Startseite » Gartenpflege » Düngemittel » Kalkstickstoffdünger gegen Moos im Rasen – Kalkstickstoff ausbringen

Kalkstickstoffdünger gegen Moos im Rasen – Kalkstickstoff ausbringen

Kalkstickstoff im Garten

Ein Rasen, auf dem sich große Flächen Moos bilden, zerstört meist das dekorative Aussehen des gesamten Gartens. Daher hilft hier nichts anderes, als das Moos dauerhaft zu bekämpfen. Hiergegen kann Kalkstickstoff eingesetzt werden, die Grashalme haben dann wieder die Chance, auf der gesamten Fläche zu wachsen und es entsteht ein schöner, grüner durchgehender Rasenteppich.

Video-Tipp

Wie entsteht Moos im Rasen?

Gerade wenn die Rasenfläche sehr schattig und feucht liegt, zeigt sich das unliebsame Moos. Wird es nicht bekämpft, verdrängt es mit der Zeit die Gräser und breitet sich immer weiter aus. So hat das Moos vor allem auch auf einem geschwächten Rasen, der nicht den optimalen Bedingungen ausgesetzt ist, einen großen Vorteil. Wichtig ist, dass der pH-Wert des Bodens so eingestellt wird, dass sich das Moos hier nicht mehr wohlfühlt. Denn gerade bei einem zu sauren Boden werden die Gräser vom Moos zurück gedrängt. Auch Pflegefehler, etwa weil der Rasen nicht vertikutiert wurde und somit zu wenig Luft an die Wurzeln kommt, kann ursächlich für eine Moosbildung sein.

Vorteile von Kalkstickstoff

Wird Kalkstickstoff richtig angewandt, dann kann hiermit ein wunderschöner, dichter Rasen gezaubert werden, in dem das Moos keine Chance hat. So bietet Kalkstickstoff vor allem die folgenden Vorteile:

  • gesunder Boden
  • Ausbreitung von Erregern für Krankheiten wird verhindert
  • wird erst nach und nach im Boden umgewandelt
  • steht daher dem Gras lange zur Verfügung
  • Wachstum von Gras wird gefördert
  • Grasnarbe wird dichter und strapazierfähiger
  • Moos wird zurückgedrängt
  • auch anderes Unkraut kann so bekämpft werden

Zeitpunkt

Kalkstickstoffdünger

Der richtige Zeitpunkt für die Stärkung und Düngung des Rasens, vor allem um dem Moos, das sich über die feuchten Wintermonate gebildet hat entgegen zu wirken, ist das Frühjahr. Eine gute Vorbereitung mit dem ersten Rasenschnitt sowie einer großflächigen Vertikutierung sollte auf jeden Fall gegeben sein. Ansonsten sollte der Tag der Düngung wie folgt aussehen:

  • frostfrei
  • bei Frost wird der Dünger nicht vom Boden aufgenommen
  • trocken
  • regnet es, sind auch die Gräser nass
  • dies sollte jedoch vermieden werden
  • der Boden sollte jedoch feucht sein
  • bedeckt
  • auch Sonneneinstrahlung kann ein Verbrennen fördern
Tipp:

Auch wenn der Kalkstickstoff auf einen leicht feuchten Boden ausgebracht werden soll, so sollen die Pflanzen nicht feucht sein. Daher ist zu empfehlen, einen Tag nach einem Regen abzuwarten, um zu düngen. Denn dann ist der Boden noch genügend feucht, die Gräser konnten jedoch bereits wieder abtrocknen.

Düngermenge berechnen

Um die richtige Menge für die vorhandene Rasenfläche zu ermitteln, muss die Größe ermittelt werden. Wer nicht weiß, welche Größe seine Rasenfläche hat, kann diese auch in großen Schritten in Quer- und Längsrichtung abschreiten. So ist ein ausladender Schritt eines Erwachsenen etwa mit einem Meter anzusetzen. Um die Quadratmeter zu ermitteln, wird dann wie folgt vorgegangen:

  • Längsschritte zählen
  • Querschritte zählen
  • miteinander multiplizieren
  • ergibt die Gesamtquadratmeterfläche
  • diese mit der Düngergabe pro Quadratmeter multiplizieren
  • Angaben hierfür stehen auf der Verpackung
  • in der Regel handelt es sich um 20 g/m²

So ergibt sich die folgende Beispielrechnung:

5 Meter Länge x 3 Meter Breite ergibt eine Quadratmeterfläche von 15 m². Diese wird nun mit 20 multipliziert und ergibt somit eine Gesamtgrammzahl von 300 g die für die Rasenfläche benötigt wird.

Tipp:

Wenn keine Waage zur Verfügung steht, gibt es für das Abmessen des Düngers noch einen kleinen Trick. Entweder kann mit dem Esslöffel die entsprechend ausgerechnete Menge der Verpackung entnommen werden. Hierbei gilt, dass ein gehäufter Esslöffel in etwa 20 g Kalkstickstoff entspricht. Für einen Messbecher gilt, dass 100 ml abgemessener Kalkstickstoff 100 g wiegen.

Vorgehen beim Düngen

Kalkstickstoffdünger

Wurde die passende Menge ermittelt, dann wird diese auf die Fläche ausgestreut. Am besten funktioniert dies mit einem Streuwagen. Hier hinein wird der Kalkstickstoff gegeben und dann die Fläche Reihe für Reihe abgefahren, wobei der Wagen den Dünger gleichmäßig auf der Rasenfläche verstreut. Handelt es sich nur um eine kleine Fläche oder steht kein Streuwagen zur Verfügung, dann sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Handschuhe tragen
  • Dünger in einen Eimer geben
  • immer eine Handvoll Dünger nehmen
  • diesen aus dem Handgelenk werfen
  • immer schräg nach oben und nach vorne
  • so fliegen die kleinen Körnchen gut auseinander

Wurde die gesamte Rasenfläche gedüngt, muss sie über die nächsten Tage gut feucht gehalten werden. Ansonsten löst sich der Dünger nicht richtig auf und kann flächige Verbrennungen in der Rasenfläche verursachen.

Tipp:

Rasenflächen werden Idealerweise zweimal eingestreut. Das zweite Mal sollte dann ein bis zwei Wochen nach der ersten Streuung mit der gleichen Menge Kalkstickstoff wiederholt werden.

Streuwagen richtig verwenden

Wird ein Streuwagen genutzt, dann sollte vor der Düngung der Rasenfläche mit Kalkstickstoff gegen Moos die richtige Dosierung überprüft werden. Hierzu gibt es die folgende, sehr einfache Methode:

  • Tageszeitung nutzen
  • Doppelseite auf den Boden legen
  • entspricht etwa 57 cm x 80 cm
  • knapp ein halber Quadratmeter
  • mit dem gefüllten Streuwagen zweimal über Zeitung fahren

Die hierauf nun befindliche Düngermenge entspricht der Menge Kalkstickstoff, die der Streuwagen auf einer Fläche von einem Quadratmeter ausbringt. Dies ist vor allem auch abhängig von der jeweiligen Streubreite des Streuwagens. Die Zeitung zuklappen und den hierauf befindlichen Dünger abmessen oder abwiegen. So kann vermieden werden, dass der Streuwagen zu viel Dünger aufbringt.

Vorsicht bei Verwendung

Kalkstickstoffdünger

Kalkstickstoff sollte nur mit Vorsichtsmaßnahmen und größter Sorgfalt auf der Rasenfläche ausgebracht werden. Denn bei einer Überdosierung oder falschen Anwendung kann auch der gesamte Rasen und nicht nur das hierin befindliche Moos leiden. Denn wird die Rasenfläche mit Kalkstickstoff überdüngt, dann kommt es hierbei zu erheblichen Verbrennungen. Auch ein junger, neu eingesäter Rasen verträgt diese Düngung nicht. Besser ist es hier zur Vorbeugung von Moosbildung die Rasenfläche ein paar Wochen vor dem Aussäen entsprechend vorzubereiten. Daher sollte bei der Verwendung von Kalkstickstoff immer das Folgende beachtet werden:

  • korrekt arbeiten
  • viel hilft nicht immer viel
  • empfohlene Menge nicht überschreiten
  • gleichmäßig ausbringen
  • Idealerweise Streuwagen nutzen

Vor allem wenn sich Haustiere oder kleine Kinder im Haushalt befinden, sollten diese während des Ausstreuens nicht in der Nähe sein. Der Hobbygärtner selbst sollte sich immer mit Gummihandschuhen bei der Arbeit mit dem hochkonzentrierten Gemisch schützen und darauf achten, dass nichts in die Augen kommt. Wichtig ist hierbei, die Sicherheitshinweise des Herstellers unbedingt zu beachten.

Tipp:

Wenn kein eigener Streuwagen zur Verfügung steht oder angeschafft werden soll, können diese Geräte in einem gut sortierten Gartenhandel tageweise gemietet werden.

Vermeidbare Fehler

Zeigen sich nach dem Düngen Verbrennungen auf dem Rasen, dann liegt dies vor allem an vermeidbaren Fehlern. So können die Verbrennungen die folgenden Ursachen haben:

  • Überdosierung
  • niemals mehr als 30 g/m² Kalkstickstoff ausbringen
  • Verteilung ungleichmäßig
  • bei Streuwagen auf Überlappungen achten
  • auf nassem Gras bleiben Körner an den Grashalmen kleben
  • neu ausgesäte Rasenfläche
  • niemals im ersten Jahr der Aussaat düngen

Hat ein Rasen Verbrennungen durch Kalkstickstoff erlitten, dann ist es nicht sicher, ob dieser sich auch erholt. Dies hängt vor allem vom Grad der Verbrennungen ab. Der Rasen sollte nun feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Normalerweise erholen sich die Gräser vom Wurzelstock aus wieder. Zeigt sich nach etwa vier Wochen kein Neuaustrieb, erholt sich der Rasen an diesen Stellen nicht mehr und es muss neu ausgesät werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Düngemittel

Zum Thema Düngemittel

Scroll Up