Kürbis zu früh geerntet? 10 Tipps zu Erntezeit, nachreifen & lagern
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Viele Hobbygärtner wissen nicht, wann die richtige Erntezeit für ihre Kürbisse gekommen ist. Doch es gibt einige Hinweise auf die Fruchtreife, die für jede Kürbissorte gilt. Ist die Kürbisernte erst einmal eingefahren, lohnt sich eine richtige Einlagerung. Das Nachreifen gibt dem Fruchtfleisch das gewisse Etwas. Bei optimalen Bedingungen sind Butternut, Spaghettikürbis und Co. bis zu einem Jahr haltbar.
Reifezeit beachten
Wann der Kürbis reif ist, hängt nicht nur von der gewählten Sorte, sondern auch von Witterung und Pflanzzeitpunkt ab. Die Ernte kann sich vom Spätsommer bis in den Herbst ziehen. Frühestens sind Kürbisse Mitte August reif. Spätestens bevor die ersten Nachtfröste aufkommen, sollten Sie die Kürbisernte eingefahren haben. Achten Sie auf die Reifezeit, denn diese ist je nach Sorte unterschiedlich:
- Butternut: je nach Sorte 90 bis 110 Tage, Erntezeit von Mitte September bis November
- Spaghettikürbis: etwa 100 Tage, Ernte von Ende August bis Anfang November
- Muskatkürbis: zwischen 120 und 150 Tage, Ernte zwischen Ende September und Anfang November
- Hokkaido: etwa 95 Tage, Erntezeit von September bis Dezember
Fruchtreife erkennen
Reif sind Kürbisse, wenn ihre Schale intensiv gefärbt ist. Bei orangefarbenen bis rötlichen Sorten wie dem Hokkaido ist die endgültige Ausfärbung besonders gut zur erkennen. Haben Sie eine grüne Sorte, ist der Unterschied zwischen reifender und reifer Frucht nur für geübte Augen erkennbar. Achten Sie daher auf die Pflanze. Nachdem die Früchte reif sind, stirbt das einjährige Gewächs langsam ab. Ihre Blätter verfärben sich. Sie können den Kürbis dann ernten, wenn der Fruchtstiel verholzt und ausgetrocknet ist. Die Schale ist fest und hart, sodass sie nicht mit dem Fingernagel eingeritzt werden kann.
Früchte schneiden
Vorsicht ist auch bei diesen robusten Früchten geboten, denn Beschädigungen können die Haltbarkeit negativ beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass Sie ein Stück des Stiels an der Frucht belassen. Schneiden Sie den Kürbis mitsamt einem etwa drei Zentimeter langen Stiel ab. Dadurch ist das Fruchtfleisch auch am Ansatz geschützt, denn weder Keime noch Feuchtigkeit können eindringen. Wenn das Wetter sonnig und warm ist, können Sie die Kürbisse für einige Tage im Freiland liegen lassen. Richten Sie die Auflagefläche nach oben oder stellen Sie den Kürbis auf seine Schmalseite. Dadurch kann auch die sonnenabgewandte Seite vor der Einlagerung trocknen.
Zum Einlagern vorbereiten
Wenn nach der Ernte Schmutz an den Kürbissen haftet, sollten Sie diesen mit einem trockenen Tuch oder einer Bürste entfernen. Verzichten Sie auf ein Waschen mit Wasser, denn darunter kann die Haltbarkeit leiden. Sammeln Sie die Kürbisse einzeln ein und achten Sie beim Transport darauf, dass sie nicht geworfen werden. Holzkisten eignen sich ideal zum Transport, wenn Ihre Ernte etwas größer ausfällt.
Nachreifen lassen
Wenn Sie Ihre Kürbisse wegen der ersten Nachtfröste frühzeitig ernten mussten, sollten Sie die Früchte ausreifen lassen. Diese Vorlagerungsphase dauert etwa zwei bis drei Wochen. Lagern Sie den Kürbis an einem luftigen und warmen Ort mit etwa 20 Grad Celsius. Das kann ein Gewächshaus oder die Fensterbank in der Küche sein. Legen Sie den Kürbis auf ein Stück Zeitungspapier. Sorgen Sie für einen guten Luftaustausch, damit der Kürbis keine Feuchtigkeit aufnehmen kann und die Schale aushärtet. Kontrollieren Sie regelmäßig die Unterlage und wenden Sie den Kürbis alle paar Tage. Sobald er ausgereift ist, können Sie ihn richtig einlagern. Wenn die Frucht nach der Kürbisernte nachreifen kann, verbessern sich nicht nur seine Eigenschaften:
- Geschmack des Fruchtfleischs verbessert sich
- Keimfähigkeit der Kürbiskerne erhöht sich
- Stiel trocknet vollständig ein und schützt vor Infektionen
Beim Temperaturoptimum lagern
Richtig ausgereifte Kürbisfrüchte haben eine trockene und harte Schale, die das Fruchtfleisch über Monate schützt. Wenn keine Beschädigungen vorhanden sind, können Sie Ihre Ernte je nach Sorte über mehrere Monate einlagern. Am Lagerort sollte das Thermometer zwischen zwölf und 15 Grad Celsius liegen. Fallen die Temperaturen unter zehn Grad Celsius, werden die Cucurbita-Früchte anfällig für Lagerfäule. Höhere Temperaturen beeinträchtigen den Geschmack.
Luftfeuchtigkeit beachten
Achten Sie auf trockene Bedingungen und lüften Sie gegebenenfalls. Setzt sich Kondenswasser an der Schale ab, kann dieses bei schlechter Belüftung zu einer Schimmelbildung führen. Die ideale Luftfeuchte liegt bei maximal 60 Prozent. Bei richtiger Lagerung können Sie die maximale Lagerfähigkeit der Kürbisse voll ausschöpfen:
- Hokkaido ist fünf bis sechs Monate haltbar
- Moschus-Kürbisse können bis zu einem Jahr gelagert werden
- Spaghettikürbis ist je nach Sorte zwei bis sechs Monate lagerfähig
- Butternut hält sich bis zu acht Monate
Richtig aufbewahren
Wenn Ihr Keller geeignete Bedingungen bietet, können Sie Ihre Ernte in einem dunklen Raum problemlos Lagern. Sollte der Keller zu feucht sein, sollten Sie auf einen unbeheizten und dunklen Vorratsraum ausweichen. Ideal geeignet sind Holzregale. Darauf werden die Kürbisse einzeln mit etwas Abstand zueinander platziert. Um unschöne Druckstellen zu vermeiden, sollten Sie unter jeden Kürbis Pappe legen. Kontrollieren Sie diese regelmäßig auf Feuchtigkeit, damit es nicht zur Schimmelbildung kommt. Nicht geeignet sind Kartoffelhorden und Lagerkisten, in denen die Früchte übereinander gestapelt werden. Hier ist keine optimale Belüftung gewährleistet und die Kürbisse zerdrücken sich gegenseitig. Wenn Sie Ihre Kürbisse aus Platzmangel stapeln müssen, sollte der Kürbisturm nicht mehr als 80 Zentimeter hoch sein.
Gefriertruhe und Kühlschrank
Hat der Kürbis Risse oder Beschädigungen in der Schale, können Sie Ihn als Püree oder in kleinen Stückchen einfrieren. Bis auf den Hokkaido werden alle Kürbisse geschält. Wenn Sie das Fruchtfleisch roh einfrieren, gehen die gesunden Inhaltsstoffe nicht verloren. Im Kühlschrank bleibt das Fruchtfleisch etwa drei bis vier Tage frisch. Scheiden Sie dieses in grobe Stücke und wickeln Sie diese in Frischhaltefolie ein. Das Paket wird im Gemüsefach gelagert.
Kürbis trocknen
Diese Methode empfiehlt sich nur für kleine Kürbisse. Bei großen Früchten wie der Halloween-Kürbissorte ‚Ghost Rider‘ kann das Fruchtfleisch nicht ausreichend trocknen. Wichtig ist eine sehr gut belüftete Lagerung. Dazu wird der Kürbis an seinem Stiel aufgehangen. Warme Temperaturen und trockene Luft begünstigen den Trocknungsprozess. Dennoch kommt es häufig zur Bildung einer Schimmelschicht auf der Außenhaut. Sofern diese nur oberflächlich geschimmelt ist und keine fauligen Stellen aufweist, können Sie den Schimmel abreiben. Die Dauer der Trocknung hängt von der Fruchtgröße und den Umgebungsbedingungen ab.