Hibiskus überwintern – so übersteht er den Winter – 7 Tipps
Inhaltsverzeichnis
- Jungen Garteneibisch mit Kälteschutz ausstatten
- Garteneibisch im Kübel niemals ohne Wintermantel
- Sonniger, nährstoffreicher Standort optimiert die Winterhärte
- Zimmer-Hibiskus kühl und sonnig überwintern
- Immergrünen Roseneibisch im Winter wenig gießen und nicht düngen
- Erhöhte Luftfeuchtigkeit hält Schädlinge fern
- Stauden-Hibiskus im Herbst bodennah abschneiden
- Fazit
Hinter der märchenhaften Blütenfülle eines Hibiskus verbirgt sich eine unerwartet kernige Konstitution, die eine unkomplizierte Überwinterung gestattet. Die feudale Gattung der Malvengewächse beschert uns sowohl winterharte als auch frostempfindliche Eibisch-Arten, die uns mit ihren malerischen Blüten durch den Sommer begleiten. Sind die Herkunft und genaue Pflanzenart bekannt, können Sie ohne Weiteres die richtigen Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit zu treffen. Diese 7 Tipps konkretisieren praxisnah, wie das exotische Blütenwunder als Garten-Strauch, Zimmer-Pflanze und Staude den Winter übersteht.
Jungen Garteneibisch mit Kälteschutz ausstatten
Als sommerblühende Gartensträucher erfreuen sich die prächtigen Sorten des Hibiscus syriacus einer hohen Wertschätzung. Dank einer robusten Winterhärte von bis zu – 20 Grad Celsius, kann jeder Hibiskus dieser botanischen Zuordnung im Beet ausgepflanzt werden und über viele Jahre den Garten in ein sommerliches Blütenmärchen verwandeln. Da sich die Frostfestigkeit sukzessive aufbaut, sind Jungpflanzen während einer drei- bis vierjährigen Anlaufphase auf einen Winterschutz angewiesen. Mit diesen Vorkehrungen machen Sie es richtig:
- Im Spätherbst auf der Wurzelscheibe eine dicke Schicht aus Herbstlaub anhäufeln
- Das Laub fixieren mit Reisig oder Tannenwedel
- In windexponierten Lagen die jungen Triebe mit Schilfmatten schützen
- Den Kälteschutz im Frühjahr rechtzeitig vor dem Austrieb entfernen
Fallen im Garten die winterlichen Temperaturen in der Regel nicht unter – 20 Grad Celsius, kann nach der Aufbauphase auf diese Maßnahmen verzichtet werden. Die winterfesten Sorten des Hibiskus können nunmehr als eigener Kraft klirrendem Frost Paroli bieten.
Garteneibisch im Kübel niemals ohne Wintermantel
Seine kernige Winterhärte von bis zu – 20 Grad Celsius gereicht einem Garten-Hibiskus lediglich ausgepflanzt im Beet zum Vorteil. Sofern Sie das florale Schmuckstück im Kübel kultivieren, sind in dieser Hinsicht deutliche Einbußen hinzunehmen. Der Wurzelballen ist von einem geringeren Erdvolumen umgeben und erhält von den Gefäßwänden keinen faktischen Schutz vor Frost. Die größte Belastung im Topf stellen permanente Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter dar, die dermaßen an den Zellwänden im Pflanzengewebe zerren, dass diese zerreißen können. Mit einem Wintermantel bewahren Sie Ihren Hibiskus vor den winterlichen Strapazen. So geht es:
- Hibiskus im Kübel vor Wintereinbruch vor die Südwand des Hauses stellen
- Das Pflanzengefäß ummanteln mit mehreren Lagen aus Jute, Vlies oder Folie
- Dem Topf einige Holzlatten oder Styroporplatten unterschieben
- Auf dem Substrat Laub, Stroh oder Rindenmulch aufschichten
Zum guten Schluss umhüllen Sie den Kübel mit einer Matte aus Kokos, Bast oder Schilf, die den Rand um 10 bis 15 cm überragt. Mit diesem Bollwerk gegen strengen Frost wappnen Sie Ihren Hibiskus in jedem Jahr, da er sich in Topfkultur auch im fortgeschrittenen Alter nicht auf seine Winterhärte verlassen kann.
Sonniger, nährstoffreicher Standort optimiert die Winterhärte
Damit der Garteneibisch (Hibiscus syriacus) auf seine Winterhärte vertrauen kann, darf er im Wachstum nicht geschwächt sein. Die erfolgreiche Überwinterung nimmt daher bereits bei der Standortwahl ihren Anfang. In diesen Lagen ist bestes Gedeihen gewährleistet:
- Sonniger bis absonniger Standort
- Geschützt vor Wind und Regen vor einer Hauswand oder unter einem Vordach
- Nährstoffreiche, lockere und tiefgründige Erde
- Frisch bis feucht ohne Staunässe
Damit sich ein Hibiskus am Standort bis zum Winter gut etablieren kann, ist das Frühjahr die ideale Pflanzzeit. Um dem fleischigen Herzwurzelsystem ausreichend Platz für ein vitales Wachstum zu bieten, heben Sie bitte eine geräumige Pflanzgrube aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens.
Zimmer-Hibiskus kühl und sonnig überwintern
Die seidigen Blütenkelche und immergrünen Blätter des Hibiscus rosa-sinensis verbreiten glamouröses Ambiente in Wohnräumen und Wintergärten. Da der Chinesische Roseneibisch in tropisch warmen Regionen beheimatet ist, fröstelt er bereits bei Temperaturen um 10 Grad Celsius. Der exotische Sonnenanbeter kann theoretisch das ganze Jahr hindurch an seinem angestammten Standort hinter Glas verweilen. Vorteilhafter für eine verschwenderische Blütenpracht und ein langes Leben ist indes eine kühle Überwinterung, damit der Zimmer-Hibiskus frische Kräfte sammeln kann. So übersteht er die dunkle Jahreszeit schadlos:
- Von Oktober bis Februar in einen hellen, leicht temperierten Raum verbringen
- Ideale Temperaturen bewegen sich zwischen 12 und 16 Grad Celsius
- Am Südfenster und im Wintergarten bei praller Sonneneinstrahlung beschatten
Das hier empfohlene Winterquartier bezieht der Roseneibisch ebenfalls, wenn der von Mai bis September den sonnigen Balkon mit seinem furiosen Blütenschauspiel dekoriert. Spätestens wenn sich die nächtlichen Temperaturen der 10-Grad-Marke nähern, räumen Sie den Sommerfrischler bitte ein.
Immergrünen Roseneibisch im Winter wenig gießen und nicht düngen
Ist Ihrem Zimmer-Hibiskus eine kühle und helle Verschnaufpause im Winter vergönnt, wird die Pflege entsprechend modifiziert. Gießen Sie die Pflanze nunmehr alle 2 bis 3 Wochen mit kalkfreiem Wasser, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. In der Zeit von Oktober bis Februar verabreichen Sie bitte keinen Dünger.
Sofern Sie eine Überwinterung im warmen Wohnraum favorisieren, ist aufgrund der höheren Verdunstung häufigeres Gießen erforderlich. Zudem setzen Sie die Nährstoffzufuhr in verlängerten Intervallen fort. Alle 4 bis 6 Wochen geben Sie kalkarmen Flüssigdünger ins Gießwasser, um den Energieverbrauch während einer warmen Überwinterung auszugleichen.
Erhöhte Luftfeuchtigkeit hält Schädlinge fern
Im Winterquartier lauern Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse auf die immergrünen Blätter, um ihnen den Pflanzensaft zu entziehen. Unter dem Einfluss trockener Heizungsluft besteht ein erhöhtes Befalls-Risiko. Indem Sie mit folgenden Vorkehrungen die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen, halten Sie Ihrem Hibiskus die saugenden Schädlinge vom Hals. So gelingt es:
- Die Ober- und Unterseiten der Blätter alle paar Tage einsprühen mit weichem Wasser
- In geheizten Räumen wassergefüllte Luftbefeuchter an den Heizkörpern befestigen
- Alternativ in unmittelbarer Nähe zum Hibiskus einen handelsüblichen Luftbefeuchter aufstellen
Unterziehen Sie die Blätter bitte alle 2 Tage einer genauen Prüfung auf Schädlinge. Mit einer Lupe sind die winzigen Plagegeister schon im frühen Befallsstadium zu entdecken und können mit Hausmitteln bekämpft werden, wie der Schmierseifen-Lösung.
Stauden-Hibiskus im Herbst bodennah abschneiden
Unter Hibiskus-Liebhabern machen die Zuchtformen des Hibiscus x moscheutos von sich reden, die als krautige Stauden gedeihen. Mit imposanten Blüten von bis zu 30 cm Durchmesser und einer Wuchshöhe von 120 bis 200 cm, stehen die Schmuckstauden den Blütensträuchern an Schönheit in nichts nach. Die Winterhärte des Garten-Hibiskus übertrumpfen sie sogar deutlich mit bis zu – 30 Grad Celsius. So problemlos überwintern Sie einen Stauden-Hibiskus im Beet:
- Im Spätherbst alle Triebe bis kurz über der Erde abschneiden
- Die Wurzelscheibe mit einer Laubschicht vor einem Übermaß an Nässe schützen
- Im März die Erde freiräumen, um den Austrieb nicht zu behindern
- Kübel auf Holz stellen und mit Noppenfolie ummanteln
Pünktlich mit Beginn der warmen Jahreszeit setzt ein rasanter Austrieb aus dem überwinterten Wurzelstock ein. Ein organischer Dünger bringt am Ende der Winterzeit das Wachstum zusätzlich in Schwung.
Fazit
Kein Pflanzenfreund muss auf den furiosen Blütenrausch eines Hibiskus verzichten, weil er eine aufwändige und komplizierte Überwinterung befürchtet. Er übersteht den Winter im Garten und als Zimmerpflanze ohne Blessuren, wenn diese 7 Tipps beherzigt werden. In jungen Jahren und im Kübel ist der Garteneibisch mit wenigen Vorkehrungen gewappnet gegen Frost, denn er kann auf eine natürliche Winterhärte von bis zu – 20 Grad Celsius aufbauen. Wird als Standort eine sonnige und geschützte Lage ohne Staunässe auserkoren, stellen Sie schon zum Zeitpunkt der Pflanzung eine erfolgreiche Überwinterung sicher. Dem frostempfindlichen Zimmer-Hibiskus genügt ein helles, kühles Winterquartier, um hier die strapaziöse Zeit zu überstehen. Einsteiger in die Hibiskus-Liebhaberei werden die Schmuckstauden Hibiscus x moscheutos zu schätzen wissen, denn hier beschränkt sich die Überwinterung auf einen bodennahen Rückschnitt im Herbst.