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Kalkdünger: Düngekalk im Garten und Rasen anwenden

Rasendünger

Um einen schönen grünen Garten und eine reichhaltige Ernte zu gewährleisten, muss von Zeit zu Zeit Düngekalk eingesetzt werden. Dies erfolgt in der Regel von den eigentlichen Düngemaßnahmen und darf nicht als einzige Düngealternative genutzt werden. Denn der Kalkdünger bereitet den Boden nur vor auf die reguläre Düngung, die ein paar Wochen später erfolgen sollte. Ist ein Boden daher zu sauer, benötigt er Kalk, um wieder neutral zu werden. Wird jedoch zu viel Kalk genutzt, wird Humus abgebaut. Daher ist es wichtig, genaue Mengenangaben während der Kalkdüngung zu beachten.

Video-Tipp

Warum mit Kalk düngen

Kalk neutralisiert den pH-Wert im Boden, aber nur dann, wenn er gezielt und einigermaßen sparsam eingesetzt wird. Doch dann können viele Erfolge erzielt werden. Einer Versauerung des Bodens, die mit den Jahren schleichend erfolgt, wird auf vorgebeugt, wenn hin und wieder, nicht in jedem Jahr, eine Versorgung mit Kalkdünger erfolgt. Außerdem bindet der Kalk in der Erde vorhandenen Ton und fördert nicht zuletzt eine Aktivität von Mikroorganismen. Wird nach der Kalkdüngung mit einem nährstoffreichen Dünger vorgegangen, dann können auch die Pflanzen die Nährstoffe besser aufnehmen. Denn durch die Verbindung des Kalks mit den Tonkrümeln wird die Bodenstruktur insgesamt verbessert, was auch auf eine bessere Speicherung von Luft und Wasser hinausläuft. Auch kann sich hierdurch die Erde im Frühling schneller erwärmen und der Boden verschlämmt nicht so schnell.

Tipp:

Wird zu viel mit Kalk gedüngt, dann verliert der Boden Humus. Im ersten Moment werden zwar viele Nährstoffe frei, doch auf die Dauer wird der Boden ausgelaugt und das Speichervermögen für weitere Nährstoffe, Luft und auch Wasser nimmt ab. Daher sollte bei einer Düngung immer auf die richtige Dosierung geachtet werden.

Erkennen von saurem Boden

Bodenanalyse - Regenwurm

Viele Labore bieten bereits für wenig Geld an, die Bodenbeschaffenheit des eigenen Gartenbodens zu analysieren. Dafür werden an verschiedenen Stellen Bodenproben entnommen und dem ausgesuchten Labor zugeschickt. Aufgrund der Werte, die sich hieraus ergeben, kann der Hobbygärtner erkennen, ob der Boden zu sauer ist und somit einer Kalkdüngung unterzogen werden sollte. Aber auch verschiedene Pflanzen können anzeigen, ob es sich um einen sauren Boden im Gartenbeet oder Rasen handelt. Wachsen die folgenden Pflanzen an verschiedenen Stellen im Garten, ist der Boden zu sauer und es sollte gehandelt werden:

  • Hasen- und Sauerklee
  • Acker-Schachtelhalm
  • Stiefmütterchen
  • Sauerampfer
  • Hundskamille
  • Wachstumsstörungen an Gartenpflanzen sind ebenfalls ein Hinweis
  • junge, gelb verfärbte Blätter
  • eingetrocknete Spitzen an jungen Trieben
  • Blütenfäule bei Tomaten
  • braune Flecken im Fruchtfleisch von Äpfeln
Tipp:

Wenn keine Bodenanalyse zur Absicherung eingeschickt werden soll, kann auch mit einem Testset aus dem gut sortierten Handel der Boden selbst untersucht werden. Dies verhilft jedoch nur zu einer groben Einschätzung der Bodenbeschaffenheit.

Ansprüche der Pflanzen berücksichtigen

Nicht jede Pflanze im Garten ist mit einem leicht sauren Boden unzufrieden. Daher sollte nicht im gesamten Garten mit Kalk gedüngt werden, sondern auf die verschiedenen Ansprüche der einzelnen Pflanzen geachtet werden. So benötigen in jedem Fall Gemüsebeete und Rasen eine regelmäßige Kalkdüngung, ebenso Blumenbeete mit Staudenpflanzen. Moorbeetpflanzen, wie zum Beispiel der Rhododendron oder Hortensien, Sommerheide und Kamelien vertragen keinerlei Kalk.

Die richtige Dosierung

Die richtige Dosierung ist wichtig, um den Boden nicht zu überkalken und den Pflanzen so eher zu schaden als zu helfen. Daher ist es für jeden guten Hobbygärtner wichtig zu wissen, was der Gartenboden benötigt. Das bereits sehr viele private und staatlich geförderte Labore eine Bodenanalyse anbieten, die auch nicht teuer ist, sollte dies unbedingt in Anspruch genommen werden. Nur so kann erkannt werden, wenn der Boden die pH-Grenzwerte von 5,5 zu einem sauren Boden unterschreitet. Dann kann wie folgt dosiert und mit Kalk gedüngt werden:

  • bei leichter Unterschreitung der Grenzwerte Erhaltungskalkung durchführen
  • hierzu alle drei Jahre auf einen Quadratmeter etwa 150 Gramm kohlensauren Kalk streuen
  • sind die Werte deutlich unterschritten, muss mehr gestreut werden
  • bei sandigen Böden den pH-Wert anheben
  • für eine Stufe werden 250 Gramm pro Quadratmeter benötigt
  • Lehmböden benötigen sogar die doppelte Menge für eine Stufe pH-Wert-Erhöhung
  • Lehmböden werden Idealerweise mit Branntkalk gedüngt
Tipp:

Wird viel Kalk pro Quadratmeter benötigt, da der Boden sehr sauer ist, bringt es jedoch nichts, die gesamte benötigte Kalkmenge in einem Schub aufzutragen. Besser ist es in einem solchen Fall, an zwei Terminen mit etwa einem halben Jahr Abstand mit Kalk zu düngen und nach etwa einem weiteren halben Jahr eine erneute Bodenprobe zu entnehmen.

Düngerkalk für den Rasen

Auch der Rasen kann hin und wieder eine Kalkdüngung gebrauchen, da auch hier aufgrund von zu viel Nässe oder Stauwasser der Boden sauer werden kann. Dann wird auch der Rasen gelb und verliert sein sattes grün. Doch hierbei sollte auch immer bedacht werden, dass zum Beispiel Klee ebenfalls sehr kalkliebend ist und sich daher auf dem schönen gepflegten Rasen Klee breit machen könnte. Daher ist es ratsam, den Rasen nicht zu oft zu kalken und auf den pH-Wert von unter 5,5 zu achten. Alles was darüber ist, ist gut und der Boden muss nicht gekalkt werden. Bei der Rasenkalkung sollte daher wie folgt vorgegangen werden:

  • vor dem Düngen vertikutieren
  • nicht auf „gut Glück“ kalken und die Mengenrichtlinien beachten
  • nicht gleichzeitig mit Rasendünger geben
  • zwischen den verschiedenen Düngergaben sollten mehrere Woche liegen
Tipp:

Ob für die Aufbringung von Kalk auf die Rasenfläche oder auch aufs Gartenbeet bietet es sich an, einen Streuwagen zu nutzen. So wird garantiert, dass an jede Stelle des Bodens gleich viel Kalk aufgebracht wird. Wer sich einen solchen Streuwagen nicht anschaffen möchte, der findet diese auch für die tageweise Vermietung im gutsortierten Gartenhandel.

Der richtige Zeitpunkt

Dünger

Im Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um die Gartenbeete und den Rasen zu kalken. Doch auf mehrere Aspekte sollte hier Rücksicht genommen werden:

  • der Boden muss trocken sein
  • werden Rasen oder Staudenbeete gekalkt, sollte der Himmel bedeckt sein
  • Sonneneinstrahlung kann die Wurzeln der Pflanzen verbrennen
  • nicht gleichzeitig mit der Zugabe von Stallmist kalken
  • denn so entweicht der für die Pflanzen wichtige Stickstoff in die Luft
  • wurde der Frühjahrstermin verpasst, kann auch im Herbst noch mit Kalk gedüngt werden

Überblick über verschiedene Kalkdünger

Bei Kalk handelt es sich um eine Kalziumverbindung, die in der Natur in vielen verschiedenen Gesteinsarten vorkommt. Die meisten im Handel angebotenen Kalkdünger basieren aus dem hieraus gewonnen Rohstoff Calciumcarbonat. Folgende Kalkdünger können im Handel gekauft werden und sind ideal für die Kalkdüngung von Gartenbeeten und Rasenflächen:

Gesteinsmehl

  • beinhaltet neben kohlensaurem Kalk auch Kalium und Magnesium
  • kann mit Kompost gemischt werden
  • eine reine Kalkdüngung ist so nicht erforderlich

Gartenkalk

  • für Herbst und Winter geeignet
  • gemahlenes Kalkgestein, oft schwer löslich

Branntkalk und Löschkalk

  • findet meist in der Landwirtschaft auf schweren Böden seinen Einsatz
  • für den eigenen Garten nur bei sehr lehmigen Boden verwenden

Kalkmergel

  • ideal für sandige Böden

Algenkalk

  • wird aus Ablagerungen von Korallen hergestellt
  • eignet sich vor allem für die Düngung im Frühjahr und Sommer

Fazit

Eine Düngung mit Kalk sollte immer nur dann erfolgen, wenn sie auch wirklich nötig ist, und das ist nicht in jedem Jahr der Fall. Daher ist es wichtig, den Boden auf seinen pH-Wert hin analysieren zu lassen und aufgrund des Ergebnisses zu entscheiden, ob mit Kalk gedüngt werden sollte oder nicht. Eine Kalkdüngung ersetzt jedoch nie die reguläre Düngung mit Nährstoffen und sollte immer ein paar Wochen vorher verabreicht werden. Auch ein gesunder Rasen wird durch die Düngung mit Kalk gestärkt. Doch nicht alle Pflanzen mögen einen neutralen Boden, der durch die Kalkdüngung ermöglicht wird. Bei diesen sollte auf die Düngung mit Kalk grundsätzlich verzichtet werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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