Kirschlorbeer schneiden – Anleitung & Hilfe bei braunen Blättern
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Beheimatet ist der Kirschlorbeer in Westasien und Südosteuropa. Während er dort als Baum wächst, kann er als Strauch eine Höhe von 2-4 m erreichen. In der Zeit von April bis Mai entstehen die bis zu 12 cm langen traubenförmigen Blüten. Die den Kirschen ähnelnden Steinfrüchte entwickeln sich von August bis September. Der angenehme Duft erinnert an Bittermandel. Öle des Kirschlorbeers finden auch in der Medizin Anwendung.
Kirschlorbeer ist ein immergrünes Gehölz. Es wird oft als Heckenpflanze angebaut. Fast jeder Kirschlorbeer ist giftig aber sehr pflegeleicht. Braune Blätter sind häufig auf Frostschäden zurückzuführen, können aber durch den richtigen Schnitt neuen Trieben ausreichend Platz bieten.
Standorte und Pflege
Vorzugsweise sollte man einen humusreichen und nährstoffreichen Lehmboden zum Pflanzen wählen. Da der Kirschlorbeer aber relativ anspruchslos ist, gedeiht er aber auch auf trocknen und sandigen Böden. Auch bezüglich des pH-Wertes ist mit keinen Einschränkungen bei Wachstum zu rechnen. Böden, die verdichtet sind und sich dadurch die Nässe staut, sind als Standort relativ ungeeignet. Bei dieser Hecke besteht auch kein hoher Anspruch an die Pflege. Mit Kompost und Hornmehl sollte man Ende März die Pflanzen versorgen. Ein Vorratsdünger ist ebenfalls hierfür geeignet. Resistente Blätter gegen den Frost erhält man, indem Ende August mit Patentkali gedüngt wird. Die Anreicherung mit Nährstoffen wie Kalium ist somit gesichert.
Ideale Zeiten zum Schnitt
Grundsätzlich kann man den Kirschlorbeer fast das ganze Jahr über schneiden. Ausgenommen sind die Zeiten der Blüte und des Frostes. So besteht für die Möglichkeit, bei einem starken Wuchs der Pflanze, diese zweimal im Jahr zurückzuschneiden. Plant man den Kirschlorbeer lediglich einzukürzen, ihn also nur einmal im Jahr zu schneiden, ist der Juni dafür am besten geeignet. Bemerkt man Frostschäden, wie braune Blätter, sollte der Schnitt auf alle Fälle im Frühjahr erfolgen. Es ist kräftig zurückzuschneiden, sodass die jungen Triebe genügend Platz haben, um der Hecke ein gesundes Aussehen zu verleihen. Diese Vorgehensweise ist auch bei älteren Kirschlorbeergewächsen ratsam. Das notwendige Licht fürs Wachstum erreicht auch die kleinsten Triebe. Für eine kurz gestutzte Hecke ist der ideale Zeitpunkt zum Schneiden vor dem Beginn des Triebes. Beim Schnitt im Frühjahr hat dieser unmittelbar nach der Blüte zu erfolgen. Nur so ist gewährleistet, dass die entstehenden Blütenstände unverletzt bleiben.
Der richtige Schnitt
Hierfür ist die Wahl des Werkzeugs entscheidend. Nicht wie anzunehmen ist dafür eine Heckenschere geeignet. Am besten benutzt man eine scharfe Gartenschere. So werden die Blattansätze nicht verletzt und der Schnitt kann besser koordiniert werden. Hierbei können je nach Notwendigkeit bzw. dem eigenen Geschmack die Zweige nur eingekürzt werden, oder auch eine radikalere Form, nämlich bis ins alte Holz, des Schnittes angewendet werden. In aller Regel treiben die Hölzer gesund und kräftig wieder aus. Bei Krankheiten des Kirschlorbeers kann man diesen bis fast zum Boden zurückschneiden. Ideal ist es, wenn man einen Tag nutzt, an dem es zwar trocken, aber der Himmel dabei wolkenreich ist. Oberhalb des Blattansatzes nimmt man vor dem Schnitt zwei Zentimeter an. Damit die Hecke blickdicht und gesund aussieht, muss sie die Möglichkeit haben, sich zu verzweigen. Das erreicht man, indem der Neuaustrieb bis um die Hälfte eingekürzt wird. Dies wird vor allem bei den jungen Hecken empfohlen. Sie wachsen so nicht zu schnell in die Höhe.
Geeigneter Zeitpunkt zum Rückschnitt
Die beste Zeit dafür ist im Juni. Dann reicht ein Schnitt pro Jahr. Im Prinzip kann rund ums Jahr geschnitten werden, solange es ein frostfreier Tag ist. Man schneidet natürlich nicht, solange er blüht. Wenn man spät im Sommer schneidet, entfernt man die Blütenansätze für das kommende Jahr. Deshalb ist der Juni die beste Zeit:
- Man wartet mit dem Schnitt, bis die Brutsaison für die Vögel vorbei ist, sollten welche die Pflanze als Brutplatz auserkoren haben.
- Günstig zum Beschneiden sind trockene, windstille Tage, an denen es Pilzsporen schwer haben, Schnittstellen zu infizieren.
Wie wird Kirschlorbeer geschnitten?
Zum Beschneiden nutzt man eine Gartenschere, keine Heckenschere. Elektroscheren oder Benzinmotorscheren sollte man nicht nehmen, weil dabei viele Blätter zerfetzt werden, was nicht schön aussieht. Mit der Gartenschere und viel Zeit und Lust braucht man zwar länger, aber es wird nicht ein einziges Blatt beschädigt. Man wählt einen lockeren Schnitt.
Will man eine besonders buschige Heckenform erreichen, wird der diesjährige Neuaustrieb etwa um die Hälfte eingekürzt. Bei jungen Hecken ist das wichtig, sonst wachsen sie zu schnell in die Höhe, ohne sich im unteren Bereich kräftig zu verzweigen. Die Hecke kann jedes Jahr etwas höher gestutzt werden. So wächst sie zwar langsamer, wird aber schön dicht und stabil.
Tipps der Redaktion
- Nach der Blüte sollten die abgeblühten Sprosse auf kräftige Knospen oder Jungtriebe zurück geschnitten werden.
- Bei alten Büschen entfernt man an der Basis ein paar alte Triebe, damit die Hecke von unten her etwas lichter wird.
- Der Kirschlorbeer verträgt auch einmal einen Radikalschnitt bis weit ins alte Holz. Er treibt willig wieder aus.
- Kirschlorbeerpflanzen die nicht blühen, schneidet man am besten im Frühjahr, vor dem Austrieb.
Schädlinge und Krankheiten
Pilzkrankheiten, die sich durch braune fleckige Blätter zeigen, sind vor allem in recht feuchten Jahren zu erwarten. Gelbe Blätter hingegen weisen auf Schäden durch Trockenheit hin. Unabhängig, was die Ursachen sind, gilt es die Blätter zu entfernen. Die Triebe, welche vertrocknet sind, werden bis zum gesunden Holz zurückgeschnitten. Auf keinen Fall darf die Entsorgung auf dem Komposthaufen erfolgen. Auch Blattläuse können den Kirschlorbeer befallen. Stellt man fest, dass diese Parasiten nicht auf natürlichem Weg verschwinden, kann man auf spezielle Fungizide zu zurückgreifen. Besser jedoch sind Präparate, die ökologisch beispielsweise auf Rapsölbasis hergestellt wurden. Weit verbreitet ist der Dickmaulrüssler als Schädling des Kirschlorbeers. Die Wurzeln werden von den im Boden lebenden Larven angefressen. Erwachsene Käfer sind nur schwer zu bekämpfen. Sie verursachen an den Blättern deutlich sichtbare Schäden. Die Ränder sind wellenartig angefressen. Bei ersten Anzeichen des Dickmaulrüsslers, im Idealfall im Stadium der Larven haben sich HM-Nematoden zur Minimierung bewährt.