Gelbe Blätter am Kirschlorbeer – Ursachen und Tipps
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Die grundsätzlich als robust und anspruchslos geltende Lorbeerkirsche kann durchaus auch Probleme bereiten. Häufig sind gelb verfärbte Blätter am Kirschlorbeer anzutreffen, welche rasch die ganze Pflanze befallen. Den Grund dafür zu finden ist schwierig, denn viele Faktoren können sich negativ auf die Blattfärbung auswirken. Um die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit Ihrer immergrünen Pflanzen zu fördern, ist eine Ursachenforschung jedoch fast unumgänglich. Es ist übrigens ein Trugschluss anzunehmen, dass nur frisch gepflanzte oder junge Kirschlorbeer-Pflanzen anfällig für derartige Mangelerscheinungen sind.
Der richtige Standort
Jede Pflanze stellt gewisse Anforderungen an die Boden- und Lichtverhältnisse. Kirschlorbeer gehört vorrangig zu den eher anspruchslosen Gewächsen und kommt häufig auch mit widrigen Standortbedingungen zurecht. Doch gegen Giftstoffe im Boden oder der Pflanzung in einer Windschneise haben selbst die robusten Immergrünen nur wenig entgegenzusetzen. Gelbe Blätter sowie häufig ein kümmernder Wuchs sind in diesem Fall die Folge. Wenn Sie wiederholt Schwierigkeiten und Probleme mit Ihren Pflanzen an einem Standort haben, sollten Sie eine professionelle Bodenanalyse durchführen lassen. Diese ist mit Kosten verbunden, dafür aber wesentlich effektiver, als auf gut Glück selbst am Substrat rumzudoktern.
Prunus laurocerasus, so die lateinische Bezeichnung der Lorbeerkirsche, benötigt ein humusreiches, tiefgründiges Erdreich. Das Substrat darf nicht zu sauer sein. Das regelmäßige Mulchen und Düngen gehört mit zu den grundlegenden Pflegemaßnahmen. Die Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse findet besonders als immergrüner Sichtschutz im Garten Verwendung. Dabei sind jedoch besonders junge Kirschlorbeeren überaus anfällig gegenüber Windwurf und Kälte. Bereits bei der Pflanzung können Sie allerdings auf einen bewährten Trick zurückgreifen, welcher das Anwurzeln für die jungen Gewächse erleichtert: Streuen Sie direkt im Pflanzloch einige Handvoll halb reifen Kompost aus. Durch die langsame Zersetzung des Materials werden die noch empfindlichen Wurzeln der immergrünen Pflanzen mit Wärme versorgt. Meiden Sie einen vollsonnigen Standort und gönnen Sie Prunus einen hellen, halbschattigen Platz im eigenen Garten.
Frostschäden
Immergrüne Pflanzen behalten – wie der Name bereits verrät – auch im Winter ihr dichtes, dunkelgrünes Laub. Die Gewächse bringen Farbe in die sonst so triste Landschaft und bieten Vögeln und anderen Tieren einen schützenden Zufluchtsort. Auch Kirschlorbeer gehört zu den winterharten Pflanzen. Doch auch die Widerstandsfähigkeit dieser Gewächse hat ihre Grenzen. Einige Sorten der Lorbeerkirsche können nur in wintermilden Regionen unbeschadet die kalte Jahreszeit überdauern. Bereits vor dem Kauf sollten Sie sich deswegen genauer über die Anforderungen der jeweiligen Prunus-Art erkundigen.
Kirschlorbeer wird vorzugsweise im Spätsommer gepflanzt. Je nach Witterungsverlauf können frühe Kälteeinbrüche jedoch auch besonders robusten Sorten erheblichen Schaden zufügen. Gelb verfärbte Blätter sind mitunter die ersten Anzeichen für einen entstehenden Frostschaden. Sie können diesem vorbeugen, indem Sie folgende Tipps beherzigen:
- Neben Kompost im Pflanzloch eine wärmende Schicht aus Rindenmulch streuen.
- Junge oder frisch gepflanzte Gewächse mit Sackleinen zusätzlich schützen.
- winterharte Sorten auswählen.
- Nur gesunde Pflanzen kaufen.
Wenn Sie die immergrünen Gewächse als dekorative und blickdichte Sichtschutzhecke pflanzen, so achten Sie auf einen gewissen Mindestabstand. Die Wurzeln müssen sich voll entfalten und ausbilden, damit sie die Pflanze optimal mit versorgen und wirksam vor Frost schützen können. Verzweifeln Sie übrigens nicht, wenn sich die Blätter Ihres immergrünen Gewächses trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch verfärben. Denn bei lang anhaltenden Minustemperaturen gefriert der Boden vollständig und die Pflanze ist nicht mehr in der Lage, die lebenswichtige Feuchtigkeit aufzunehmen. Frost und Sonne tragen dazu bei, dass die Blätter verwelken. Gesunde Prunus Arten sind jedoch in der Lage, diesen Schaden im Frühjahr wieder auszugleichen.
Die richtige Versorgung mit Wasser
Die Robustheit und Widerstandsfähigkeit von Kirschlorbeer stößt sehr schnell an ihre Grenzen, sobald es um das Thema „Gießen“ geht. Selbst das Wurzelgeflecht älterer Pflanzen reagiert empfindlich, sobald es dauerhaft stehender Nässe ausgesetzt ist. Noch bevor Schlauchpilze die Lorbeerkirschen befallen und Wurzelfäule verursachen, sind es die Blätter, welche sich fahlgelb verfärben. Bei Kübelpflanzen können Sie Staunässe vermeiden, indem Sie eine Drainage aus Tonscherben oder Lavasplitt am Gefäßboden anlegen. Im Garten können Sie etwas Ähnliches anlegen. Vermischen Sie dazu das ausgehobene Erdreich mit feinen Kieselsteinen. Diese wirken einer Verdichtung des Bodens entgegen und sorgen dafür, dass Gieß- und Regenwasser leichter abfließen kann.
Ebenso wie Staunässe wirkt sich jedoch auch lang anhaltende Trockenheit negativ auf die Ziergewächse aus. Der Wurzelballen der Pflanzen darf nicht vollständig abtrocknen. Der Winter stellt eine kritische Jahreszeit für den Kirschlorbeer dar. Viele Gärtner vergessen schlichtweg, dass immergrüne Pflanzen auch im Winter gegossen werden müssen. Wenn die Gewächse die Wintermonate nicht überstehen, sind sie meist nicht erfroren, sondern einfach vertrocknet. Reagieren Sie deswegen sofort, wenn sich die Blätter der Lorbeerkirsche im Herbst bzw. Winter verfärben. Gegossen wird ausschließlich an frostfreien Tagen mit lauwarmem Wasser. Die Lorbeerkirsche reagiert empfindlich auf einen hohen Kalkgehalt. Aus diesem Grund sollte nicht nur der Standort möglichst kalkfrei gewählt werden, sondern auch das Gießwasser darf keinen Kalk enthalten.
Probleme mit den Nährstoffen
Haben Sie den richtigen Standort gewählt, gießen regelmäßig, aber dennoch bekommt Ihr Kirschlorbeer gelbe Blätter? Wie alle Gewächse ist der immergrüne Zierstrauch nicht nur auf den richtigen Standort und die regelmäßige Versorgung mit Wasser angewiesen. Denn zusätzlich ist die Lorbeerkirsche auf Dünger angewiesen. Wie dieser verabreicht wird, ist abhängig von der Ortswahl und der Konsistenz des Erdreichs. In frisch aufbereiteten Böden genügt es, wenn Sie im Frühjahr und Herbst eine großzügige Schicht Kompost unter das Substrat mischen. Zusätzlich können Sie im Sommer den Boden mit Kaffeesatz oder Hornspänen anreichern. Im mageren Erdreich benötigen die Gewächse eine unterstützende Hilfe in Form von Flüssig- oder Langzeitdünger. Ein Mangel an Nähr- und Mineralstoffen macht sich nicht sofort in der Wuchsform bemerkbar. Zuerst leidet die Vitalität darunter, das Laub des Kirschlorbeers nimmt eine gelbe Farbe an.
Andererseits kann auch genau das Gegenteil der Fall sein. Egal welche Art von Dünger Sie ausbringen, es gilt hier immer der Grundsatz: Weniger ist mehr. Ebenso wie stehende Nässe können die Pflanzen übermäßig viele Nährstoffe nicht verarbeiten. Das Wurzelwerk „verbrennt“ regelrecht und ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Wasser aufzunehmen. Sobald Sie die Anzeichen erkennen, ist schnelle Hilfe angeraten. Unterversorgte Gewächse können Sie mit Dünger rasch wieder aufpäppeln. Bei einer Überversorgung hingegen ist es ratsam, das Substrat großzügig abzutragen und durch mageres Erdreich zu ersetzen. Im Winter werden alle Düngemittel in die hinterste Ecke des Gartenschuppens oder der Garage verbannt. Treten gelbe Blätter am Kirschlorbeer in der kalten Jahreszeit auf, so liegt hier meist ein anderer Grund vor.
Krankheiten
Die Krankheit Chlorose ist häufig an Kirschlorbeer anzutreffen. Dabei wird diese nicht von Schädlingen oder Pilzerregern verursacht, sondern ist rein auf einen Chlorophyllmangel zurückzuführen. Charaktertypisch für Chlorose sind die grünen Blattadern auf den sonst gelben Blättern. Mögliche Ursachen für die Krankheit können sein:
- Vergiftung durch Herbizide.
- Ein übermäßiges Gießen mit kalkhaltigem Wasser.
- Hoher Kalkgehalt des Substrats.
- Starke Temperaturschwankungen.
- Mangel von Eisen, Stickstoff, Magnesium, Kalium oder Calcium.
Chlorose kann dauerhaft die Pflanzen schwächen. Wenn sich trotz der richtigen Pflege wiederholt gelb verfärbte Blätter an der Lorbeerkirsche zeigen, sollten Sie großflächig das Erdreich rings um das Gewächs herum abtragen. Ersetzen Sie es durch humusreiches, leicht sandhaltiges Substrat.
Fazit
Hier zeigt sich, dass immergrüne Pflanzen keineswegs unverwüstlich sind. Wie alle anderen Gewächse im Garten und auf der Fensterbank ist auch die Lorbeerkirsche auf die richtige Pflege und den optimalen Standort angewiesen. Gelbe Blätter am Kirschlorbeer sollten keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Fast immer steckt ein Mangel dahinter, welcher sich rasch zu einer bedrohlichen Krankheit entwickeln kann.