Kugelbaum: Pflege von A – Z | Diese 9 Sorten eignen sich zum Kugelbaum
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Es gibt zwei Gruppen von Kugelbäumen. Die Kronen der einen Gruppe werden durch einen entsprechenden Schnitt zur Kugel geformt bzw. in die gewünschte Form gebracht. Bei denen der zweiten Gruppe handelt es sich um Sorten, deren Kronen von Natur aus kugelförmig wachsen und nur selten geschnitten werden müssen wie z.B. die Kugelplatane. Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind Hauptbestandteil der Pflege.
Kugelbäume pflanzen
Vor der Pflanzung sollte man beachten, dass sich Kugelbäume nach einigen Jahren nur noch mit großem Aufwand umsetzen lassen. Dementsprechend ist auf einen Standort zu achten, an dem der Baum dauerhaft stehen kann. Dabei spielen die endgültige Höhe und die Breite der Krone eine entscheidende Rolle. Demzufolge sollten Kugelbäume immer mit ausreichendem Abstand zu Hauswänden und zum Nachbargrundstück gepflanzt werden. Ist der richtige Platz gefunden, kann gepflanzt werden.
- Beste Pflanzzeit im Herbst und Frühjahr
- Pflanzung im Sommer nur in Ausnahmefällen empfehlenswert
- Zuerst ausreichend große Pflanzgrube ausheben
- Doppelt so tief und breit wie der Ballen
- Erdaushub mit organischem Dünger wie z.B. Hornspänen mischen
- In Hauptwindrichtung Pfahl zur Stabilisierung einschlagen
- Pfahl sollte maximal der Stammhöhe entsprechen
- Einen Teil des Erdgemisches in das Pflanzloch geben
- Kugelbaum neben dem Pfahl einsetzen
- Mit Erdaushub auffüllen, Erde festtreten
- Gießrand um den Stamm herum anlegen
- Stamm und Pfahl mittels Kokosstrick miteinander verbinden
- Abschließend kräftig wässern
Auf Wurzelkonkurrenz achten
Eigentlich bietet sich der Stammbereich von Kugelbäumen für Unterpflanzungen geradezu an. Allerdings spielt auch hier das Wurzelwerk eine wichtige Rolle, denn die Flachwurzler unter ihnen dulden nur wenig Wurzelkonkurrenz. Dennoch gibt es Pflanzen, die sich für eine Unterpflanzung eignen, beispielsweise Stauden wie Beinwell, Elfenblume, Kriechspindel, Steinsame, Dickmännchen und Schatten-Segge sowie verschiedene Gräser. Im Gegensatz dazu ist eine Unterpflanzung von Sorten mit herzförmigem Wurzelwachstum wie z.B. Ginkgo, Trompeten- oder Amberbaum wesentlich unproblematischer. Hierfür bieten sich u.a. Storchschnabel, Schaumblüte, Teppichspiere, Golderdbeere oder das Kaukasusvergissmeinnicht an.
Gießen und Düngen
Eine gute Bewässerung ist in der Regel nur zum Zeitpunkt der Pflanzung, in den ersten Wochen danach, sowie bei andauernder Hitze und Trockenheit und einer dauerhaften Kübelhaltung empfehlenswert. Allerdings kann der Wasserbedarf von Sorte zu Sorte variieren. Während einige mit Trockenheit gut zurechtkommen, mögen es andere gleichmäßig feucht, was man unbedingt beachten sollte. Bei feuchtigkeitsliebenden Kugelbäumen kann das Ausbringen einer Mulchschicht hilfreich sein. Um den Nährstoffbedarf zu decken, reicht es in den meisten Fällen aus, im Frühjahr etwas Kompost zu verabreichen.
Schneiden
Auch wenn Kugelbäume prinzipiell so zu pflegen sind wie ihre großen Verwandten, unterscheiden sie sich beim Schnitt deutlich voneinander. Während einige Sorten wie z.B. die Kugelesche nahezu ohne jegliche Schnittmaßnahmen auskommen, müssen andere häufiger und regelmäßig verschnitten werden. Das dient vor allem dem Verhindern einer Verkahlung. Zu einer Verkahlung kommt es im Laufe der Zeit aufgrund des dichten Wuchses der Krone. Regelmäßiges Auslichten und in Form schneiden unterstützt die Vitalität des Baumes.
Auslichten
Der beste Zeitpunkt zum Auslichten ist der Spätwinter bzw. Vorfrühling. Dabei erfolgt kein starker Rückschnitt. Es werden lediglich alte und beschädigte Äste und Zweige entfernt. Man schneidet unmittelbar am Ansatz, ohne Stummel am Baum zu hinterlassen. Um die Symmetrie des Kugelbaumes zu erhalten, können gegebenenfalls auch einige unbeschädigte Äste herausgeschnitten werden. Beim Auslichten sollten, wie bei jedem anderen Schnitt auch, nur ausreichend scharfe Schnittwerkzeuge verwendet werden. Die gewährleisten saubere Schnitte und verhindern ausgefranste Schnittstellen, die wiederum Eintrittspforte für Keime und Krankheitserreger sein können.
In Form schneiden
Wird die Krone eines Kugelbaumes zu groß bzw. zu breit, lässt sie sich mit dem richtigen Schnitt leicht wieder in Form bringen. Bei einigen Sorten wie z.B. der Kugelesche oder der Kugelrobinie kann sogar bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden. Der Formschnitt sollte noch vor dem Neuaustrieb erfolgen, vorzugsweise im Spätwinter. Über die Notwendigkeit eines Formschnittes sollte man immer von Fall zu Fall entscheiden.
- Beim Formschnitt alle Hauptäste bis auf 15-20 cm kurze Stummel einkürzen
- Immer nahe eines schlafenden Auges schneiden
- Baum treibt aus diesen Augen neu aus
- Erneuter Schnitt nach drei bis vier Jahren
- An den alten Schnittstellen ausgetriebene Äste kürzen
- Bis zum Ansatz zurückschneiden
- Bei sehr dichten Kronen, Anzahl der Äste reduzieren
Eine Ausnahme beim Formschnitt bildet der Kugelahorn. Er sollte möglichst nicht zu früh zurückgeschnitten werden. Kappt man im Frühjahr stärkere oder ältere Äste, würden die Schnittwunden stark bluten. Der beste Zeitpunkt ist demzufolge im August. Dabei sollte man auf den Rückschnitt von Ästen die stärker, als daumendick sind, besser verzichten.
Rückschnitt schadhafter Stellen
Durch Unwetter, Krankheits- oder Schädlingsbefall können Kugelbäume mehr oder weniger stark geschädigt werden. Dann sind radikalere Schnittmaßnahmen in der Regel unverzichtbar. Dazu lässt man wenige, gut ausgebildete Äste stehen. Sie sind die Basis für die Bildung einer neuen Krone. Alle anderen Äste oberhalb der Veredlungsstelle werden entfernt. Erfolgt dieser Schnitt im Spätwinter, zeigt sich bereits einige Wochen später der neue Austrieb. Einzelne beschädigte Äste schneidet man zeitnah direkt am Ansatz ab.
Überwintern
Was die Überwinterung angeht, besteht insbesondere bei jungen Kugelbäumen die Gefahr von Frostrissen. Die entstehen durch starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Derartige Temperaturunterschiede führen zu Spannungen im Rindengewebe, der Stamm kann einreißen. Das kann schlimmstenfalls das Absterben des betreffenden Baumes zur Folge haben. Dem lässt sich entgegenwirken, indem man den Stamm mit einem Weißanstrich versieht, wie man es auch bei Obstgehölzen macht. Zusätzlich kann man den Kugelbaum schützen, indem man den Stamm mit Schilf- oder Kokosmatten, Weide oder Jute umwickelt.
Krankheiten
Zu den häufigsten Krankheiten, die einem Kugelbaum gefährlich werden können, gehört ein Pilzbefall. Pilze können sowohl Äste und Zweige als auch Rinde und das Laub befallen und sich in Form von Verfärbungen äußern. Ursächlich können beschädigte Wurzeln oder eine ungünstige Bodenbeschaffenheit sein. Bevor man jetzt zur Schere greift, sollte man die Symptomatik beobachten und nur bei einer deutlichen Verschlechterung zu Gegenmaßnahmen greifen. In den meisten Fällen kann darauf jedoch verzichtet werden.
Als Kugelbaum geeignete Sorten
Kugelahorn – Acer platanoides ‚Globosum‘
Der Kugelahorn ist ein bis zu 600 cm hoher und ebenso breiter Baum. Seine charakteristische kugelförmige Krone wird mit zunehmendem Alter flachkugelig und schwächer im Wuchs. Vor dem Laubaustrieb erscheinen die aufrechten Blütentrauben. Die anfangs hellgrünen Blätter nehmen im Herbst eine intensive goldgelbe bis rötliche Färbung an. Acer platanoides ‚Globosum‘ liebt es sonnig bis halbschattig sowie normalen, durchlässigen Gartenboden.
Amberbaum – Liquidambar styraciflua ‚Gumball‘
Der auch als Zwergamberbaum bekannte, bis zu 500 cm hohe Baum bildet auch ohne Schnitt eine dicht verzweigte, nahezu kugelförmige Krone, die bis zu 400 cm breit werden kann. Im Herbst besticht er mit einer prachtvollen Färbung der Blätter. Blütezeit ist im Mai. Die männlichen Blüten sind grün und traubenartig und die weiblichen, kugelförmige, stachelige Kapselfrüchte. Der Amberbaum steht gerne an sonnigen Standorten sowie in leicht saurer, fruchtbarer und frischer bis feuchter Erde.
Kugelesche – Fraxinus excelsior ‚Nana‘
- Kugelesche wächst eher langsam
- Bis zu 600 cm in die Höhe und 300 cm in die Breite
- Bildet eine kompakte, schirmartige oder unregelmäßig ovale Krone
- Lässt sich leicht als Kugel formen bzw. schneiden
- Steht gern sonnig, in tiefgründigen, feuchten, mäßig sauren bis alkalischen Böden
- Fraxinus excelsior überzeugt mit attraktiver Herbstfärbung
Kugel-Feldahorn – Acer campestre ‚Nanum‘
Acer campestre ‚Nanum‘ ist eine Kugelform des einheimischen Feldahorns. Seine Krone ist kugelförmig, dicht belaubt und im Alter meist breiter als hoch. Er wächst bis zu 700 cm in die Höhe und 400 – 700 cm in die Breite. Im Mai zeigen sich grüngelbe Blütenrispen und im Spätsommer braune Früchte. Der Kugel-Feldahorn fühlt sich an sonnigen bis halbschattigen Standorten und in jedem guten Gartenboden wohl.
Kugel-Ginkgo – Ginkgo biloba ‚Mariken‘
- Wächst bis zu 150 cm hoch und breit
- Sehr langsam wachsend
- Bildet eine locker bis dicht verzweigte, nahezu kugelförmige bis abgeflachte Krone
- Für eine gute Kugelform, gelegentliche Korrekturschnitte erforderlich
- Blätter fächerförmig, ledrig, frischgrün und äußerst dekorativ
- Ginkgo biloba ‚Mariken‘ gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Lagen
- Bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, sandige und humose Böden
Kugel-Kirsche – Prunus fruticosa ‚Globosa‘
Die auch als Steppen- oder Zwergkirsche bekannte Kugelkirsche wächst sehr langsam, mit dicht verzweigter, kugelförmiger, bis zu 400 cm hoher und breiter Krone. Prunus fruticosa ‚Globosa‘ beeindruckt mit dunkelgrünem, im Herbst gelb-orangefarbenem Laub, im April/Mai mit strahlend weißen Blüten und selten auch mit kleinen säuerlichen Kirschen. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und der Boden frisch, nahrhaft und kalkreich sein.
Kugelplatane – Platanus acerifolia ‚Alphons Globe‘
Die sommergrüne, gut winterharte Kugelplatane ist pflegeleicht und gut schnittverträglich, mit einem von Natur aus kugeligen und gleichmäßigen Wuchs. Ihre Krone wird bis zu 400 cm breit. Die Blüte ist eher unscheinbar. Platanus acerifolia bevorzugt sonnige bis absonnige Standorte sowie tiefgründige und durchlässige Böden. Im Herbst bildet sie kugelige Früchte.
Kugelrobinie – Robinia pseudoacacia ‚Umbraculifera‘
- Auch bekannt als Kugelakazie
- Entwickelt eine bis zu 500 cm breite und hohe, dichte und stark verzweigte, kugelige Krone
- Gefiederte Blätter oberseits bläulichgrün, unterseits hellgrün gefärbt
- Robinia pseudoacacia ‚Umbraculifera‘ ist sehr schnittverträglich und wärmeliebend
- Bevorzugt sonnige Standorte sowie lockere und nährstoffreiche Böden
Kugelsumpfeiche – Quercus palustris ‚Green Dwarf‘
Quercus palustris ist ein Kugelbaum mit dichter, gleichmäßig kugeliger Krone und glänzend grünem Laub, das sich im Herbst orange-rötlich verfärbt. Er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 400 cm und einen Kronendurchmesser von bis zu 300 cm. Im Mai bildet er hellgelbe Kätzchen und im Herbst Eicheln. Die Kugelsumpfeiche liebt sonnige bis halbschattige Lagen und mäßig feuchte Böden.
Kugel-Trompetenbaum – Catalpa bignonioides ‚Nana‘
In jungen Jahren entwickelt der bis zu 500 cm hohe und breite Kugelbaum eine kompakte, dicht verzweigte, kugelförmige Krone. Mit zunehmendem Alter ist sie flachrund. Die zunächst grünen, herzförmigen Blätter färben sich im Herbst hellgelb. Der Kugel-Trompetenbaum gedeiht an sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standorten und bevorzugt fruchtbare, feuchte Lehmböden.