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Knoblauch – Ernten und Trocknen

Geerntet wird die Knolle vom Frühsommer bis Spätsommer. Oft hängt der Erntezeitpunkt vom Wetter ab. Geerntet werden kann vor der Blütenausbildung. Werden die Blütenstände aber abgeschnitten, wachsen die Knollen besonders gut und werden deutlich größer als sonst. Bleiben die Blütenstände erhalten, bildet die Pflanze Blüten und später kleine Brutzwiebeln, welche direkt wieder eingepflanzt werden können. Allerdings bilden die kleinen Zwiebelchen erst mit den Jahren höhere Erträge.

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Knoblauch ernten

In den meisten Fällen wird gegen Ende August geerntet. Das Laub wird dann gelb und beginnt zu welken. Die Knoblauch-Zwiebeln werden gerodet, einfach aus der lockeren Erde gezogen  und grob abgebürstet. Zu lange sollte mit der Ernte nicht gewartet werden, denn dann öffnen sich die Knollen und fallen auseinander. Zwar sind sie dann immer noch genießbar, aber sie können nicht mehr lange aufbewahrt werden. Außerdem lassen sie sich nicht mehr so gut ernten. Die einzelnen Zehen müssen unter Umständen einzeln aus dem Boden gepult werden.

Erntezeitpunkt für die Knollen

Knoblauch kann bis zu zwei Jahre wachsen, bevor er geerntet wird. Im Herbst gepflanzter Knoblauch wird nicht im folgenden Jahr geerntet, sondern erst in dem darauf. Es kann allerdings auch schon früher geerntet werden. Nach zwei Jahren sind die Knoblauchknollen meist deutlich größer, sie hatten ja auch mehr Zeit zum Wachsen. Der Geschmack ist dann sehr intensiv. Wann Knoblauch erntereif ist, kann am Laub abgelesen werden. Wenn etwa das obere Drittel des Lauchs welk geworden ist, können die Knollen aus der Erde gezogen werden. Meist reicht es, die Lauchstängel fest mit einer Hand zu umfassen und vorsichtig zu ziehen. Die Knollen lassen sich ganz einfach herausziehen, ähnlich wie Zwiebeln.  Sollte das nicht gelingen, ist der Spaten ein gutes Hilfsmittel. Alternativ reicht auch eine Handschippe. In etwa 15 cm Abstand von der Knolle wird mit dem Spaten in die Erde gestochen und der Boden vorsichtig aufgeworfen. Das so gelockerte Substrat gibt die Knollen ganz leicht her. Die meist noch mit Erde behafteten Knollen werden ein bis zwei Tage an der Luft getrocknet und dann vorsichtig abgebürstet. Die Erde lässt sich meist ganz einfach entfernen, entweder per Hand, mit einer Bürste oder auch mit dem Handbesen.

Knoblauch trocknen

Knoblauch Blüte

Knoblauch, der nicht frisch verbraucht wird, kann haltbar gemacht werden. Es gibt unterschiedliche Arten der Konservierung. Trocknen geht am einfachsten. Die gerodete und gereinigte Zwiebel wird an der frischen Luft getrocknet. Luft-trocknen ist die unkomplizierteste Methode, allerdings dauert es so am längsten. Der Vorteil ist, das Aroma bleibt erhalten und auch die wertvollen Inhaltsstoffe. Knoblauch wird also geerntet und etwa zwei Tage an der Luft getrocknet. Anschleißend werden die Knollen an einem luftigen Platz nachgetrocknet, genau wie bei Zwiebeln. Wichtig ist Frischluft. Ideal zum Trocknen ist ein dunkler, gut durchlüfteter Raum. Normale Zimmertemperatur ist ausreichend. Am besten trocknen die Knollen, wenn das Laub locker zusammengebunden wird und die Bündel aufgehängt werden, ohne dass die Knollen mit Wand, Schrank oder ähnlichem in Berührung kommen. Alternativ ist es möglich, Knollen samt Laub auf einen Gitterrost zu legen, so dass Luft von allen Seiten heran kann. Alternativ kann ein Drahtkorb dafür genutzt werden. In vielen Regionen wird Knoblauch zum Trocknen zu Zöpfen geflochten. Das funktioniert gut und sieht auch noch dekorativ aus. Getrockneter Knoblauch kann vielseitig genutzt werden, als gemahlenes Knoblauchpulver oder Knoblauchgranulat oder auch als getrocknete Knoblauchscheibchen.

Trocknen im Dörrgerät

Im Dörrgerät geht die Trocknung schneller vonstatten, aber gleichzeitig arbeitet es schonend. Im Gerät werden fein geschnittene Knoblauchscheiben auf den Siebböden ausgelegt und mittels warmer Luft langsam getrocknet. Die ideale Mischung aus Wärme und Luft trocknet die Scheiben schonend, so dass die Aromen und wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Die erwärmte Luft strömt aus und setzt die Konservierung in Gang. Die Dauer des Vorgangs hängt davon ab, wie viele Scheibchen ausgelegt wurden und wie dick diese sind.

Trocknen im Backofen

Wer kein Dörrgerät besitzt, kann alternativ auch den Ofen zum Trocknen nutzen. Für diese Art zu trocknen werden die Knollen nicht in Scheiben geschnitten, sondern halbiert. Zuerst schält man sie allerdings. Die halben Zehen werden auf dem Ofenblech ausgebreitet und bei ca. 70°C Ober- und Unterhitze getrocknet. Dies dauert etwa 4 Stunden. Wenn in dieser Zeit die Hälften noch nicht knackig sind wird weitergetrocknet, allerdings nur noch bei 65°C. Wenn sich der Knoblauch leicht brüchig anfühlt, ist er ausreichend trocken.

Knoblauch lagern

Knoblauch sollte in einem trockenen, kühlen und dunklen Raum mit gleichbleibender Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Auf keinem Fall darf der Raum zu feucht sein. Wenn der Knoblauch schlecht wird, anfängt zu schimmeln oder austreibt, wurde er falsch aufbewahrt. Wichtig ist, das er trocken gelagert wird, die Raumtemperatur konstant ist und das Knoblauch nicht zusammen mit Obst aufbewahrt wird.

Tipp:

Knoblauchknollen sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden, weil sie dann viel Aroma verlieren. Gleiches gilt für das Einfrieren. Prinzipiell ist das Einfrieren möglich, aber absolut nicht empfehlenswert. Das Aroma geht verloren, die Konsistenz verändert sich, der Geschmack wird ein anderer.

Knoblauch in Öl einlegen

Knoblauch

In Öl eingelegt behält Knoblauch sein tolles Aroma und bleibt lange haltbar. Es macht nicht viel Mühe und ist sehr effektiv. Für 500 Gramm Knoblauch wird ca. 1 Liter Olivenöl benötigt. Die Knollen werden gehäutet und in einzelne Zehen zerteilt. Diese gibt man so in ein oder mehrere dicht verschließbare Gefäße und gießt das Olivenöl darüber. Der Knoblauch muss komplett mit Öl bedeckt sein. Der Behälter ist fest zu verschließen. Häufig wird der Knoblauch zuvor einige wenige Minuten blanchiert. Das kann man, muss man aber nicht tun. Für Abwechslung und gutes Aussehen sorgen zusätzliche Inhaltsstoffe. So kann man z.B. zwei kleine Chilischoten, 2 Rosmarienzweige oder andere Kräuter mit in das Glas geben. Das sieht sehr dekorativ aus. Derartige Gläschen sind schöne kleine Geschenke und Mitbringsel.

Knoblauch milchsauer eingelegt

Eine gute Methode Knoblauch einzulegen ist, ihn einzusäuern. Dadurch bekommt er ein feines, nussartiges Aroma und verliert viel von seinem strengen Geruch. Dieser so eingelegte Knoblauch kann wie frischer verwendet werden. Er ist außerdem so auch wie ein Heilmittel nutzbar, da der Stoffwechsel und die Darmflora angeregt werden. Es sollten ganz frische Knollen genutzt werden. Etwa 5 Knoblauchknollen zerteilen, die Zehen schälen und mit 1 Teelöffel Senfsamen oder Einmachgewürz und einem Viertel Lorbeerblatt in ein Glas geben. Nur bis etwa 3 cm unter dem Glasrand auffüllen. Dann Salzwasser aufgießen (100 ml abgekochtes, lauwarmes Salzwasser – 15 g Salz auf 1 Liter Wasser). Die Zehen müssen alle vollständig bedeckt sein. Das Glas fest verschließen und alles etwa 10 Tage bei Zimmertemperatur gären lassen, wobei wichtig ist, dass es dunkel steht. Dann am besten in den kühlen Keller stellen. Nach etwa 6 Wochen kann der Knoblauch verzehrt werden.

Verwendung von Knoblauch

Knoblauch ist absolut vielseitig zu verwenden. Er passt zu vielen Gerichten. Einige Speisen sind ohne die Zehen nicht möglich, z.B. die italienischen Spaghetti aglio e olio, Knoblauchbrot, Gambas al ajillo aus Spanien, verschiedenste Dipps wie Aioli und Tzatziki und viele andere Gerichte.

Tipp:

Knoblauch darf beim Anbraten nicht zu braun werden, weil er dann einen bitteren Geschmack bekommt. Optimal ist, den Knoblauch zu zerdrücken, weil er so seine Wirk- und Geschmacksstoffe am besten abgeben kann. Er sollte nur kurz  mitgekocht und dann ziehen gelassen werden.

Fazit

Knoblauch passt zu vielen Gerichten. Manche Liebhaber dieser Knollen essen ihn sogar in Scheiben geschnaitten auf geröstetem Brot. Allerdings muss es nicht immer gleich so ein geschmacklicher Hammer sein. Man kann auch zarter dosieren. Knoblauch ist nicht nur als Gewürz verwendbar, sondern auch als Heilmittel. Viele gesundheitsbewusste Menschen schlucken täglich Knoblauchkapseln für ihre Gesundheit, aber es geht auch anders, mit Knoblauch aus dem Garten. Man kann sich diese kleinen Heilmittelchen auch selbst herstellen. Rezepte dafür findet man jede Menge im World Wide Web.  Knoblauch sollte in keinem Garten fehlen. Er ist leicht anzubauen und zu pflegen. Die Ernte und das Trocknen sind ebenfalls kinderleicht. Mit den Knollen kann man jede Menge für die eigenen Gesundheit und seinen Gaumen tun.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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