Kräutertee selber machen & herstellen
Inhaltsverzeichnis
Kräutertees eignen sich hervorragend als Getränke für jeden Tag und bestehen nur aus natürlichen Zutaten. Dieses wohltuende Heißgetränk lässt sich ganz einfach in Eigenregie herstellen und kann ganz nach Geschmack gesüßt werden. Ein regelmäßiger Konsum von Kräutertees wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Viele Heilkräuter wachsen wild und lassen sich problemlos einsammeln, danach werden diese vor dem Verzehr getrocknet.
Heilkräuter sammeln
Damit die Triebe voller Kraft und nicht zu nass sind, sollten Regentage beim Sammeln vermieden werden. Dann sind die Kräuter trocken und Schimmel lässt sich vorbeugen. Der Standort der Heilpflanzen ist sehr wichtig, ideal sind autofreie Plätze, um Verunreinigungen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Hunde in diesem Gebiet nicht verkehren und ihre Geschäfte hinterlassen. Die Pflanzen sollten keine braune Stellen und auch keine welken Anzeichen ausweisen, diese verringern die Wirkung und den Geschmack des Kräutertees. Aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen, sollten die Heilkräuter genau bekannt sein. Vorherige Informationen sind daher unbedingt notwendig.
- Grundsätzlich während sonniger Wetterlagen sammeln
- Zwischen spätem Vormittags und frühem Nachmittag Kräuter suchen
- Abgelegene Sammelstellen bevorzugen
- Nur gesunde Pflanzen sammeln
- Informieren, welche Pflanzenteile verwendet werden können
- Im richtigen Zeitraum suchen, Blütezeiten beachten
Beliebte Pflanzen für Kräutertee
Es gibt viele Pflanzen und Kräuter aus denen man sich einen gesunden Tee aufgießen kann.
Birke
Die Blätter der Birke schwemmen schädliche Verunreinigungen aus dem Körper und reinigen vor allem die Nieren. Diese verschaffen bei anhaltenden Nierenproblemen wohltuende Linderung und können bei einem regelmäßigen Verzehr, über einen längeren Zeitraum hinweg, sogar hartnäckige Nierensteine auflösen. Außerdem sind Birkenblätter bei Erkrankungen der Haut sehr heilfördernd, ein konstanter Verzehr sorgt für ein schöneres Hautbild. Darüber hinaus verbessern diese Heilkräuter insgesamt das Wohlbefinden. Die Ernte sollte im Frühling erfolgen, wenn die Blätter noch sehr jung sind. Dabei ist ein vorsichtiges Vorgehen angebracht, um den Baum nicht unnötig zu schädigen.
- Blätter enthalten Gerbstoffe, Flavonoide und viel Vitamin C
- Ebenfalls Verbindungen der Salizylsäure
- Leicht bittere Geschmacksnote
- Noch junge und etwas klebrige Blätter behutsam von den Ästen abstreifen
- Danach ausreichend trocknen
Brennnessel
Ein Tee aus Brennnesseln hat stark entgiftende Eigenschaften und entwässert auf eine sanfte Art und Weise. Die für diesen Kräutertee benötigen Blätter sollten vorzugsweise im Frühjahr gesammelt werden, die Pflanze wächst wild fast überall. Brennnesseltee überzeugt geschmacklich mit einem intensiv krautigen Geschmack und einer leicht süßen Note, deshalb kann dieser ganz ohne zusätzlichen Zucker getrunken werden. Die Heilkräuter lassen sich gut mit anderen entgiftenden Zutaten vermischen, auf diese Weise ergibt sich ein passendes Getränk für Fastenperioden.
- Von April bis Juni die noch jungen Pflanzen einsammeln
- Beim Pflücken unbedingt Handschuhe tragen
- Dann komplett austrocknen lassen
- Regt im Körper den Abtransport von Giftstoffen an
- Hoher Gehalt an Mineralstoffen
- Zu gleichen Teilen mit Birke und Löwenzahn mischen
- Eignet sich gut für Fastenkuren im Frühling und Herbst
Holunderblüten
Holunder hat sich im Einsatz gegen Erkältungen gut bewährt. Die Blüten sind weiß mit einem Hauch rosa. Die heilsame Wirkungsweise ist sehr vielfältig, jedoch sollte dieser Kräutertee nicht überdosiert werden, ansonsten kann es zu Übelkeit kommen.
- Holunderblüten zwischen Mai und Juli einsammeln
- Im Anschluss ausreichend trocknen lassen
- Regen den Stoffwechsel und Kreislauf an
- Wirken stimmungsaufhellend und senken Fieber
- Mild blumiger Geschmack
Johanniskraut
Das Johanniskraut blüht zwischen Juni und August und wächst überall dort, wo der Boden besonders trocken und steinig ist. Das Heilkraut sollte idealerweise dann gesammelt werden, wenn an den Stängeln keine Blüten mehr wachsen. Ansonsten lässt sich das Johanniskraut komplett für den Tee verwenden. Zu seinen Eigenschaften gehört eine stimmungsaufhellende Wirkungsweise, deshalb wird das Kraut bei Nervosität eingesetzt. Bei einem regelmäßigen Verzehr lassen sich damit auch Schlafprobleme in den Griff bekommen.
- Möglichst dicht über dem Boden abschneiden
- Intensiv bitterer Geschmack
- Hilft bei depressiven Stimmungsschwankungen
- Mildert andauernde Zustände von Unruhe
Kamille
Die Kamille ist wohl die bekannteste Pflanze unter den Heilkräutern und passt in viele Mischungen aus selbst hergestelltem Tee. Die Pflanze blüht vom Frühling bis spät in den Herbst hinein, sie ist weit verbreitet und leicht an den Blüten und dem charakteristischen Duft zu erkennen. In der Heilkunde dient Kamille zur Wunddesinfektion und kommt bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und bei innerer Unruhe zum Einsatz.
- Vielseitiges und beliebtes Heilkraut
- Wirkt sowohl entzündungshemmend als auch antibakteriell
- Leicht bitterer Geschmack mit intensivem Aroma
Löwenzahn
Der Löwenzahn wächst ebenfalls wild in den hiesigen Wäldern und Wiesen und lässt sich deshalb sehr leicht finden. Die Pflanze ist aufgrund der leuchtend gelben Blüten und der gezackten Blätter leicht zu erkennen. Löwenzahn verfügt auch über entgiftende Eigenschaften und regt die Organtätigkeit an, vor allem die Funktionen der Leber. Außerdem wirkt dieses Heilkraut energieanregend, deshalb ist es als Ersatz für Kaffee sehr gut geeignet. Darüber hinaus verschafft dieses heilsame Linderung bei Arthrose, Gelenkproblemen und verschiedenen chronischen Entzündungen im Körper.
- Für den Tee werden die Blätter und/oder Wurzeln benötigt
- Vor dem Verzehr trocknen
- Bitterer Geschmack, auf richtige Dosierung achten
Melisse
Die Blätter der Melisse schmecken kurz vor der Blütezeit besonders gut, das Heilkraut ist eine köstliche Zutat für jede Kräuterteemischung. Der ideale Zeitpunkt zum Sammeln ist vor dem Juni, durch die danach einsetzende Blüte bekommt das Aroma eine stark bittere Note. Die Melisse ist ebenfalls für ihre beruhigende Wirkungsweise bekannt.
- Blätter im Frühling sammeln
- Sehr frischer Geschmack, Mischung aus Minze und Zitrone
- Fördert nachhaltig den Appetit
- Löst unangenehme Blähungen und Krämpfe
Minze
Ein weiterer Klassiker und unverzichtbar bei der Herstellung von Kräutertees ist die Minze. Die Blütezeit der Pflanze dauert von Juni bis in den August hinein, die Blätter sind in den Wochen und Monaten vor dieser Blühphase besonders aromatisch. Entgegen des weit verbreiteten Volksglaubens, können die Blätter auch während der Blütezeit noch problemlos konsumiert werden. Die heilsamen Eigenschaften dieses Heilkrauts beruhten auf die darin enthaltenen ätherischen Öle.
- Blätter pflücken und trocknen, nicht die Blüten verwenden
- Frischer Minze-Geschmack
- Kühlende und antibakterielle Wirkungsweise
- Hilft gegen Atemwegsprobleme und bei Blähungen
Ringelblume
Die Ringelblume ist auch als Calendula bekannt und bildet aparte Blüten in gelben bis orangefarbenen Tönen aus. Dadurch bekommt der Kräutertee auch optisch eine schöne Note. Zwischen Juli und Oktober blüht die Ringelblume in den heimischen Gärten und auf den Wildwiesen. Die Blüten sind in der Nacht verschlossen, deshalb sollten diese erst später am Morgen gesammelt werden.
- Hilft bei Hauterkrankungen und Leberleiden
- Beruhigt den Magen-Darm-Trakt
- Fördert die Wundheilung
- Nur sehr schwach ausgeprägte Geschmacksnote
- Eignet sich deshalb gut in der Mischung mit stark aromatischen Kräutern
Salbei
Ein Tee aus frischen Salbeiblättern hilft bei starker Übelkeit. Zu erkennen ist die Pflanze an der samtige Blattoberfläche und den langen Blattformen. Außerdem verströmt diese einen ganz speziellen Duft. Das Heilkraut sollte zwischen Mai und Ende August geerntet werden, dann hat es ein ganz intensives Aroma. Der starke Geschmack ist für viele am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig und wird manchmal sogar als unangenehm empfunden. Dafür entschädigen aber die heilsamen Eigenschaften.
- Blätter während der Wachstumszeit ernten
- Antibakterielle und schweißtreibende Wirkungsweise
- Stark krautige und bittere Geschmacksnote
Schafgarbe
Die Schafgarbe ist auch als Wundheilkraut bekannt und wächst fast überall. Im Juli hat die Pflanze ihre Hochsaison und bildet viele kleine und weiße Blüten aus. Die Schafgarbe ist sehr robust, mit widerstandsfähigen Eigenschaften, die im Kontrast zu den zarten Blüten stehen. Besonders Frauen schwören auf die heilsame Wirkungsweise bei Beschwerden mit der Menstruation und den Wechseljahren.
- Krampflösende und stärkende Wirkungsweise
- Regt nachhaltig die Wundheilung an
- Wirkt ausgleichend bei Störungen der weiblichen Fortpflanzungsorgane
- Heilkraut ist reich an Gerbstoffen, Blauöl, Inulin, Kalium und Sulfur
- Milder und blumiger Geschmack, der relativ neutral ist
Thymian
Der Thymian wird vor allem bei Erkältungen eingesetzt, da dieser bei Husten und Halsweh Abhilfe verschafft. Die Heilpflanze stärkt bei regelmäßigem Konsum die Atemwege. Allerdings ist der Thymian sehr frostempfindlich, deshalb kommt dieser in den hiesigen Breitengraden nur selten wild in der Natur vor. Jedoch lässt sich diese Pflanze an einem geschützten Standort im Garten anpflanzen, er bevorzugt warme Standortbedingungen mit sandigen Bodenqualitäten.
- Immergrünes Gewächs
- Blätter lassen sich das gesamte Jahr über ernten
- Desinfizierende und krampflösende Wirkungsweise
- Kräftige und erfrischende Geschmacksnote
Kräutertee mischen
Die Kräuter können nach Belieben und abhängig von den jeweiligen Wirkungsweisen zu einem Kräutertee kombiniert werden. Das Mischverhältnis lässt sich den eigenen Geschmacksvorlieben anpassen, genauso wie den gesundheitlichen Problemen.
- Kräuter vor dem Gebrauch immer ausreichend trocknen
- Mischungen für Entgiftung, das Einschlafen und für die Beruhigung möglich
- Zwei bis vier Teelöffel der Kräuter mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen
- Abdecken und etwa 10 Minuten ziehen lassen