber mehrere kleine Bündel als ein großes Bündel. So wird ihnen das Trocknen deutlich leichter fallen.
Ein weiterer Tipp: Für das Bündeln des Lavendels sollten Sie im besten Falle ein flexibles und nicht zu schmales Gummiband benutzen. Durch das Entziehen der Feuchtigkeit schrumpfen die Stängel. Würden Sie ein herkömmliches Band zum Binden nutzen, könnten die Stängel während des Trocknens aus dem Bündel rutschen.

Die Trockenzeit

Lavendel

Die Trockenzeit richtet sich immer danach, wie und wo Sie den Lavendel trocknen können. In der Regel können Sie jedoch davon ausgehen, dass dies etwa ein bis zwei Wochen dauert. Während dieser Zeit sollte Sie recht sorgsam mit dem Lavendel umgehen und auf keinen Fall die Blüten drücken oder quetschen. Die ätherischen Öle würden sonst verloren gehen. Wenn Sie überprüfen möchten, ob der Lavendel wirklich trocken ist, dann pflücken Sie einfach ein paar Blüten von den Stängeln ab. Geht dies ganz einfach, dann können Sie die Trockenperiode beenden.

Die Verwendung

Möchten Sie ihren getrockneten Lavendel zu Tee verarbeiten, dann geht dies nur, wenn Sie „echten“ Lavendel, also Lavendula angustiolia verwenden. Sollten Sie unsicher sein, ob ihr Lavendel ein echter Lavendel ist, dann erkundigen Sie sich im Zweifelsfall bei einem Gärtner oder auch in ihrer Apotheke. Dort bietet man echten Lavendel in Teeform an, sodass ein Vergleich stattfinden kann. Möchten Sie ihren Lavendel hingegen in kleine Säckchen verpacken, dann achten Sie bitte darauf, dass dieser wirklich trocken ist. Ansonsten werden Sie nämlich innerhalb weniger Wochen Schimmel in den Säckchen haben und die ätherischen Öle können ihre Wirkung nicht mehr entfalten. Übrigens: Lavendelsäckchen können nicht nur im Kleiderschrank für einen frischen Duft sorgen. Sie eignen sich auch hervorragend als Einschlafhilfe, da die ätherischen Öle beruhigen und so bei Schlafstörungen hervorragende Dienste leisten.

Häufig gestellte Fragen

Wo kann Lavendel getrocknet werden?

Immer an einem Ort, der trocken ist, über eine gute Luftzirkulation verfügt und der frei von direkter Sonneneinstrahlung oder einer direkten Wärmequelle ist.

Wie lange dauert die Trockenzeit?

Die Trockenzeit beträgt im Schnitt eine bis zwei Wochen.

Wissenswertes zu getrocknetem Lavendel in Kürze

Will man die Lavendelblüten trocknen, verwendet man am besten nur voll aufgeblühte Köpfe, einfach kurz vor dem Verblühen. Dann ist das Aroma am intensivsten. Man schneidet die Stängel mit ab und bindet diese kurz unterhalb der Blütenköpfe zusammen. Dann hängt man das oder die Bündel kopfüber in einen trockenen Raum, der gut belüftet wird.  Nach ca. einer Woche sind die Blüten trocken und können von den Stängeln geschnitten werden.

  • Die optimale Zeit zum Ernten ist morgens, sobald der Morgentau verdunstet ist und bevor die Tageshitze einsetzt.
  • Manche Hobbygärtner schwören auch darauf, die Blüten zu ernten, bevor diese ganz aufgeblüht sind. So bleiben die Blüten als solche erhalten.
  • Pflückt man erst, wenn die Blüten geöffnet sind, kann es sein, dass sich die Ähren nur noch für Lavendelsäckchen eignen.
  • Um die blaue Farbe zu erhalten, kann man das Lavendelsträußchen mit Haarspray oder noch besser mit Haarlack einsprühen.
  • Allerdings zieht dieser dann Hausstaub besonders an und die Blüten stauben schnell ein.
  • Man kann es aber auch mit Silikargel versuchen. Darin kann man frisch geschnittene Blumen für einige Tage zum Trocknen einlegen. Dabei bleibt die ursprüngliche Farbe erhalten.
  • Will man die Blüten z.B. für Lavendelsäckchen verwenden, kann man die einzelnen Blüten nachdem sie trocken sind gut abstreichen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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