Huhn stirbt: typische Anzeichen + richtig reagieren
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Stirbt ein Huhn, ist das nicht immer so leicht zu erkennen. Es gibt bestimmte Anzeichen, die auf das mögliche Ableben der Tiere hinweisen. Diese müssen nicht immer mit Krankheiten zusammenhängen.
Sterbendes Huhn: Anzeichen
Hühner (Gallus gallus domesticus) haben, meist unabhängig von der Rasse, eine durchschnittliche Lebenserwartung von fünf bis zehn Jahren, bevor sie an Altersschwäche sterben. Falls das Tier nicht erkrankt, weisen neben einem hohen Alter die folgenden Anzeichen auf ein mögliches Ableben in den nächsten Wochen hin:
- plötzliche oder zunehmende Lethargie
- oft Rückzug von der Herde
- schlafen länger
- verweigern Nahrungs- und Wasseraufnahme
- deutliche Gewichtsabnahme
- sind leichter zu fangen
Die Schlafdauer nimmt bei diesen Hühnern mehr und mehr zu, bis sie sterben. Bemerken Sie diese bei Ihrem Huhn, sollten Sie einen Tierarzt kontaktieren und das Tier checken lassen. Manche Hühner können deutlich länger weiterleben, wenn sie entsprechende Medikamente erhalten. In den meisten Fällen lohnt sich diese Prozedur nicht. Es ist oft empfehlenswert, das Tier frühzeitig zu erlösen, um mögliches Leid zu verhindern. Bemerken Sie stattdessen die folgenden Symptome, ist wahrscheinlich ein Schlaganfall oder Herzinfarkt die Ursache:
- Huhn liegt auf der Seite
- wirkt unkoordiniert
- schlägt mit Flügeln aus
- Vitalität nimmt danach stark ab
Tödliche Hühnerkrankheiten
Neben der Altersschwäche gibt es noch eine Vielzahl von Krankheiten, die zum Tod des Tieres führen können. Diese haben alle unterschiedliche Krankheitsbilder und sollten von einem Tierarzt überprüft werden, bevor Sie agieren. Diese Krankheiten schränken die Lebensqualität der Hühner stark ein und führen in schweren Fällen bereits nach kurzer Zeit zum Tod. Es handelt sich um die folgenden:
Newcastle-Krankheit
Quelle: Lucyin, Fåsse pesse des poyes polet coûtchî codåné stindou hatrea, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0
Diese Krankheit gehört zu den tödlichsten für Geflügel. Die Virenerkrankung führt nach Auftreten der ersten Symptome innerhalb von etwa vier bis Tagen zum Tod. Ausgelöst wird sie durch Paramyxoviren und sie schwächen die Hühner deutlich. Erkennbar ist eine Erkrankung an einer Vielzahl von Symptomen, die die Tiere stark schwächen:
- Apathie
- Appetitlosigkeit
- Atemnot durch Schleim auf Schnabel
- Fieber
- blutiger, wässriger Stuhl
- Durchblutungsstörungen
- Hühner wirken schlaff
- eingeschränkte Legeleistung
- Lähmung
Eine Behandlung ist nicht möglich, das Huhn stirbt. Ausschließlich eine Impfung kann die Krankheit einschränken, deshalb besteht eine Impfpflicht für Geflügel. Da die Viren extrem aggressiv sind, werden Hühnerherden in der Regel gekeult.
Marek-Krankheit
Mit der Marekschen Lähme, ausgelöst durch Herpesviren, findet sich ebenfalls eine tödliche und hochanstecke Hühnerkrankheit. Sie wirkt sich primär auf Jungvögel unter fünf Monaten aus und tritt als chronische oder akute Form auf. Der Tod tritt erst nach einer längeren Zeit auf. Vitale Hühner überstehen diese sogar. Symptome bei der chronischen Form sind Einschränkungen des Bewegungsapparats:
- lahmen
- hinken
- marschierender Gang
- mögliche Erblindung
- Fehlstellung der Zehen
- Krämpfe
Handelt es sich um die akute Form, deutet ausschließlich eine schwer erkennbare Veränderung der Haut auf die Krankheit hin, bis das Tier verendet. Die meisten Hühner, die gegen die Marek-Krankheit geimpft wurden, überleben sie. Weiterhin ist auf eine saubere Stallhaltung zu achten, um die Übertragung der Erreger einzudämmen. Da befallene Tiere jedoch die Viren immer in sich tragen, wird oft die Tötung der Hühner empfohlen, um eine mögliche Ausbreitung einzudämmen.
Geflügelpest
Quelle: Lucyin, Gripe poyes H9N2 poyons 22dj houmaedje betch å lådje ouy mitan clôs, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0
Nicht zu spaßen ist mit dieser Variante der Vogelgrippe (HPAI). Sie löscht ganze Herden aus und ist hochansteckend. Sie ist meldepflichtig und kann sich seltener auf den Menschen übertragen. Die folgenden Symptome sind typisch:
- Atemnot
- grünlich-wässriger Durchfall
- Ödeme
- abgeschwächte Legeleistung
- Appetitlosigkeit
- schlechte Wasseraufnahme
- Fieber
Die Seuche lässt sich meist nicht behandeln und das Huhn stirbt innerhalb weniger Tage. Die Übertragung kann auf vielerlei Arten passieren, darunter Kontakt mit Wildvögeln oder unreines Futtermittel. Wird die Grippe früh erkannt, können Sie Medikamente verabreichen. Diese helfen, vor allem bei einzelnen Tieren, gut gegen die Krankheit. Größere Bestände werden meist gekeult.
Legenot
Die Legenot beschreibt das Feststecken eines oder mehrerer Eier im Huhn. Unbehandelt führt das zum Tod der Henne. Es gibt zahlreiche Ursachen für die Legenot, die meist auf Haltungsfehler zurückzuführen sind. Bei einer artgerechten Haltung kommt es nur selten zur Legenot. Erkennbar ist diese Krankheit an den folgenden Symptomen:
- Henne macht dauernd Pressbewegungen ohne Erfolg
- keine Eier trotz regelmäßigem Nisten
- Watschelgang
- Ei über Bauch ertastbar
- Wasser- und Nahrungsverweigerung
Sie müssen bei einer Legenot schnell handeln, da das Huhn sonst bereits nach wenigen Stunden stirbt. Viele Hennen benötigen Wärme, um die Muskeln zu lockern, was den Legevorgang verbessert. Dafür nutzen Sie entweder ein Bad oder eine Wärmelampe. Massagen des Bauchs sind ebenfalls hilfreich. Falls diese Maßnahmen nicht helfen, unverzüglich zum Tierarzt mit der Henne.
Mykoplasmose
Diese Krankheit wird durch verschiedene Mykoplasmen verursacht und betrifft Küken, da die Parasiten von den Elterntieren bereits auf den Embryo übertragen werden. Die Küken sterben bereits wenige Tage nach dem Legevorgang oder dem Schlüpfen. Symptome gibt es bis auf den plötzlichen Tod der Küken keine. Die Krankheit ist besonders oft in der Massentierhaltung ein Problem. Sie als Privatperson müssen sich theoretisch nur wenig Sorgen um die Krankheit machen, solange Sie die folgenden Punkte beachten:
- optimale Haltungsbedingungen
- sauberer Hühnerstall
- neue Hühner auf Parasiten testen
Kokzidiose
Quelle: Lucyin, Coccidiôze sblarixhaedje houfès plomes, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0
Die Kokzidiose ist eine Krankheit, die primär durch den Erreger Eimeria tenella bei Küken in den ersten fünf bis acht Lebenswochen ausgelöst wird. Ältere Hühner sind asymptomatisch, können aber die Küken anstecken. Erkennbar ist die Rote Kükenruhr an den folgenden Symptomen:
- blutiger Durchfall
- Appetitlosigkeit
- schlechte Vitalität
- Schwächeanfälle
- starker Gewichtsverlust
Die Küken sterben je nach Schwere der Infektion nach etwa 10 bis 20 Tagen. Nachgewiesen wird die Krankheit über Kotproben, die Sie vom Veterinär untersuchen lassen. Um diese Erkrankung vorzubeugen, ist auf Sauberkeit im Hühnerstall zu achten. Gerade bei größeren Beständen ist das essentiell. Küken können geimpft werden. Ein erkranktes Huhn benötigt Medikamente. Aus diesem Grund müssen Sie das Huhn so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen. Eine gute Ernährung, sowie Vitaminpräparate unterstützen die Genesung.
Huhn erlösen: Methoden
Sobald Sie die Anzeichen eines wahrscheinlich bald einsetzenden Todes bemerken, ist es empfehlenswert, das Huhn zu erlösen. Dadurch verkürzen Sie die Dauer des Leids für das Tier. Es gibt drei Methoden, die sich dafür eignen und mit ausreichendem Fachwissen nicht qualvoll für die Vögel sind:
- Euthanasie
- Ohrenscheibenstich
- Beil
Wenn Sie das Huhn nicht einschläfern lassen wollen, trennen Sie ihm entweder durch den Ohrenscheibenstich oder das Beil den Kopf ab. Dafür müssen Sie das Tier erst einmal betäuben, was schwierig ist, wenn Sie sich nicht damit auskennen. Falls Sie jemanden kennen, der über das nötige Fachwissen verfügt, sollten Sie unbedingt um Hilfe bitten. Bei beiden Methoden sind ebenfalls die folgenden Punkte zu beachten:
- Hühner bluten danach stark aus
- können noch zucken oder laufen
- nicht in der Nähe anderer Hühner ausführen
- verursacht viel Stress
Einschläfern lassen
Falls Sie selbst kein Fachwissen im Bereich der Tötung von Hühnern besitzen, sollten Sie es einschläfern lassen. Der Vorgang ist aufgrund der Nutzung geeigneter Medikamente nicht qualvoll für die Tiere und erfolgt schnell. Ein großer Vorteil: Sie können bei den meisten Tierärzten Ihrem Huhn während des Prozesses beistehen. Das ist vor allem empfehlenswert, wenn Sie eine emotionale Bindung zum Tier haben und es nicht einfach so gehen lassen wollen. Zwar kann der Weg zum Tierarzt für das Huhn stressig sein, aber die Euthanasie sorgt dafür, dass das Tier nicht noch länger leiden muss. Die Kosten für diesen Prozess unterscheiden sich von Praxis zu Praxis, abgeleitet von den Sätzen in der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte. In dieser Verordnung gehören Hühner zu den Stubenvögeln, was die Kosten in diesem Rahmen hält:
- 1-fach: 10,26 Euro
- 2-fach: 20,52 Euro
- 3-fach: 30,78 Euro
Häufig gestellte Fragen
Ist das Tier an einer viralen und meldepflichtigen Krankheit wie der Vogelgrippe oder Newcastle-Krankheit verstorben, müssen Sie das den zuständigen Behörden melden. Meist übernimmt das direkt der zuständige Tierarzt für Sie. Es ist ebenfalls notwendig, das Gehege nach Anweisungen des Tierarztes zu säubern und desinfizieren, um eine mögliche Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Handelt es sich um ein als Haustier gehaltenes Huhn, können Sie es natürlich beerdigen.
Das ist abhängig von der Tötungsmethode und dem Zustand des Tieres vor dem Ableben. Selbstständig geschlachtete und nicht an einer Krankheit verstorbene Hühner können Sie noch verzehren. Wurde es eingeschläfert, ist es aufgrund der verwendeten Medikamente nicht mehr essbar. Litt das Huhn unter einer Bakterien- oder Virenerkrankung ist der Verzehr nach dem Tod nicht empfehlenswert.