Ist Kirschlorbeer winterhart? | Richtig überwintern | Winter-Tipps
Inhaltsverzeichnis
Klein und breitwüchsig, rund oder hoch – der Kirschlorbeer wird grundlegend nach seinen Formen und damit nach seinem Einsatzzweck im Garten unterschieden. Eben diese Formen sind es auch, die einen Hinweis auf die Winterhärte des Gewächses geben können. Bereits bei der Auswahl sollte also darauf geachtet werden, ob sich der betreffende Kirschlorbeer für das jeweilige Klima im Winter eignet.
Klein und breitwüchsig
Kleine und breitwüchsige Formen des Kirschlorbeers haben ein eingeschränktes Höhenwachstum und dadurch verschiedene Vorteile. Zu diesen gehören:
Verwendung als Bodendecker
Durch das niedrige und breite Wachstum können sie als Bodendecker verwendet werden und größere Flächen begrünen.
Niedrige Höhe, größere Winterhärte
Aufgrund der geringen Höhe sind die Gewächse kaum kaltem Wind ausgesetzt. Im Winter zeigt er sich daher unempfindlicher und hält kältere Temperaturen gut aus. Ein gesonderter Schutz ist daher nicht notwendig.
Freie Standortwahl
Durch die größere Winterhärte eignen sich die breitwüchsigen Kirschlorbeer-Varianten auch für exponierte Stellen und müssen nicht in geschützte Bereiche gepflanzt oder im Kübel kultiviert werden.
Runder Kirschlorbeer
Wie der Name bereits verrät, wächst der runde Kirschlorbeer in einer rundlichen Form. Es ist jedoch nicht nur die Wuchsform, die ihn von den anderen Kirschlorbeer-Varianten unterscheidet. Hinzu kommen auch die folgenden Eigenschaften und Faktoren:
Höhe
Der runde Kirschlorbeer wird etwas höher als die bodendeckenden Varianten. In der Regel werden die Gewächse wenigstens einen Meter hoch, meist jedoch höher.
Schnittverträglichkeit
Der runde Kirschlorbeer ist gut schnittverträglich und kann daher problemlos in die gewünschte Form gebracht werden.
Variierende Winterhärte
Im Gegensatz zu den niedrigen und breitwüchsigen Kirschlorbeer-Sorten ist nicht jede Zuchtform des runden Kirschlorbeers gut winterhart. Hinzu kommt noch, dass er durch seine Höhe stärker dem kalten Wind ausgesetzt ist. In Regionen mit besonders kalten Wintern sollte daher abgewogen werden, ob das Gewächs im Kübel kultiviert wird. Alternativ können jedoch auch besonders widerstandsfähige Züchtungen gewählt werden. Werden diese am Boden zusätzlich mit Mulch und Reisig abgedeckt, kann das Risiko für Frostschäden nochmals verringert werden.
Von Solitär bis Hecke
Durch die Höhe und Form können runde Kirschlorbeer-Sorten als Solitärpflanzen verwendet werden aber ebenso niedrige Hecken bilden.
Aufrechte Sorten
Hoch- und aufrechtwachsende Kirschlorbeer-Sorten sind ideal als Heckenpflanzen. Aufgrund ihrer Wuchsform weisen sie jedoch auch einige Besonderheiten bei der Überwinterung auf. Dazu gehören:
Frostempfindlichkeit
Die aufrechtwachsenden Züchtungen zeigen sich von allen Wuchsformen am empfindlichsten gegenüber kaltem Wind und Frost. Das liegt zum einen daran, dass sie den Temperaturen auch stärker ausgesetzt sind, als die niedrigen Varianten. Als Hecke bieten sie sich zwar gegenseitig einen gewissen Schutz. In besonders kalten Regionen reicht dieser aber nicht immer aus.
Nötiger Winterschutz
In kälteren Regionen sollte auf die Erde rundum die Kirschlorbeer-Pflanzen Mulch, Reisig, Laub oder Stroh aufgetragen werden. Bei sehr kalten Winden kann es außerdem sinnvoll sein, die Pflanzen leicht mit speziellem Pflanzenvlies abzudecken. Die Pflanzen sollten jedoch nicht so eingewickelt werden, dass sie dauerhaft abgedunkelt sind. Denn auch dadurch können sie Schaden nehmen.
Winterharte Züchtungen
Um eine Kultur im Kübel zu vermeiden, sollten passende Züchtungen, mit einer größeren Winterhärte gewählt werden. Auch dann kann es aber sinnvoll sein, einen zusätzlichen Winterschutz anzubringen.
Winterharte Varianten
Jeder Kirschlorbeer ist bedingt winterhart. In Regionen mit sehr milden Wintern muss bei der Auswahl also nicht speziell darauf geachtet werden, welche Sorten gepflanzt werden. Auch der zusätzliche Schutz durch das Abdecken der Erde und der Pflanzen ist nicht unbedingt erforderlich. Die Maßnahmen können aber sinnvoll werden, wenn mit einem harten und langen Winter zu rechnen ist.
Soll der Kirschlorbeer in kälteren Regionen kultiviert werden, empfehlen sich hingegen die folgenden Sorten:
- Kirschlorbeer Caucasica
- Kirschlorbeer Cherry Brandy
- Kirschlorbeer Herbergii
- Kirschlorbeer Otto Luyken
- Kirschlorbeer Genolia
Diese zeigen sich besonders winterhart und sind damit auch für ungeschützte Bereiche und besonders niedrige Temperaturen.
Frostschäden
Der immergrüne Kirschlorbeer kann Frostschäden aufweisen, ohne direkt zu erfrieren beziehungsweise abzusterben. Hierbei handelt es sich um Erfrierungen an den Blättern. Die Blätter verfärben sich gelb bis bräunlich und fallen in der Folge ab. Auch einzelne Triebe und Zweige können erfrieren und absterben. Solange sich die Schäden auf kleine Abschnitte beschränken, sind sie unbedenklich. Im Frühjahr können die abgestorbenen Pflanzenteile abgeschnitten werden.
Kommt es zum Absterben größerer Bereiche, sollte die Pflanze zusätzlich geschützt werden. Wie erwähnt kann eine Auflage auf der Erde und das Abdecken mit Gartenvlies isolierend wirken und schwerere Schäden verhindern. An sonnigen und milderen Tagen sollte das Vlies abgenommen werden, damit Licht an die Blätter dringen kann. Denn bei einer dunklen Überwinterung könnte es ebenfalls zu Schäden und zum Blattverlust kommen.
Überwinterung im Haus
Eine Alternative zur Auswahl von geschützten Standorten und besonders winterharter Kirschlorbeer-Sorten ist die Kultur im Kübel und das Überwintern im Haus. Dabei müssen nur wenige Punkte beachtet werden:
Ausreichend Licht
Da es sich beim Kirschlorbeer um eine immergrüne Pflanze handelt, benötigt er auch während der Überwinterung ausreichend Licht. Ein Standort nahe einem Fenster oder zumindest ein heller Raum ist daher wichtig.
Richtige Temperatur
Ideal ist eine Überwinterungstemperatur zwischen 0 und 10°C. Der Raum sollte also frostfrei sei, jedoch nicht beheizt werden. Bei zu hohen Temperaturen geht das Gewächs nicht in die Winterruhe ein, sondern betreibt weiterhin Photosynthese in einem hohen Maß. Allerdings reichen die Lichtbedingungen im Winter hierzu nicht aus. Eine zu warme Überwinterung kann daher dafür sorgen, dass der Kirschlorbeer Schaden nimmt.
Kein Dünger
Die Düngung des Kirschlorbeers sollte bereits im Herbst eingestellt werden. Da der Nährstoffverbrauch und -bedarf im Winter sinkt, könnte die Erde sehr schnell überdüngt werden und die Wurzeln chemische Verbrennungen erleiden.
Wenig Wasser
Auch im Winter versorgt sich der Kirschlorbeer an frostfreien Tagen mit Wasser aus dem Boden. Bei der Überwinterung im Haus sollte daher ebenfalls darauf geachtet werden, dass die Erde nicht vollständig austrocknet.