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Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus: lohnt es sich?

Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus

Kleinwindkraftanlagen scheinen ein interessanter Zusatz zur unabhängigen und nachhaltigen Energiegewinnung zu sein. Einfache Modelle sind in der Anschaffung günstig, die Preisspanne reicht von 200 bis 40.000 Euro. Dennoch stellt sich die Frage, ob sich die Kleinwindanlage am Einfamilienhaus lohnt.

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Anschaffung

Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus

Kleinwindkraftanlagen werden durch ihre Leistung unterschieden. Die Anschaffungskosten stehen in direktem Zusammenhang mit diesem Potenzial. Kleine Turbinen produzieren wenig und sind dementsprechend günstig. Sie sind bereits für unter 200 Euro erhältlich. Um für ein Einfamilienhaus interessant zu sein, sollte wenigstens eine Leistung von einem Kilowatt (1.000 Watt) erbracht werden. Die Ausgaben hierfür belaufen sich auf 3.000 bis 10.000 Euro. Im Vergleich kostet eine Photovoltaikanlage mit entsprechender Leistung nur noch 1.200 bis 2.000 Euro.

Wer ein Haus mit KfW Förderung gebaut hat und auch auf Förderung für die Kleinwindkraftanlage hofft, kann auf die Förderung durch die KfW hoffen. Inwiefern Sie aktuell läuft, erfahren Sie hier im Programm 270.

Tipp:

Bis sich die Kleinwindkraftanlage amortisiert, vergehen mehrere Jahre. Die genaue Dauer ist zum einen von der Leistung und zum anderen von dem Standort abhängig.

Standort

Ob sich eine Kleinwindkraftanlage für das Eigenfamilienhaus lohnt, lässt sich allein vom Standort ableiten. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • generelles Windaufkommen in ausreichender Stärke
  • Hindernisse wie Bäume und Häuser
  • Höhe der Anlage
  • vorhandener Platz

In Reihenhaussiedlungen oder anderen dicht besiedelten Gebieten ist die Ausbeute sehr gering. Der nötige Wind verfängt sich häufig zwischen den Häusern und wird ausgebremst. Bäume, Mauern und sonstige Hindernisse haben den gleichen Effekt. Damit sich die Anschaffung einer Kleinwindkraftanlage rentiert, wird eine freie Fläche benötigt, die dem Wind ungeschützt ausgesetzt ist. Diese Kriterien sind oftmals nur auf dem Land und auch hier nur auf großen, freien Grundstücken erfüllt.

Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus

Eine Möglichkeit der Optimierung ist das Bauen in die Höhe. In manchen Bundesländern sind bereits Masthöhen von bis zu zehn Metern ohne Genehmigung erlaubt. Wichtig ist dabei jedoch, die Geräuschentwicklung und den damit verbundenen Schall, den Schattenwurf und die Statik zu berücksichtigen. Es dürfen weder Gefahren noch Störungen von der Anlage ausgehen. Je höher der Mast ist und je größer die gewählte Turbine ausfällt, desto schwieriger wird es, den Anspruch nach Sicherheit und Störungsfreiheit zu erfüllen.

Dach

Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus

Im Optimalfall steht eine Kleinwindkraftanlage auf einem Hügel auf freier Fläche. Diese Bedingungen sind bei den meisten Einfamilienhäusern nicht gegeben. Eine Alternative können mehrere kleine Turbinen auf dem Dach sein. Der Standort ist nur dann sinnvoll, wenn es durch umstehende Bäume und Häuser nicht zu Verwirbelungen kommt. Daher sollten im Vorfeld Messungen vorgenommen werden.

Zusätzlich wichtig sind:

  • Gewicht der Anlage
  • Tragfähigkeit des Dachs
  • Statik
Tipp:

Eine vorherige Kontrolle ist unerlässlich. Eignet sich das Dach nur mit Verstärkungen, sollten Aufwand und Ausgaben genau gegen die Ersparnis durch die Kleinwindkraftanlage abgeglichen werden. Zudem sind der Bebauungsplan und die erlaubte Gesamthöhe zu berücksichtigen.

Vor- und Nachteile

Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus

Eine Kleinwindkraftanlage für das Einfamilienhaus kann sinnvoll sein, wenn es sich um ein windiges Gebiet handelt und die Turbine möglichst freistehen kann. Die Bedingungen lassen sich verbessern, indem die Anlage auf dem Dach oder anderweitig erhöht installiert wird. Das Anlegen eines Hügels, eines Podestes oder eine größere Masthöhe kommen infrage. Selbst mit diesen Hilfen bringen Turbinen für Windkraft nicht nur Vorteile mit sich.

Vorteile

  • saubere und nachhaltige Energiegewinnung
  • wartungsarm
  • guter Zusatz zu Solarenergie und Wärmepumpe
  • in angepassten Ausführungen erhältlich
  • lange Lebensdauer

Nachteile

  • relativ hohe Anschaffungskosten
  • meist nur geringe Ausbeute

In der Nacht und im Winter können Kleinwindkraftanlagen Strom generieren und bilden damit eine gute Ergänzung zur Photovoltaik. Durch die Möglichkeit, die gewonnene Energie in Batterien zu speichern, lassen sich windige Wetterlagen fortlaufend nutzen. Dennoch ist der Gewinn im Vergleich zu der bereits weit verbreiteten Solarenergie gering. Wer sich dessen bewusst ist, kann mit Kleinwindkraftanlagen die Produktion von nachhaltigem Strom optimieren.

Professionelle Beratung

Kleinwindkraftanlage für Einfamilienhaus

Standort, Größe und Ausrichtung der Kleinwindkraftanlage müssen individuell angepasst werden. Nur dann lassen sich optimale Ergebnisse erzielen. Entsprechende Messungen und eine fachkundige Beratung zu den Möglichkeiten vor Ort stellen sicher, dass das vorhandene Potenzial ausgenutzt wird. Denn bereits wenige Meter Unterschied beim Standort können eine erhebliche Differenz für die Effizienz bedeuten. Die Frage, ob sich eine Kleinwindkraftanlage für das Einfamilienhaus lohnt, kann ebenfalls erst nach der professionellen Beratung beantwortet werden.

Häufig gestellte Fragen

Wie viel Strom produziert eine Kleinwindkraftanlage?

Das ist abhängig von der Leistung, auf die sie ausgelegt ist, und von dem Windaufkommen am Standort. Im Vergleich zu Photovoltaik ist die Ausbeute meist geringer. Bei erhöhten Positionen auf freien Flächen und in windigen Gebieten fällt die Stromgewinnung bedeutend besser aus.

Sind Kleinwindkraftanlagen gefährlich?

Für Menschen und Tiere stellen Kleinwindkraftanlagen keine Gefahr dar, sofern sie fachkundig installiert wurden. Die Standsicherheit des Mastes muss gegeben sein. Bei der Montage auf dem Dach sind die Tragfähigkeit und Stabilität entscheidend.

Sind Kleinwindkraftanlagen laut?

Kleinwindkraftanlagen können Geräusche und Vibrationen verursachen, die vor allem in der Nacht potenziell störend sind. Laut sind sie jedoch nicht. Zusätzlich ist die Geräuschemission von dem jeweiligen Modell und von der Größe abhängig. Soll die Anlage nah am Haus oder an den Nachbarn stehen, muss insbesondere auf die Lautstärke geachtet werden.

Benötige ich eine Genehmigung für die Kleinwindkraftanlage am Einfamilienhaus?

Eine einheitliche Regelung gibt es dafür noch nicht. Die Vorschriften unterscheiden sich zwischen den Bundesländern. Zusätzlich können der Bebauungsplan vor Ort und damit die Nachbarschaft eine Rolle spielen. Vor dem Bau muss geklärt werden, ob, in welcher Größe und an welchem Standort eine Kleinwindkraftanlage gebaut werden darf. Dabei sind die Abstände zu Nachbarn zu berücksichtigen.

Autor Heim-Redaktion

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