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Knopfbusch, Cephalanthus occidentalis – alles zur Pflege

Knopfbusch - Cephalanthus occidentalis
Jim Evans, Buttonbush -- Cephalanthus occidentalis, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Der Knopfbusch Cephalanthus occidentalis, der auch als Honigball oder Knöpfchenblume bekannt ist, ist ein spät blühender, sommergrüner, meist vielstämmiger aber auch giftiger Strauch, der unter optimalen Bedingungen Wuchshöhen von bis zu 150 cm erreichen kann. Das Besondere an dieser Pflanze sind ihre kugeligen Röhrenblüten, die mit ihren weit herausragenden Staubgefäßen an ein Nadelkissen erinnern. Diese lang gestielten Blüten zeigen sich meist von Juli/August bis September und verströmen einen intensiven aber angenehmen Honigduft, der zahlreiche Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten anlockt.

Video-Tipp

Pflanzen

Gepflanzt werden kann der Knopfbusch ab dem Frühjahr. Aufgrund seiner guten Frosthärte kann er ganzjährig gepflanzt werden, mit Ausnahme der Frostperioden. Der Boden sollte zum Pflanzzeitpunkt auf jeden Fall offen bzw. frostfrei sein. Vor der Pflanzung wird der Wurzelballen gewässert. Der Boden im Pflanzbereich sollte gründlich aufgelockert und von Unkraut befreit werden, denn diese würden mit dem neu gepflanzten Knopfbusch konkurrieren. Sobald er sich aber an seinem neuen Standort etabliert hat, kommt er mit Konkurrenz sehr gut zurecht.

In den meisten Fällen wird diese Pflanze als Container- oder Ballenware angeboten. Bei Ballenware ist der Wurzelballen mit Jute umwickelt, die man an der Pflanze belassen sollte, da sie sich im Laufe der Zeit im Boden auflöst. Nach dem Wässern wird die Pflanze schließlich in ein ausreichend großes Pflanzloch eingesetzt, mit Erdaushub aufgefüllt und die Erde festgetreten. Abschließend das Ganze noch gut wässern. Bei einer Pflanzung im Sommer sollte besonders auf eine gute Bewässerung geachtet werden.

Tipp:

Für eine Haltung im Kübel ist ein Topfvolumen von 7,5 Liter empfehlenswert.

Standort und Boden

Cephalanthus occidentalis gedeiht sowohl sonnigen als auch halbschattigen Standorten. Ein Platz in sengender Hitze sowie schattige Standorte sollten jedoch gemieden werden, denn hier ist die Blütenbildung wesentlich geringer. Beim Boden ist sie nicht ganz so anspruchslos. Hier bevorzugt sie durchlässige, organische, gut speicherfähige, frische, feuchte bis sumpfige und nährstoffreiche Böden.

Optimal sind sandig-lehmige Böden. Schwere oder verdichtete Böden können mit Kies oder Sand lockerer und demzufolge auch durchlässiger gemacht werden. Diese Pflanze passt sich aber auch problemlos mäßig kalk- und basenreichen, kalkarmen, pH-neutralen sowie leicht sauren Böden an. Für eine Pflanzung im Kübel eignet sich handelsübliche Einheitserde.

Gießen und Düngen

  • Der Wasserbedarf des Honigballs ist relativ hoch.
  • An feuchten Standorten reichen normale Regenfälle meist aus.
  • Im Sommer bzw. bei andauernder Hitze und Trockenheit zusätzlich gießen.
  • Bei Kultivierung im Kübel konstant und regelmäßig wässern, besonders im Sommer.
  • Neben der Wasserversorgung ist auch auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zu achten.
  • Exemplare im Garten sind mit reichlich Kompost optimal versorgt.
  • Dieser wird 1-2 mal pro Jahr, beispielsweise im März und Juni verabreicht.
  • Kübelpflanzen während des Wachstums etwa alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgen.
  •   Möglich ist auch die einmalige Gabe eines Langzeitdüngers.

Schnitt

Da der Knopfbusch mit einem jährlichen Zuwachs von maximal 20 cm relativ langsam wächst, ist nicht jedes Jahr ein Rückschnitt notwendig. Verschneiden kann man ihn im zeitigen Frühjahr, etwa im März. Ein Schnitt ist vor allem dann ratsam, wenn die Pflanze bereits stark verwildert ist, eine dichtere Verzweigung gewünscht ist oder die Blühwilligkeit nachlässt.

Je nachdem, was mit dem Schnitt erreicht werden soll, kann man ihn stark zurückschneiden oder  lediglich in Form schneiden. Man kann einzelne Triebe aber auch den kompletten Strauch vor dem Austrieb einkürzen. Bei einem radikalen Schnitt kann man bis auf wenige Augen zurückschneiden. Ansonsten entfernt man abgestorbene, vertrocknete und kranke Triebe an der Basis. Bei einem zu dichten Gerüst kann gegebenenfalls auch altes Holz entfernt werden.

Tipp:

Der Knopfbusch eignet sich auch für eine Erziehung als Hochstamm, wozu man am besten junge Pflanzen verwendet. Diese sollte über einen geraden starken Mitteltrieb verfügen, der als Hauptstamm herangezogen werden kann.

Überwintern

Auch wenn die Zweigspitzen im Winter gelegentlich etwas zurückfrieren, ist der Knopfbusch gut winterhart und verträgt kurzzeitig Temperaturen von minus 25 Grad. Dementsprechend kommen im Garten ausgepflanzte Exemplare ohne jeglichen Schutz problemlos durch den Winter. Anders sieht es bei Pflanzen aus, die im Kübel kultiviert werden, denn hier ist vor allem der Wurzelballen sehr viel kälteren Temperaturen ausgesetzt, als das bei ausgepflanzten Sträuchern der Fall ist.

Diese sind nicht ganz so winterhart und sollten geschützt werden. Am besten stellt man den Kübel etwas erhöht beispielsweise auf Holzleisten oder Styropor, um sie vor frostigen Temperaturen von unten zu schützen. Zusätzlich kann man den Wurzelballen mit trockenem Laub oder Stroh abdecken und den Topf mit Stroh- oder Kokosmatten, Vlies oder Luftpolsterfolie umwickeln. Auch im Winter sollte der Ballen nicht komplett austrocknen aber auch nicht staunass sein. Man gießt ausschließlich an frostfreien Tagen. Auf Dünger verzichtet man komplett.

Tipp:

Natürlich ist auch eine frostfreie Überwinterung bei Temperaturen von etwa 10 Grad möglich. Aufgrund dessen, dass diese Pflanze Laub abwerfend ist, ist der Lichtbedarf relativ gering, sodass sie auch etwas dunkler überwintern kann.

Vermehren

Aussaat

Eine Aussaat ist das ganze Jahr über möglich. Am besten zieht man die Pflanzen im  Haus vor. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Kokohum oder Aussaaterde und Sand oder Perlite. Die Samen müssen nicht vorbehandelt werden. Man legt sie etwa 0,5 cm tief in das Substrat, befeuchtet dieses und stellt das Ganze an einen hellen und warmen Platz. Das Substrat muss ab jetzt konstant feucht gehalten werden, jedoch nicht nass. Zur Keimung werden jetzt Temperaturen von 22-25 Grad benötigt. Unter optimalen Bedingungen erfolgt die Keimung innerhalb von 4-8 Wochen. Sind die Sämlinge dann groß und kräftig genug können sie in den Garten ausgepflanzt werden, frühestens nach den Eisheiligen.

Stecklinge

Eine weitere Möglichkeit, diese Pflanze zu vermehren ist über Stecklinge. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Man schneidet 15-20 cm lange halb verholzte Stecklinge und entfernt die untersten Blätter und die Blütenknospen. Die Stecklinge sollten am oberen und unteren Ende über jeweils ein Knospenpaar verfügen bzw. damit abschließen.

Sie werden so tief in ein lockeres und humoses Anzuchtsubstrat gesteckt, dass nur das oberste Augenpaar oder Auge aus der Erde herausschaut. Blätter dürfen nicht mit in die Erde, sodass gegebenenfalls noch das eine oder andere entfernt werden muss. Lediglich die obersten Blätter müssen an den Stecklingen verbleiben. Nun stellt man sie an einen hellen und warmen Platz und hält das Substrat wieder gleichmäßig feucht.

Um die Bewurzelung zu fördern, kann man eine lichtdurchlässige Plastiktüte über die Stecklinge stülpen, die man regelmäßig kurzzeitig entfernt um das Ganze zu belüften. Ansonsten kommt es relativ schnell zu Schimmelbildung und infolgedessen auch zu Fäulnis. Nach erfolgter Bewurzelung kann in den Garten oder einen Kübel umgepflanzt werden.

Tipp:

Auch hier sollten vor und nach dem Auspflanzen immer wieder sämtliche Unkräuter entfernt werden, um den jungen Pflänzchen das Anwachsen zu erleichtern.

Pflanzen Kurz-Tipps

Der Knopfbusch sollte an einen sonnigen bis halbschattigen Platz gepflanzt werden, wo es im Sommer nicht zu heiß wird. Er benötigt einen feuchten Boden, der gut durchlässig ist.

  • Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass der Boden gut aufgelockert wird, denn einen zu dichten Boden verträgt der Knopfbusch nur schlecht.
  • Das Pflanzloch sollte daher doppelt so groß wie der Topfballen ausgehoben und bei Bedarf mit etwas Sand oder Kies durchlässiger gemacht werden, damit die neue Pflanze leicht Wurzeln schlagen kann.
  • Gepflanzt werden kann der Knopfbusch abgesehen von den Wintermonaten das ganze Jahr über, wird er in den Sommermonaten gepflanzt, ist jedoch auf eine gute Bewässerung in der Anfangszeit zu achten.

Fazit

Hierzulande ist der Knopfbusch immer noch eine absolute Rarität und ein attraktiver Blickfang, sowohl im Garten als auch im Kübel. Er kommt in Einzel- oder Gruppenstellung gut zur Geltung, lässt sich sehr gut mit anderen Stauden oder in Rabatten kombinieren, fügt sich sehr gut in mediterrane Gärten oder Wassergärten ein und ziert im Kübel Balkon und Terrasse. Um sich viele Jahre an den filigranen Blüten erfreuen zu können, sollte auf eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung geachtet und gelegentlich ausgelichtet oder zurückgeschnitten werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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