Lampe ohne Schutzleiter / Erdung: was tun?
Inhaltsverzeichnis
Viele antike Lampen sind wahr Schmuckstücke. Jedoch fehlt ihnen häufig der Anschluss für die Erdung bzw. den Schutzleiter. Unter bestimmten Bedingungen können sie dennoch sicher angeschlossen werden.
Der PE-Anschluss
Mit einem PE-Anschluss ist der Anschluss für die Erdung gemeint. Er wird dafür benötigt, um den Strom von einem leitenden Körper wie beispielsweise dem Gehäuse in die Erde umzuleiten. Damit soll verhindert werden, dass der Körper bzw. das Gehäuse selbst unter Strom steht und man bei einer Berührung einen mitunter lebensgefährlichen Stromschlag bekommt. Kann hingegen kein metallisch-leitender Körper nach draußen dringen und damit auch nicht berührt werden, ist auch kein Schutzleiter vonnöten, der den Strom in die Erde ableiten würde. Ob dies bei einer Lampe ohne PE-Anschluss tatsächlich der Fall ist, ist die große Frage.
Schutzklassen
Elektrische Geräte bzw. Betriebsmittel werden in drei Schutzklassen eingeteilt. Geräte der Schutzklasse 1 müssen unbedingt an den Schutzleiter angeschlossen werden. Handelt es sich hingegen um ein Gerät bzw. um eine Lampe der Schutzklasse 2, so ist eine Erdung nicht erforderlich. Betriebsmittel dieser Schutzklasse verfügen in der Regel auch nicht über einen PE-Anschluss, da sie bereits einen hohen Schutz durch eine verstärkte bzw. doppelte Isolierung ihres Gehäuses bieten.
Bei alten bzw. antiken Betriebsmitteln fehl diese wichtige Kennzeichnung jedoch häufig bzw. ist im Laufe der Zeit verloren gegangen. Bei diesen Lampen sollte man deshalb wie folgt vorgehen:
- überprüfen, ob nicht doch ein PE-Anschluss vorhanden ist
- überprüfen, ob das Gehäuse aus einem leitenden Material gefertigt ist
- überprüfen, ob Kontakt von einem stromleitenden Kabel zum Gehäuse besteht
Anschließen
Nehmen wir mal an, dass ein Betriebsmittel der Schutzklasse 2 vorliegt, es also keinen PE-Anschluss hat. Aus der Decke, an der die Leuchte befestigt werden soll, ragen ab drei Kabel.
Dabei handelt es sich Jeweils um ein
- blaues Kabel
- braunes Kabel
- ein grün-gelbes Kabel
Das grün-gelbe Kabel bzw. der grün-gelbe Anschluss ist für den Schutzleiter gedacht. Bei der Leuchte wiederum fehlt dieser Schutzleiteranschluss. Folglich müssen auch nur das blaue und das braune Kabel angeschlossen werden. Was aber macht man dann mit dem grün-gelben Kabel? Am besten folgendes:
- die frei liegende Litze am Ende mit einem Isolierband mehrfach umwickeln
- mit dem Isolierband soll ein möglicher Kontakt zu einem Leiter verhindert werden
- Kabel dann so weit es geht locker zusammenrollen und ohne Anschluss im Leuchten Gehäuse verstecken
Schutzvorkehrungen
Es versteht sich von selbst, dass bei allen Anschlussarbeiten der Strom unbedingt abgestellt werden sollte. Stehen einzelne Kabel noch unter Strom, kann es bei Berührung zu lebensgefährlichen Stromschlägen kommen bzw. zu erheblichen Verbrennungen kommen. Um dies auf jeden Fall vermeiden zu können, sollte man sich deshalb vor Beginn der Arbeiten absichern und persönlich kontrollieren, ob tatsächlich der Stromfluss abgeschaltet ist. Darüber hinaus ist später auch viel Sorgfalt beim Isolieren des grün-gelben Kabels vonnöten. Die Isolierung muss stets so angebracht sein, dass sie einen möglichen Kontakt mit einem stromführenden Leiter verhindert. Anderenfalls könnte so ein Kontakt nämlich zu einem Kurzschluss führen. Kommt das Kabel mit einem Leiter in Verbindung kann es auch zu einem sogenannten Erdschluss kommen. In dessen Folge würde der Schutzschalter (FI-Schalter) im Haus bzw. in der Wohnung ausgelöst und ließe sich nur sehr schwer wieder einschalten.