Kompost umsetzen und ausbringen: wann und wie?
Inhaltsverzeichnis
Bei der Kompostierung entsteht aus Garten- und Küchenabfällen, Fallobst, Gras- und Strauchschnitt nährstoffreicher Humus. Dieser kann im Garten wieder ausgebracht werden und die wichtigen Bestandteile bleiben im Kreislauf erhalten. Bewirtschafteter Gartenboden gilt als stark beanspruchter Boden. Er bedarf der regelmäßigen Zuführung von Humus. Wenn Sie unsere Tipps beachten und den Komposthaufen richtig umsetzen, profitieren Ihre Pflanzen von der Humusquelle im eigenen Garten.
Warum Kompost umsetzen?
Bei der Kompostierung bildet sich aus Garten- und Küchenabfällen, aus Gras- und Strauchschnitt, wertvoller Humus. Die Zersetzung erfolgt unter dem Einfluss von Mikroorganismen und Kleinlebewesen wie Regenwürmern. Dieser Vorgang führt dazu, dass organische Bestandteile abgebaut werden. Dabei entstehen Gase, Wasser, Nähr- und Mineralstoffe und Energie. Der Zersetzungsprozess ist im Komposthaufen an seiner Erwärmung erkennbar. Parallel dazu beginnt die Bildung von Huminstoffen. Diese haben eine dunkelbraune bis schwarze Farbe.
Wie oft umsetzen?
Es gibt keine allgemein gültige Regel, wie oft ein Komposthaufen umgesetzt werden muss. Mindestens einmal im Jahr ist jedoch Pflicht. Sehr fleißige Hobbygärtner schwören auf eine Umsetzung im Abstand von zwei bis drei Monaten. Wichtig ist, je öfter der Komposthaufen umgesetzt wird, umso besser gelingt die Verrottung.
Der beste Zeitpunkt
Wenn im Frühjahr alles eisfrei ist, ist ein guter Zeitpunkt für die Umsetzung des Komposts. Viele Hobbygärtner erkennen in der Kompostumsetzung den perfekten Beginn für den Start in das neue Gartenjahr. Kompostierung erfordert Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff. Die Umsetzung führt zu einer guten Versorgung mit Sauerstoff und kurbelt die Humusbildung an. Alle Bestandteile werden bei der Umsetzung gemischt, gleichzeitig reduziert sich das Volumen. Das ist nicht unwichtig. Jeder Hobbygärtner weiß, wie viel Platz der Kompost einnimmt.
Anleitung zum Umsetzen
Wählen Sie zum Umsetzen Ihres Komposts einen Zeitpunkt nach mehreren trockenen, regenfreien Tagen. Das ist wichtig, damit das halb verrottete Material gut mit der Schaufel bewegt werden kann. Sie benötigen folgende Werkzeuge:
- Schaufel
- Grabegabel
- Kompostsieb
- einen neuen Kompostbehälter
- Arbeitshandschuhe
Das Kompostsieb sollte mindestens 80 x 80 Zentimeter groß sein. Stellen Sie das Kompostsieb mithilfe einer Stütze schräg auf. Möglich ist auch, das Kompostsieb über einen Kompostbehälter oder eine Schubkarre zu legen. So können Sie das nährstoffreiche Substrat gleich auffangen. Schippen Sie das Material auf das Sieb. Feines, gut zersetztes Material fällt durch das Kompostsieb hindurch. Sehr grobe Bestandteile sowie Steine und Holzstücke bleiben hängen. Entfernen Sie die Steine und füllen Sie das grobe, noch nicht verrottete Material in den zweiten Kompostbehälter. Je nachdem, wie steil das Kompostsieb steht, wird die Feinheit des Siebgutes bestimmt. Umso steiler das Sieb, umso feiner das gesiebte Substrat.
Dauer der Kompostierung
Ein Komposthaufen benötigt im Durchschnitt zehn bis zwölf Monate für die Verrottung. Entscheidend sind die Zusammensetzung und die Beschaffenheit der Bestandteile. „Was lange währt, wird gut“, gilt nicht unbedingt beim Kompost. Wenn Sie Ihren Komposthaufen deutlich länger als zwölf Monate stehen lassen, sinkt der Nährstoffgehalt. Verbrauchen Sie die Komposterde daher möglichst schnell nach der Reife.
Sie können die Verrottung zusätzlich optimieren, wenn Sie für ausreichend Feuchtigkeit sorgen. Genau wie Wärme und Sauerstoff ist die Bewässerung bei längerer Trockenheit ausschlaggebend für die Qualität und Reife des Komposts.
Der Kressetest
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihre Komposterde schon reif ist, prüfen Sie diese mit dem Kressetest. Zu frühes Ausbringen schadet den empfindlichen Jungpflanzen.
Anleitung:
- Einmachglas bis 5 Zentimeter unter dem Rand mit gesiebter Komposterde füllen
- Kressesamen einsäen
- Boden anfeuchten
- Glas mit einem Deckel abdecken
- kräftige, helle, weit verzweigte Wurzeln zeigen Kompostreife an
- braune schwache Wurzeln und gelbe Keimblätter weisen auf unreifen Kompost hin
Komposterde ausbringen
Frisch gesiebte Komposterde ist fast schwarz und riecht angenehm wie Waldboden. Durch das Sieben wurden feste Bestandteile wie Steine und nicht verrottetes Holz vom fertigen Humus getrennt. So haben Sie nach dem Durchsieben einen schönen Vorrat an feiner, krümeliger Erde.
Ausbringen im Frühjahr
Im Frühjahr, bevor die Beete bestellt werden, ist ein guter Zeitpunkt zum Ausbringen der nährstoffreichen Komposterde. Füllen Sie Ihren Gartenboden mit dem wertvollen Substrat auf und die spannende Zeit des Säens, Pflanzens, Wachsens und Gedeihens kann beginnen! Empfohlen wird, im Frühjahr etwa drei Liter Komposterde auf einen Quadratmeter Beetfläche auszubringen.
Ausbringen im Herbst
In der alten Gartenliteratur wird der Herbst als optimaler Zeitpunkt zum Ausbringen der Komposterde benannt. Das Ausbringen im Herbst hat einige Vorteile:
- Komposterde friert vollständig durch
- Schädlinge werden abgetötet
- Beete müssen im Frühjahr nur noch glatt geharkt werden
- Kompost hat durch den Frost im Winter eine perfekte Beschaffenheit
Das Ausbringen des frischen Komposts im Herbst entspricht dem natürlichen Kreislauf. In der Natur bildet sich Humus durch herabfallendes Laub auf der Oberfläche. Kontinuierlich werden die Nährstoffe dem Kreislauf zugeführt. Im bewirtschafteten Garten ist das anders. Herabfallendes Laub, vertrocknete Blüten und Fallobst werden von den Beeten entfernt. Das bedeutet, dass die Humusvorräte auf den Beeten jedes Jahr aufgebraucht sind und wieder zugeführt werden müssen. Starke Regenfälle im Herbst können den Nährstoffgehalt des ausgebrachten Substrates deutlich reduzieren.
Verschiedene Ansprüche beachten
Empfohlen wird, Komposterde das ganze Jahr über in kleinen Mengen auf die Beete zu bringen, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen. Starkzehrer wie Erdbeeren, Tomaten, Gurken, Rüben und alle Kohlsorten können zusätzliche Kompostgaben gut vertragen. Stiefmütterchen, Veilchen, Primeln und Gänseblümchen gedeihen dagegen am besten auf kargen Böden. Eine Kompostgabe wirkt bei diesen Pflanzen eher schädlich. Auch Rhododendron verträgt keinen Kompost.