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Kiesbeet anlegen und gestalten – DIY-Anleitung

Kiesbeet und Gartenteich

Mit einem Kiesbeet ziehen der Zauber der Toskana und die Anmut Asiens ein in den Garten. Zugleich löst die Gestaltungsvariante gesamtplanerisch so manches Standortproblem. Gut zu wissen, dass diese einzigartige Kombination aus Steinen und Pflanzen Raum schafft für exotische Gewächse, die dort auftrumpfen, wo klassische Stauden längst aufgegeben haben. Die Reduktion auf klare Formen kreiert eine visuelle Aura im Garten, die fasziniert, ohne nach einer Extraportion Pflege zu verlangen. Diese DIY-Anleitung zeigt praxisnah auf, wie Sie ein Kiesbeet gekonnt anlegen und gestalten.

Video-Tipp

Standortwahl und Bodenbearbeitung

Mit der Entscheidung hinsichtlich der konkreten Stilrichtung können Sie sich noch Zeit lassen, denn die Standortbedingungen und die Bearbeitung des Erdreichs erfolgen unabhängig davon, ob Sie ein mediterranes, japanisches, formales oder alpines Kiesbeet anlegen. Der folgende Überblick zeigt, worauf es ankommt:

  • Vollsonnige bis sonnige Lage
  • Trockenes, sandig-kiesiges Erdreich mit etwas lehmigem Mutterboden
  • Arm an Nährstoffen, mit geringem Humusanteil
  • Gut durchlässig, ohne Gefahr von Staunässe

Wo die Bodenbeschaffenheit an die Idealbedingungen nicht heranreicht, nehmen Sie mit gezielten Maßnahmen Einfluss darauf. Hierzu koffern Sie die vorgesehene Beetfläche 25-30 Zentimeter tief aus und entfernen penibel alle Wurzeln aus der Sohle. Anschließend mischen Sie den Aushub zur Hälfte mit Schotter, um das Gemenge als Unterbau wieder einzufüllen. Steht eine Rüttelplatte zur Verfügung, wird damit das Substrat verfestigt. Alternativ glätten Sie die Beetfläche mit einer möglichst schweren Rasenwalze. Darüber breiten Sie ein stabiles Unkrautvlies aus, das an den Rändern mindestens 10 Zentimeter überlappt.

Tipp:

Die für ein alpines Kiesbeet typischen Aufhügelungen werden am unkompliziertesten mit der Erde des Unterbaus angelegt, um ebenfalls mit dem Unkrautvlies überdeckt zu werden. Auf diese Weise ist eine spätere Bepflanzung der kleinen Erhebungen problemlos möglich.

Schöne Zierkies-Sorten

Zierkies

Mit dem vorbereiteten Beet vor Augen, fällt die Entscheidung hinsichtlich der stilistischen Ausrichtung zumeist ein wenig leichter. Die Wahl der Zierkies-Sorten wird von der gestalterischen Prägung definiert. Während in der mediterranen Aura rötlich-braune bis terracotta- oder bordeaux-farbene Nuancen im Mix mit weißen Tönen willkommen sind, bestimmen im japanisch und formal orientierten Kiesbeet weiße, graue und schwarze Farbtöne das Erscheinungsbild. Die alpine Stilrichtung gewährt dem kreativen Hobbygärtner hingegen mehr individuelle Entscheidungsfreiheit, solange die Vision scheinbarer Naturbelassenheit entsteht. Die folgende Auswahl empfehlenswerter Zierkies-Sorten mögen der Inspiration dienen:

  • Marmor Carrara, rein-weiß
  • Basalt, extra schwarz
  • Bordeaux Kiesel, beigefarben
  • Naturgranit hellgrau gesprenkelt
  • Quarz, schwarz-weiß geadert
  • Rosenquarz, zart-rosa
  • Gletscherkies, bunt gemischt

Gerundeter Zierkies vermittelt einerseits ein harmonisches Erscheinungsbild, birgt indes bei Nässe höchste Rutschgefahr. Dieses Problem lösen auf größeren Beetflächen geschwungene Wege, belegt mit scharfkantigem Ziersplitt. Diese Gestaltungsvariante bietet im gleichen Zug die Möglichkeit einer farblichen Kontrastbildung zwischen Wegen und zu bepflanzender Fläche. Darüber hinaus trägt die unterschiedliche Körnung zu einer abwechslungsreichen Optik bei. Während für Zierkies eine Körnung von 16/25 bis 25/40 von Vorteil ist, bietet sich für Ziersplitt eine Körnung von 8/16 bis 16/32 an.

Mediterranes Kiesbeet gestalten

Die Pflanzen des Mittelmeerraumes gedeihen im sandig-kiesigen Boden des Kiesbeetes ausgesprochen üppig. Die folgende Kollektion aus blühenden Stauden, filigranen Gräsern und dekorativen Gehölzen ist bestens geeignet für das dominierende Beet im Garten oder das sonnige Vorgartenbeet.

  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Schmetterlingsstrauch (Buddleia davidii)
  • Federnelke (Dianthus plumarius)
  • Perlkörbchen (Anaphalis triplinervis)
  • Kleiniris (Iris Barbata-Nana)
  • Blaukissen (Aubrieta x cultorum)
  • Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens)
  • Palmlilie (Yucca filamentosa)
  • Schleierkraut (Gypsophila repens)

Damit das Blütenspektakel schon früh im Jahr beginnt, setzen Sie Zwiebelblumen an geeigneten Stellen ein, wie Narzissen, Tulpen, Krokusse und Schneeglöckchen. Wenngleich es sich hierbei nicht um typische Mittelmeergewächse handelt, wird diese Gestaltung als künstlerische Freiheit des Gärtners gewertet.

Japanisches Kiesbeet anlegen

Ein fernöstlicher Traum wird wahr mit der folgenden Pflanzengesellschaft, die im Kiesbeet nur vereinzelt gesetzt wird. In einer stilechten Gestaltung dominiert die Leere des Raumes, aufgelockert durch solitäre Gehölze als Bonsai, Stauden und Gräser.

  • Bambus (Nandina domestica)
  • Japanischer Ahorn (Acer palmatum)
  • Japanische Säulen-Zierkirsche (Prunus serrulata Amanogawa)
  • Weiße Japan-Anemone (Anemone japonica Honorine Jobert)
  • Magnolie als Hochstamm (Magnolia liliiflora)
  • Bärenfellgras (Festuca gautieri)
  • Pendelsegge (Carex pendula)
  • Funkie (Hosta)
  • Tibet Sommerprimel (Primula florindae)
  • Flammenblume (Phlox divaricata)

Fügen Sie weitere Gestaltungselemente hinzu, wie steinerne Pagoden, Laternen und Statuen. Im großen Kiesbeet nach japanischem Stil lädt eine Bank aus Stein zum Verweilen ein. Vermeiden Sie bei der Kreation geometrische Formen, denn im Japangarten geben geschwungene Linie den Ton an. Wo es nicht möglich ist, das Element Wasser in natura zu integrieren, simulieren Zierkies und Ziersplitt einen Bachverlauf.

Alpinen Charakter kreieren

Kiesbeet mit Gräsern

Weist ein Kiesbeet leichtes Gefälle auf oder verfügt über kleine Hügel, lässt sich hier mit Steinen und passenden Pflanzen eine alpine Landschaft nachahmen. Folgende Arten und Sorten leisten einen ausgezeichneten Beitrag zu dieser Gestaltungsvariante:

  • Latschenkiefer (Pinus mugo)
  • Schneeheide (Erica carnea)
  • Felsenteller (Ramonda)
  • Enzian (Gentiana)
  • Edelweiß (Leontopodium)
  • Alpen-Glockenblume (Campanula alpina)

Wer schon einmal im Gebirge unterwegs war, ist sich bei der Gestaltung bewusst, dass hier Steine maßgeblich das Bild prägen. Von einem geordneten Gefüge, wie im formalen oder japanischen Kiesbeet, ist das Alpinum freilich weit entfernt. Wie in freier Natur üblich, sollte einem fröhlichen Mix aus Formen und Farben der Vorzug gegeben werden, idealerweise ergänzt mit mächtigen Findlingen aus der Region.

Problemlösung für trockenen Schatten

Hadern Sie in Ihrem Garten mit einem Flecken unter hohen Bäumen oder in einer schattigen Ecke, wo so gar nichts wachsen will? Dann ist das Kiesbeet eine gute Lösung. In diesem Fall kommen indes nur Pflanzen infrage, die keinen hohen Wert auf permanenten Sonnenschein legen, wie die folgende Auswahl:

  • Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)
  • Waldsteinie (Waldsteinia ternata)
  • Beinwell (Symphytum azureum)
  • Fingerhut (Digitalis ferruginea)
  • Segge (Carex)
  • Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora)
  • Geißbart (Aruncus dioicus)

Solange keine ägyptische Finsternis am Standort währt, verwandeln Sie bislang öde Regionen des Gartens mit einem Kiesbeet in einen dekorativen Blickfang. Da in diesem Fall ein nährstoffreicheres Substrat erforderlich ist, kann auf die Zugabe von Schotten zum Mutterboden verzichtet werden.

Pflanzen

Schmucklilie

Sind die Vorbereitungsarbeiten absolviert und stehen die gewählten Pflanzen bereit, beginnt die gärtnerische Arbeit. Die noch eingetopften Jungpflanzen werden mit ihrem Wurzelballen in Wasser gesetzt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Anschließend legen Sie die Gewächse an ihrem Platz auf das Unkrautvlies, um auf diese Weise die Anordnung noch einmal zu kontrollieren. In diesen Schritten legen Sie das Kiesbeet an:

  • Am Standort jeder Pflanze mit einem scharfen Messer das Unkrautvlies kreuzförmig einschneiden
  • Mit der Handschaufel eine Grube anlegen mit dem 1,5-fachen Volumen des Wurzelballens
  • Dort hinein die ausgetopfte Pflanze einsetzen und angießen
  • Das Vlies möglichst lückenlos wieder verschließen bis zum Wurzelhals
  • um guten Schluss verteilen Sie den Kies im Beet. Es ist zu empfehlen, zunächst mit dem Splitt die Wege anzulegen, um abschließend den Kies auszubreiten in einer Höhe von 5 bis 8 Zentimetern.
Tipp:

Die Verteilung von Zierkies und Splitt geht unkomplizierter vonstatten, wenn Sie jede Pflanze schützen mit ihrem umgedrehten Kunststoff-Topf oder Eimer.

Tipps für die Pflege

Ist das Kiesbeet erst einmal angelegt und gestaltet, werden Sie sehr viel mehr Zeit zur Erholung darin verbringen, denn zur Pflege. Zu den herausragenden Vorteilen dieser Beet-Variante zählt eine bemerkenswerte Anspruchslosigkeit. Die folgenden Tipps zur Pflege zeigen, wie es geht:

  • Während der Zeit des Anwachsens die Pflanzen regelmäßig gießen
  • In der Folge einzig bei sommerlicher Trockenheit wässern
  • Herbstliches Laub nicht lange liegen lassen, sondern zeitnah entfernen
  • Eine Startdüngung im Frühjahr in Form von Kompost oder organischem Flüssigdünger genügt

In der Regel werden Sie mit einem Rückschnitt von Sträuchern und Stauden im zeitigen Frühjahr den Anforderungen gerecht. Früh blühende Sträucher erhalten gleich nach der Blüte einen Form- und Erhaltungsschnitt. Verblühtes und Verwelktes krautiger Pflanzen sollte indes bereits im Herbst beseitigt werden, damit der Zierkies nicht unnötig verschmutzt.

Fazit

Ein Kiesbeet bringt Abwechslung ins gärtnerische Erscheinungsbild, löst Standortprobleme und gibt sich äußerst pflegeleicht. Ist es erst einmal angelegt, beschränkt sich der Bedarf an Aufmerksamkeit auf Gießen bei Trockenheit, ein wenig Dünger ab und zu sowie einen eventuellen Rückschnitt. Grund genug, sich mit dieser DIY-Anleitung zu beschäftigen, um mit wenigen Schritten ein stilechtes Kiesbeet anzulegen und zu gestalten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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