L-Steine setzen lassen: Preise / Kosten im Überblick
Inhaltsverzeichnis
Hangbefestigungen oder Einfassungen aus L-Steinen herzustellen gehört zu den anspruchsvolleren Grundstücksprojekten. Während man kleinere Befestigungen durchaus selbst bauen kann, sollten Abstützungen großer Erdmassen von Fachbetrieben errichtet werden. Wir erklären, auf was man achten muss und welche Kosten zu erwarten sind.
L-Steine werden im Garten- und Landschaftsbau als Stützelemente in Form von Hangbefestigungen, Abgrenzungen oder Mauern eingesetzt. Grundstücksbesitzer erfahren in diesem Beitrag, mit welchen Kosten sie beim Setzen (lassen) rechnen sollten.
Wie L-Steine gesetzt werden
Das Setzen von L-Steinen ist handwerklich recht anspruchsvoll und erfordert gründliche und akkurate Vorarbeiten. Außerdem sind große Gewichte zu bewegen und auf wenige Millimeter genau einzupassen. Ist das Ergebnis am Ende nicht zufriedenstellend, so kann man es nur mit außerordentlichem Aufwand korrigieren. Ambitionierte Heimwerker, die ein solches Projekt in Eigenregie angehen wollen, sollten die folgenden Arbeitsschritte sorgfältig ausführen und bei Unsicherheiten nicht zögern, zusätzlich einen Fachmann um Rat fragen.
Benötigtes Material
- Schalbretter, Stützen, Nägel
- Schotter, Sand oder Kies als Schüttung für die Drainage
- Beton der Fertigungsklasse C16/20
- Mauermörtel
- L-Steine entsprechender Größe
- Bitumenabdichtung
- gegebenenfalls Drainagerohr
- gegebenenfalls Drainagevlies
Erforderliches Gerät
- Arbeitssicherheitsausrüstung (Gehör- und Sichtschutz, Staubmaske, Arbeitshandschuhe, Sicherheitsschuhe etc.)
- Richtschnur mit Schnureisen
- Richtlatte
- Wasserwaage
- Schraubendreher
- Hammer
- Spaten
- Schaufel
- den Dimensionen und Gewichten der Bauelemente entsprechend ausgelegter (Mini)-Bagger
- Erdstampfer oder gegebenenfalls Rüttelplatte
- Schraubzwingen als provisorische Griffe für die Elemente
- dem Gewicht der L-Steine genügende Hebeschlingen
- Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe
- Spachtel, Kellen oder Ähnliches
Arbeitsabfolge
- Richtschnur entsprechend dem geplanten Verlauf der Einfassung spannen.
- Großzügiges Ausschachten entlang der Richtschnur der Maße der zu setzenden L-Steine entsprechend und unter Berücksichtigung frostfreier Gründung (80 cm Tiefe) und zusätzlicher Tiefe für die Drainageschicht und das Fundament.
- Errichten einer Schalung, um den Schacht von eventuell nachrutschendem Boden freizuhalten.
- Einebnen und, falls erforderlich, Verdichten des Schachtbodens.
- Drainageschicht einbringen und verdichten.
- Gießen und Verdichten des Betonfundamentes und anschließend einige Tage aushärten lassen.
- Schalung am Fundament entfernen.
- Spannen der Richtschnur im geplanten Niveau der Oberkante der L-Steine.
- Ersten L-Stein in Mauermörtel setzen, dabei wo nötig Ausgleichen von Höhenunterschieden mittels stellenweise dickerer Mörtelschicht.
- Wo nötig, Steine mit Winkelschleifer und Diamanttrennscheibe zuschneiden.
- Zwischen den Elementen jeweils 5 bis 10 mm Dehnungsfugen offen lassen.
- Akkurates Ausrichten und Überprüfen der Position und Flucht jeden Steines direkt nach dem Setzen.
- Dehnungsfugen mit Bitumenabdichtung verschließen.
Rückseitige Schutz-Maßnahmen
- Betonschicht mit Gefälle auf waagerechten Schenkel der Steine aufbringen.
- Drainagerohr mit leichtem Gefälle hinter den Steinen verlegen.
- Waagerechte Schenkel und Drainagerohr mit Schotter beschichten.
- Schotterschicht mit Drainagevlies abdecken.
Damit ist die Befestigung vollständig gebaut und das abzustützende Erdreich kann in Schichten eingebracht werden. Jede Schicht sollte man dabei ausreichend verdichten.
Kosten – L-Steine selber setzen
Die Kosten für das selber Setzen der L-Steine variieren sehr stark mit der Größe und dem Umfang des Projektes. Vorausgesetzt, das nötige Werkzeug ist weitestgehend vorhanden und auch Holz und Schrauben für die Schalung liegen bereit, dann beschränkt sich der finanzielle Rahmen auf die Materialien und die Mietkosten für einen (Mini)-Bagger.
Grundsätzlich reicht die Preisspanne bei L-Steinen von unter 10 EUR bis über 200 EUR. Doch es geht auch exklusiv. Ist zum Beispiel eine edlere Optik und Oberfläche gewünscht, so kann ein einzelner Stein in entsprechender Ausführung auch mehr als 300 EUR kosten.
L-Steine: je nach Größe Preis pro Element
- 50 x 50 x 30 x 7 cm unbewehrt ca. 20 EUR
- 80 x 50 x 50 x 7 cm unbewehrt ca. 35 EUR
- 55 x 100 x 30 x 12 cm bewehrt ca. 100 EUR
- 80 x 100 x 45 x 12 cm bewehrt ca. 140 EUR
- 130 x 100 x 70 x 12 cm bewehrt ca. 200 EUR
Die oben aufgeführten Preise beziehen sich auf L-Stein-Elemente mit grauer Betonoberfläche.
Weitere Posten
- Kies für Drainage: Ca. 130 EUR pro Tonne abhängig von Körnung und bestellter Menge, gegebenenfalls zuzüglich Anlieferung
- C16/20-Transportbeton: Ca. 130 EUR pro Kubikmeter
- Mauermörtel: 6 EUR bis 10 EUR pro 40-kg-Sack
- Bitumenabdichtung: Ca. 50 EUR pro 30-kg-Eimer
- gegebenenfalls Drainagerohr: 2 EUR bis 3 EUR pro Laufmeter
- gegebenenfalls Drainagevlies: 0,50 EUR bis 2,50 EUR pro Laufmeter
- Mietbagger: Je nach Größe 100 EUR bis 250 EUR pro Tag zuzüglich Diesel und Anlieferung/Abholung
Alle angegebenen Preise sind als Endverbraucherpreise inklusive Mehrwertsteuer zu verstehen und können je nach Anbieter variieren.
Es lohnt sich, bei verschiedenen Baumärkten und Baustoffhändlern Angebote einzuholen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln.
Kosten – L-Steine setzen lassen
Bedenkt man den großen Aufwand, der nötig ist, um L-Steine adäquat zu setzen, dann ist die Überlegung, diese Arbeiten durch einen Fachbetrieb ausführen zu lassen, durchaus sinnvoll. Dies gilt insbesondere ab einer gewissen Größe von Steinen.
Die Kosten für das Setzenlassen der L-Steine richten sich nach dem benötigten Material und nach dem Aufwand sowie der entsprechenden Arbeitszeit. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich Angebote von mehreren Betrieben einzuholen. So hat man einen guten Vergleich und kann das Angebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auswählen.
Als erste Orientierung kann man vorerst mit Preisen von 100 EUR bis 400 EUR pro laufendem Meter gesetzter L-Stein-Befestigung rechnen.
Heim-Redaktion
Erfahre mehr über Mauer / Wand
Fogging: was tun gegen Schwarzstaub an Wänden?
Fogging ist vielen noch ein Fremdbegriff, dabei ist Schwarzstaub an Wänden, Decken und auf Teppichen seit den 1990er-Jahren ein weitverbreitetes Problem. Wir geben alle wichtigen Informationen rund um das leidige Thema von der Entstehung bis zur Bekämpfung.
Nägel für Betonwände: das ist zu beachten
Zur soliden Montage und Befestigung von Werkstoffen gibt das Heimwerker-Repertoire neben Schrauben und Klebstoffen auch Nägel her. Nicht jeder Nagel eignet sich für jeden Zweck. Die Wahl des richtigen Nagels hängt von verschiedenen Faktoren, etwa dem Baustoff der Trägerwand, ab.
Innenputz: wie viel Putz braucht man pro qm?
Wenn Innenputz aufgetragen werden soll, stellt sich vor allem eine Frage: wie viel Putz braucht man pro Quadratmeter? Denn zu viel Material verursacht unnötige Kosten. Zu wenig Putz ist ärgerlich, da Zeit und Geld für den erneuten Kauf notwendig sind.
Backsteinwand: Ziegelsteine von Putz befreien
Putz von einer Backsteinwand zu entfernen, ist mit Anstrengung und vorsichtiger Vorgehensweise verbunden. Ziegelsteine sind empfindlich und reißen/brechen schnell. Hier sind Feingefühl und die richtige Anleitung gefragt, die Experten für Hobbyhandwerker und solche, die es noch werden wollen, erstellt haben.
Haus & Mauerwerk trockenlegen | Kosten & Dauer
Wer Haus und Mauerwerk trockenlegen lassen muss, hat die Auswahl zwischen verschiedenen Verfahren. Wie die Kosten dabei ausfallen können, mit welcher Dauer jeweils zu rechnen ist sowie weitere wichtige Fakten bieten wir hier.
Taupunkt an der Wand berechnen | 5 Infos zur Taupunktberechnung
Der Taupunkt ist besonders beim Dämmen von Bauwerken ein wichtiges Werkzeug. Er zeigt an, wo die Temperatur so niedrig ist, dass sich Wasserdampf als Feuchtigkeit niederschlägt. Hilfe bei der Berechnung, wie dieser Wert ermittelt wird, findet sich im Ratgeber.
