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Hornissennest fachgerecht entfernen – Infos + Kosten

Hornisse

Hornissen stehen unter Naturschutz, daher darf ein Hornissennest nicht einfach entfernt werden, der Hornissenschwarm darf nicht vernichtet werden. Daher ist es wichtig, dass wenn das Nest stört oder sogar die Gesundheit der Hausbewohner schädigen kann, dass ein Fachmann mit der Umsiedelung betraut werden darf. Nur in Ausnahmefällen wird hier eine Sondergenehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde gestattet. Wer dem jedoch zuwider handelt, der wird mit einer hohen Geldstrafe belegt. Die Umsiedelung übernehmen Feuerwehr, Kammerjäger oder ein örtlicher Imker.

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Hornissennest finden

Plötzlich sind sie da, große, summende Insekten, die bei vielen Menschen Angst hervorrufen. Doch Hornissen sind gar nicht so gefährlich und nisten sich nur in der Nähe von Menschen ein, etwa in einem Rolladenkasten, wenn die Jungköniginnen nach dem Winter keinen geeigneten Nistplatz in der Natur finden. Auch auf Dachböden, an Terrassen, Türnischen oder Vogelkästen nisten sie sich gerne ein. Wichtig ist es nun, das Hornissennest als erstes einmal zu finden. Befindet es sich weiter entfernt vom Haus, dann dürften die Insekten für das eine Jahr kein Problem sein. Wurde das Nest jedoch zum Beispiel an einem Eingang zu einem Haus oder in einen Rollladenkasten am Fenster oder der Terrassentür gefunden, dann muss geprüft werden, ob es hier gefährlich für die Bewohner werden könnte. So kann ein Nest gefunden werden:

  • wenn sich vermehrt Hornissen im Garten zeigen, hellhörig werden
  • die Flugbahn verfolgen
  • Nest verströmt eigenartigen Geruch
  • daher auch diesem folgen
  • mögliche Nester sind meist in Löchern versteckt
  • so kann ein Nest auch in einem Erdloch
  • in einer Aushöhlung eines Baumstamms
  • in Büschen oder Bäumen
  • auf einem Dachboden oder in einem Giebel
  • und vor allem auch im Rolladenkasten gebaut worden sein

Die Hornissennester nehmen meist eine beachtliche Größe an, die ein Meter oder länger sein kann. Der erste Schreck, ein solches Nest zu finden, kann im ersten Moment sehr groß sein. Dennoch können Menschen gut einen Sommer mit den Hornissen zusammen leben, wenn das Nest weit genug weg vom Haus gebaut wurde.

Tipp:

Hornissenstiche sind nicht gefährlicher und giftiger, als die von Wespen. Zudem stechen die Tiere nur, wenn sie sich selbst, ihr Volk oder die Königin in unmittelbarer Gefahr sehen. Diese Gefahr besteht meist bei einer zu direkten Nähe des Menschen zum Nest.

Besteht akute Gefahr

Hornissen, die in Ruhe gelassen werden, scheren sich nicht um die Menschen in ihrer Nähe. Nur wenn Sie sich bedroht fühlen, kann es zu einem Angriff kommen. Das ist häufig dann der Fall, wenn die Nester zum Beispiel in der Nähe eines Hauseingangs gebaut wurden, der häufig frequentiert wird und die Hornissen dadurch viel gestört werden. Gerade, wenn sich in der Familie Allergiker gegen Wespengift befinden, kann ebenfalls von einer akuten Gefahr ausgegangen werden, wenn sich Hornissen ständig in der Nähe des Hauses aufhalten. Denn auch die Hornissenstiche können in einem solchen Fall einen allergischen Schock hervorrufen. Diese beiden Faktoren

  • Allergiker gegen Wespenstiche in der Familie
  • Nest zu nah an einem wichtigen Hauseingang gebaut

müssen abgeklärt werden, damit eine eventuelle Gefahr erkannt und gebannt werden kann. In solchen Fällen sollten sich Hausbesitzer nicht scheuen, schnell einen Antrag bei der zuständigen Naturschutzbehörde einzureichen, die in solchen Fällen eine Sondergenehmigung zur Umsiedelung erstellt. Auch kann die jeweilige Naturschutzbehörde in dem Fall weiterhelfen, wenn keine Notwendigkeit zu einer Umsiedelung gesehen wird. Es werden entsprechende Verhaltensregeln des Menschen den Hornissen gegenüber aufgezeigt.

Denn die Tiere sind in der Regel nicht aggressiv. Wer sich nicht in der Nähe des Nests aufhält, muss auch nicht befürchten, angegriffen und gestochen zu werden. Einzelne Hornissen, die sich in der Nähe von Terrasse, Balkon oder in der Wohnung aufhalten, können durch bestimmte Gerüche vertrieben werden. Auch können die Tiere mit Hilfe dieser Gerüche von bestimmten Plätzen ferngehalten werden, wenn das Nest über den Sommer an seinem Platz verbleiben muss.

Naturschutz

Hornissen und ihre Nester stehen unter Naturschutz und wer diese selbst entfernen oder beseitigen will, kann sich eine hohe Strafe  bis zu 50.000,00 Euro Bußgeld einholen. Niemals sollte daher ein Hauseigentümer eigenständig handeln, wenn ein Hornissennest im Garten oder am Haus entdeckt wird. Jede Stadt und Gemeinde hat zudem eine andere Vorschrift, wenn es um Hornissennester geht. Es gibt keine einheitliche Regelung im Land und auch nicht in den Bundesländern.

Sondergenehmigung einholen

Rechtslage unbedingt beachten

Die Naturschutzbehörde der Stadt oder Gemeinde, in der das entsprechende Nest an oder in einem Haus gefunden wurde, ist der erste Ansprechpartner. Um Ein Hornissennest entfernen zu dürfen, benötigt der Hausbesitzer eine Sondergenehmigung. Hierfür nehmen Experten der Naturschutzbehörde das Nest in Augenschein. Auch eine ärztliche Bescheinigung über eine mögliche Allergie eines Hausbewohners sollte zusätzlich vom Hausbesitzer vorgelegt werden. Bei Genehmigung zur Umsiedelung wird von der Behörde dann weiter vorgegangen:

  • Plan zur Umsiedelung der Tiere wird nach der Begehung erstellt
  • hierzu wird geprüft, wie dies für die Tiere möglichst schonend ablaufen kann
  • je nach Lage des Nests kann diese Planerstellung einige Zeit in Anspruch nehmen
  • der Antragsteller muss hierfür Geduld mitbringen

Hornissennest entfernen und sanft umsiedeln

Wird ein Imker oder ein anderer Fachmann nach Erhalt der Sondergenehmigung mit der Entfernung des Nests vom eigenen Grundstück betraut, dann handelt es sich hierbei in der Regel um eine Umsiedelung des Hornissenvolks. Hierbei geht der Experte wie folgt vor:

  • mit einem speziellen Sauger werden die Arbeiterinnen aufgefangen
  • danach wird das Nest mit der Königin und den Eiern vorsichtig entfernt
  • ein geeigneter Ort für die Umsiedelung wurde vorab gesucht
  • dieser sollte mindestens 4 km vom vorherigen Standort entfernt liegen
  • hier wird das Nest aufgehängt
  • die Arbeiterinnen werden aus ihrem „Gefängnis“ entlassen
Tipp:

Auch vereinzelt Kammerjäger oder die Feuerwehr sind für die Entfernung und Umsiedelung der Nester zuständig. Dies ist jedoch von Gemeinde und Gemeinde unterschiedlich, die jeweilige örtliche Naturschutzbehörde hat eine Liste von Fachkräften vorliegen, die diese Arbeiten durchführen.

Kosten

Um das Hornissennest entfernen zu lassen, müssen entsprechende Fachkräfte beauftragt werden, für die Kosten entstehen. Diese können unterschiedlich ausfallen und sind vor allem abhängig von der Größe des Nests und der Arbeit, die mit einer solchen Umsiedelung verbunden ist. Doch es kann hier mit Kosten in Höhe von etwa 50,00 Euro bis 150,00 Euro gerechnet werden. Befindet sich das Nest jedoch an einer schlecht zugänglichen Stelle, dann können die Kosten auch höher liegen. Örtliche Imker bieten jedoch auch oft ihre Dienste an, hierbei liegen die Kosten meist nicht über 100,00 Euro. Doch auch hierbei kommt es auf den Umfang des Nests sowie der durchgeführten Arbeit an. In der Regel muss der Eigentümer des Hauses, auch wenn diese vermietet ist, die Kosten für die Umsiedelung übernehmen.

Tipp:

Die Kosten, die für die Umsiedelung des Nests durch einen Fachmann anfallen, stehen in keinem Verhältnis zu dem Bußgeld, das gezahlt werden muss, wenn der Hauseigentümer die Sache selbst in die Hand nimmt und das Nest selbst beseitigen und so die Hornissen loswerden will.

Hornissennest selbst entfernen

Hornissen

Hornissenvölker leben nur einen Sommer. Die Königinnen suchen sich für den Winter einen warmen und geschützten Spalt, in dem sie überwintern. Das restliche Volk, die Arbeiterhornissen sterben spätestens beim ersten Frost. So kann das verlassene Nest, das nicht unter Naturschutz steht, da es in dem nächsten Sommer nicht wieder besiedelt wird, selbst entfernt werden. Die Stelle sollte gereinigt werden, was gerade auch bei Nestern an Hauswänden wichtig ist. So kann verhindert werden, dass die Bausubstanz unter den Ausscheidungen der Hornissen leidet. Auch kann so vermieden werden, dass hier im nächsten Jahr wieder ein neues Nest gebaut wird.

Tipp:

Wer einmal Hornissen im Garten oder am Haus hatte, kann davon ausgehen, dass die Königin sich auch im nächsten Sommer wieder in der Nähe ansiedeln wird. Dann kann den Insekten auch ein Platz weiter entfernt im Garten in einer Ecke zur Verfügung gestellt werden, etwa in Form eines großen Holzkasten oder ein Insektenhotel.

Fazit

Ein Hornissennest darf aufgrund des Naturschutzgesetzes nicht einfach entfernt oder beseitigt werden. Hier könnte eine empfindliche Strafe die Folge sein. Besser ist es, sich einen Sommer mit den Hornissen zu arrangieren und das Nest nach Aufgabe des Hornissenvolks nach dem ersten Frost zu entfernen. Da die Hornissen unter Naturschutz stehen, darf auch nicht mit chemischen Mitteln gegen sie vorgegangen werden, um die Tiere loswerden zu wollen. In verschiedenen Fällen, in denen akute Gefahr von einem Nest ausgehen könnte, erteilt die zuständige Naturschutzbehörde eine Sondergenehmigung. In einem solchen Fall siedelt ein Fachmann das Hornissennest samt Volk an eine andere Stelle um.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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