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Hochteich selber bauen: 15 Tipps zum selber Anlegen

Wer sich für einen Hochteich entschieden hat, findet im Folgenden zahlreiche Tipps, damit es mit sauberem Wasser, einer tollen Bepflanzung und beeindruckten Fischhaltung klappt.

Video-Tipp

Material und Umrandung

Eines der wichtigsten Kriterien für den Selbstbau ist die Auswahl des Materials beziehungsweise der Umrandung. Gern werden (Whisky-)Fässer oder andere Holzmaterialien verwendet. Hierbei sollte aber beachtet werden, dass Holz nicht witterungsbeständig ist und sich dehnen/verformen kann. Ohne spezielle Imprägnierung und regelmäßiger Pflege bleibt Holz als Hochteich-Material nicht dauerhaft formstabil. Wer langfristig viel Arbeit sparen möchte, wählt verzinktes Aluminium.

Größe

Viele bauen erst den Teich und überlegen sich dann, welche Fische und Pflanzen Sie unbedingt hinein sollen. Das kann fatale Folgen haben, denn die Größe des Hochteichs ist dem anzupassen, damit es mit dem Sauerstoffgehalt im Wasser klappt und weder ein Fischsterben noch ein Schlammbad entsteht. Deshalb immer die Teichgröße in Anlehnung an die gewünschte Bepflanzung und den Fischbesatz anpassen. Natürlich spielt der vorhandene Platz am Standort ebenfalls eine Rolle. Gibt dieser nicht mehr her, als für das Aufstellen eines kleinen Hochteichs, ist dementsprechend auch weniger Fisch- und Pflanzenbesatz möglich.

Stabiles Ökosystem

Hochteiche sind in der Regel nicht als natürliches Biotop mit hohem ökologischem Wert zu betrachten. Dennoch kann es zu einem werden und stabil bleiben, wenn ausreichend Wasser hineinpasst. Ab 100 Liter ist ein stabiles Ökosystem zu erreichen.

Hochteich-Tiefe

Wenn in einen Teich, gleich, ob als Fertigprodukt, im Erdreich oder als oberirdisch liegendes Aufstell-Exemplar, Fische eingesetzt werden, sollte die Tiefe mindestens 80 Zentimeter besitzen. Mit der Tiefe ist die Wasserhöhe gemeint. Nur dann ist gewährleistet, dass ausreichend Sauerstoff und Bewegungsfreiheit für die Fische vorhanden ist. Allerdings kommt es hier auf die jeweilige Fischart an.

Teichpumpe

Handelt es sich um einen Mini-Hochteich, ist in der Regel eine Pumpe nicht erforderlich, wenn die Wassertiefe einen Meter und das Wasservolumen 300 Liter nicht überschreitet. Sinnvoll ist sie aber in jedem Fall, wenn folgende Faktoren zutreffen:

  • Viele kleine Fische, die entsprechend viel Schmutz verursachen und die Wasserqualität nachteilig verändern
  • Zur Reduzierung von Algenbildung, wenn Hochteiche viel Sonne abbekommen
  • Für Überwinterung zur Vermeidung des vollständigen Zufrierens, vor allem, wenn Hochteiche in nördlicher Richtung und/oder im Schatten liegen
  • Hochteiche ab 500 Liter Wasservolumen und Fischen benötigen immer Umwälzpumpe zur Sauerstoffanreicherung

Standort

Der beste und schickste Hochteich wird langfristig nur wenig Freude bereiten, wenn er an einem suboptimalen Standort aufgestellt wird. Mit den folgenden Tipps zum idealen Standort werden Probleme intelligent vermieden:

  • Licht: ideal sind fünf/sechs Stunden Sonnenlicht, um Algenbildung und Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern
  • Fern von Laubbäumen, weil Blattabfall auf das Wasser wie Dünger wirkt
  • Gesicherter Standort, damit weder eigene Kinder noch Nachbarskinder unbemerkt daran gelangen
  • Gegebenenfalls einfach zugängliche Stromquelle, falls elektrische Geräte zum Säubern, Filtern oder zur Umwälzung anzuschließen sind

Untergrund

Um einen ausbalancierten, gleichmäßigen Wasserdruck im Aufstellteich zu erreichen, sollte unbedingt auf einen ebenen Untergrund geachtet werden. Sobald dieser nur minimale Unebenheiten aufweist, verändert sich die Wasserlinie. Das führt zu einem höheren Wasserdruck an einer oder anderen Stelle(n). In der Folge verlagert sich das Gewicht, was im schlimmsten Fall ein Umkippen möglich macht. Leichte Unebenheiten lassen sich prima mit Spiel- oder Bausand ausgleichen.

Dichtigkeit

Beim Hochteich selber Bauen und Aufstellen ist mit folgenden Tipps eine langfristige Wasserdichte zu erreichen:

  • Teichfolie vor allem bei Holzmaterial verwenden, da Holz „arbeitet“, sich dadurch verziehen und undicht werden kann
  • Vor Aufstellung Boden unbedingt von Steinen und Wurzelresten befreien
  • Vlies auf Untergrund verhindert Verdrängung durch Unkraut und/oder im Erdreich tief liegende Wurzeln
  • Gegebenenfalls engmaschiges Gitternetz in Erde einarbeiten, um Durchfressen von Erdtieren zu vermeiden (beispielsweise von Wühlmäusen)

Teichfolie

Hochteich mit Vlies und Teichfolie

Teichfolien werden in den unterschiedlichsten Stärken und Qualitäten angeboten. Wer hier auf günstig setzt, bezahlt dies oft mit mehrmaligem Kauf und mehr Arbeit aufgrund von zügiger Notwendigkeit des Austausches. Durch den Wasserdruck, das Bepflanzen, die Fische und auch die Temperaturen ist eine Teichfolie ständigen Belastungen ausgesetzt. Um die Langlebigkeit einer Teichfolie auf ein Maximum zu erhöhen, sollte beim Kauf auf folgende Eigenschaften geachtet werden:

  • Witterungs- und UV-Beständigkeit sowie Frostfestigkeit
  • Dicke von mindestens 0.5 Millimeter
  • Material: schadstofffreies Polyethylen
  • Hochwertige Verarbeitung und Qualität

Bepflanzung

Ohne Pflanzen sieht ein Teich nicht nur halbfertig und langweilig aus, sondern auch die Wasserqualität leidet darunter. Wer seinen Hochteich selber bauen und mit Pflanzen anlegen will, sollte deshalb folgende Tipps beherzigen:

Etagen anlegen

Damit ein Abrutschen der Pflanzen verhindert wird und eine höhere Wasserreinigungskraft durch Pflanzen entsteht, ist das Anlegen von Etagen wichtig. Die Etagen werden wie Stufen auf bestimmte Höhen gesetzt:

  • Erste Etage: Sumpfzone bis maximal 20 Zentimeter Wasserhöhe
  • Zweite Etage: Flachwasserzone zwischen 20 und 50 Zentimeter Wasserhöhe
  • Dritte Etage: der Boden als Tiefwasserzone ab 60 Zentimeter
  • Bei flacheren Hochteichen ist Flachwasserzone der Boden – dritte Etage entfällt
  • Bei Hochteichen mit mehr als 120 Wassertiefe keine vierte Etage erforderlich

Wasserqualität

Einfach Wasserschlauch einhängen und Hochteich füllen – das ist die gängigste Vorgehensweise zur Wasserfüllung von Teichen. Später wundern sich aber viele, warum Pflanzen nicht angehen, sich schlecht entwickeln oder gar absterben. Das kann an dem Leitungswasser liegen, wenn es kalkhaltig ist. Viele Pflanzen vertragen keinen Kalk. Deshalb: besser Regenwasser zum Befüllen nutzen. Damit kann auch der Aufwand für ein nachträgliches Entkalken erspart bleiben.

Wasser ruhen lassen

Beim Bauen von Hochteichen sollte nach der Fertigstellung eine Art Ruhephase des Teichwassers erfolgen – insbesondere, wenn ein Bepflanzen mit Sauerstoffpflanzen geplant ist. Das „frische“ Wasser besitzt noch wenige Mikroorganismen und dementsprechend gering ist der CO2-Gehalt. In der Folge bekommen die neuen Wasserpflanzen Schwierigkeiten anzugehen und/oder zu wachsen. Eine Ruhezeit von vier Wochen ist ideal. Ist eine Sofortpflanzung erwünscht, sollte das Wasser mit sogenannten CO2-Tabs vorbereitet werden. Diese gibt es im Internet, in gut sortierten Baumärkten und Gartencentern.

Pflanzenwahl

Die Pflanzenwahl sollte mit Bedacht und gut geplant erfolgen, wenn ein selber Anlegen erfolgt. Wasserpflanzen gibt es zahlreich, allerdings stehen nicht alle gleichermaßen gern in niedrigem oder hohem Wasser. Auch benötigen manche mehr Sonne als andere. Zudem ist die zu beachten, ob es sich um winterharte oder kälteempfindliche Exemplare handelt. Folgend ein paar Beispiele für Wasserpflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen und Eigenschaften:

Wassersalat (Pistia stratiodes)

  • Wuchs: rosettenartig, freischwimmend
  • Wuchsbreite: 20 bis 30 Zentimeter
  • Wuchshöhe: zehn bis 15 Zentimeter
  • Blüte: weiß, von Juni bis Juli
  • Standort: Sonne
  • Winterhart: nein
  • Für kleine und große Hochteiche geeignet, Sumpfzone

Seerose ‚Hermine‘ (Nymphaea x cultorum ‚Hermine‘)

  • Wuchs: rhizombildend, starkwüchsig
  • Wuchsbreite: 100 bis 150 Zentimeter
  • Wuchshöhe: fünf bis 15 Zentimeter
  • Blüte: weiß, von Mai bis Juli
  • Standort: Sonne
  • Winterhart: bis 23.4 Grad Celsius (Winterhärtezone 6)
  • Für mittelgroße bis große Hochteiche in Tiefwasserzone

Zwerg Rohrkolben (Typha minima)

  • Wuchs: straff aufrecht, ausläuferbildend
  • Wuchsbreite: 30 bis 40 Zentimeter
  • Wuchshöhe: 40 bis 60 Zentimeter
  • Blüte: einfach, braun, von Juni bis Juli
  • Standort: Sonne
  • Winterhart: bis 23.4 Grad Celsius (Winterhärtezone 6)
  • Ideal für kleine und große Hochteiche, Standort in 20 Zentimeter Wassertiefe (Sumpfzone)
Teichzonen im Hochteich

Wasserfilternde Pflanzen

Folgend einige Beispiele für das Bepflanzen mit Exemplaren, welche zu denen mit den besten wasserfilternden Sauerstoffpflanzen zählen:

  • Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis) – höchste Filterkraft im Frühjahr und Winter
  • Hornblatt (Ceratophyllum demersum) – höchste Filterkraft im Sommer und Herbst
  • Laichkraut (Potamogeton natans) – höchste Filterkraft von Frühjahr bis Spätsommer
  • Wasserpest (Elodea) – höchste Filterkraft von Sommer bis Spätherbst
  • Tannenwedel (Hippuris vulgaris) – höchste Filterkraft von Frühjahr bis Spätsommer
Tipp:

Da nicht jede „Filter-Pflanze“ ganzjährig Sauerstoff abgibt und deshalb nicht gegen Algenbildung wirkt, ist es empfehlenswert, auf Abwechslung und verschiedene Variationen bei den Wasserpflanzenarten zu achten.

Steine für Erdoberfläche

Unnötige Verschmutzungen sind zu verhindern, indem nach dem Bepflanzen Steine auf die Erdoberfläche der Pflanzenkörbe gelegt werden. Diese halten die Erde gedrückt, sodass sie nicht ausschwemmt und Fische sie aufwühlt. Wichtig ist, dass es sich um abgerundete Steine ohne spitze Segmente handelt, damit sie die Folie nicht beschädigen, falls sie herausfallen sollten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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