Schlüsselblume, Primula veris – Steckbrief und Pflege
Inhaltsverzeichnis
Der Name der Schlüsselblume ist durch die gravierende Ähnlichkeit des Blütenstandes der Pflanze mit einem Schlüsselbund geprägt worden. Allerdings wird die Schlüsselblume im Volksmund unter anderem auch als Wiesen-Primel, als Frühlings-Schlüsselblume, als Wiesen-Schlüsselblume oder Arznei-Schlüsselblume sowie auch als Himmelsschlüssel bezeichnet.
In der Natur handelt es sich um eine ausdauernde und relativ krautig ausgeprägte Pflanze, die Wuchshöhen zwischen acht und 30 Zentimetern erzielt und die meist in kleineren wie auch größeren Gruppen vorzufinden ist.
Aussaat
Soll die Schlüsselblume im eigenen Garten gedeihen und ist sie bereits vorhanden, dann reicht es völlig aus, die bereits abgeblühten Blütenstängel längere Zeit stehen zu lassen, damit sie sich einfach selbst am aktuellen Standort wieder aussäen. Aber auch in einer Schale kann die Aussaat der Pflanze problemlos erfolgen. Die Schlüsselblume an sich gilt als Kaltkeimer. Das heißt, dass die Samen für die Aussaat zunächst für etwa zwei bis vier Wochen feucht und warm bei einer Temperatur von etwa 15 bis 20 °C gehalten werden. Danach können sie für vier bis sechs Wochen einer Temperatur von -4 °C bis +4 °C ausgesetzt werden. Die Vermehrung der Schlüsselblume an sich ist leicht per Selbstaussaat oder eben im Innenbereich in der Pflanzschale umsetzbar.
Standort
Am besten gedeiht die Schlüsselblume an trockenen Standorten, da die Schlüsselblume botanisch mit der Primel mit ähnlichen Ansprüchen verwandt ist. Die Schlüsselblume, die in der Gärtnerei bereits vorgezogen ist, kann leicht im eigenen Garten angepflanzt werden. In der Natur kommt die geschützte Pflanze vor allem in Bereichen mit niedrigen und grasigen Rasenbereichen und an sonnigen und eher trockenen Standorten vor. Diese Standortvorlieben sollten deshalb auch im eigenen Garten berücksichtigt werden. Deshalb ist die Schlüsselblume am besten an einem sonnigen Platz aufgehoben, der trockenen Boden aufweist. Die Schlüsselblume liebt normale bis leicht lehmige Erde und einen pH-Wert im Boden, der neutral bis leicht alkalisch ist.
Pflanzen
Die Schlüsselblume mag besonders gern sonnige und halbschattige Standorte, was beim Pflanzen schon berücksichtigt werden sollte. Dazu sollte gerade für die Erstbepflanzung des Gartenbereichs mit Schlüsselblumen auf einen lockeren und kalkhaltigen Boden gesetzt werden. Ist der Boden eher schwer und verdichtet, kann die Mischung mit grobem Sand für eine bessere Durchlässigkeit des Bodens sorgen. Zudem ist gerade bei schweren und verdichteten Böden die Einarbeitung von Gartenkalk vor der Anpflanzung von Schlüsselblumen empfehlenswert.
Am besten ist es, die Schlüsselblume im Herbst anzupflanzen. Hier empfiehlt sich ein Abstand von etwa 10 bis 15 cm zwischen den einzelnen Pflänzchen. Um im Frühjahr ein schönes, buntes und frühlingshaft blühendes Beet zu haben, kann eine Kombination mit anderen Frühblühern wie beispielsweise Tulpen oder Narzissen sowie auch mit Veilchen und Hyazinthen und auch Gänseblümchen erfolgen. Sehr schön wirken die Schlüsselblumen auch unter Sträuchern und Bäumen, weil sie dort im Garten leuchtende Akzente setzen. Hier sollten aber die Ansprüche der Schlüsselblume hinsichtlich der Lichtverhältnisse berücksichtigt werden.
- sonnige und halbschattige Standorte
- lockerer und kalkhaltiger Boden
Umtopfen
Die Schlüsselblume ist eine Verwandte der Primel, kann deshalb auch im Topf gehalten werden. Auch im Topf benötigt die Pflanze einer nährstoffreichen und humosen sowie gut feuchtigkeitsspeichernden Erde. Dazu ist ein halbschattiger Standort bei der Haltung im Topf empfehlenswert, damit das Substrat der Pflanze gerade bei sommerlichen Temperaturen nicht zu schnell austrocknet. Die Pflanze benötigt im Topf unbedingt auch insgesamt einen Schutz vor zu warmer Sommersonne, damit sie nicht austrocknet. Nach der Blüte können die Pflanzen problemlos aus dem Topf ins Freiland ausgesetzt werden. Dabei werden die Pflänzchen im Abstand von zehn bis fünfzehn Zentimetern ausgepflanzt.
Gießen
Die Schlüsselblume ist an sich sehr anspruchslos. Allerdings nimmt sie Wassermangel sehr übel. Gerade an heißen Sommertagen benötigt die Schlüsselblume deshalb großzügige und vor allem regelmäßige Wassergaben. Diese sollten am besten nicht innerhalb der direkten Sonneneinstrahlung, sondern in den Morgen- und Abendstunden verabreicht werden. Bestehen lange Trockenperioden, ist auch eine regelmäßige Wässerung dringend erforderlich. Wichtig ist, dass der Wurzelballen der Schlüsselblume niemals austrocknet, da das ihr Ende bedeuten kann.
- hoher Flüssigkeitsbedarf
- ein- bis zweimal täglich sehr intensiv wässern in heißen Sommerphasen
Düngen
Ist der Boden ausreichend humos, dann ist die Düngung der Schlüsselblume nicht zwingend erforderlich. Als sehr sinnvoll kann sich aber gerade im Frühjahr die sogenannte Anschubdüngung erweisen. Damit bekommt die Pflanze für die kommende Saison und die Blütezeit viele wichtige Nährstoffe und auch entsprechende Kraft nach der kalten Winterzeit. Eines Spezialdüngers bedarf es nicht. Ein herkömmlicher Flüssigdünger für Blühpflanzen, der im Handel erhältlich ist, reicht für die Anschubdüngung völlig aus.
Schneiden
Zwingend erforderlich ist der Schnitt der Schlüsselblume nicht. Die Pflanze, die in der Natur lebt, bekommt auch keinen Schnitt und blüht alljährlich neu. Wer allerdings die Blüte anregen möchte und möglichst lange eine blühende Schlüsselblume im Garten haben möchte, sollten die verblühten Blüten regelmäßig abschneiden, denn so lässt sich das Wachstum weiterer Blüten innerhalb einer Saison sehr gut anregen.
Überwintern
Die Schlüsselblume selbst ist winterhart. Empfehlenswert ist es dennoch, Pflanzen, die sich im Topf befinden, innerhalb der Frostperioden übergangsweise an einen kühlen aber frostfreien Platz umzusiedeln. Soll die Topfpflanze nach dem Überwintern in das Beet überführt werden, empfiehlt sich der Wechsel nach der Blüte.
- im Beet winterhart
- als Topfpflanze kühler und frostfreier Platz erforderlich
Vermehren
Die Vermehrung der Schlüsselblume im eigenen Garten ist am einfachsten, wenn man die Samen der vorhandenen Pflanzen sammelt. Das hat den Vorteil, dass sich die Samen nicht auf dem gesamten Grundstück verteilen und selbst aussäen, sondern gezielt wieder einsetzt werden können. Empfehlenswert ist es, hierzu eine Plastikschale bis zur Mitte aufzuschlitzen und unter dem Blütenstängel windsicher zu platzieren. Die Aussaat kann dann in kleinen Pflanztöpfchen unkompliziert erfolgen, wobei die Pflänzchen letztlich sowohl vereinzelt in Pflanzgefäße wie auch ins Freibeet ausgesetzt werden können.
Schädlinge
Die Pflanze ist relativ resistent gegen Schädlinge, typische Feinde der Schlüsselblume sind nicht bekannt. Einziges Problem kann Trockenheit sein, worauf sie empfindlich reagiert und dann auch nicht mehr resistent gegen Schädlinge ist. Um neben der intensiven Wässerung einen Schutz zu erzielen, empfiehlt es sich, die Pflanze im Frühjahr mit Kompost zu versehen oder auf dem Erdreich um den Wurzelballen zu mulchen.
- keine bekannten Schädlinge als Feinde
Häufig gestellte Fragen
Die Beschaffung von Samen aus der Natur, indem freilebende Pflanzen gesammelt werden, ist verboten, da die Schlüsselblume unter Naturschutz steht. Die Beschaffung von Samen sollte aus dem Gartencenter erfolgen.
Die Schlüsselblume wirkt sowohl entkrampfend wie auch schleimlösend und ist deshalb als Hustentee sehr effektiv. Dazu werden etwa drei Gramm der Blüten mit heißem Wasser übergossen, maximal 10 Minuten ziehen lassen und dann getrunken.
Wissenswertes zu Schlüsselblumen in Kürze
Die echte Schlüsselblume, Primula Veris, ist ein bekannter Frühlingsbote, der in ganz Europa, ja bis tief hinein nach Vorderasien, beheimatet ist. Die Schlüsselblume ist auch bekannt unter vielen weiteren Bezeichnungen. So wird sie hie und da auch Himmelsschlüssel oder Wiesen-Schlüsselblume oder auch Frühlingsschlüsselblume genannt.
Standort & Pflege der Schlüsselblume
- Schlüsselblumen wachsen mit Vorliebe an Waldrändern, in Wiesen und in lichten Wäldern.
- Aber auch an Teichrändern und in kleinen Auen, Waldlichtungen.
- Wichtig ist, dass sie die wärmenden Strahlen der Sonne erreicht.
- Schlüsselblumen blühen etwa von Anfang April und mitunter bis weit in den Juni hinein.
- Sie lieben lockere und kalkhaltige Böden.
Die Schlüsselblume bildet beim Wachstum eine kleine Rosette mit länglichen Blättern. Allerdings liegen die Blätter nicht dicht an der Erde an, sondern wachsen als kleiner Pulk lustig durcheinander. Die wunderschönen dottergelben Blüten, die sich manchmal mit kleinen orangegelben Flecken ausschmücken und mitunter auch ganz winzigen rote Punkte in deren Mitte, duften, je nach Sorte schwach bis himmlisch kräftig.
Heilwirkung
- Die Wurzel der Schlüsselblume enthält eine Arzneimitteldroge die bei Bronchitis für das Abhusten des Schleimes eingesetzt wird.
- Zusätzlich enthält die Schlüsselblume in den Blüten Wirkstoffe die bei Husten beruhigend und krampflösend wirken.
- Aus den getrockneten Blüten wird ein Aufguss bereitet, den man dann, mit etwas Honig gesüßt, über den Tag verteilt, schluckweise trinkt.
Mit diesem Aufguss lassen sich ebenfalls auch Schlafstörungen behandeln, jedoch dann ist eine längere Einnahme von Nöten. Empfehlenswert ist jedoch, dies unter Aufsicht eines Arztes zu machen. In den Bergregionen Europas verwendet man die Blüte der Schlüsselblume, da sie viel Carotin enthält, auch zum Färben der Ostereier. Da die Schlüsselblume geschützt ist, sollte man auf eine andere Farbe zum Färben der Ostereier zurückgreifen. Dasselbe gilt, auch wenn es schwer fällt, bei einem Spaziergang, sich einen Frühlingsstrauß zu pflücken.
Schlüsselblumen kaufen
- Erwerben kann man Schlüsselblume im gut sortierten Fachhandel, aber auch im Versandhandel.
- Manchmal findet man kleine Pflanzen auch im Internet.
Da die Schlüsselblumen zu den mehrjährigen Pflanzen gehört, lohnt sich der Erwerb dieser Frühlingsblume nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Augenweide und Farbtupfer für den eigenen Garten.