Hortensien im Topf / Kübel – 12 Pflege-Tipps und Infos zum Überwintern
Inhaltsverzeichnis
Einen dekorativen Hortensienstrauch, den wünscht sich jeder. Doch nicht immer ist genügend Platz für die Sträucher vorhanden, oft fehlt sogar ein Garten. Doch Hortensien können gut in einem Kübel kultiviert werden, der dann je nach Größe und Vorhandensein seinen Platz auf einem Balkon oder einer Terrasse findet. Wie die richtige Pflege aussieht, wird im Folgenden Artikel beschrieben.
Standort
Die Hortensie benötigt viel Feuchtigkeit und trocknet schnell aus. Vor allem Kübelpflanzen sind hiervon noch schwerer betroffen, weil die Erde im Kübel mehr Sonnenstrahlen ausgesetzt sein kann und nur bedingt zur Verfügung steht. Daher ist auch der gewählte Standort wichtig für die Pflanze, damit es nicht zu einer schnellen Austrocknung kommt. So sieht der ideale Standort für die im Kübel kultivierte Pflanze wie folgt aus:
- halbschattig bis schattig
- volle Sonneneinstrahlung vermeiden
- vor allem der Kübel selbst muss im Schatten stehen
- auf einem schattigen Balkon
- in einer schattigen Terrassenecke
- in einem schattigen Hauseingang
- Blüten und Blätter nicht direkter Sonne aussetzen
- diese verbrennen ansonsten
- trotzdem hell stellen
- in der Nacht kühl stellen, Blüte hält besser
Pflanzen
Hortensien werden im Handel meist in kleinen Töpfen angeboten. Daher müssen diese sofort nach Kauf in ein größeres Gefäß umgesetzt werden. Der Kübel sollte hier etwa zwei bis drei Zentimeter rundherum größer gewählt werden als das Ursprungsgefäß. Eingepflanzt werden können die kleinen Sträucher das ganze Jahr über, meist werden sie allerdings blühend im Frühjahr und Sommer angeboten. Bei dem Pflanzen im Kübel wird wie folgt vorgegangen:
- gegen Staunässe Drainage anlegen
- diese über dem Abflussloch anlegen
- Steine oder Tonscherben nutzen
- hierüber Pflanzenvlies
- Substrat zur Hälfte einfüllen
- Hortensie dem Topf entnehmen
- Ballen kurz in Wasser tauchen
- bis keine Luftblasen mehr entstehen
- einsetzen und restliche Erde auffüllen
- leicht andrücken und gießen
Substrat & Boden
Hortensien vertragen keinen Kalk. Werden die Pflanzen daher im Kübel kultiviert, kann die passende Erde für eine schöne Blüte und ein gutes Gedeihen gewählt werden. Im Handel werden spezielle Substrate für Azaleen oder Rhododendren angeboten, die ideal auch für die Hortensiensträucher genutzt werden können.
Gießen
Die Hortensie benötigt viel Wasser, das allerdings nur von unten an die Wurzeln gelangen sollte. Wird von oben über die Blätter oder die Blüten gegossen, dann droht ein Mehltaubefall. Gegossen wird an sehr heißen Tagen täglich in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Die Erde im Topf sollte nie austrocknen, Staunässe hingegen muss vermieden werden. Im Winter wird nicht so viel Feuchtigkeit benötigt, hier ist dann nur mäßig zu gießen und wird ab Februar wieder gesteigert. Das Gießwasser sollte vor allem die folgenden Eigenschaften besitzen:
- kalkarm
- aufgefangenes Regenwasser ideal
- alternativ abgestandenes Leitungswasser
- kalkiges Wasser verursacht chlorotische, gelbe Blätter
Düngen
Um eine gute Entwicklung der Hortensie zu gewährleisten, sollte sie von März bis August alle zwei Wochen gedüngt werden. Hierfür wird im Handel ein spezieller Hortensiendünger angeboten, der auf jeden Fall genutzt werden sollte, da er bereits alles enthält, was die Pflanze benötigt und so auf die besonderen Ansprüche abgestimmt ist.
Blaue Blütenfarbe erhalten
Hortensienblüten sind in der Regel von Natur aus Weiß oder Rosa. Die wunderschöne blaue Farbe hingegen ist vom Handel so gemacht. Wer daher eine blaue Hortensie im Gartenfachhandel kauft und weiterhin behalten möchte, muss hierfür einiges tun. Denn werden die Pflanzen nicht weiter wie folgt behandelt, blühen die nächsten Blüten im nächsten Jahr wieder rosa:
- der pH-Wert muss immer zwischen 5 und 5,5 liegen
- hierfür Kalium-Alaun oder Ammoniak-Alaun nutzen
- ist in Apotheken erhältlich
- wird mit dem Gießwasser zugefügt
- rosa Blüten werden auf diese Weise blau
Vermehren
Wer mehr als eine Hortensie wünscht, kann die vorhandene Pflanze auch ganz einfach durch Stecklinge vermehren. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- bester Zeitpunkt im Juli
- ein paar neue Triebe schneiden
- sollten noch nicht verholzt sein und keine Knospen besitzen
- jeweils ein Blattpaar am oberen und unteren Ende
- die unteren Blätter entfernen
- mit den unteren Augen in einen Topf mit Anzuchterde stecken
- Erde gut feucht halten
- Topf mit Folie abdecken, täglich lüften
- schattigen, hellen Standort wählen
- nach drei bis vier Wochen erste Wurzeln, Folie entfernen
Nun können die neuen Pflanzen noch vor der Winterruhe in einen gewünschten Kübel umgepflanzt werden. Als Substrat sollte auch hier schon Rhododendron- oder Azaleenerde aus dem Handel genutzt werden. Den ersten Dünger erhalten die kleinen Hortensien dann jedoch nach der Winterruhe, wenn sie an ihren neuen Standort ziehen dürfen.
Umtopfen
Die Hortensie sollte alle zwei bis drei Jahre ein größeres Gefäß erhalten. Dieses wird genauso vorbereitet, wie unter dem Punkt „Pflanzen“ beschrieben. Auf das Umtopfen sollte auch keinesfalls verzichtet werden, da die Hortensie im schlimmsten Fall verkümmern könnte, wenn sich ihre Wurzeln nicht weiter ausbreiten können. Und auch das frische Substrat ist wichtig für ein besseres Gedeihen.
Schneiden
Damit die Pflanzen im Kübel nicht zu groß werden, können sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Und auch die verblühten Blüten sollten regelmäßig über den Sommer entfernt werden. So können sich hier neue Blüten bilden. Über den Winter belassen Hobbygärtner die Blüten jedoch zum Frostschutz der neuen Knospen an der Pflanze und schneiden diese erst im nächsten Frühjahr ab. Beim Schnitt der Hortensie im Kübel sollte noch auf das Folgende geachtet werden:
- direkt unter der verwelkten Blüte schneiden
- an den Trieben rundherum haben sich bereits neue Knospen gebildet
- im Februar Rückschnitt durchführen
- nur alte und erfrorene Äste entfernen
- Triebe, die sich im Inneren behindern, kappen
- etwa ein Drittel aller alten Triebe an der Basis schneiden
- hier treibt die Hortensie neu aus
- dient der Verjüngung
- ein Radikalschnitt geht zu der Lasten der Blüte in dem Schnittjahr
Überwintern
Beim Überwintern der Hortensie im Kübel muss beachtet werden, ob es sich um eine winterharte Sorte oder um eine nicht winterharte Sorte handelt. So sind zum Beispiel die hier weit verbreiteten Bauernhortensien winterhart, andere Sorten hingen nicht. Entsprechend müssen verschiedene Punkte bei der Überwinterung der Kübelpflanzen beachtet werden. Dennoch sollten auch die winterharten Sorten im Topf einen gewissen Schutz erhalten:
Überwinterung im Kübel nicht winterharter Sorten
Ist eine Hortensie, die im Kübel kultiviert wurde, eine nicht winterharte Sorte, dann muss der gesamte Kübel an einen frostfreien Ort verbracht werden. Dies kann ein Kellerraum aber auch eine Garage sein. Steht ein unbeheizter Wintergarten zur Verfügung, ist dies optimal. Die Pflanze wird in dem Winterquartier wie folgt behandelt:
- spätestens vor dem ersten Frost umstellen
- alle alten Blüten entfernen
- nicht mehr düngen
- nur wenig gießen
- vor allem Staunässe vermeiden
- sind keine frostigen Nächte mehr zu erwarten
- Hortensie langsam an Helligkeit und Wärme gewöhnen
- mehr gießen und mit Düngung beginnen
- eventuell nur an warmen Tagen nach Draußen
- Nachts wieder nach Innen verbringen
Eine Hortensie im Winterquartier wird oft und gerne von Spinnmilben befallen. Daher sollte die Pflanze nicht längere Zeit unbeaufsichtigt stehen sondern des Öfteren auf die Schädlinge untersucht werden, damit gegebenenfalls schnell gehandelt werden kann.
Überwinterung im Kübel winterharter Sorten
Ist die Sorte der Hortensien, wie zum Beispiel die in den hiesigen Breitengraden weit verbreiteten Bauernhortensien winterhart, dann muss die im Kübel kultivierte Sorte dennoch ein wenig geschützt werden. Denn im Topf kann der eindringende Frost den Wurzeln schaden, da hier viel weniger Erde zum Schutz vorhanden ist, wie in einem Gartenbeet. Daher sollte bei der Überwinterung der winterharten Sorten im Kübel wie folgt vorgegangen werden:
- Kübel in eine geschützte Ecke stellen
- auf ein Stück Holz oder Styropor
- mit Pflanzenvlies oder Reisig ummanteln
- auf die Erde Laub als Mulch geben
- nur wenig und an frostfreien Tagen gießen
- nicht düngen
- vertrocknete Blüten an Pflanze belassen
- im Frühjahr langsam mit der Düngung beginnen
- je nach Temperaturen wieder mehr gießen
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Ein großer Pflegefehler ist das Gießen. Denn wird hier das falsche Wasser genommen, beinhaltet dieses zu viel Kalk, dann kann dies der Pflanze schaden und diese zeigt gelbe Blätter. Ein zweiter Fehler ist es, die Pflanze zu wenig zu gießen, vor allem an sehr heißen Tagen hat die Hortensie einen großen Bedarf an Wasser. Sie zeigt einen Wassermangel durch hängende Blütenstängel und Blätter an. Wird nicht sofort reagiert, dann kann der Strauch vertrocknen. Wird jedoch sofort Wasser zugeführt, erholt sich die Hortensie schnell wieder. Weitere Krankheiten oder Schädlinge zeigen sich wie folgt:
- Mehltaubefall bei zu viel Feuchtigkeit von oben
- alle befallenen Stellen entfernen
- eventuell mit Pestiziden vorgehen
- in Räumen stehende Pflanzen werden von Spinnmilben befallen
- gerade in den Wintermonaten hohe Verbreitung
- im Frühling fühlen sich Blattläuse wohl
- beide Schädlinge mit Insektiziden bekämpfen
- Blattfleckenkrankheit entsteht durch Kalk im Wasser
- Vorsicht vor Sonnenbrand und Vertrocknen der Blätter
- daher keine direkte Sonnenbestrahlung