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Koniferen werden braun | Gründe und Lösungen

Koniferen zeichnen sich durch ihr sattes Grün aus. Färben sie sich innen oder außen braun, sollten Sie nach dem Grund suchen, denn die Pflanzen brauchen Ihre Hilfe.

Video-Tipp

Magnesium-Mangel

Fehlt der Koniferenhecke Magnesium, zeigen sich braune Stellen vor allem in der Mitte und im unteren Bereich der Pflanzen.

Lösung:

  • Magnesiumdünger verabreichen
  • idealerweise jährlich im Frühjahr düngen

Nährstoffmangel

Nadelhölzer gedeihen am besten auf Böden, die

  • nährstoffreich,
  • frisch bis feucht
  • humos

sind. Fehlen dem Boden diese Eigenschaften, kommt es zu Mangelerscheinungen. Diese zeigen sich zu Beginn in Form von braunen Triebspitzen. Im weiteren Verlauf kommt es zu gelblich-braunen Verfärbungen in allen Bereichen der Pflanzen.

Lösungen:

  • verdichtete Böden: auflockern und Sand einarbeiten
  • sandig-mageres Erdreich: mit Kompost oder gut abgelagertem Stallmist anreichern
  • Hornspäne und Urgesteinsmehl in den verbesserten Boden einharken
  • im Frühjahr einen Koniferen-Langzeitdünger verabreichen

Pilzinfektionen

Es gibt eine ganze Reihe an Pilzen, die Nadelhölzer infizieren:

  • Pestalotia-Triebsterben (Pestalotiopsis funerea): Braunfärbung von den Triebspitzen nach innen plus schwarzbraune Fruchtkörper mit Sporen
  • Nadel- und Schuppenbräune (Didymascella thujina): braune Triebe im unteren Bereich, vor allem bei älteren Lebensbäumen
  • Kabatina-Krankheit (Kabatina thujae): Braunfärbung von jungen, weichen Triebspitzen, vor allem bei jungen Pflanzen

Lösungen:

Trotz unterschiedlicher Pilze ist die Vorgehensweise zur Bekämpfung gleich:

  • befallene Pflanzenteile großzügig herausschneiden
  • nicht ins alte Holz schneiden
  • mit Fungizid behandeln
  • vorbeugend: Stärkung der Abwehrkräfte durch eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung
Hinweis:

Infizierte Pflanzenteile sollten in einer Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. Kommen sie auf den Kompost, kann der Wind die Pilzsporen erneut verbreiten.

Saurer Boden

pH-Wert bestimmen

Auf einen pH-Wert unter 5,0 reagieren Nadelhölzer mit braunen bis schwarzbraunen Verfärbungen. Um den idealen pH-Wert von 5,5, bis 6,5 wieder herzustellen, sollten Sie vorab einen pH-Wert-Test durchführen. Die einfach zu handhabenden Test-Kits bekommen Sie im Gartencenter.

Lösungen:

  • bei leichter Unterschreitung: Erhaltungsdüngung mit Gartenkalk durchführen (150 bis 180 Gramm pro Quadratmeter)
  • ab einem Wert von 4,5: mindestens 250 Gramm kohlensauren Kalk pro Quadratmeter ausbringen
  • nach zwei bis drei Monaten mit Kompost und Hornspänen düngen (alternativ: Koniferen-Dünger)

Schädlinge

Schädlinge, die verantwortlich für braune Nadeln sein können, sind:

  • Dickmaulrüssler
  • Larven der Thuja-Miniermotte (Argyresthia thuiella)

Während Dickmaulrüssler und Miniermotten als eher harmlos einzustufen sind, kann der Thuja-Borkenkäfer (Phloeosinus) die Pflanze dermaßen schädigen, dass sie eingeht. Neben kleinen Bohrlöchern im Stamm sind vergilbte und braune Triebe typische Merkmale für den Befall.

Lösungen:

  • Dickmaulrüssler: Nematoden
  • Miniermotte: häufigerer Rückschnitt
  • Thuja-Borkenkäfer: Pflanze ausgraben und entsorgen

Schnitt

Ein radikaler Schnitt der Koniferen-Hecke kann dazu führen, dass die Pflanzen innen und außen braun werden. Da diese Stellen nicht mehr grün werden, sollten Sie die Hecke regelmäßig schneiden.

Lösungen:

  • Radikalschnitt vermeiden
  • Hecke ein- bis zweimal pro Jahr zurückschneiden (Ende Juni bis Mitte Juli und im Spätwinter)
  • nicht ins alte Holz schneiden
Koniferen wird braun, nach Schnitt

Sonnenbrand

Da der ideale Zeitpunkt für das Schneiden von Koniferen, wie zum Beispiel einer Thuja-Hecke, zwischen Ende Juni und Mitte Juli ist, besteht die Gefahr, dass pralle Sonne auf die Schnittwunden trifft. Diesen sog. Sonnenbrand erkennen Sie an braunen Triebspitzen. Zwar erholt sich der Lebensbaum davon aber nur sehr langsam. Außerdem ist er geschwächt, was Krankheitserreger und Schädlinge magisch anlockt.

Lösungen:

  • Lebensbaum nur bei bedecktem Wetter schneiden
  • in der Kübelkultur: mit Sonnenschirm beschatten
Tipp:

Kommt beim Schneiden der Hecke die Sonne zum Vorschein, werfen Sie ein Schattiernetz über die geschnittenen Heckenteile. Nach acht bis zehn Tagen können Sie das Netz entfernen.

Streusalz

Streusalz macht vor allem Hecken an Straßen und Gehwegen zu schaffen, wenn im Winter von der Gemeinde Auftausalz verwendet wird. Denn das Salz bindet in seiner Umgebung Wasser, welches den Heckenpflanzen dann nicht mehr zur Verfügung steht. Symptome des Wassermangels sind gekräuseltes Laub in Bodennähe und braune Zweigspitzen. Bekommen die Nadelhölzer keine Hilfe, breitet sich die Braunfärbung aus und kann im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanzen führen.

Lösungen:

  • Boden an frostfreien Tagen wässern (Salz versickert in tiefere Erdschichten)
  • nach dem Winter: braune Stellen herausschneiden, gründlich abbrausen
  • vorbeugend gegen salzhaltiges Spritzwasser: Folie spannen

Trockenheit

Da Nadelhölzer für ein sattgrünes Nadelkleid frisch-feuchte Erde benötigen, kann es im Sommer in heißen und trockenen Perioden zu gelbbraunen, eingetrockneten Trieben kommen. Das Problem dabei ist, dass sich diese Symptome erst mit Verzögerung zeigen. Deshalb ist bei Trockenstress unmittelbarer Handlungsbedarf gegeben.

Lösungen:

  • Beet bzw. Hecke mehrere Tage hintereinander ausgiebig gießen
  • Staunässe vermeiden
  • morgens und abends Wasser direkt auf die Wurzelscheibe laufen lassen
  • in der Kübelkultur: Gehölz tauchen, danach überschüssiges Wasser abtropfen lassen
  • eingetrocknete Triebe im benadelten Bereich zurückschneiden
  • vorbeugend: 5 Zentimeter dicke Schicht aus Rindenmulch ausbringen

Überdüngung

Bei einer Überdüngung zeigen Nadelhölzer ein ähnliches Bild wie bei Streusalz, denn Mineraldünger, wie zum Beispiel Blaukorn, erhöhen ebenfalls die Salzkonzentration im Boden.

Lösungen:

  • Pflanzen zurückschneiden
  • gründlich abbrausen
  • reichlich gießen

Ungünstiger Standort

Koniferen lieben Morgen- oder Abendsonne. Mit praller Mittagssonne kommen die meisten Arten hingegen nicht zurecht. Ist die Sonneneinstrahlung zu stark, färben sich vor allem zarte Triebe und frische Blätter braun. Diese Merkmale zeigen die Pflanzen ebenfalls, wenn sie zu dunkel stehen, wie zum Beispiel unter hohen Bäumen.

Koniferen am neuen Standort

Lösung:

  • Standortbedingungen vor dem Pflanzen prüfen
  • Standort wechseln

Winterfärbung

Verfärbt sich die Thuja-Hecke im Winter plötzlich rostbraun, handelt es sich um die normale Winterfärbung der Pflanzen. Das bronzefarbene Winterkleid zeigt sich vor allem bei Wildarten des Abendländischen Lebensbaums (Thuja occidentalis) und beim Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata). Bei Zuchtformen, wie „Brabant“, „Columna“ oder „Holstrup“, tritt die Winterfärbung weniger stark auf. „Smaragd“ bleibt auch bei klirrender Kälte frischgrün.

Hinweis:

Ist der Grund für die Braunfärbung witterungsbedingt, treiben Thujen im Frühjahr wieder grün aus.

Wurzel- und Stammfäule

Bei der Wurzel- und Stammfäule handelt es sich um eine Infektion mit dem Pilz Phytophthora cinnamomi. Dieser zerstört Wurzeln und Wurzelhals. Haben sich die Triebe braun bis schwarzbraun verfärbt, ist das Nadelgehölz nicht mehr zu retten. Eine Chance auf Rettung besteht einzig im Frühstadium der Krankheit, wenn sich nur die Rinde des Wurzelhalses cremefarben bis bräunlich gefärbt hat. In diesem Fall kann ein spezielles Fungizid erfolgversprechend sein.

Lösungen im fortgeschrittenen Stadium:

  • Pflanzen ausgegraben und entsorgen
  • Boden großzügig austauschen
  • Pilzsporen sind wahre Überlebenskünstler
  • neue Koniferen pflanzen
Hinweis:

Ist in einer Hecke auch nur eine Pflanze betroffen, muss diese sofort entfernt und der Boden ausgetauscht werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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