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Kiesweg richtig anlegen

Kiesweg

Es sind der gestalterischen Möglichkeiten keinerlei Grenzen gesetzt, so dass je nach Geschmack und Bedarf ein Kiesweg gerade verlaufen, eine geschwungene oder in der Breite variable Wegführung aufweisen kann. Darüber hinaus weist Kies eine hohe Drainagefähigkeit auf, wodurch er die Bildung von Regenpfützen verhindert.

Video-Tipp

Gartenweg-Unterbau vorbereiten – für einen stabilen Kiesweg

Kieswege sind ein wahrer Blickfang und fügen sich als dekoratives Element in jede Gartenlandschaft harmonisch ein. Doch ein Kiesweg ist auch den Witterungsverhältnissen ausgesetzt und benötigt eine ausreichende Stabilität. Denn Kieselsteine können beim Befahren oder Begehen verrutschen. Damit der Kiesweg jedoch eine gute Stabilität erreicht ist es empfehlenswert Kunststoffplatten in Wabenstruktur als Untergrund zu verwenden, die für eine gute Befestigung sorgen.

Vorbereitung

Als erstes wird der Verlauf und die Form des Weges markiert, der bei einer geschwungenen Form mit einem Markierungsspray und bei einem geraden Verlauf mit Sticken und Spaten erfolgt. Damit aber auch die Kantensteine gesetzt werden können, sollte der Weg ca. 10 cm auf jeder Seite breiter ausgegraben werden.

Kalkulationstipp

  • für Mittel- und Unterschicht ist mit ca. 8,50 Euro pro m² zu rechen
  • und 2 Euro pro Stück für 50 cm lange Rasenkantensteine
  • der Oberflächenkies kann je nach vorhandenem Budget pro m² ca. 15 – 20 Euro betragen

Benötigtes Werkzeug und Material

  • Maurerschnur oder Nylonschnur
  • Abziehschienen
  • Rüttelplatte
  • Handsäge
  • Richtlatte
  • Verlegesplitt oder Verlegesand
  • Schotter
  • Randsteine
  • Bodenwaben

Anlegen eines Kieswegs – einzelne Schritte

Sind alle Kurven eingeplant und der Verlauf des Kiesweges festgelegt, werden jeweils an den Eckpunkten die stählernen Sticken eingeschlagen und die Nylon- oder Maurerschnur gespannt. Hierbei ist zu beachten, dass die Schnur mithilfe einer Wasserwaage in der gleichen Höhe gespannt wird, in der sich später auch die Oberkanten der Wegbegrenzung befinden werden. Damit die Schnur Spannung erhält, kann wie folgt vorgegangen werden:

  • zuerst eine Schlaufe knoten und anschließend die Schlinge um den Sticken ziehen
  • nun auf Spannung ziehen und anschließend dreimal von unten nach oben um den nächsten Sticken wickeln
  • die unter Spannung stehende Schnur mit der linken Hand anheben
  • und mit der rechten Hand das Schurende darunter ziehen
  • linke Seite nun wieder runterziehen, sodass sich die Nylonschnur selbst festklemmt
  1. Zuerst wird der Boden mit einem Spaten entlang der bereits gespannten Schnur scharf abgestochen. Nun wird die Wegfläche mit einer Tiefe von 15 cm bis 20 cm ausgehoben. Ist der Kiesweg für eine stärkere Belastung vorgesehen, sollte der Untergrund entsprechend tragfähig und ca. 35 cm tief sein. Wird er zum Befahren mit dem Pkw angelegt, ist ein gesonderter Aufbau von rund 60 cm erforderlich der sich jedoch nach den örtlichen Bodenverhältnissen richtet. Der entstandene Aushub kann entweder im Garten verteilt oder von einem Containerdienst abgeholt werden.
  2. Damit der Kiesweg eine seitliche Begrenzung erhält, werden Rasenkantensteine in das Kiesbett eingegraben und eingeschlagen. Dabei müssen die Rasenkantensteine immer wieder auf eine exakte senkrechte Ausrichtung überprüft werden. Die Höhe der linken Begrenzungskante richtet sich nach der Höhe der rechten Kante und ist eine Kurve mit eingeplant anhand von Rundpalisaden.
  3. Der ausgegrabene Bereich wird nun mit Frostschutzkies (Körnung 0/32) bis zur Hälfte aufgefüllt. Anschließend mit einem Verdichter, der eine schwere Metallgrundplatte in Form eines Stempels besitzt den Sand gründlich feststampfen. Auf die Schotterschicht folgt eine Mittelschicht von 7 cm bis 10 cm aus Verlegesplitt oder Verlegesand, die eben gezogen und ebenfalls verdichtet wird.
  4. Nun werden die Bodenwaben verlegt. Dabei ist zu beachten dass über den Waben noch eine Kiesschicht von 2 cm folgt. Wer auf Bodenwaben verzichten möchte, der sollte zwischen der Mittel- und Oberschicht eine Lage Gartenvlies verlegen umso zu verhindern das Unkraut und Gras durch den Kiesweg von unten wächst.
  5. Kommen Bodenwaben aus Kunststoffmaterial zum Einsatz können diese nun ganz leicht mit einer Fuchsschwanzsäge zugeschnitten werden. Um das ganze Kunststoffmaterial zu nutzen sollten die abgeschnittenen Stücke einzeln verlegt werden.
  6. Sind die Wabenmatten komplett verlegt kann die Kiesfüllung bis knapp unterhalb der Rasensteinkanten verteilt werden. Aufgrund der Stabilität der Matten können diese nun bereits betreten aber noch nicht befahren werden.
  7. Damit die Waben vollständig ausgefüllt sind wird der Kies mit der Rückseite eines Rechens gleichmäßig verteilt und eingearbeitet.
  8. Ist die Fläche fertiggestellt können die Wegränder, die den Kiesweg umgeben abschließend zum Beispiel mit Pflanzen dekorativ gestaltet werden.

Pflege eines Kieswegs

Kieswege sehen attraktiv aus, sind flexibel einsetzbar, lassen sich wunderbar mit anderen Wegbelägen kombinieren und verleihen jedem Garten einen faszinierenden optischen Effekt. Aufgrund des Materials benötigt diese Wegform aber auch eine aufwändigere Pflege im Gegensatz zu Plattenwegen zum Beispiel. Denn auch wenn Gartenvlies oder Folie zum Einsatz kommt, kann sich immer wieder Unkraut bilden, das regelmäßig entfernt werden muss, damit der Weg sein gepflegtes Aussehen behält.

Wissenswertes zum Anlegen eines Kieswegs in Kürze

Ein Kiesweg im eigenen Garten ist eine sehr natürliche und günstige Alternative zu Pflaster– und Plattenwegen. Das Anlegen eines Kiesweges ist relativ einfach und kann auch ohne große und schwere Maschinen erfolgen. Allerdings erfordert das Anlegen eines Kieswegs etwas Arbeit. In Bezug auf die Gestaltung, sind alle Formen möglich, so ist eine runde, organische und in der Breite variable Wegführung problemlos möglich. Vorteilig bei einem Kiesweg ist, dass sich auch bei Regen keine Pfützen bilden können, da dass Wasser nach unten abfließen kann.

Wegverlauf planen

  • Bevor der Kies aufgeschüttet werden kann, muss zunächst die Form und der Verlauf des Kiesweges markiert werden.
  • Entweder geschieht dies durch einen Spaten, mittels eines Markierungssprays oder durch das Ziehen von Schnüren.
  • Im Anschluss daran wird die Wegfläche mit einer Tiefe von ungefähr 15 Zentimetern ausgegraben.

Wenn man an einer anderen Stelle im Garten ausreichend Platz hat, kann dort das anfallende Erdreich zu einem Wall geschichtet werden und bietet einen schönen Platz für eine spätere Bepflanzung. Besteht diese Möglichkeit nicht, gibt es Containerdienste, die die Erde abfahren.

Tragschicht aufbringen

  • Damit der Kiesweg seine notwendige Stabilität erhält, ist eine Tragschicht notwendig.
  • In der Regel ist hierbei eine Schichtstärke von 10 bis 13 cm völlig ausreichend.
  • Verwendet werden hierfür Mineralgemische oder Recyclingschotter, die im Baustoffhandel erhältlich sind.
  • Bis zur Oberkante des ausgehobenen Grabens wird diese Tragschicht eingefüllt und mit einem Handstampfer verdichtet.

Handelt es sich um eine größere Wegfläche, kann die Anmietung einer Rüttelplatte durchaus sinnvoll und eine angenehme Entlastung sein. Baustoffhändler vermieten solche Geräte bereits ab 30 Euro pro Tag.

Kiesbelag auftragen

  • Bevor nun der Kiesbelag aufgeschüttet werden kann, sollt eine Lage Gartenvlies aufgebracht werden.
  • Gartenvlies verhindert den Unkrautbewuchs des Kiesweges und lässt sich einfach auslegen und mit einer handelsüblichen Schere zurecht schneiden.
  • Ist dies erledigt, wird der Gartenkies aufgeschüttet.

Durch das Verdichten der Tragschicht muss mit einer Kiesschicht von zwei bis drei Zentimetern gerechnet werden. Dies ist genau die richtige Höhe eines Kiesweges, da bei einer dickeren Kiesschicht der Fuß beim Betreten einsinken würde. Für einen Kiesweg sollte man pro Quadratmeter Kosten in Höhe von 9 Euro einkalkulieren.

Fazit

Wege aus Kies sind für die Gartengestaltung geeignet. Sie sind eine preiswerte Alternative zu anderen Wegarten und lassen Wasser gut absickern. Werden Bodenwaben aus Kunststoff für das Anlegen eines Kiesweges verwendet erhält dieser einen festen und stabilen Halt, sodass ein Absinken nicht möglich ist. Darüber hinaus können verschiedene gestalterische Elemente wie beispielsweise Muster oder Kreise eingearbeitet und verschiedene Kiesfarben verwendet werden. Auch wenn Kieswege einen höheren Pflegeaufwand benötigen um ihr gepflegtes Aussehen zu behalten sind sie doch ein wahrer Blickfang in jedem Garten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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