Thuja – Krankheiten, Schädlinge, braune Blätter & Co.
Inhaltsverzeichnis
Thuja, der Lebensbaum, ist in Deutschland eigentlich nicht heimisch. Die schönen Bäume kommen in drei Arten im östlichen Asien vor, zwei weitere kommen aus Nordamerika. Thuja ist giftig für den Menschen, wird aber in der Homöopathie verwendet. Die Bäume sind als Heckenpflanzen beliebt, denn sie sind ganzjährig grün und wachsen sehr dicht.
Anpflanzen
Der Lebensbaum wird in ganz unterschiedlichen Größen im Handel angeboten. Thuja wächst recht schnell und ist verhältnismäßig widerstandsfähig, so dass man gut die kleinen, noch günstigen Pflanzen kaufen kann. Die wachsen noch besser an als größere Exemplare. Allerdings können auch noch ältere Bäume recht einfach verpflanzt werden. Die Erde im Pflanzloch sollte stark mit Kompost durchmischt sein, es wird ein großes Pflanzloch benötigt, und der Wurzelballen muss unbedingt gut gewässert sein. Wird Thuja als Hecke gepflanzt, sollte der Abstand der einzelnen Pflanzen bei etwa 40 bis 50 cm liegen. Nach dem Anpflanzen muss gut gewässert werden. Erst dann, wenn das Höhenwachstum wieder einsetzt, der Baum also eingewurzelt ist, kann etwas weniger gegossen werden. Braune Spitzen deuten auf Trockenheit hin!
Boden und Standort
Thuja braucht ein Pflanzsubstrat oder einen Boden, der das Wasser gut hält, denn die Pflanzen lieben Feuchtigkeit. Trotz aller Liebe zu nassen Füßen und recht hohem Wasserverbrauch zumindest in den ersten drei Lebensjahren muss der Boden doch locker und durchlässig sein. Der Nährstoffgehalt des Bodens ist nicht so wichtig, er darf neutral, sauer oder kalkhaltig sein. Letzteres bevorzugen die Bäume sogar. Bei zu saurem Boden werden die Nadeln des Lebensbaums schwarz, was an den enthalten hohen Mengen an Mangan liegt. Dem kann man mit etwas kohlesaurem Kalk und Kompost nach etwa zwei bis drei Monaten beikommen. Der Standort muss nicht in der prallen Sonne liegen, aber generell wollen Lebensbäume viel Licht haben, so dass intensiver Sonnenschein den Pflanzen auf jeden Fall besser bekommt als Schatten. Schattige Standorte führen dazu, dass der Lebensbaum nicht so dicht, gleichmäßig und kompakt wächst und dadurch keinen guten Sichtschutz bietet – Thuja leidet bei Lichtmangel.
Düngen und Gießen, Schnitt
Thujen brauchen eine Startdüngung und eine jährliche Düngung. Die Startdüngung hängt davon ab, wie der Baum gekauft wird: Im Pflanzballen ist die Startdüngung in der Regel erhalten, im blanken Wurzelwerk nicht. Abgelagerter Mist, Hornspäne und Gesteinsmehl eignen sich zum Düngen bei der Pflanzung sehr gut. Für die jährliche Düngung ist Koniferendünger geeignet. Wichtiger noch ist, dass die Pflanzen immer ausreichend Wasser zur Verfügung haben. Der Wasserhaushalt von Thuja reguliert sich ganz gut, wenn regelmäßig gemulcht wird, denn so kann der Boden das Wasser besser halten. Wenn der Lebensbaum nicht ausreichend gewässert wird, werden die Nadeln schnell braun! In seiner natürlichen Heimat wächst der Lebensbaum am Rand von Gewässern und in sumpfigen Gebieten.
Thuja wird im Frühjahr geschnitten, etwa in Februar oder März. Sollten im Sommer einzelne Triebe herausragen, können diese immer noch vorsichtig geschnitten werden. Allerdings sollte das schon allein aus Vogelschutzgründen niemals mit der elektrischen Heckenschere geschehen, sondern immer von Hand gemacht werden. Da Thuja giftig ist, sei hier noch einmal auf das Tragen von Handschuhen verwiesen. Thuja sollte immer nur in den jungen Trieben geschnitten werden, denn altes Holz treibt nicht wieder aus (das ist keine Krankheit, sondern normal).
Schädlinge und Krankheiten
Thuja ist eigentlich nicht sehr anfällig, kann aber bei Trockenheit schnell braune Spitzen bekommen. Außerdem zeigen die Pflanzen Pilzinfektionen mit braunen Trieben und dunkle Verfärbungen an. Da hilft nur ein ordentlicher Rückschnitt, im Notfall können auch Fungizide eingesetzt werden. Unterschieden werden Pestalotia-Triebsterben (die Äste werden zuerst befallen, es bilden sich auffällig schwarze Fruchtkörper mit zahlreichen Sporen auf den Ästen), Nadel- oder Schuppenbräune (davon sind in der Regel ältere Triebe betroffen, die Infektion breitet sich gerne aus), Kabatina-Triebsterben (junge und weiche Triebspitzen sterben ab) und die Thuja-Wurzelfäule. Letztere ist ebenfalls ein Pilz, der sich durch gelbe Verfärbungen der Nadeln bemerkbar macht und sich unglaublich schnell ausbreitet. Die Nadeln werden im weiteren Verlauf braun und die ganze Pflanze stirbt ab.
Bevor eine neue Thuja eingepflanzt werden darf, muss der Boden großflächig ausgetauscht werden. Denn der Pilz sitzt nicht nur im Wurzelwerk, sondern lebt auch im Erdreich rund um die Pflanze. Der starke Hang zu Pilzinfektionen ist typisch für Pflanzen, die es gerne feucht haben – denn Pilze brauchen ebenfalls einen sehr feuchten Boden. Daher ist es wichtig, dass der Lebensbaum in lockerem Erdreich sitzt, dass zwar die Feuchtigkeit hält, aber immer noch gut belüftet wird. Andere Schädlinge machen dem Lebensbaum eigentlich nichts aus, Insekten sind eigentlich unproblematisch.
Mein persönlicher Tipp: Abstand
Thuja ist wunderschön als Hecke, aber die giftigen Pflanzen können bei Kontakt Hautreizungen auslösen. Wer Thuja als Grundstücksbegrenzung pflanzt, sollte also einen gewissen Abstand zum Gehweg und zur Straße einhalten, um Passanten zu schonen und insbesondere Kinder nicht zu gefährden. Es gibt noch einen Grund, lieber etwas mehr Raum zur Straße zu lassen: Thuja reagiert empfindlich auf Streusalz. Die Triebe in Bodennähe verfärben sich bräunlich-schwarz, wenn die Pflanze mit dem Salz in Kontakt kommt. Das sieht nicht schön aus, und ein Rückschnitt ist keine Lösung, denn dann ist der Sichtschutz zumindest im unteren Bereich nicht dauerhaft gegeben.
Tipps für Schnellleser
- Beim Schneiden unbedingt Handschuhe tragen, denn Thuja ist giftig und kann bei Berührung Hautreizungen auslösen.
- Bis die Bäume eingewurzelt sind, also wieder in die Höhe wachsen, muss ausgiebig und wiederholt gegossen werden.
- Der Lebensbaum braucht Pflanzsubstrat, das locker ist und trotzdem gut die Feuchtigkeit hält.
- Sonnige bis halbschattige, aber immer helle Standorte eignen sich für Thuja.
- Beim Pflanzen sollte mit einer Mischung aus Mist, Hornspäne und Gesteinsmehl gedüngt werden.
- Für die jährliche Düngung kann Kompost und Mulch genutzt werden, Koniferendünger ist ebenfalls geeignet.
- Der Lebensbaum muss immer viel Wasser zur Verfügung haben – gemulchte Böden halten das Wasser besser.
- Thuja wird im Februar oder im März geschnitten, weil der Baum dann gut wächst und schön austreibt. Einzelne Triebe können im Sommer noch nachgeschnitten werden.
- Thuja fängt sich gerne Pilzinfektionen ein, die in leichten Fällen durch Rückschnitt bekämpft werden, bei heftigem Befall hilft ein Fungizid.
- Wurzelfäule führt zum Absterben der Pflanze – bevor ein neuer Lebensbaum eingepflanzt wird, muss das Erdreich großflächig ausgetauscht werden.
Wissenswertes zu Thuja-Krankheiten & -Schädlingen in Kürze
Thujaminiermotten – Krankheiten
Die Raupen der Thujamotten fressen besonders gern die frischen Triebspitzen der Pflanze. Um eine Ausbreitung der gefräßigen Raupen zu verhindern, muss die Hecke ab Februar bzw. März regelmäßig geschnitten werden. Das Schnittgut muss außerhalb des Gartens entsorgt werden, da sich die Tierchen sonst weiter ausbreiten können. Zu erkennen ist der Befall an braun verfärbten Trieben, die trocken werden. Im Juni beginnen die Motten zu fliegen und breiten sich sehr schnell aus. Man muss unbedingt vorher die Hecke zurückschneiden. Bei starkem Befall sollte man mit zugelassenen Mitteln Anfang Juli (Zeit der Eiablage) bekämpfen.
Thujaborkenkäfer
Von diesem Käfer werden meist nur schwache und kranke Pflanzen befallen. Absterbende Zweige weisen an der Basis kleine Verdickungen auf. Dort sitzt der ca. 3 mm große, schwarze, rundliche Käfer. Oft treten sie nach extremen Trockenjahren auf. Vorbeugen kann man, indem man die Pflanzen gut pflegt. Ein zurückschneiden der Zweige reicht meist aus, um die Käfer zu beseitigen. Die Zweige nicht auf dem Kompost entsorgen!
Kabatina thujae
Den Pilz erkennt man an anfangs kleinen schwarzen Punkten auf den Trieben. Im Mai, wenn die Sporen aufbrechen, ist die Krankheit gut zu erkennen. Eindämmen kann man den Pilz durch einen starken Rückschnitt des Gehölzes. Besonders Thuja occidentalis und Thuja plicata werden von diesem Pilz befallen. Zur richtigen Pflege der Thuja gehört, dass man die Pflanzen ausreichend mit Kalk und Magnesium versorgt. Eine Unterversorgung begünstigt einen Pilzbefall, ebenso wie Staunässe.
Didymascella
Braune Schuppen auf den Thujatrieben ab Januar bzw. Februar deuten auf diesen Pilz hin. Anfangs sind es lediglich vereinzelte braune Schüppchen. Es werden dann immer mehr, bis im Mai schwarze Sporenlager erkennbar sind. Der gesamte Trieb stirbt ab. Ein rechtzeitiger Rückschnitt im Frühjahr entfernt Infektionsherde und die Krankheit kommt erst gar nicht zum Ausbruch. Besonders anfällig sind Thuja occidetalis und Thuja plicata.
Trockenschäden
Auf Wassermangel reagieren Thuja-Pflanzen mit braunen und sterbenden Zweigen. Ist nicht die gesamte Pflanze betroffen, kommt es zu einer Neubildung von Seitentrieben. Die Thuja benötigt das gesamte Jahr über ausreichend Feuchtigkeit, nicht nur bei Sonne und Wärme.
Salzschäden
Salzschäden treten oft bei Pflanzen auf, die direkt an einer Straße stehen. Sie werden im Winter von Streusalz getroffen. Kümmerlicher Wuchs, Wuchsdepressionen bis hin zum Absterben der Pflanze können auftreten. Diese Pflanzen sollten nicht zu stark gedüngt werden, da das zu einer zusätzlichen Salzbelastung beitragen kann. Die Salzanreicherung im Boden sollte verhindert werden (Windschutzzaun, ähnlich wie auf Tennisplätzen).