Hortensie Endless Summer® – Standort, Pflege und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
- Standort
- Substrat
- Gießen
- Düngen
- Einpflanzen
- Kübelhaltung:
- Freilandkultur:
- Pflanzabstand bei Heckenpflanzung
- Schneiden
- Überwintern
- Überwinterung im Freiland:
- Überwinterung im Kübel:
- Vermehren
- Bewurzelung im Anzuchtgefäß:
- Bewurzelung im Wasserglas:
- Vermehrung über Absenker:
- Sorten
- Pflanzennachbarn
- Krankheiten und Schädlinge
- Spinnmilben:
- Wollläuse
- Blattläuse
- Fazit
Die Hortensie Endless Summer® ist eine außergewöhnliche Zucht des amerikanischen Forschers Professor Michael Dirr. Ihr Name „Endless Summer“ hält, was er verspricht, denn sie zeigt von Mai bis Oktober ihre aparte Blütenpracht an neuen und alten Trieben. Die verwelkten Blüten werden einfach regelmäßig abgeschnitten. Sie ist mehrjährig und frosthart, was viele Gärtner und Hobbygärtner in Deutschland erfreut. Dank ihrer unkomplizierten Pflege ist die hübsche und lang blühende Moorbeetpflanze, die zwischen 100 und 120 Zentimeter hoch wird, bestens für Anfänger geeignet.
Standort
Die Pflanze sollte möglichst an einem hellen bis halbschattigen Standort stehen, damit sie ihre üppige Blütenpracht entfalten kann. Auch wenn die neue Hortensie die Sonne gut verträgt, im Halbschatten unter hohen Gehölzen fühlt sie sich am wohlsten, da sie hier vor der sengenden Mittagssonne geschützt ist. Wird ein zu dunkler Standort gewählt, fällt ihr Wuchs verkrüppelt aus und Blüten bilden sich nur selten, wenn überhaupt. Bei einer falschen Standortwahl kann sie auch nach einigen Jahren im Frühling problemlos versetzt werden, ohne Schäden zu erleiden. Aufgrund ihres feinen Wurzelwerks wächst sie wieder sehr gut an.
Substrat
Die schöne Bauernhortensie ist ein Flachwurzler und deshalb auf einen humosen, nährstoffreichen Boden angewiesen. Zur Vitalität trägt eine gut durchlässige, frische, feuchte Erde bei, die idealerweise sauer ist, um blaue Blüten zu erhalten – und zwar mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6. Für die Blütenfarbe Rosa wird alkalisches Substrat benötigt. Der pH-Wert des Bodens lässt sich ganz einfach mit einem Test-Set aus dem Gartencenter überprüfen.
Gießen
Die blühfreudige Pflanze muss im Frühjahr und Sommer täglich gegossen werden, je nach Wetterlage auch in den Abendstunden und am Morgen. Zögern Sie deshalb in trockenen Sommern das Gießen nicht zu lang hinaus. Bei längerer Trockenheit und an Standorten mit direkter Sonneneinstrahlung müssen Sie auf eine ausgiebige Wassergabe achten. Gießen Sie aber nicht, wenn die Sonne scheint und gießen Sie nicht auf die Blätter.
Lassen Sie immer erst die oberste Bodenschicht zwischen den Wassergaben eintrocknen, bevor Sie mit überwiegend weichem Wasser ohne Kalkgehalt nachgießen. Bevorzugt sollte das Wasser Regenwasser sein. Nährstoffreiches Teichwasser aus dem eigenen Gartenteich ist ebenso gut geeignet. Lassen Sie es über die Tülle auf die Wurzeln der Hortensie fliesen. Falls Sie Bauernhortensien im Kübel halten, vermeiden Sie unbedingt Staunässe.
Düngen
Gedüngt wird Endless Summer® von März bis September, besonders nach Schnittmaßnahmen. Bewährt hat sich dafür zum Beispiel Rhododendrondünger. Alternativ können Sie auch auf Humus oder Hornspäne zurückgreifen. Die Pflanzen vertragen große Mengen Stickstoff, jedoch wenig Phosphor. Achten Sie deshalb immer auf die Zusammensetzung des Düngemittels, falls Sie Volldünger verwenden.
Am besten decken Sie den hohen Nährstoffbedarf wie folgt:
- im 2-Wochenturnus organisch düngen mit Hornspänen, Kaffeesatz, Guano oder saurem Kompost
- alternativ Rhododendrondünger mit NPK-Gehalt 7-3-6 verabreichen
- oder aber im März und Juni mit speziellem Hortensienlangzeitdünger düngen
Einpflanzen
Die hübsche Hortensienzüchtung lässt sich sowohl im Freiland als auch im Kübel kultivieren.
Kübelhaltung:
Für die Haltung im Kübel benötigt die Hydrangea macrophylla ein ausreichend großes Gefäß mit mindestens 30 bis 40 Zentimeter Durchmesser. Somit sind die Pflanzen in strengen Wintern vor Erfrierungen geschützt. Zudem können sich in größeren Gefäßen die feinen Wurzeln gut ausbreiten und die Pflanze besser mit Nährstoffen versorgen. Langlebige Gefäße bestehen zum Beispiel aus Ton. Sie besitzen darüber hinaus eine wunderschöne, natürliche Optik.
Damit keine Staunässe entsteht, die schädlich für die Wurzeln ist, geben Sie eine durchlässige Schicht aus Lavasplitt, Tonscherben oder feinem Kies in den unteren Bereich des Gefäßes. Das Abzugsloch decken Sie mit einer größeren Tonscherbe ab, damit kein Splitt hindurchrieseln kann. Aber lassen Sie so viel Platz, dass das überschüssige Wasser gut abläuft. Über die Drainageschicht legen Sie ein Jutevlies, das verhindert, dass sich das Pflanzsubstrat mit dem Drainagematerial mischt. Auf das Vlies kommt nun das Substrat. Drücken Sie nach dem Einpflanzen der Hortensie die Erde leicht an und gießen Sie anschließend reichlich.
Freilandkultur:
Die beste Zeit für die Pflanzung im Freiland ist das zeitige Frühjahr. Dabei sollte das Pflanzloch doppelt so hoch und breit sein als der Wurzelballen der Pflanze. So ist gewährleistet, dass sie schneller anwurzelt und neue Wurzeln ausbildet.
Setzen Sie die Hortensie in das Pflanzloch und füllen es mit Substrat auf. Drücken Sie das Substrat nur leicht an und gießen reichlich. Danach müssen Sie die nächsten 2 Wochen regelmäßig gießen, damit die Pflanze gut anwächst.
Pflanzabstand bei Heckenpflanzung
Die Hortensie Endless Summer® wirkt nicht nur in Solitärpflanzung hübsch, sondern auch als Hecke oder in einer Pflanzgruppe. Der richtige Pflanzabstand entspricht der halben Wuchsbreite. Achten Sie beim Kauf deshalb immer auf die Angaben auf dem Etikett oder fragen im Gartenfachmarkt nach, da die verschiedenen Sorten dieser hübschen Züchtung unterschiedliche Wuchsbreiten besitzen.
Schneiden
Da sich die Blüten bei dieser Hortensie sowohl an älteren als auch an jungen Trieben gleichermaßen bilden, benötigt sie keinen radikalen Rückschnitt im Spätherbst oder Frühjahr. Darin unterscheidet sie sich von anderen Vertretern der Hydrangea. Auch ohne Rückschnitt treibt Endless Summer® im Folgejahr wieder buschig und blühfreudig aus.
Durch regelmäßiges Herausschneiden der alten Blütenstände wird sie außerdem weiterhin zum Blühen angeregt. Dieses sogenannte Remontieren bringt den großen Vorteil, dass die Pflanze bis in den Herbst hinein fleißig blüht. Sobald Sie den ersten abgeblühten Blütenflor abschneiden, bilden sich innerhalb von 6 Wochen neue Blütentriebe an den abgeschnittenen Zweigen.
Ab dem 4. Pflanzenjahr sollte diese Bauernhortensie dennoch etwas ausgelichtet werden. Schneiden Sie dafür zwei Drittel der alten Triebe komplett heraus. Dadurch wird die Pflanze zur Bildung neuer Triebe und Knospen angeregt.
Überwintern
Überwinterung im Freiland:
Alle Endless Summer® Züchtungen besitzen eine sehr gute Winterhärte und sollen bis zu -30 °C aushalten. Dennoch können Spätfröste im Frühjahr die sich schon früh entwickelten Blütenansätze zum Absterben bringen. Bedecken Sie deshalb die Hortensie mit Jute oder Leinen, um die Blütenknospen vor Spätfrost zu schützen. Falls das nichts nützt, so bringt die Pflanze dennoch einige Wochen später neue Knospen hervor.
Überwinterung im Kübel:
Sie brauchen nur den Pflanzkübel mit einem speziellen Vlies oder einer Kokosmatte zu umwickeln, sodass das Substrat und der Wurzelballen der Hydrangea vor dem kompletten Durchfrieren geschützt sind. Ansonsten kann der Kübel an seinem Ort stehen bleiben.
Falls Sie ganz sicher gehen wollen, so können Sie die Kübelhortensie auch im Haus überwintern:
- am besten in einem großen, hellen Wintergarten
- viel Wasser und ausreichend Licht
- Staunässe vermeiden
- zwischen den Wassergaben das Substrat etwas antrocknen lassen
Vermehren
Die Hortensie Endless Summer® lässt sich problemlos durch Stecklinge vermehren. Am besten sollte die Stecklingsvermehrung im frühen Sommer vorgenommen werden. Somit können die jungen Pflanzen ausreichend Wurzeln bilden, bevor der Frost einsetzt.
Für die Herstellung der Stecklinge benötigen Sie folgende Materialien und Werkzeuge:
- Anzuchtgefäße, wie zum Beispiel einfache Joghurtbecher oder Blumentöpfe
- ein scharfes Messer
- transparente Folie oder kleine Einweckgläser
- ein Glas mit Wasser
- Anzuchtsubstrat oder nährstoffarmes Pflanzsubstrat, wie zum Beispiel 2/3 Sand und 1/3 Gartenerde
- eventuell Bewurzelungspulver zur Beschleunigung der Bewurzelung
Um Stecklinge zu erhalten, trennen Sie im Juni oder Juli junge Triebe mit einer Länge von ca. 12 bis 15 cm von der Pflanze ab. Die Triebe dürfen keine Blüten oder Blütenknospen besitzen. Schneiden Sie vom oberen Blattpaar der Stecklinge jeweils das vordere Stück ab und entlauben den Trieb bis zur Hälfte vom unteren Ende aus. Das ist notwendig, um die Wurzelbildung anzuregen. Zudem werden damit weniger Nährstoffe benötigt.
Bewurzelung im Anzuchtgefäß:
Wer die Bewurzelung der Stecklinge beschleunigen möchte, taucht die Schnittfläche der Triebe in Bewurzelungspulver. Das Pulver besitzt wichtige Mineralstoffe, die den schnellen Austrieb der feinen Wurzeln begünstigen.
Die Pflanzgefäße füllen Sie am besten schon vor der Präparation der Stecklinge, sodass sie nicht zu lang von Nährstoffen und Wasser getrennt sind. Stecken Sie sie einzeln in Töpfe mit Anzuchtsubstrat oder gleich zu mehreren in Kästen. Stecken Sie die Stecklinge ruhig sehr dicht.
Das geht am besten, indem Sie mit einem kleinen Holzstab Löcher in das Substrat bohren und die Stecklinge mit der Schnittstelle voran hineinstecken. Drücken Sie anschließend die Erde leicht fest und gießen Sie die Stecklinge gut an.
Zum Schluss bedecken Sie die Gefäße mit transparenter Folie, damit die jungen Hortensien schneller bewurzeln. Alternativ sind auch Einweckgläser möglich. Vergessen Sie jedoch nicht zu lüften, damit sich kein Grauschimmel bildet. Die Gefäße sollten im hellen Schatten stehen und nicht in der prallen Sonne, damit das Erdreich nicht zu schnell austrocknet und die jungen Triebe nicht verbrennen.
Sobald sich nach ca. 3 bis 5 Wochen Wurzeln gebildet haben, können die jungen Pflanzen in größere Gefäße umgetopft werden. Ins Freie dürfen sie erst im nächsten Frühjahr.
Bewurzelung im Wasserglas:
– Glas mit Wasser füllen
– Wasserglas mit transparenter Folie abdecken
– Löcher in die Folie stechen
– Stecklinge durch die Löcher stecken, sodass die Stängel mindestens 3 bis 4 Zentimeter im Wasser sind
Nach einigen Tagen bilden sich Wurzeln an der Schnittstelle aus. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, können Sie die Stecklinge in Gefäße pflanzen.
Vermehrung über Absenker:
Endless Summer® lässt sich auch sehr gut über Absenker vermehren. Suchen Sie dafür gesunde Triebe ohne Blüten und Knospen aus. Entfernen Sie das Laub bis auf zwei Blätter an der Triebspitze. Anschließend biegen Sie den Trieb bis auf den Boden hinab und schneiden die Stelle zur Bewurzelung schräg mit dem Messer ein. Legen Sie nun diese Stelle des Triebs in eine kleine Mulde und fixieren sie. Bedecken Sie sie mit Erde, ohne dabei die Triebspitze zu bedecken. Nach ca. 1 Jahr bilden sich Wurzeln aus. So lange muss die Jungpflanze an der Mutterpflanze bleiben und darf keinesfalls abgeschnitten werden.
Sorten
- The Bride – weiß blühend
- Twist’n Shout – Blüten blau bis rosa (Tellerhortensie)
- Bella Anna – pink blühend
- Blushing Bride – weiß bis blassrosa blühend
Pflanzennachbarn
Kombinieren Sie die Hortensie mit anderen Pflanzen, wie zum Beispiel mit Schattengräsern, Funkien, Rodgersien, Schattenglöckchen, japanischem Ahorn oder Bambus. Sie muss nicht unbedingt als Solitärpflanze gesetzt werden. Ebenso schön wirken die unterschiedlichen Sorten nebeneinander und bieten dabei eine wunderbare Blütenpracht. Die begleitenden Pflanzen sollten jedoch nicht zu großwüchsig sein, damit sie den Wuchs der Hydrangea nicht unterdrücken.
Krankheiten und Schädlinge
Die Hortensie Endless Summer® kann ebenso wie andere Hydrangea Arten von verschiedenen Schädlingen befallen werden.
Spinnmilben:
Diese winzigen Tiere sind nur ungefähr einen halben Millimeter groß. Deshalb sind sie mit dem bloßen Auge kaum zu entdecken. Sie treten häufig in trockenen Sommern oder zu trockenen Winterquartieren auf. Eine silbrig schimmernde Blattoberfläche, die durch Luft in den leeren Zellen hervorgerufen wird, ist ihr Erkennungszeichen. Sobald Ihnen solche Blätter auffallen, wissen Sie, dass Spinnmilben am Werk sind. Ebenso sind kleine Gespinste zu erkennen, die Sie durch einen feinen Sprühnebel aus Wasser gut sichtbar machen können. Die Blattunterseite besitzt häufig unregelmäßige, bräunliche Verfärbungen. Wird nichts gegen die Spinnmilben unternommen, werden die Triebe schwarz und Blätter sowie junge Äste sterben ab.
Zur Bekämpfung der Spinnmilben können Sie Raubmilben oder Florfliegen einsetzen. Falls Sie Hortensien in Kübeln halten, ist es ratsam, dass Sie sie kurzfristig hoher Luftfeuchtigkeit aussetzen. Wässern Sie dazu die Pflanze ordentlich und stülpen Sie anschließend Folie über die Blätter, sodass die Pflanze ganz eingehüllt ist. Wenn Ihnen das nicht weiterhilft, versuchen Sie es mit einer Schmierseifenlauge.
Wollläuse
Am schwierigsten zu bekämpfen sind die Wollläuse, die auch häufig als Schmierläuse bezeichnet werden. Sie sind durch ein feines weißes Gespinst zu erkennen, von dem sie umgeben werden. Die Tierchen sind ca. 5 Millimeter groß und sind an allen Teilen der Hortensie anzutreffen. Während sie sich vom Saft der Pflanze ernähren, geben sie mit ihrem Speichel ein Gift ab, das das Wachstum der Pflanze hemmt. Deshalb vergilben die befallenen Blätter und fallen letztendlich ab.
Mit natürlichen Feinden der Wolllaus, wie beispielsweise Florfliege, Marienkäfer und Schlupfwespe, kann das Schadinsekt biologisch bekämpft werden. Die Nützlinge, die sich sowohl im Freiland als auch im Wintergarten einsetzen lassen, können Sie im Fachhandel erwerben.
Blattläuse
Blattläuse sind Insekten, die zu den sogenannten Schwächeparasiten zählen. Von ihnen gibt es ca. 800 verschiedene Arten. Sie saugen bevorzugt an schwachen und jungen Trieben. Sie sind nur wenige Millimeter groß, aber mit dem bloßen Auge zu erkennen. Außerdem weisen verkrüppelte Blätter, abfallende Knospen und schlechtes Wachstum auf einen Befall hin.
Die saugenden Insekten lassen sich mit einem beherzten Wasserstrahl vertreiben. Wenn das jedoch nicht hilft, so ist eine Spritzung mit ökologisch gut verträglichen Behandlungsprodukten aus dem Fachmarkt sinnvoll. Regelmäßige Spritzung mit Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmbrühe kann den Befall mit Blattläusen außerdem vorbeugen.
Fazit
Die Hortensie Endless Summer® ist eine unkomplizierte, öfterblühende Hortensienzüchtung, die den gesamten Sommer hindurch bis in den Herbst hinein mit ihren wunderschönen Blüten Freude bereitet. Da sie äußerst frostunempfindlich ist, kann sie im Winter im Garten verweilen. Die letzten Blüten im Herbst bieten einen erfrischenden Blickfang. Dank ihrer robusten Art und ihrer anspruchslosen Pflege ist sie perfekt für Anfänger geeignet.