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Kürbis anpflanzen – so gelingt der Anbau im Garten

Der Kürbis kommt ursprünglich aus den warmen Klimazonen der Tropen und Subtropen, deshalb ist der Anbau in den hiesigen Breitengraden mit deutlich kälteren Temperaturwerten etwas begrenzt, aber mit einigen Tricks und guten Vorkenntnissen durchaus ausführbar. Sogar in einem kleinen Garten mit überschaubaren Beeten lassen sich Kürbisse anpflanzen und es erwartet den Gärtner eine reiche Ernte. Aufgrund der breitgefächerten Sortenauswahl gibt es für jeden Geschmack die richtige Sorte, außerdem lassen sich nicht verzehrfähige Zierkürbisse kultivieren, die sich hervorragend zum Dekorieren eignen.

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Sortenvielfalt

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Sorten, welche kultiviert werden können, bei der Auswahl der richtigen Sorte spielt die persönliche Geschmackspräferenz eine wichtige Rolle. Aufgrund des leckeren Fruchtfleisches ist der Kürbis auf der ganzen Welt sehr beliebt und ein wichtiger Bestandteil von vielen Gerichten. Seine Heimat hat der Kürbis im tropischen Mittelamerika und hat sich von dort bis nach Eurasien verbreitet. Die nachfolgenden Aspekte sind bei der Sortenvielfalt zu beachten:

  • überzeugt mit schmackhaftem Fruchtfleisch, sortenabhängig verschiedene Geschmäcker
  • Unterscheidung zwischen Gemüsekürbissen und Zierkürbissen
  • Zierkürbisse sind nicht zum Verzehr geeignet, dienen lediglich dekorativen Zwecken
  • Zierkürbisse sind viel kleiner und haben ungewöhnliche Formen, sehr beliebt zu Halloween
  • Garten-, Riesen- und Moschuskürbisse gehören zu den wichtigsten Sorten
  • es gibt runde Sorten und Flaschenkürbisse mit länglicher Form
  • besonders lecker ist der Butternut-Kürbis
  • zu den Kürbisgewächsen gehören auch Zucchini

Wuchs, Blätter & Blüten

Der Kürbis ist nicht nur eine leckere Gemüsepflanze, sondern auch eine Zierde für jeden Garten. Das große Laub der Rankpflanze bildet schnell ein dichtes Blätterdach und in den Sommermonaten bildet sich eine üppige Blütenkrone aus. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten kommen an der gleichen Kürbispflanze vor:

  • einjährige, niedrigliegende und krautige Pflanze
  • klettert mit mehrspaltigen Ranken in die Höhe
  • kann Wuchslängen von bis zu 10 m erreichen
  • kantige und dicke Stängel, besetzt mit steifen Haaren
  • wechselständige, gestielte und meist fünflappige Blätter
  • glockige und leuchtend gelbe Blüten, bis zu 7 cm breit
  • Blütezeit Juni-August

Standort & Boden

Kürbispflanzen brauchen zum prächtigen Gedeihen ein großes Platzangebot, speziell die großwüchsigen Sorten benötigen einen ausreichenden Abstand zu den Pflanznachbarn. Darüber hinaus haben Kürbisse einen großen Lichtbedarf, wenn diese zu dunkel stehen, werden zwar eine große Anzahl an Blätter und Blüten ausgebildet, allerdings bleiben die Früchte viel kleiner als an einem sonnigeren Standort. Die folgenden Kriterien sind beim Standort und dem Boden entscheidend:

  • bevorzugt humusreichen und gut drainierten Erdboden
  • Wärme des Bodens sollte bei 15-21 ºC liegen
  • ideal ist ein sonniger bis vollsonniger Standort, schattige Plätze minimieren die Ernte
  • braucht täglich über 6 Stunden pralle Sonne
  • benötigt extrem viel Platz
  • großwüchsige Sorten im Abstand von ca. 5 m pflanzen
  • den Erdboden vor dem Auspflanzen mit Kompost verbessern
Tipp:

Aufgrund des großen Nährstoffbedarfs der Kürbispflanzen bietet es sich an, diese auf den Komposthaufen zu pflanzen. Dadurch wird der oft unschöne Anblick des Komposthaufens optisch verdeckt und die großen Blätter der Kürbisse spenden dem Kompost in den Sommermonaten Schatten.

Aussaat & Pflanzen

Kürbispflanzen sind extrem frostempfindlich, deshalb dürfen diese erst nach den letzten Frostnächten nach draußen gepflanzt werden. Darüber hinaus ist der Kürbis anfällig für Viruserkrankungen, um diese zu vermeiden ist es empfehlenswert, ihn alleine zu pflanzen:
Verwendet werden Ölsaaten als Saatgut, diese lassen sich bis zu 5 Jahre lang lagern

  • robuste Sorten bevorzugen, welche Kälte besser vertragen
  • zu empfindliche Sorten bilden nur minderwertige Fruchtansätze aus
  • die wärmeliebenden Pflanzen vorm Aussetzen im Topf kultivieren
  • Aussaat in warmen Wohnräumen oder Wintergärten ab Anfang April
  • Kürbissamen mit der Spitze nach unten in den Topf setzen
  • aus der Spitze wächst im Anschluss die Wurzel
  • Samen nicht zu tief einsetzen, ca. 1-1,5 cm in das Pflanzsubstrat hinein
  • nach ca. 1 Woche bilden sich erste Keimlinge
  • nach weiteren 2-3 Wochen Keimlinge in einzelne Töpfe umsetzen
  • erst nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, in den Garten umsetzen
  • ideal ist ein abgesonderter Standort, ohne direkte Pflanznachbarn
  • Gesellschaft von Gurken und Zucchini wird vertragen
Tipp:

Wird älteres Saatgut verwendet, keimt dieses oft nur noch unregelmäßig und es kommt in der Regel zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen bei den Ernte-Erträgen. Aus diesem Grund sollte das Saatgut möglichst frisch sein.

Gießen & Düngen

Hokkaido Kürbis

Wenn der Kürbis nicht genügend gewässert wird, kommt der Wuchs zum Stillstand und die Ernte fällt aus. Darüber hinaus hat die Pflanze einen hohen Nährstoffbedarf und ist deshalb oft zu düngen. Die folgenden Aspekte sind beim Gießen und Düngen zu beachten:

  • relativ pflegeleichte Pflanze
  • auf regelmäßige Wassergaben achten
  • direkt auf den Erdboden gießen
  • Blätter beim Gießvorgang nicht benetzen, diese neigen ansonsten zu Fäulniserscheinungen
  • stickstoffreichen Volldünger im Gießwasser auflösen, idealerweise wöchentlich düngen

Ernte & Vermehren

Der Kürbis ist nicht nur sehr pflegeleicht, sondern auch sehr lecker und lässt sich für viele Gerichte verwenden. Die Früchte entwickeln sich nach der Blütezeit und können zur Freude jedes Gärtners extreme Größen entwickeln. Die folgende Vorgehensweise hat sich bei der Ernte und dem Vermehren bewährt:

  • zum Sommerende entwickeln sich orangene bis grünliche Früchte
  • besitzen eine derbe und ledrige Schale, Fruchtfleisch ist fest und faserig
  • runde bis längliche Formen sind möglich, normaler Durchmesser liegt bei 40 cm
  • großwüchsige Exemplare können gigantische Ausmaße annehmen
  • Erntezeit ist zwischen September und Oktober
  • Kürbisse mit scharfem Messer von der Pflanze trennen
  • im Inneren der Panzerfrucht entwickeln sich unzählige Samen
  • Samen haben eine ovale und flache Form, mit deutlichem Rand
  • Samen trocknen und lagern, im nächsten Frühling zur Vermehrung verwenden

Krankheiten & Schädlinge

Der Kürbis ist eine relativ empfindliche Pflanze, welche bei falscher Pflege und ungeeigneten Standortbedingungen schnell zu Krankheiten und Schädlingen tendiert:

  • langanhaltend zu hohe Feuchtigkeit führt zum Befall mit Mehltau
  • Mehltau überzieht Blätter mit unansehnlichem Grauschleier
  • bei Befall im Spätsommer droht den Früchten wenig Gefahr
  • neigt zu Viruserkrankungen, vor allem durch falsche Pflanzen in der Nachbarschaft
  • Viruserkrankungen führen zum kompletten Absterben der Pflanze, bevor diese Früchte trägt

Fazit

Kürbisse sind relativ pflegeleichte Pflanzen, welche bei den richtigen Standortbedingungen prächtig gedeihen und viele große Früchte ausbilden. Aufgrund der großen Sortenvielfalt gibt es abwechslungsreiche Geschmacksrichtungen und eine breitgefächerte Formenvielfalt. Die großwüchsigen Sorten können extreme Größenausmaße annehmen, ein Faktor, der bei der Standortauswahl zu bedenken ist. Allerdings ist der Kürbis sehr wärmeliebend und muss deshalb vor dem Aussetzen ins Freie in Wohnräumen oder Wintergärten vorgezogen werden. Die Pflanze sollte in Solitär-Stellung kultiviert werden, denn durch ungeeignete Pflanznachbarn können sich Kürbisse mit Viren infizieren und verenden.

Wissenswertes zum Kürbis-Anbau in Kürze

Allgemeines

  • Kürbisse entspringen eigentlich den tropischen bzw. subtropischen Klimazonen.
  • Der Anbau ist daher in unseren deutlich kälteren Gebieten etwas eingeschränkt, aber nicht unmöglich.
  • Selbst in einem eigenen kleinen Garten oder Beet können Kürbisse angepflanzt werden. Aber wie?

Saatgut und Aussaat

  • Bei dem Saatgut der Kürbisse handelt es sich um Ölsaaten, wie auch bei der Sonnenblume.
  • Das Saatgut kann bis zu fünf Jahren gelagert werden.
  • Verwendet man es später, keimt es nur noch unregelmäßig und es kann zu unbefriedigenden Ergebnissen bei den Erträgen kommen.
  • Wer in unseren Klimazonen Kürbisse anbauen will, sollte sich für robuste Sorten entscheiden.
  • Eine empfindliche Sorte könnte sich nicht richtig ausbilden, sodass statt einer ganzen Frucht nur Ansätze zu erkennen sind.
  • Da Kürbisse aufgrund ihrer Herkunft wärmeliebend sind, sollte man sie vor dem Aussetzen in einem Topf kultivieren.
  • Die Samen der Kürbisse haben eine Spitze, die nach unten gesetzt werden muss, da hier die Wurzel sprießen wird.
  • Die Samen sollten nicht zu tief, nur etwa 1 bis 1 1/2 cm tief in die Erde eingesetzt werden.
  • Nach etwa einer Woche sollten sich die ersten Keimlinge gebildet haben.
  • Nach weiteren zwei bis drei Wochen sind die Keimlinge groß genug, um in einzelne kleine Töpfe gesetzt zu werden.
  • Nach draußen dürfen sie allerdings erst nach den Eisheiligen, wenn kein Frostrisiko mehr besteht.

Kürbis im Garten

  • Wenn die Eisheiligen vorüber sind und es draußen warm wird, werden die Keimlinge in den Garten umgepflanzt.
  • Es sollte hier darauf geachtet werden, dass die einzelnen Pflanzen genügend Platz haben.
  • Je nach Sorte sollte jeder Kürbis einen bis zwei Quadratmeter Platz für sich in Anspruch nehmen können.
  • Kürbisse benötigen einen schweren, nährstoffreichen Boden. Komposthaufen eignen sich daher besonders gut.
  • Wichtig ist ein guter Kaligehalt des Bodens. Einige Sorten gedeihen auch auf sandigem, wasserdurchlässigem Boden sehr gut.
  • Ebenfalls unabdingbar ist eine gute Bewässerung der Kürbispflanzen, solang sie sehr jung sind.
  • Sobald sie etwas größer werden, ist eine zusätzliche Bewässerung nicht mehr zwingend notwendig.
  • Sollte sich allerdings im Sommer eine Trockenperiode einstellen, muss wieder bewässert werden.
  • Für gute Ertragsergebnisse können ab Mitte Juni Nebentriebe entfernt werden, damit eine Pflanze nicht mehr als zwei Früchte ausbildet.
  • Erntezeit ist dann von Ende August bis etwa Mitte November, vor dem ersten Frost.
  • Einen reifen Kürbis erkennt man an der leuchtenden Farbe, dem holzigen Stiel sowie dem hohlen Klang, wenn man leicht darauf schlägt.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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