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Kieselalgen im Aquarium bekämpfen – in 5 Schritten

Das Problem erledigt sich häufig von selbst, wenn nämlich das Silikat verbraucht ist. Da durch Frischwasser immer wieder neues Silikat zugeführt wird, kann es also auch immer wieder mal Probleme mit diesen Algen geben.

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Kieselalgen erkennen

Kieselalgen sind an einem bräunlichen, schmierigen Belag auf dem Bodengrund, auf Gegenständen, an den Scheiben und vor allem auf Pflanzen zu erkennen. Dieser Belag ist häufig mit Sauerstoffblasen durchsetzt. Der braunen Farbe wegen werden Kieselalgen manchmal auch als Braunalgen bezeichnet, was aber nicht korrekt ist.  Kieselalgen bilden ein Silikatgehäuse. Dazu benötigen sie Kieselsäure.

Um gegen Kieselalgen erfolgreich vorzugehen, sind einige Schritte notwendig. Erst einmal müssen die Ursachen für den Befall gefunden werden, denn die Bekämpfung richtet sich danach, woher der kommt. Die Ursachen müssen abgestellt werden.

Ursachen für Kieselalgen herausfinden

Kieselalgen treten häufig bei neu eingerichteten Aquarien auf. Das liegt daran, dass sich die Bakterienkulturen noch nicht ausreichend entwickelt haben und die neuen Pflanzen noch nicht so richtig loswachsen. Ein weiteres Kriterium für das Auftreten ist Licht. Kieselalgen mögen es nicht so hell, sie bevorzugen den Schatten von Pflanzen und eher schlecht beleuchtete Becken.

Der Hauptgrund für ihr Wachstum ist allerdings ein Überangebot an Nährstoffen im Wasser. Vor allem in frischem Wasser ist Kieselsäure vorhanden. Mit der Zeit wird diese umgewandelt, wird zu SiO2. Das kann von den Algen nicht mehr genutzt werden. So ist zu erklären, dass die Algen nach einiger Zeit von alleine verschwinden. In neuen Aquarien dauert dieser Prozess länger, in älteren geschieht es schneller. Das ist auch der Grund, weshalb der Neueintrag von Kieselsäure beim Wasserwechsel kaum noch ins Gewicht fällt.

Auch ein hoher Phosphatwert spielt an der Ausbreitung der Kieselalgen eine große Rolle. Fast alle Algenarten mögen Phosphat, da bildet die Kieselalge keine Ausnahme. Ist zu viel Phosphat im Wasser, bilden sich Kieselalgen auch in eingefahrenen Aquarien. Spärlicher Pflanzenwuchs und recht hartes Wasser sind ebenfalls Auslöser.

  • Wasserwerte testen – gegen Überschreitungen Schritte unternehmen
  • Beleuchtung prüfen, evtl. zu wenig Licht vorhanden, mehr Licht geben
  • Pflegemaßnahmen prüfen, gegebenenfalls eine Reinigung durchführen

Kieselalgen bekämpfen

Es gibt unterschiedliche Mittel, den Kieselalgen den Garaus zu machen. Eines ist häufig nicht ausreichend. Es ist meist die Summe an Maßnahmen. Natürlich müssen die Bedingungen geändert werden, so dass die Algen keine Nahrung mehr finden.

Manuelle Entfernung

Von glatten Oberflächen lassen sich Kieselalgen einfach abwischen. Egal ob Scheiben, Gegenstände oder Pflanzen, abwischen reicht. Für die Scheiben eignet sich eine Aquariumklinge. Am Boden wird es komplizierter. Hier sollten die Algen abgesaugt werden, einfach mit einem Schlauch, gleich beim Wasserwechsel. Die betroffenen Schichten können auch ausgewaschen werden, aber das ist kompliziert und aufwändig.

Algen mit Frosch

Nach der Reinigung sollte das Wasser zu großen Teilen ausgewechselt werden, um die im Wasser schwebenden Reste und Algenteile aus dem Aquarium zu entfernen.

Kieselsäurewerte senken

Wer ein neues Aquarium einrichtet, sollte das Leitungswasser nicht pur verwenden. Besser ist, es mit Osmosewasser zu mischen. Osmosewasser entsteht, wenn Leitungswasser unter hohem Druck durch eine Membran gepresst wird. Es ist ein intensives Filterverfahren, bei welchem dem Wasser sämtliche Bestandteile entzogen werden, auch die Mineralien. Um Osmosewasser herzustellen, wird ein Filter bzw. ein Filtersystem benötigt. Ob sich das lohnt, nur um im Aquarium das Wasser zu „säubern“, muss jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings gibt es diese Filter inzwischen in zahlreichen Haushalten.

Wer schon ein Aquarium besitzt und dort auch das Wasser kieselalgenfrei ist, kann diesem Wasser entnehmen und es in das neue Becken geben. Es wird dann mit normalem Leitungswasser gemischt. So wird das Einfahren des neuen Aquariums beschleunigt, da sich die Kieselsäure schneller umwandeln kann. Den Algen wird die Nahrung entzogen.

  • Wasserwechsel von 25 bis 50 Prozent

Phosphatgehalt absenken

Algen treten meist erst ab einem Phosphatgehalt von 0,25 mg je Liter Wasser auf. Manchmal kommen so hohe Werte im Trinkwasser vor. Dann ist Osmosewasser wirklich eine gute Wahl, jedenfalls für das Aquarium. Wenn es nicht das frische Wasser ist, welches für hohe Werte sorgt, muss der Grund herausgefunden werden. Es gibt verschiedene Ursachen. Oft gibt es einfach zu viele Fische im Becken. Diese sorgen durch ihren Kot für hohe Werte. Außerdem wird häufig zu reichlich gefüttert. Futter ist nährstoffhaltig. Es sinkt zu Boden und zersetzt sich mit der Zeit. So werden die Nährstoffe freigesetzt. Schnellwachsende Pflanzen helfen, die Werte zu senken. Sie sollten reichlich im Aquarium vorhanden sein.

Wenn es nicht reicht, den Fischbestand und die Futtermenge zu reduzieren, Pflanzen einzusetzen und die Beleuchtungsstärke zu erhöhen, können Phosphatbinder helfen. Die werden in großer Zahl im Handel angeboten. Wichtig ist, die Dosierungsanleitung einzuhalten und sich ein möglichst natürliches Mittel auszusuchen.

  • Wasser austauschen, 25 bis 50 Prozent
  • Fischbestand prüfen, gegebenenfalls Fische entfernen
  • Futtermenge prüfen. Was die Fische nicht innerhalb von maximal 10 Minuten gefressen haben, ist zu viel. Deshalb weniger füttern
  • Schnellwachsende Wasserpflanzen einsetzen

Vorbeugung

Algen mit Frosch

Zur Vorbeugung kann einiges getan werden, angefangen vom Aussuchen des günstigsten Standortes, der Auswahl an wenigen Bewohnern, dem Einsetzen zahlreicher geeigneter Pflanzen, dem Betrieb eines geeigneten Filters, der idealen Beleuchtung, dem regelmäßigen Wasserwechsel, dem häufigen Überprüfen der Wasserwerte und der Reinigung. Maulsaugende Fische sind z.B. fleißige Helfer bei der Kieselalgenbekämpfung.

  • Standort nicht zu dunkel, aber keinesfalls in der Sonne, das fördert andere Algen

  • Fischbesatz – nicht zu viele Fische bzw. andere Bewohner. Viel Fische – viel Kot. Es gibt auch spezielle Fischsorten, die durch ihren Kot besonders viele Nährstoffe ins Wasser bringen. Fachgeschäfte können da sicherlich weiterhelfen.

  • Pflanzenbesatz – je mehr Pflanzen, umso mehr Nährstoffe werden zum Wachstum verbraucht. Diese stehen den Algen nicht mehr zur Verfügung.

  • Filter – entsprechende Filter säubern das Aquariumwasser

  • Beleuchtung – etwas helleres Licht ausprobieren, aber nicht mehr als 10 bis 12 Stunden, sonst werden andere Algenarten gefördert

  • Wasserwechsel – bei normalem Betrieb reicht ein Wasserwechsel alle zwei bis drei Wochen. Treten Algen auf, wöchentlich Wasser entnehmen und neues zuführen. Über einen Osmosefilter nachdenken.

  • Wasserwerte prüfen – nicht nur im Notfall, sondern regelmäßig. So fallen Abweichungen rechtzeitig auf und man kann gegensteuern

  • Reinigung – bei jedem Wasserwechsel auch reinigen

Fazit

In neu angelegten Aquarien kommt es nach kurzer Zeit häufig zu einem Kieselalgenbefall. Das ist nicht besorgniserregend. Dagegen muss man auch nicht einschreiten. Nach wenigen Wochen gibt sich das, dann haben die Kieselalgen das Silikat verbraucht und ohne Nahrung sterben sie ab. Zwar wird bei einem Wasserwechsel neues Silikat zugeführt, aber wenn sich das Becken einmal eingespielt hat, ist das kein Problem mehr.  Kommt es im laufenden Betrieb zu einem vermehrten Kieselalgenbefall, muss geprüft werden, wieso das passiert. Oft ist es zu wenig Licht. Dieser Mangel lässt sich leicht abstellen. Etwas komplizierter ist es, wenn ein Nährstoffüberangebot auftritt. Dann müssen die Bedingungen verändert werden, so dass sich diese reduzieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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