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Hochbeet selber bauen und anlegen – Anleitung

Hochbeet bauen

Mit dem richtigen Hochbeet wird das Gärtnern einfacher. Wühlmäuse und Schnecken haben keine Chance, der Ertrag wird erhöht und die Pflanzenpflege schont vom Anbau bis zur Ernte den Rücken. Zudem kann ein dekorativ angelegtes Hochbeet auch ein Blickfang sein. Fertige Modelle sind jedoch teuer, zumindest, wenn sie ein großes Volumen und hohe Stabilität aufweisen sollen. Und selbst dann sind sie oft nicht in der richtigen Größe zu finden. Ein Hochbeet ist hier die beste Alternative. Worauf ist dabei aber zu achten?

Video-Tipp

Planung

Wer plant, ein Hochbeet selber zu bauen, sollte zunächst einige Faktoren berücksichtigen. Die folgenden Fragen können dabei helfen.

  • Wo soll das Hochbeet stehen?
  • Wie viel Platz ist vorhanden?
  • Ist ein fester Standort vorgesehen oder soll das Beet mobil sein?

Die Antworten entscheiden über mögliche Höhe, Länge und Breite, sowie den sonstigen Aufbau des Hochbeets. So kann ein fest platziertes Beet für zusätzliche Stabilität in der Erde verankert werden und enorme Ausmaße annehmen. Mobile Versionen, die bei Bedarf und je nach Bepflanzung den Standort wechseln sollen, benötigen hingegen zusätzliche Rollen und sollten nicht allzu groß sein.

Material und Werkzeug

Das einfachste und kostengünstigste Material für den Eigenbau eines Hochbeets ist Holz. Hierbei kann es sich um stabile Bretter handeln, Vierkanthölzer, Bohlen, halbierte Rundhölzer, Latten oder Platten. Neben diesen werden aber natürlich noch andere Materialien und Werkzeuge benötigt.
Dabei handelt es sich um:

  • Vierkanthölzer als Eckpunkte
  • Engmaschiger Draht
  • Teichfolie
  • Schrauben oder Nägel
  • Wasserwaage
  • Hammer
  • Akku-Schrauber
  • Tacker
  • Cutter
  • Zange
  • Spaten
  • Bleistift
  • Zollstock
  • Eventuell Rollen
  • Eventuell Säge und Sandpapier

Schritt für Schritt

Sind die Maße festgelegt und das Material liegt bereit, kann es an den Aufbau gehen. Dieser unterscheidet sich anfangs leicht für mobile und fixierte Hochbeete.

Anleitung für feste Hochbeete

  1. Bei fest montierten Hochbeeten sind zunächst die Eckpunkte festzulegen. Hierfür werden die Vierkanthölzer in entsprechendem Abstand und gleichmäßig in die Erde getrieben oder eingegraben. Die exakte Ausrichtung und Höhe sollten mit einer Wasserwaage und Zollstock überprüft werden. Eine vorherige Markierung an den Hölzern hilft, die richtige Einschlagtiefe jedes Pfostens zu finden.
  2. Als Unterkante des Beets werden – wiederum mit Wasserwaage und Zollstock – Markierungen an den Kanthölzern angebracht. Diese sollten gerade sein und mindestens zwei Zentimeter über dem Boden liegen.
  3. Das gewählte Material der Beetwände wird von unten nach oben an die Pfosten gebracht. Dabei sollten möglichst keine Lücken frei bleiben.
  4. Um ein Verrotten des Holzes zu verhindern, wird die Innenseite des Hochbeets mit Teichfolie ausgekleidet. Sie kann in kleinen Abständen festgenagelt, -getackert oder -geklebt werden.
  5. Als Abschluss nach unten wird engmaschiger Draht, jeweils zehn Zentimeter länger und breiter als das Beet, zurechtgeschnitten.
  6. Der Draht wird an den Eckpunkten diagonal oder vertikal und jeweils fünf Zentimeter weit eingeschnitten. Die so entstehenden Kanten werden nach oben gebogen und der Draht in das Hochbeet gelegt.
  7. Die Kanten sind in engen Abständen an der Innenseite des Holzes, oberhalb der Folie zu befestigen. Das kann wiederum durch Nägel oder Tackerklammern in kurzen Abständen erfolgen. Die Unterseite des Drahtes sollte mit der unteren Seite der Wände abschließen. 
Tipp:

Bei größeren Maschen den Draht doppelt einbringen, sodass kein Substrat herausfallen kann.

Aufbau von mobilen Hochbeeten

  1. Zwei Vierkanthölzer gerade ausrichten. Der Abstand entspricht der Länge des Hochbeets.
  2. Abstände nach oben und unten festlegen und an den Pfosten markieren.
  3. Bohlen oder Bretter an den Hölzern befestigen. Mit der Wasserwaage auf eine lückenlose und gerade Anbringung achten.
  4. Die Schritte eins bis drei für die zweite, lange Seitenwand wiederholen.
  5. Mit Hilfe einer zweiten Person die so entstandenen Beetwände aufrichten. In entsprechendem Abstand wird nun die dritte Wand als Verbindung gebaut. Dazu werden ebenfalls die gewählten Bretter oder Bohlen an den Pfosten befestigt.
  6. Die vierte Wand Brett für Brett anbringen.
  7. Den nun fertigen Rahmen auf die Seite legen und den Maschendraht zurecht schneiden. Der Draht sollte so lang und breit wie die Außenkanten des Rahmens selbst sein.
  8. An der Unterseite des Hochbeets wird der Maschendraht umlaufend befestigt. Bei größeren Maschen kann die Anbringung mehrerer, sich überschneidender Lagen erforderlich sein.
  9. Für ein einfaches Verschieben können zusätzlich Rollen an den Vierkanthölzern angebracht werden.
Tipp:

Wer das Hochbeet zusätzlich als Frühbeet nutzen möchte, sollte bereits beim Bau entsprechende Halterungen anbringen. Oder spätestens beim Befüllen ein Gerüst einsetzen.

Tipps und hilfreiche Hinweise

Damit das Hochbeet nicht nur im ersten Jahr gut aussieht und sowohl Witterung als auch Druck des Substrats standhält, sind einige Besonderheiten beim Bau zu berücksichtigen. Das betrifft zunächst die Auswahl des Holzes. Geeignet sind witterungsbeständige Harthölzer, die für den Bau von Terrassen oder Zäunen eingesetzt werden. Darunter:

  • Douglasie
  • Lärche
  • Garapa
  • Eiche
  • Ipe
  • Bangkirai
  • Robinie
  • Edelkastanie
  • Kesseldruckimprägnierte Kiefer
  • Thermoholz

Auf der Außenseite empfiehlt sich eine zusätzliche Behandlung mit Öl, Lasur oder Lack. Das gewählte Mittel sollte natürlich ebenfalls für den Einsatz im Außenbereich geeignet sein. Eine zusätzliche Imprägnierung auf der Innenseite ist nicht notwendig, wenn hier die bereits erwähnte Teichfolie angebracht wird. Diese schützt das Holz vor Feuchtigkeit und Gerbstoffen aus dem verwendeten Substrat und stellt so eine lange Lebensdauer sicher.

Aber sogar mit penibel aufgetragenem Pflegemittel kann sich das Holz auf Dauer Durchbiegen. Etwa aller 100 cm sollte daher ein zusätzlicher Pfosten für Stabilität und Beständigkeit der Form eingesetzt werden. Bei Hochbeeten, die eine Höhe von 80 cm überschreiten, kann der Abstand auf einen halben Meter verkleinert werden.

Wer ohnehin auf ein festmontiertes Modell setzt, dass zumindest entlang der Pfosten eingegraben wird, kann versucht sein auf die Einlage aus Draht zu verzichten. Gerade diese sorgt aber für den Schutz vor Wühlmäusen und ist daher sinnvoll. Ein Abstand zum Erdboden ist ebenfalls von Vorteil, da er einen besseren Wasserabzug sicherstellt.

Wichtig für die Pflege des Beetes vom Einsetzen der Pflanzen bis zur Ernte, sind auch die Maße. Für rückenschonende Arbeiten sind Höhen von 60 bis 100 cm geeignet. In der Breite kann noch bis zu 140 cm gut gejätet und verschnitten werden – auch in der Mitte des Hochbeetes. Darüber hinaus wird es jedoch schwierig.

Das Beet vorbereiten und pflegen

Steht das Gerüst des Hochbeets, ist es natürlich noch längst nicht bereit für die Bepflanzung. Hierzu fehlt noch die entsprechende Füllung. Idealerweise besteht diese direkt auf dem Draht aus Tonscherben, Splitt und Kies. Geeignet sind auch Grob- und Feinschnitt von Bäumen, Sträuchern und Büschen. Erst danach sollten Kompost und dann das entsprechende Substrat eingefüllt werden. Für den Anbau starkzehrender Pflanzen ist es optimal, die Erde schon einige Monate vor dem Anbau einzubringen. Auf diese Weise können sich Nährstoffe gleichmäßig verteilen und das Substrat hat Gelegenheit, sich zu setzen.

Etwa aller fünf Jahre sind die Nährstoffe im Hochbeet zersetzt und verbraucht und das Erdreich sinkt deutlich ab. Das ist vor allem der Fall bei einer Unterschicht aus Schnittmaterial.
Tritt diese Erscheinung auf, sollte die gesamte Füllung entfernt und ersetzt werden. Mobile Hochbeete können zu diesem Zweck umgelegt werden. Bei größeren Modellen steht das Leeren per Eimer und Schippe an.

Häufige Fragen

Wie oft muss das Holz des Hochbeets geschützt werden?

Je nach gewähltem Holz und Imprägniermittel ist ein Abschleifen der Oberfläche und erneutes Auftragen aller drei bis fünf Jahre empfehlenswert.

Kann ich ein Hochbeet auch als Gewächshaus oder Frühbeet verwenden?

Wird zwischen Füllung und oberem Beetrand ein ausreichender Abstand belassen, kann das Hochbeet durchaus als Frühbeet oder Gewächshaus dienen. Hierzu wird schlicht die Öffnung mit Folie, Glas oder Plexiglas abgedeckt. Optisch dekorativ und praktisch in der Funktion wird dieser Abschluss, wenn der mit Rahmen und Scharnieren versehen wird.

Wissenswertes

Hochbeete lassen sich aus den unterschiedlichsten Materialien gestalten. Eine besonders stabile Bauweise lässt sich mit gebrauchten Eisenbahnschwellen erzielen. Aus hygienischen Gesichtspunkten sollte man dieses Hochbeet jedoch eben mit Folie ausschlagen damit die darin enthaltenen Schadstoffe nicht über die Erde an das Wurzelwerk der Pflanze gelangen können. Rustikal ist auch eine Bauweise aus Fichtenpalisaden. Die alte Fassung aus Rundhölzern in Blockbauweise muss an denen senkrecht in die Erde eingebrachten Pfosten befestigt werden. Die Pfosten bringt man am besten in einer Dränageschicht oder einem kleinen Betonfundament im Boden an. Baut man die einfache Art des Hochbeetes, so kann man dies mit 10 bis 15 cm starken Fichten rund längere bewerkstelligen.

Beetsoberfläche sollte in etwa 70 cm Höhe liegen. Höher sollte man das nicht gestalten da man sonst eine weitere Stabilisierung anbringen müsste. Damit man sehr gut auch in der Mitte des Beetes arbeiten kann, und die Mitte von beiden Seiten gut erreichen kann, sollte man darauf achten dass das Beet nicht breiter als 1,20 m wird.

Möchte man dem Balken seines Hochbeets den Kontakt mit Erde ersparen so bringt man innen eine witterungsbeständige Folie an. Durch diese Folie trägt man wesentlich zu einer längeren Haltbarkeit des Hochbeetes bei.

Steht der Rahmen des Hochbeetes zu, füllt man nach unten eine Dränageschicht aus grobem Kies. Wer in seinen Hochbeet füllen möchte, sollte zuerst eine Schicht aus verkleinerten Ästen einfüllen. Dies sollte ebenfalls für eine gute Belüftung sorgen.

Wichtig ist dies das das Material innerhalb des Hochbeetes rotten kann. Anschließend füllt man Beeterde hinein und beginnt mit dem bepflanzen beziehungsweise mit der Aussaat.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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