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Katzenplage im Garten – Was tun?

Allein in Deutschland leben rund 15 Millionen Katzen. Demnach hat durchschnittlich jeder dritte Haushalt eine Katze. Und viele davon sind Freigänger. Zäune und Mauern stellen für die Tiere kaum ein Hindernis dar. Deshalb kann es passieren, dass die Samtpfoten für so manch einen Gartenbesitzer zum Ärgernis werden. Doch Sie müssen nicht gleich harte Geschütze auffahren, um gegen die Katzenplage vorzugehen.

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Gesundheitliche Aspekte

Sie buddeln Sämlinge aus, graben Löcher in die Beete und hinterlassen ihre Geschäfte und Duftmarken überall. Zerstören die Katzen ganze Neuanpflanzungen, kann das ganz schön ärgerlich sein. Viel schlimmer ist es jedoch, dass der Katzenkot zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Einige Menschen haben sich aus gutem Grund gegen eine Katze als Haustier entschieden, weil sie unter einer Allergie gegen Tierhaare leiden. Katzen können auch Krankheitserreger wie die Toxoplasmose übertragen, die besonders gefährlich für Menschen mit Immunschwäche und Schwangere ist.

Sanfte Maßnahmen

Wer etwas gegen Katzenkot in seinem Garten unternehmen möchte, sollte sich zunächst mit ihren Vorlieben auseinandersetzen. Eine Katze liebt weiche, trockene Erde, in die sie ihre Geschäfte vergraben kann. Frisch geharkte Blumen- und Gemüsebeete sind deshalb eine willkommene Toilette, die zudem rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ein Grund, warum auch professionelle Gärtner zu Methoden greifen, die für Katzen und die Natur unbedenklich sind. Aus diesem Grund machen Sie es den Tieren so unbequem wie möglich, wenn Sie das Beet mit einem Vlies oder Hasendraht abdecken. Es hilft auch, die Erde feucht zu halten.

Rindenmulch

Rindenmulch gegen Katzenplage

Auf den Geruch von Rindenmulch reagieren die meisten Katzen recht sensibel. Die zerkleinerte Rinde von Bäumen ist im Gartencenter oder Baumarkt erhältlich. Mit Rindenmulch halten Sie die Katzen zwar nicht unbedingt aus dem Garten fern, Sie verhindern jedoch, dass die Tiere Ihre Beete als Katzenklo benutzen. Wenn Sie eine dünne Schicht in den Beeten ausstreuen, schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie halten damit nicht nur Katzen davon ab, hier ihre Geschäfte zu erledigen. Sie tun ihren Pflanzen auch etwas Gutes, denn Rindenmulch schützt den Boden vor dem Austrocknen und hält Unkraut fern. Alternativ können Sie auch Reisig, Kieselsteine oder Rasenschnitt zum Abdecken der Beete verwenden. Das erschwert den Tieren die Suche nach einem geeigneten Platz.

Gewürze und ätherische Öle

Katzen sind mit einem hoch entwickelten Geruchssinn ausgestattet. Zu ihrer Abwehr sind daher verschiedene Duftstoffe geeignet, die der empfindlichen Nase so gar nicht behagen. Zwar sind diese sogenannten Katzen-Repellents sehr effizient, allerdings müssen sie regelmäßig erneuert werden, da Regen oder starke Sonneneinstrahlung ihre Wirkung deutlich mindert. Haben sich ein paar Lieblingsplätze der Katze herauskristallisiert, verteilen Sie dort einfach etwas von einem der folgenden Stoffe:

  • Pfeffer
  • Chilipulver
  • Gewürznelken oder Nelkenöl
  • Minzöl
  • Knoblauch
Übrigens:

Wussten Sie, dass diese Duftstoffe auch in handelsüblichen Produkten enthalten sind, die als natürlicher Katzen-Schreck in Spray- oder Granulatform angeboten werden?

Pflanzen gegen Katzen

Einfacher als das ständige Ausbringen von speziellen Geruchsstoffen ist es, die Katzenplage mit einer pfiffigen Bepflanzung aus den Beeten fernzuhalten. Tatsächlich hält die Natur einige Pflanzenarten bereit, die sich zur Katzenabwehr einsetzen lassen. Während der Duft für Menschen oft gar nicht wahrnehmbar ist, halten die Gewächse Katzen auf Abstand.

  • Verpiss-Dich-Pflanze (Harfenstrauch, Plectranthus ornatus)
  • Weinraute (Ruta graveolens)
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
  • Pfefferminze (Mentha)
  • Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Currykraut (Helichrysum italicum)

Ultraschallgeräte

Katzenohren sind erheblich empfindlicher als das menschliche Gehör. Sie hören auch Töne, die im Ultraschallbereich liegen. Dieses Phänomen machen sich Tiervertreiber mit Ultraschalltechnik zunutze. Trotz der aufwendigen Technik sind diese Geräte relativ preiswert und bereits ab 30 Euro im Handel erhältlich. Sie arbeiten batteriebetrieben und schalten sich über einen Bewegungssensor selbstständig ein, wenn ein Tier in die Nähe kommt. Mit einem elektronischen Katzenschreck lassen sich nicht nur Katzen verjagen, sondern auch Hunde, Hasen, Marder, Füchse und andere Kleinsäugetiere. Vögel können die Töne wie wir Menschen nicht hören. Besucht die Katze schon längere Zeit Ihren Garten, kann es bis zu vier Wochen dauern, bis der Katzenschreck seine Wirkung zeigt. Einige der Geräte geben nicht nur einen lauten Ton, ab, sondern lösen außerdem einen Lichtblitz aus.

Hinweis:

Bedenken Sie bitte, dass viele andere Tiere das Ultraschallsignal als unerträglichen Lärm empfinden. Mit solchen Geräten beeinträchtigen Sie den Lebensraum von Igeln und Fledermäusen nachhaltig.

Wasserstrahl

sanfte Hausmittel gegen Katzenplage

Dass Katzen wasserscheu sind, ist kein Geheimnis. In manchen Fällen genügt es schon, den Gartenschlauch beim täglichen Gießen im Sommer gezielt in ihre Richtung zu lenken. Wer Kinder hat, kann dazu auch deren Wasserpistole nutzen. Die meisten Katzen vergessen eine solche Behandlung nicht so schnell und suchen das Weite. Für hartnäckige und schwer zu beeindruckende Individuen ist die Anschaffung eines sogenannten Reiherschrecks oder eines Wassersprinklers sinnvoll. Beide Geräte bestehen aus einem Bewegungssensor, der an den Gartenschlauch angeschlossen ist. Sobald das Gerät ausgelöst wird, verspritzt es für einige Sekunden Wasser. Der Sensor reagiert nur auf warme Objekte, die sich bewegen, und hat einen Wirkungsbereich von bis zu 100 m².

Alternative anbieten

Eigentlich stört es Sie gar nicht, dass sich fremde Katzen auf Ihrem Grundstück aufhalten, wäre da nur nicht die Buddelei in Ihren Beeten und die lästigen Hinterlassenschaften?

Dann bieten Sie der Katze eine Alternative zu Ihren Beeten an, indem Sie eine Kiste mit Sand an einen Ort stellen, wo das Tier keinen Schaden anrichten kann. Diese Kiste darf die Katze dann als Toilette benutzen. Besonders anziehend wirkt das Katzenklo, wenn Sie in der Nähe etwas Baldrian verteilen oder Katzenminze anpflanzen. Katzen fühlen sich davon magisch angezogen und lassen sich so gezielt in eine bestimmte Ecke locken.

Hinweis:

Säubern Sie diese „Katzentoilette“ regelmäßig, sonst weichen die reinlichen Tiere bald wieder in Ihre Beete aus.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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