Kartoffelrose, Rosa rugosa – Pflege, Schneiden und Vermehren
Inhaltsverzeichnis
Seit etwa 1854 ist die Rosa rugosa auch in den hiesigen Breitengraden bekannt und beliebt. Ihre ursprüngliche Heimat ist Ostasien, daher ist sie sehr robust, frosthart und auch salztolerant, was ihr hier zu großer Beliebtheit verhilft. Im Herbst bildet sie zudem sehr große schmackhafte Hagebutten. Nicht nur in den Gärten ist die Kartoffelrose beheimatet, auch an der Küste und hier überwiegend in den Dünen wurde sie von den dortigen Gemeinden gerne angesiedelt, da sie sich auch schnell selbst verbreiten kann.
Standort
Die Wildrosenart Rosa rugosa, die ihren Namen Kartoffelrose von dem Aussehen ihrer Blätter hat, die denen der Kartoffeln ähneln, bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort. Halbschatten wird oft noch von der anmutigen Pflanze angenommen aber ein überwiegend durch Schatten dunkler Platz sollte als Standort besser vermieden werden. Die Kartoffelrose kann an vielen Plätzen im Garten kultiviert werden:
- in einer Hecke mit mehreren artgleichen Pflanzen gemeinsam
- so kann sie als Sichtschutz dienen oder ein Beet umrahmen
- als Umrandung einer Terrasse
- auch als Solitär ein Hingucker
- gemeinsam mit anderen blühenden Pflanzen in einem Beet
- in einem Vorgarten, da gegen Streusalz recht unempfindlich
- kann auch als Kübelpflanze genutzt werden
- somit auch auf einer hellen Terrasse oder einem Südbalkon kultivierbar
Substrat & Boden
Die Kartoffelrose stellt an den ihr gebotenen Boden keinerlei Ansprüche. Idealerweise ist der Boden leicht und durchlässig, die Rose gedeiht aber auch in schwerem Boden. Daher kann ein leicht schwerer Boden mit Kompost und Torf durchlässig gemacht werden. Wenn ihr nur verdichteter und fester Boden geboten werden kann, sollte dieser daher auch immer regelmäßig mit einer Gartenkralle aufgelockert werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Gießen & Düngen
Als Dünger für die Kartoffelrose eignen sich Kompost, Pferdemist oder auch Mineraldünger. Gerne kann hier auch Flüssigdünger für Rosen genutzt werden. Wird die Düngung zwischendurch einmal ausgelassen, ist dies für die robuste und sich schnell verbreitende Rosa rugosa, die zu den Wildrosen gehört, auch nicht weiter tragisch. Gegossen werden sollte jedoch regelmäßig, aber nicht übermäßig. Denn wie alle Rosenarten kommt die Kartoffelrose mit einer längeren Trockenperiode besser zurecht, als mit zu viel Feuchtigkeit oder gar Staunässe.
Pflanzen
Gerne werden Kartoffelrosen als Hecke und Sichtschutz genutzt, denn sie wachsen sehr dicht und werden bis zu 1,50 Meter hoch. Hierbei ist jedoch der Pflanzabstand zu beachten. Daher ist es sinnvoll, die Rosen zweireihig und hier auf Lücke zu pflanzen, zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von einem halben Meter eingehalten werden. Aber natürlich kann die Rosa rugosa auch andere Standorte in einem Gartenbeet oder an einer Hauswand finden. Zwar ist die anmutige Wildrose wenig pflegedürftig, jedoch kann sie auch ungehindert wuchern und alle anderen Pflanzen zurückdrängen und sich selbst im Garten und über diesen hinaus ausbreiten, wenn ihr hier kein Einhalt geboten wird. Diese unterirdische Ausbreitung wird ihr durch Rhizome ermöglicht. Doch hiergegen gibt es einen Schutz und bei der Pflanzung sollte hierauf besonders geachtet werden.
So wird bei der Kultivierung der Kartoffelrose im Garten Idealerweise wie folgt vorgegangen:
- genügend großes Pflanzloch ausheben
- Rhizomenschutz rund um das Pflanzloch anlegen
- Kartoffelrose einsetzen
- vorbereitete Erde einfüllen
- um die Pflanze herum aufhäufeln
- leicht angießen
- gegen Staunässe kann auch eine Drainage angelegt werden
- hierzu nach dem Ausheben Steine oder Tonscherben auf den Boden geben
- erst dann die Pflanze aufsetzen
- so kann das Wasser besser abfließen
- gut für Gegenden mit viel Regen, auch im Sommer
- Rosen mögen es lieber trocken als zu nass
- wird eine Hecke angelegt, insgesamte Länge und Breite festlegen
- dann Erde insgesamt entfernen
- auf der ganzen Länge und Breite den Rhizomenschutz anlegen
- die Hecke wird dicht, wenn sie in zwei Reihen auf Lücke angelegt wird
- hierbei auf einen Abstand der Pflanzen von etwa einem halben Meter achten
- Pflanzen alle einsetzen und vorbereitete Erde wieder einfüllen
- rund um die Pflanzen leicht anhäufeln
- leicht angießen
Kultivierung im Kübel
Hobbygärtner, die nur eine Terrasse oder einen Balkon zur Verfügung haben oder aber die Anwendung einer Rhizomensperre scheuen, können ihre Rosa rugosa auch in einem Kübel kultivieren. So kann diese zum Beispiel neben einer Sitzecke einen Hingucker bilden. Bei der Pflanzung im Kübel sollte folgendes beachtet werden:
- gegen Staunässe eine Drainage im Kübel anlegen
- denn gerade in den geschlossenen Töpfen staut sich das Wasser schneller
- hierfür kleine Steine oder Tonscherben über das Pflanzloch legen
- Pflanzenvlies darüber geben, damit keine Erde zwischen die Drainage gelangt
- einen Teil der bereitgestellten Erde einfüllen
- Rose einsetzen
- restliche Erde auffüllen und rund um die Pflanze leicht aufhäufeln
- nur wenig angießen
- für das Substrat kann Kübelpflanzenerde genutzt werden
Schneiden
Im Garten oder im Kübel kultivierte Kartoffelrosen werden in der Regel geschnitten, damit sie ihren schönen, dichten Wuchs behalten. Dies ist zwar nicht unbedingt eine Notwendigkeit, da es sich bei dieser Rose um eine Wildrose und somit auch um eine Wildschönheit handelt, doch spätestens alle zwei Jahre sollte ihr ein Rückschnitt gegönnt werden. Bei Heckenrosen bietet sich sogar ein jährlicher Rückschnitt an, denn durch eine so erfolgte Lichtung kann die Hecke im Garten sogar bis zu zwei Meter hoch werden. Bei einem Schnitt sollte daher wie folgt vorgegangen werden:
- der Rückschnitt sollte im Frühling erfolgen
- je nach Wunsch in Form schneiden
- hierbei an starken Trieben etwa fünf Knospen stehen lassen
- an schwächeren Trieben hingegen nur zwei bis drei Knospen
- bei einem Heckenschnitt hingegen wird ausgelichtet
- hierzu die zwei bis drei ältesten Triebe an jeder einzelnen Pflanze entfernen
- direkt über dem Boden schneiden
- so werden von hier neue Triebe gebildet
Vermehren
Die Kartoffelrose vermehrt sich gerne selbst durch Ausläufer unterhalb der Erde. Wurde daher bei der Pflanzung versäumt, einen Schutz gegen diese Ausbreitung einzubauen, kann im schlimmsten Fall der gesamte Garten überwuchert und andere hier kultivierte Pflanzen weit zurückgedrängt oder ganz überwuchert werden. Diese Ausläufer können jedoch auch gut für die gewollte Vermehrung an anderen Standorten oder weiteren Kübeln genutzt werden. Hierzu im Herbst nach der Blüte nach neu gebildeten kleinen Pflanzen rund um die Mutterpflanze suchen und vorsichtig ausgraben.
Die Wurzeln der neuen Tochterpflanze hängen noch mit den Wurzeln der Mutterpflanze zusammen. Alternativ kann daher auch rund um die Mutterpflanze gegraben werden, um die passende Wurzel zu finden. Dann wird wie folgt für die Vermehrung vorgegangen:
- Wurzeln trennen
- kleinen Ableger entnehmen
- an gewünschten Standort einpflanzen
- wie bei der Pflanzung vorgehen
Überwintern
Da die Kartoffelrose winterhart und frostfest ist, müssen hier keinerlei Maßnahmen getroffen werden. Einzig, wenn die Pflanze in einem Kübel kultiviert wurde, ist es wichtig, hier die Wurzel zu schützen. Denn Frost kann sich auf Kübelpflanzen anders auswirken, als dies bei einer Kultivierung im Gartenbeet der Fall ist. Die Erde im Topf kann daher bei sehr eisigen Temperaturen viel schneller und durchweg gefrieren, was den Wurzeln auch frostharter Pflanzen sehr schaden könnte. Daher sollte eine Kartoffelrose im Kübel kultiviert wie folgt winterfest gemacht werden:
- Kübel auf eine Styroporplatte stellenn
- um den Kübel Pflanzenvlies oder Jutematten wickeln
- auf die Erde von oben Mulch geben
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Aufgrund ihrer ledrigen und runzeligen Blätter ist die Kartoffelrose sehr robust und resistent gegen die bei Rosen bekannten und hier auch häufig auftretenden Pilzkrankheiten. Auch von Schädlingen wird die widerstandsfähige Wildrose kaum befallen.
Fazit
Kartoffelrosen sind gerade für die Hobbygärtner mit wenig Zeit für Pflegeaufwand sehr gut geeignet. Denn im Gegensatz zu Ihren gezüchteten Schwestern ist diese Wildrosenart mit wenig Pflege zufrieden und gedeiht trotz allem bestens. Nur bei der Pflanzung im Gartenbeet muss der sich schnell unterirdisch verbreitenden Pflanze Einhalt durch eine Rhizomensperre geboten werden. Wurde diese jedoch einmal installiert, hält sie viele Jahre. So sind die Kartoffelrosen vor allem als Sichtschutzhecke zum Nachbarn oder im Vorgarten zur Straße gut geeignet und bieten dem Betrachter ein wunderschönes Bild, wenn sie ihren jährlichen Schnitt erhalten.