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Kastanienwein, Tetrastigma voinierianum – Pflege & Vermehren

Kastanienwein (Tetrastigma voinierianum)
Quelle: Salicyna, Tetrastigma voinierianum 2016-04-22 8434, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Der Kastanienwein klammert sich mit seinen spiralig gedrehten Ranken an jeden Halt.Der Kastanienwein wird botanisch auch als Tetrastigma bezeichnet. Innerhalb der botanischen Eingruppierung gehört diese Pflanze zur Familie der Weinrebengewechse. Überwiegend in Asien, in Malesien sowie im nördlichen Teil Australiens in der Natur vorkommend, ist der Kastanienwein mit 90 bis 100 verschiedenen Arten vertreten. Der bei uns geläufige Kastanienwein namens Tetrastigma voinierianum ist überwiegend in Parks oder auch öffentlichen und privaten Gärten sowie auch im Innenraum kultiviert.

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Standort

Ideal ist für den Kastanienwein ein heller Standort, der aber keine direkte Sonnenbestrahlung der Pflanze bieten sollte. Wichtig ist auch, schon bei der Standortwahl für den Kastanienwein zu bedenken, dass die Pflanze in jungen Jahren einen Wachstumszuwachs von bis zu zwei Metern pro Jahr haben kann. Deshalb sollte schon viel Platz für die Entwicklung der Pflanze berücksichtigt werden. Im Innenraum mag die Pflanze einen hellen Standort, aber nicht zu viel Sonneneinfluss. Am wohlsten fühlt die Pflanze sich in direkter Nähe zu einem Fenster, wo sie Helligkeit hat, aber keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Sind keine anderen Möglichkeiten gegeben, kann die Pflanze aber auch an einem halbschattigen Ort platziert werden. Wichtig ist nur, sie nie der grellen Sonne auszusetzen.

Tipp:

Soll das Zimmer intensiv begrünt werden, ist der Kastanienwein eine ideale Wahl.

Für das Gedeihen der Pflanze ist zudem ein stabiles Spalier sehr wichtig, an dem die Pflanze ranken kann. Vorsichtig sollte mit den jungen Trieben umgegangen werden, denn sie sind sehr empfindlich. Gerade beim Umsetzen und Anbinden der Pflanze ist deshalb höchste Vorsicht geboten.
Der Kastanienwein bevorzugt ganzjährig eine Temperatur zwischen 18 und 20 °C, allerdings hat er auch keine größeren Probleme, wenn die Temperaturen im Sommer zeitweise darüber steigen oder im Winter darunter liegen. Intensive Temperaturschwankungen schätzt der Kastanienwein allerdings nicht. Darauf reagiert er durchaus mit dem Abwerfen von Trieben. Temperaturen unter 13 °C sollte man die Pflanze nie aussetzen.
Trockenes Raumklima verträgt die Pflanze problemlos und somit ist es nicht erforderlich, die Luftfeuchtigkeit für die Pflanze künstlich anzuheben.

Aufgrund ihres schnellen Wuchses und ihrer Neigung zum Ranken, kann die Pflanze ganze Wände oder auch Zimmer begrünen. Allerdings müssen Rankhilfen hierfür immer ausreichend zur Verfügung stehen. Aufgrund seines intensiven Wachstums wird der Kastanienwein auch immer wieder als Pflanze empfohlen, wenn eine Zimmerwand gezielt begrünt werden soll. Selbst mit trockener Luft und trockenem Wurzelballen sowie wenig Lichteinfluss wächst die Pflanze sehr intensiv. Meterlange Triebe der tropischen Pflanze sind nicht ungewöhnlich, die allerdings bei unsanfter Behandlung der Triebe auch sofort abgeworfen werden können.

  • heller Standort
  • halbschattig
  • wichtig: Immer ein Spalier zum Ranken bieten!

Pflanzen

Wichtig beim Anpflanzen sind das passende Pflanzsubstrat sowie auch ein hinreichend großes Gefäß, in das der Kastanienwein gepflanzt wird. Wenn genug Platz vorhanden ist, sollte schon für die junge Pflanze ein mindestens 20 cm großes Pflanzgefäß genutzt werden. Einheitserde oder ein Torfkultursubstrat sind idealer Nährboden für den Kastanienwein.

Umtopfen

Jährliches Umtopfen des Kastanienweins ist sehr wichtig. Dieses Umtopfen sollte jeweils im Frühjahr stattfinden und die Pflanze sollte auch immer in ein deutlich größeres Pflanzgefäß als zuvor eingesetzt werden, um das Wachstum zu unterstützen.

  • jährliches Umtopfen ist Pflicht
  • wichtig ist auch die Wahl eines ausreichend großen Pflanzgefäßes

Gießen und Düngen

Gegossen werden möchte der Kastanienwein mit zimmerwarmen und günstigstenfalls abgestandenen Wasser. Besonders im Frühling und Sommer, also der intensiven Wachstumsphase, benötigt der Wein reichlich Wasser. Dazu wird die Pflanze gründlich gewässert, danach bis zum nächsten Wässern aber die oberste Erdschicht gut abtrocknen lassen. Weil der Kastanienwein so intensiv wächst, braucht er viele Nährstoffe. Diese werden ihm von März bis Ende August wöchentlich mit Dünger zugeführt. Um das Wachstum des Kastanienweins einzuschränken, empfiehlt es sich, die Hälfte der vorgeschlagenen Düngermenge auf der Packungsaufschrift zu verwenden. Ein Volldünger, der im Handel erhältlich ist, ist ideal für die Düngung. Im Winter sollte der Kastanienwein dagegen überhaupt nicht gegossen werden.

Im Frühjahr, wenn die Blätter ausgetrieben werden, kann die Pflanze ab und zu besprüht werden. Regelmäßiges Gießen innerhalb der Wachstumsphase ist sehr wichtig, denn der Torfballen muss in dieser Zeit immer feucht sein.

Tipp:

Soll der Kastanienwein nicht so intensiv wachsen, einfach nur die Hälfte der empfohlenen Düngerkonzentration nutzen!

Schneiden

Einen Schnitt benötigt die Pflanze nur zur Eindämmung ihres Wachstums. Das kann jederzeit und auch sehr intensiv der Fall sein.

  • ein Schnitt muss nicht zwingend erfolgen
  • der Schnitt kann ganzjährig stattfinden

Überwintern

Auch im Winter schätzt der Kastanienwein Wärme und deshalb sollte die Raumtemperatur nie unter 12 °C abfallen. Andernfalls wirft die Pflanze ihre Blätter ab oder zeigt Wachstumsstörungen. Beim Gießen muss umso mehr gegossen werden, je wärmer die Pflanze überwintert. Hier sind einfach etwas Fingerspitzengefühl und die Beobachtung der Pflanze gefragt.

Vermehren

Die Vermehrung des Kastanienwein erfolgt über sogenannte Augenstecklinge. Hierfür wird dicht über dem Trieb und unter einem Auge der Trieb abgeschnitten. Dieser Trieb wiederum wird direkt in Erde gesetzt, wo er nach etwa drei Wochen schon bewurzelt ist. Eine Alternative ist es, Seitentriebe, die nicht zu lang sind, für die Vermehrung zu nutzen. Diese werden in ein Torf-Sand-Gemisch gesetzt. Praktisch erweist sich eine Folge, die über den Topf geschlagen wird, um die Verdunstung gering zu halten. Auf diese Weise treiben die Augen deutlich schneller aus. Auch auf diese Weise erfolgt eine schnelle Wurzelbildung. Stecklinge können auch in einem Glas mit Wasser bewurzelt werden. Wichtig ist, dass Ko0fstecklinge mindestens zwei Blätter haben und etwa 20 cm lang sein sollten, bevor sie sich zur Vermehrung eignen.

Krankheiten und Schädlinge

Die Pflanze ist sehr robust, zeigt mit blassen Blättern ihren Nährstoffmangel an. Wenn nur schwache Triebe ausgebildet werden, liegen die Temperaturen für die Überwinterung zu hoch. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit macht die Pflanze anfällig für Spinnmilben – und das besonders bei winterlicher trockener Heizungsluft. Sehr selten wird die Pflanze von Blattläusen befallen.

Häufig gestellte Fragen

Auf was reagiert der unkomplizierte Kastanienwein empfindlich?

Zu trockene Standorte lassen die Blätter schlaff und gelb werden und letztlich abfallen.

Was nimmt der Kastanienwein als an sich unkomplizierte Pflanze übel?

Zu trockene Luft beantwortet die Pflanze mit schlaffen, gelben und letztlich abfallenden Blättern. Düngermangel zeigt sich in gelblichen Triebspitzen. Gelegentlicher Wollläuse-Befall macht eine Behandlung mit der Pinzette erforderlich, bei der die einzelnen Läuse entfernt werden müssen. Spinnmilben können sich bei Zugluft ansiedeln. Diese können aber bei leichtem Befall mit einem handelsüblichen Schädlingsbekämpfungsmittel bekämpft werden. Nur bei schwerem Befall ist eine Entsorgung der Pflanze notwendig.

Eignet sich der Kastanienwein auch für Menschen mit weniger grünem Daumen?

Wer die wenigen Ansprüche der Pflanze berücksichtigt, kann auch mit wenig Erfahrung in der Pflanzenpflege eine üppige Pflanze beheimaten.

Wissenswertes in Kürze

Standort

  • Der Kastanienwein benötigt viel Platz. Er mag einen sehr hellen, aber nicht zu sonnigen Platz im oder in unmittelbarer Nähe eines Fensters.
  • Notfalls kommt die Pflanze aber auch mit einem halbschattigen Plätzchen aus. Grelle Sonne ist zu vermeiden.
  • Wichtig ist außerdem ein kräftiges Spalier, an dem sich der Wein entlang winden kann.
  • Junge Triebe sind empfindlich. Sie brechen leicht ab, da ist also Vorsicht geboten, z.B. beim Anbinden und Umsetzen.
  • Die Temperaturen sollten ganzjährig um die 18 bis 20 ˚C liegen.
  • Kein Problem hat er im Sommer mit höheren und im Winter mit niedrigeren Temperaturen.

Pflanzsubstrat

  • Außer einem passenden Pflanzsubstrat ist auch ein ausreichend großes Pflanzgefäß wichtig.
  • Wer Platz genug hat und den Kastanienwein wachsen lassen kann, der sollte einen 20 cm großen Kübel nutzen.
  • Er muss dann jährlich umgetopft werden. Nach ein paar Jahren reicht es, alle drei Jahre umzutopfen.
  • Als Pflanzsubstrat eignet sich Einheitserde oder ein Torfkultursubstrat.

Gießen und Düngen

  • Gegossen wird mit abgestandenem, lauwarmen Wasser. Im Frühjahr und Sommer, wenn der Wein wächst, muss reichlich gegossen werden.
  • Man wässert gründlich, lässt aber die oberste Erdschicht bis zum nächsten Gießen gut abtrocknen.
  • Für sein starkes Wachstum benötigt der Wein reichlich Nährstoffe. Deshalb wird von März bis Ende August wöchentlich gedüngt.
  • Wer nicht möchte, dass der Kastanienwein zu stark wächst, sollte nur die Hälfte der vorgeschlagenen Düngermenge nutzen.
  • Beim Blattaustrieb im Frühjahr mag es die Pflanze, wenn sie ab und zu besprüht wird. 

Überwintern

  • Der Kastanienwein mag es auch im Winter recht warm.
  • Die Temperaturen sollten nicht unter 12 ˚C absinken, ansonsten kann es vorkommen, dass Blätter abfallen.
  • Gegossen werden muss nach der Devise: Je wärmer die Pflanze überwintert, um so mehr muss sie gegossen werden.
  • Je tiefer die Temperaturen, um so weniger Wasser wird benötigt. Gedüngt wird alle drei Wochen.

Schneiden

Geschnitten wird eigentlich nur, um das Wachstum einzudämmen bzw. wenn die Pflanze einem förmlich über den Kopf wächst und gestutzt werden muss. Das kann man jederzeit und auch kräftig tun.

Vermehren

Kastanienwein kann durch Augenstecklinge vermehrt werden. Dazu schneidet man einen Trieb dicht über und dicht unter einem Auge, einem Blattansatz durch. Diesen setzt man in Erde. Nach drei Wochen sollte der Steckling bewurzelt sein. Man kann aber auch einfach Seitentriebe nehmen, die nicht zu lang sein sollten. Diese steckt man in ein Torf-Sand-Gemisch. Hilfreich ist eine Folie, die man um den Topf schlägt, damit kein Wasser verdunsten kann. So treiben die Augen noch schneller aus. Auch Wurzeln bilden sich in wenigen Wochen. Stecklinge lassen sich auch in einem Wasserglas bewurzeln. 

Krankheiten und Schädlinge

  • Blasse Blätter zeigen einen Nährstoffmangel an. Bilden sich nur schwache Triebe, sind die Temperaturen bei der Überwinterung zu hoch.
  • Bei zu niedriger Luftfeuchte zeigen sich Spinnmilben, vor allem im Winter, bei trockener Heizungsluft.
  • Ansonsten kommen gelegentlich Blattläuse vor.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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