Japanische Blumen | 14 Sorten und deren Bedeutung
Inhaltsverzeichnis
Mit einem Blumenstrauß lässt sich viel ausdrücken, wie Liebe, Mut Kraft oder Freundschaft. Die japanische Bedeutung der Blumen wurde sogar zu einer eigenen Kunstform erhoben und es gibt Schulen in denen sich erlernen lässt, wie diese symbolträchtigen Pflanzen am besten arrangiert werden.
Zimmerpflanzen
Japanische Blumen können das ganze Jahr viel Freude bereiten. Es gibt einige Zimmerpflanzen mit tieferer Bedeutung, die sich als Geschenke zu bestimmten Anlässen eignen. Viele Pflanzen werden sogar saisonal ins Haus geholt, ohne dass viele wissen, welche Bedeutung sie haben.
Amaryllis (Schüchternheit)
Unter der deutschen Bezeichnung „Amaryllis“ gibt es im Handel zwei unterschiedliche Arten.
- Rittersterne (Hippeastrum)
- Belladonnalilie (Amaryllis belladonna)
Die Rittersterne gehören aufgrund ihrer späten Blüte zu beliebten Pflanzen zur Weihnachtszeit. Weniger bekannt in Europa ist die Belladonnalilie, die dafür asiatische Zimmer verschönert. Allerdings haben beide Gattungen die gleiche Bedeutung und sind ein Zeichen für Schüchternheit. Die japanische Blumensteckkunst verwendet sie gerne als vorsichtiges Zeichen der Annäherung.
Azalee (Geduld, Bescheidenheit)
Azaleen (Rhododendron japonicum) gibt es in Mitteleuropa vorwiegend als Zimmerpflanze. Besonders beliebt sind asiatische Arten wie Züchtungen aus Rhododendron japonicum. Sie symbolisieren Geduld und Bescheidenheit und sind meist einfach zu kultivieren. Während der kalten Jahreszeit können Sie die Pflanzen in kühlen und frostfreien Räumen überwintern. Im Sommer können Sie die Pflanzen in Töpfen ins Freie stellen. Der Vorteil der Zimmerazaleen ist, dass sie ähnlich wie die Rittersterne zu einer Jahreszeit blühen, in der kaum Pflanzen Blüten hervorbringen. In der Regel startet die Blütezeit im September und endet im April.
Kaktus (Sexuelle Lust)
Einen Kaktus mit sexueller Lust zu verbinden, mag bei den Stacheln, die er hat, im ersten Moment abwegig sein. Bei genauerer Betrachtung sehen einige Kakteenarten wie Arten aus der Gattung Echinopsis wie ein großer Phallus aus. Die japanische Blumensteckkunst konzentriert sich aber eher auf die schönen Blüten, die vor allem gerne Frauen überreicht werden.
Nicht frostfeste Sommerblüher
Viele Blumennamen der japanischen Blumen mit tieferer Bedeutung sind auch hier bekannte und beliebte Pflanzen, die die Gärten im Sommer verschönern. Viele sind jedoch nicht winterhart bzw. frostfest und Sie müssen sie entweder jedes Jahr neu anbauen oder überwintern die Pflanzen im Haus.
Dahlie (Guter Geschmack)
Dahlien (Dahlia spec.) sind in vielen Gärten zu finden und geht es nach der japanischen Blumenkunst, dann zeugt dies von gutem Geschmack. Es gibt zahlreiche Arten an Dahlien von denen es wiederum unzählige Zuchtsorten gibt. Gefüllte Blüten, die oft einen Durchmesser erreichen in der Größe eines Tellers oder zierliche offene Blüten, die Insekten eine Nahrungsquelle bieten, die Vielfalt scheint fast nicht enden zu wollen. Nicht nur in Bezug auf die Blütenformen gibt es eine große Auswahl, sondern auch was die Farbenvielfalt anbelangt, ist das Spektrum groß. Dahlien sind mehrjährig, die Knollen vertragen den Frost jedoch nicht. Sie müssen sie vor dem ersten Frost aus der Erde nehmen und in einem kühlen Raum überwintern.
Mohnblumen
Japanische Mohnblumen werden in der Bedeutung hinsichtlich der Farbe unterschieden:
- Papaver rhoeas (rot): lebenslustig
- Stylophorum diphyllum (gelb): Erfolg
- Arctomecon merriamii (weiß): Freude, sich freuen
Der Mohn ist einer der wenigen Pflanzen, bei denen die Farbe eine Rolle spielt. Die meisten Mohnarten überleben in Mitteleuropa ebenfalls den Winter nicht. Allerdings können die Samen im Boden überdauern und im nächsten Jahr wieder treiben.
Prunkwinde (Hartnäckige Versprechen)
Wer etwas versichern oder ein Versprechen einfordern möchte, den können Sie mit einer Prunkwinde (Ipomoea spec.) daran erinnern. Die Familie der Windengewächse ist artenreich und zu ihr gehören sogar die Süßkartoffeln, die mittlerweile ein beliebtes Gemüse ist. Was alle Winden und auch die Prunkwinde gemeinsam haben, ist ihre Blütenform. Typisch sind die großen trichterförmigen Blüten. Die Prunkwinde gibt es in unterschiedlichen Farben wie Blau, Violett, Rosa oder Weiß.
Prunkwinden sind ebenfalls nicht winterhart, sind jedoch aufgrund ihres schnellen Wachstums ideal für eine saisonale Kultur. Sie sind anspruchslos was den Boden anbelangt, benötigen jedoch volle Sonne, damit sie üppig blühen und ein Rankgerüst, an dem sie hochklettern können.
Zinnien (Loyalität)
Wer einem Freund zeigen möchte, dass er zu ihm steht, der schenkt am besten Zinnien (Zinnia spec.), denn sie stehen für Loyalität. Wie bei vielen Blumennamen üblich, wurden die Zinnien nach ihrem Entdecker, der bei dieser Art Johann Gottfried Zinn war, benannt. Entdeckt wurden diese Pflanzen im 18. Jahrhundert und sind aufgrund des Umstandes, dass sie nicht nur schön aussehen, sondern einfach über Samen zu ziehen sind, rasch zu beliebten Beetpflanzen. Wie einfach sie zu kultivieren sind, zeigt sogar ein Versuch auf der Internationalen Raumstation, wo Astronauten erfolgreich Zinnien aus Samen zogen.
Mehrjährige Pflanzen
Wer vielleicht mit einer Blume die eine besondere Bedeutung hat, ein nachhaltiges Geschenk machen möchte, der sollte zu mehrjährigen Pflanzen greifen. Die asiatische Blumensprache Hanakotoba ist in diesem Falle sogar international, denn es sind nicht nur Pflanzen, die in Asien heimisch sind von Bedeutung, ähnlich wie in Europa exotische Pflanzen eingeführt wurden, ist das auch im asiatischen Raum der Fall. Daher sind viele in Mitteleuropa heimische Pflanzen in Asien von tieferer Bedeutung.
Edelweiß (Mut, Kraft)
Man muss schon mutig sein und Kraft haben, wenn man so unwirkliche Plätze besiedelt, wie es das Edelweiß tut. Es ist in den Alpen in felsigen Hängen zu finden und kommt mit wenig nährstoffreichen Böden gut zurecht. In der asiatischen Blumensteckkunst wird vorwiegend Leontopodium japonicum verwendet, aber auch das bei uns beheimatete Edelweiß (Leontopodium nivale), das im Handel erhältlich ist, können Sie verwenden. Das Edelweiß ist anspruchslos, es schätzt aber keine Konkurrenz.
Gänseblümchen (Vertrauen, Glaube)
Das Gänseblümchen wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, hat aber die tiefere Bedeutung von Vertrauen. Wem die heimischen Bellis perennis zu unscheinbar sind, der kann zu Zuchtformen greifen. Diese sind, was die Winterhärte anbelangt nicht so robust wie die wilden Verwandten.
Lavendel (Treue)
Blaue Blüten sind in der Natur eher selten, weshalb sie für Menschen umso faszinierender. Der Lavendel kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, einige Arten halten sich auch in kühleren Regionen.
Zu den beliebtesten Sorten gehörten:
- Lavandula angustifolia
- Lavandula latifolia
- Lavandula stoechas
Der Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) bevorzugt im Vergleich zu den anderen beiden Arten jedoch wärmere Klimabedingungen. Er ist nicht winterhart und Sie müssen ihn in Innenräumen überwintern. Der Lavendel hat den Vorteil, dass er keine großen Ansprüche an den Boden stellt. Er bevorzugt magere Böden und wächst sogar in steinigen Substraten gut.
Narzissen (Respekt)
Gelbe Narzissen (Narcissus pseudonarcissus) sind beliebte Pflanzen im Frühjahr und hier zeigt sich, dass nicht nur in Asien Blumen eine besondere Bedeutung haben, sondern auch in anderen Regionen. Die asiatische Bedeutung der Blume ist Respekt gegenüber dem Beschenkten. In Mitteleuropa stehen Narzissen jedoch gelegentlich für Eitelkeit. Blumennamen haben auch im Deutschen oft eine tiefere Bedeutung, so ist die Bezeichnung Narzisse an die Sage von Ovid mit dem Jüngling Narziss angelehnt, der derart in sein Spiegelbild im Wasser vernarrt war, dass er vor lauter Schreck, als ein Blatt ins Wasser fiel und sein Spiegelbild trübt, starb. Anschließend soll er in die Narzisse verwandelt worden sein, die unumstritten die Schönste unter den Blüten im Frühling ist.
Da die japanische Bedeutung der Narzisse sehr konträr zur deutschen Interpretation ist, sollten Sie beim Verschenken durchaus den Respekt mit dieser Geste in den Vordergrund stellen. Narzissen haben den Vorteil, dass sie jedes Jahr üppige Blüten hervorbringen. Narzissen bevorzugen leicht feuchte und nährstoffreiche Böden. Sie sind ein gefundenes Fressen für Wühlmäuse. Daher sollten Sie die Zwiebeln in einem geschützten Drahtkorb oder speziellen Körben für Blumenzwiebel pflanzen.
Pfingstrose (Wagemut, Tapferkeit)
Die Pfingstrose wie beispielsweise die Art Paeonia suffruticosa hat einen fixen Platz in vielen Staudengärten. Sie bevorzugt leicht schattige Standorte und liebt humusreiche Böden. Viele wissen nicht, dass sich die schöne Blüte als Schnittblume eignet, wenn es auch etwas Übung erfordert, den richtigen Schnittzeitpunkt zu finden. In Ikebana wird sie häufig für Arrangements verwendet und Sie sollten sie kurz nach dem Aufgehen der Blüte schneiden. So ist die Blüte vollständig geöffnet, hält aber am längsten.
Bäume
In Hanakotoba gibt es einige Bäume mit tieferer Botschaft, und läuten den Frühling ein. Wer ein Bäumchen selbst im Garten hat, der kann nicht nur die Blüten mit Symbolkraft bzw. als Botschaft verschenken, sondern im Herbst auch Früchte ernten.
Kirschblüte (Güte, Sanftmut)
Die Kirschblüte ist hierzulande eine Erscheinung für sich. Überall blühen die großen Bäume und sind in ein weißes Kleid gehüllt. Selbst Wildkirschen, die durch Vögel entlang von Waldrändern verbreitet wurden, zaubern weiße Farbtupfer in die Landschaft. Neben den heimischen Kirschbäumen, die in Weiß blühen, sind im asiatischen Raum die Ziersorten mit rosafarbener Blüte verbreitet. Diese tragen keine Früchte und blühen im ausgehenden Frühling. Bei den Ziersorten gibt es unterschiedliche Varianten mit geöffneter bzw. geschlossener Blüte.
Besonders attraktiv sind folgende Sorten:
- Prunus serrulata ‚Kanzan‘
- Prunus serrulata ‚Amanogawa‘
- Prunus serrulata ‚Kiku-shidare-zakura‘
- Prunus kurilensis
Bei Prunus kurilensis handelt es sich um eine Zwergkirsche, die problemlos auch im Kübel kultiviert werden kann.
Pflaume (Reinheit, Ehrlichkeit)
Die Pflaume (Prunus domestica) ist vor allem deshalb so schön, weil sie unzählige kleine Blüten hervorbringt. Pflaumen sind schwer dazu zu bewegen, dass sie auch Früchte bekommen. Hier empfiehlt es sich, dass Sie ein zweites Bäumchen pflanzen, damit die Bäume sich gegenseitig bestäuben.