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Hopfen, Humulus lupulus: Pflege | 11 Tipps zum Anbau von Hopfen

In der freien Natur findet sich Hopfen meist in feuchten Wäldern oder in der Nähe von Flussufern und Bächen. Allerdings kann die beliebte Staude auch problemlos im heimischen Garten und sogar auf dem Balkon kultiviert werden. Ein grüner Daumen wird hierfür nicht zwingend benötigt, denn die Pflanze gilt als relativ pflegeleicht. Wer jedoch das bestmögliche aus der Hopfenernte erzielen möchte, sollte diese 11 Tipps berücksichtigen!

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Die richtige Sorte wählen

Die große Auswahl an unterschiedlichen Hopfensorten macht es möglich, stets die passende Sorte zu wählen. Zum einen spielen natürlich der Geschmack und der Verarbeitungszweck des Hopfens eine bedeutende Rolle. Denn Hopfen kann sowohl fruchtig-süß als auch kräuterig-erdig schmecken. Aber auch das vorhandene Platzangebot sollte bei der Wahl der Sorte berücksichtigt werden. Denn Hopfen ist äußerst starkwüchsig und wuchert dementsprechend aus. Für den Anbau auf dem Balkon empfehlen sich sogenannte „Zwergsorten“, wie beispielsweise die Sorte „Gimmli“.

Den optimalen Standort finden

Hopfen kann sowohl im Beet als auch im Topf auf dem Balkon kultiviert werden. Unabhängig davon ist jedoch stets zu berücksichtigen, dass die Staude sehr wuchsfreudig ist – in alle Richtungen. Denn sowohl die Triebe als auch die Wurzeln benötigen enorm viel Platz, sodass sie gerne andere Pflanzen überwuchern. Damit der Hopfen jedoch ausgiebig wachsen und gedeihen kann, muss der Standort folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • möglichst sonnig Standort
  • viel Sonne ist wichtig für Fruchtbildung
  • Halbschatten wird jedoch auch vertragen
  • weder zu trocken noch zu nass
Tipp:

Hopfen eignet sich dank seines auswuchernden Wuchses hervorragend als Schattenspender oder Sichtschutz auf der Terrasse. Allerdings nur bis zur Winterzeit, denn dann zieht er sich zur Überwinterung in das Erdreich zurück.

Den perfekten Untergrund bieten

Hopfen - Humulus

Hopfen gilt zwar als pflegeleicht, hat jedoch spezielle Ansprüche an den Boden. Wenn die Staude im Kübel kultiviert wird, empfiehlt sich hochwertige Kübelpflanzenerde. Diese ist zwar vergleichsweise etwas teurer, allerdings lohnt sich der Anschaffungspreis. Denn das Substrat erfüllt die optimalen Voraussetzungen für den Hopfenanbau. Denn generell fühlt sich die Staude am wohlsten, wenn der Boden folgende Merkmale vorweist:

  • nährstoffreich und locker
  • tiefgründig
  • stickstoffreich
  • pH-Wert: 6,5-7,5
  • sandiger Lehm oder lehmiger Sand

Zum bestmöglichen Zeitpunkt einpflanzen

Einen bestimmten Termin zum Einpflanzen von Hopfen gibt es grundsätzlich nicht. Denn die Staude kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst eingepflanzt werden. Wann der Hopfen am besten eingepflanzt wird, ist in der Regel von dessen Alter abhängig:

  • ältere Exemplare: ab Ende März
  • unverholzte Jungpflanzen: ab Mai
  • Herbst: Ende September bis November

Rankhilfe direkt beim Einpflanzen einsetzen

Hopfen ist äußerst wuchsfreudig, weshalb die Triebe nicht selten eine Länge von mehreren Metern erreichen. Es ist daher ratsam, die Triebe zu stützen und die Staude mit einer Rankhilfe zu versehen. Im Idealfall wird die Rankhilfe bereits beim Einpflanzen miteingesetzt, denn später könnten die Wurzeln dadurch verletzt werden. Zudem ist auf Folgendes zu achten:

  • Rankhilfe aus Draht oder Seilen
  • aber auch Holz oder Eisen möglich
  • Rankgitter oder Gerüst
  • ab Mai kräftigen Triebe um Rankhilfe fädeln
  • stets im Uhrzeigersinn
  • regelmäßig bis zur Ernte wiederholen
Hinweis:

Hopfen ist ein sogenannter „Rechtswinder“, das bedeutet, dass sich seine Triebe im Uhrzeigersinn winden. Um die Staude nicht zu verwirren, sollte die Richtung daher stets beibehalten werden.

Hopfen stets mit Wasser- und Nährstoffen versorgen

Das rasante Wachstum des Hopfens hat zur Folge, dass die Staude äußerst hungrig ist. Zum einen möchte sie möglichst regelmäßig gegossen werden, sodass der Boden stets feucht ist. Allerdings ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Zum anderen benötigt die Pflanze zum Wachsen ausreichend Nährstoffe. Deshalb wird der Hopfen nicht nur regelmäßig gegossen, sondern auch gedüngt:

  • im Frühjahr Kompost oder Tiermist einarbeiten
  • ab Frühsommer einmal wöchentlich düngen
  • bis zum Eintritt der Blüte
  • je länger die Triebe, desto häufiger düngen und gießen

Mit Schnitt das Höhenwachstum fördern

Hopfen - Humulus

Wenn die Staude nicht geschnitten wird, wächst sie regelrecht in alle Richtungen. Allerdings lässt sich das mit einem gezielten Schnitt verhindern und gleichzeitig ein Höhenwachstum fördern. Um den Hopfen zu schneiden, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • während des Wachstums 3-4 kräftige Triebe hochbinden
  • diese wachsen und klettern lassen
  • restlichen Ranken bodennah abschneiden
Tipp:

Besser ist es, die Ranken vor dem Winter nicht bodennah abzuschneiden, sondern lediglich auf eine Länge von 50-80 cm zu kürzen. Denn dadurch können die restlichen Nährstoffe der Triebe in die Rhizome wandern.

Hopfen vor Schädlingen und Krankheiten schützen

Hopfen ist relativ anfällig für den Echten Mehltau, welcher auch als „Schönwetterpilz“ bekannt ist. Erkennbar ist der Echte Mehltau an einem weißen, mehlartigen Belag an den Blättern. Ein chemisches Bekämpfungsmittel hierfür gibt es nicht, allerdings hat sich ein Gemisch aus Milch und Wasser als effektiv dagegen erwiesen. Dieses Hausmittel eignet sich übrigens auch im Kampf gegen Blattläuse. Alternativ lassen sich die Schädlinge jedoch auch mit folgenden Hausmitteln bekämpfen:

  • natürliche Feinde einsetzen, beispielsweise Marienkäfer
  • Gemisch aus 5L Wasser und 90 ml Rapsöl
  • etwas Spülmittel in das Gießwasser mischen

Reife Hopfenzapfen erkennen und ernten

Die Erntezeit für Hopfen ist von Ende August bis Mitte September. Ob die Hopfenzapfen reif sind, lässt sich jedoch nicht auf den ersten Blick erkennen. Denn um den Reifegrad der Zapfen festzustellen, müssen diese geöffnet werden. Bei reifen Exemplaren befindet sich im Inneren eine Art gelbliches Pulver, das sogenannte „Lupullin“. Sind die ersten Hopfenzapfen reif, kann mit der Ernte begonnen werden. Die Hopfenzapfen werden in der Regel von Hand gepflückt, wobei auf Folgendes zu achten ist:

  • an einem trockenen Tag ernten
  • grüne Zapfen ernten
  • am besten sind sie noch fest geschlossen
  • Dolden vorsichtig abschneiden
  • diese dabei nicht verletzen
Tipp:

Im Idealfall hat es die Tage vor dem Erntetermin auch nicht geregnet, sodass die Hopfenzapfen möglichst trocken sind. Denn je trockener die Früchte sind, desto schneller lassen sie sich verarbeiten.

Hopfenzapfen trocknen

Im getrockneten Zustand sind die Hopfenzapfen am längsten haltbar. Es ist daher ratsam, diese nach der Ernte zu trocknen. Hierfür bieten sich zwei unterschiedliche Methoden an: Zum einen können die Hopfenzapfen im Backrohr getrocknet werden. Die Zapfen werden hierbei auf einem Rost liegen und für etwa ein, zwei Stunden bei 80 Grad im Backofen verweilen. Alternativ hierzu bietet sich die Lufttrocknung an, bei der sowohl einzelne Hopfenzapfen als auch ganze Zweige getrocknet werden können.

  • einzelne Zapfen auf einem Sieb aufstellen
  • Zweige von Laubblättern entfernen
  • kopfüber aufhängen
  • an einem dunklen, warmen und trocknen Ort
Hinweis:

Die Dunkelheit ist wichtig, um die grüne Farbe der Hopfenzapfen zu erhalten. Werden diese im Sonnenlicht getrocknet, färben sie sich rot-braun.

Tee aus Hopfenzapfen herstellen

Hopfen - Humulus

Hopfen ist den meisten Menschen wohl im Zusammenhang mit Bier bekannt. Allerdings kommen die Hopfenzapfen auch im medizinischen Bereich zum Gebrauch. Denn der Inhaltsstoff Lupulin hat eine beruhigende Wirkung und findet sich daher oft in medizinischen Produkten. Doch auch ein Tee aus Hopfenzapfen kann für Entspannung sorgen und sogar Schlafstörungen lindern. Der Tee lässt sich zudem schnell und einfach herstellen:

  • etwa 1-2 Teelöffel Hopfenzapfen
  • diese mit rund 150 Milliliter heißem Wasser übergießen
  • Behälter zudecken
  • etwa 10-15 Minuten ziehen lassen
  • Tee abgießen und bei Bedarf süßen
Hinweis:

Den Tee am besten immer frisch trinken!

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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