Herbst-Anemone, Anemone hupehensis – Pflege, Vermehren, Überwintern
Inhaltsverzeichnis
Wenn die Sommerblumen verblühen und die Tage länger werden, ist die Zeit der Herbst-Anemone gekommen. Ihre Blütenpracht bringt den herbstlichen Garten zum Leuchten. Üppige Blüten in vielen Farben verzaubern vom Spätsommer bis in den Oktober hinein. Jahr für Jahr bringen die verschiedenen Sorten der ‚Anemone hupehensis‘ mit ihren üppigen Blüten Glanz in den Garten. Viele Sorten stehen 35 Jahre lang an einem Standort, ohne ihre Kraft und Blühfreudigkeit einzubüßen.
Die ‚Anemone hupehensis‘ gehört zu der Gruppe der Herbst-Anemonen. Die Klarheit ihrer Blüten ist beeindruckend. Diese Staude darf in keinem Garten fehlen. Erblüht sie doch erst dann, wenn andere Pflanzen bereits anfangen Früchte zu zeigen. Jetzt ist die Herbst-Anemone im Garten ein echter Blickfänger. Die Farbpalette ihrer Blüten reicht von einfachem Weiß, Pink, Rosa, bis hin zum leuchtenden Karminrot. Ihre Blüten sind einfach oder gefüllt. Je nach Sorte sitzen auf einem einzigen Stiel bis zu 15 Blüten. Trotz ihrer Zartheit ist die ‚Anemone hupehensis‘ robust, pflegeleicht und winterhart. Am richtigen Standort blüht sie über 30 Jahre lang üppig und kraftvoll.
Standort
Alle Herbst-Anemonen sind pflegeleicht, langlebig und stellen kaum Ansprüche. Ein etwas lehmiger, nährstoffreicher und humoser Boden ist der ideale Platz für die ‚Anemone hupehensis‘. Sie dankt es mit üppigen Blütenhorsten. Sonnig bis halbschattig liebt es diese zarte Staude. Besonders im Halbschatten an Mauern und Gehölzen fühlt sich die Herbst-Anemone wohl. Steht sie auf einem Sonnenplatz, benötigt der Boden ausreichende Feuchtigkeit. Sind diese Voraussetzungen gegeben, gedeiht und blüht diese zierliche Staude über Jahrzehnte hinweg auf demselben Platz.
Pflege
Die Herbst-Anemonen sind pflegeleicht und langlebig. Damit das so bleibt, legen sie auf einen ausreichend feuchten Boden wert. Ein Rückschnitt am Ende des Herbstes erhöht die Blühfreudigkeit im nächsten Jahr und eine dünne Decke aus Kompost bietet ausreichenden Winterschutz. Mehr benötigt diese zauberhafte Staude nicht.
Die ‚Anemone Hupehensis‘ mag halbschattige bis sonnige Plätze und einen gut durchlässigen Boden. Es gibt eine Faustregel. Diese sagt, dass die Herbst-Anemone blüh- und wuchsfreudiger ist, je heller der Standort ist. Stehen die Pflanzen jedoch einseitig im Schatten oder in der Sonne, wachsen die Blütenstängel zum Licht hin und sie verlieren ihre Standfestigkeit. Einen vollsonnigen Platz vertragen die Herbst-Anemonen nur, wenn der Boden entsprechend feucht ist. Bei Staunässe faulen die Wurzeln und die Herbst-Anemone stirbt.
Diese Staude bildet Ausläufer und breitet sich in einem lockeren, humosen Boden aus und bedeckt zügig kahle Stellen im Garten. Wird die Ausbreitung gerne gesehen, darf der Boden nicht gehackt werden. Die Ausläufer werden zerstört. Lange Regenschauer machen die vielen Blüten zu schwer für die zarten Stängel. Staudenringe stützen gleich mehrere Blütenstiele auf einmal und geben guten Halt.
Beliebte Sorten
- Anemone japonica ‚Honorine Jobert‘ – Garten-Herbst-Anemone, weiße Blüte von Sommer bis Herbst.
- Anemone hupehensis ‚Rosenschale‘ – purpurrosa Blüte, großblütig, tolle Sorte.
- Anemone japonica ‚Honorine Jobert‘ – großblütige, reich blühende historische Sorte mit edel geformten weißen, halbgefüllten Blütenschalen
- Anemone hupehensis ‚Superba‘ – zitronengelbes Blüteninneres, das umschlossen ist von fünf leuchtend purpurfarbenen Blütenblättern, die zu den Blütenblattspitzen heller werden.
- Anemone tomentosa ‚Robustissima‘ – Filzige-Herbst-Anemone mit blass violettrosa gefärbten Schalenblüten, die von August bis Oktober in Rispen zusammensitzen.
Vermehren
Für das Umpflanzen und die Vermehrung der Herbst-Anemonen kommt das Frühjahr infrage. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Stauden zu teilen. Nun die neuen Setzlinge an anderer Stelle einpflanzen und angießen. Auch aus Wurzelschnittlinge der ‚Anemone hupehensis‘ werden neue Pflanzen gezogen. Der beste Zeitpunkt ist der Spätherbst. Von den Wurzeln gesunder, großer Mutterpflanzen mit einem scharfen Messer Stücke abschneiden. Sie bilden später Wurzeln, treiben Stiele und Blätter und werden nach einiger Zeit zu kompakten kleinen Pflanzen.
Zuerst den Wurzelballen der Mutterpflanze freilegen. Um keinen Schaden zu nehmen, wird die Mutterpflanze nach dem Abschneiden einiger kräftiger Wurzeln umgehend eingepflanzt und angegossen. Nun die abgeschnittenen dicken Wurzeln in 5 bis 7 cm lange Teile schneiden. Das untere Ende des Schnittlings schräg anschneiden, das obere Ende gerade. Nun das schräge Ende in die Pflanzerde der Vermehrungskästen oder -töpfe stecken. Die Vermehrungskästen bleiben den Winter über an einen hellen, kühlen Ort in Keller, Garage oder in einem unbeheizten Frühbeet. Im Frühjahr haben sie Wurzeln gebildet. Haben die Schnittlinge zwei zu drei Blattpaare ausgebildet, erfolgt die Abhärtung der Pflänzchen. An ihrem endgültigen Standort sind sie bald wieder viele Jahre lang der Blickfang im herbstlichen Garten.
Krankheiten
Bei den Herbst-Anemonen spielen Krankheiten oder Parasiten eine untergeordnete Rolle. Bei einigen Sorten können sich Nematoden (Blattälchen) ansiedeln. Gelbliche, wässrige Flecken auf den Blättern zeugen von einem solchen Befall. Die befallenen Pflanzen vollständig entsorgen. Bei einer neuen Anpflanzung einen anderen Standort auswählen.
Überwintern
Auch im Winter benötigen die Herbst-Anemonen nur wenig Pflege. Die Staude wird mit einem Rückschnitt auf Handhöhe auf den Winter vorbereitet. Wichtig ist ein scharfes und sauberes Schnittwerkzeug. Auch im Frühjahr ist der Rückschnitt kurz vor dem Austrieb noch möglich. In sehr kalten Regionen ist nach der Blüte ein Winterschutz aus Reisig oder Herbstlaub empfehlenswert. Auch wenn strenge Kahlfröste drohen, benötigt der Wurzelbereich einen Schutz aus Reisig. In den ersten beiden Standjahren benötigen die Herbst-Anemonen einen Winterschutz. Danach nur noch bei extremer Witterung. Pflanzkübel benötigen als Schutz vor dem Durchfrieren immer einen Winterschutz und eine frostfreie Unterlage.
Verwendung
Die Herbst-Anemonen sind mit vielen Gehölzen, Stauden und Gräsern kombinierbar. Sie wirken besonders gut neben Hortensien, Rhododendren und anderen Sträuchern. Auch Pflanzkombinationen mit Farnen, Eisenhut, Silberkerze, Funkien oder Prachtspieren bieten den passenden Rahmen für diese zarten Schönheiten. Obwohl die ‚Anemone hupehensis‘ im Garten besonders reizvoll aussieht, ist sie auch in der Vase ein optisches Highlight.
Kübelpflanzung
Besonders im Herbst ist die ‚Anemone hupehensis‘ ein gern gesehener Gast auf Balkon und Terrasse. Trübe Tage haben keine Chance, vertreiben die strahlend schönen Blüten doch jede melancholische Stimmung. Und wer die schönen, sonnigen Herbsttage auf Balkon oder Terrasse genießen möchte, genießt den Blütenreichtum dieser einzigartigen Pflanze mit allen Sinnen.
Häufige gestellte Fragen
Leider nein. Die befallenen Pflanzen müssen rigoros vernichtet werden. An diesem Standort können Herbst-Anemonen nicht mehr gedeihen.
Ja, das verträgt die Pflanze, wenn ein Winterschutz den Kübel vor dem Durchfrieren schützt. Auch unter den Kübel gehört ein Stück Styropor. Es schützt die Pflanze vor dem Frost von unten.
Wissenswertes zur Herbstanemone in Kürze
Äußere Merkmale
- Je nachdem für welche Sorte man sich entschieden hat, verfügt die Herbstanemone über mal mehr mal weniger tief geschlitzte, leuchtend grüne Blätter.
- In der Zeit von September bis Oktober ragen aus den Blättern lange Blütenstiele heraus. An ihnen befinden sich zarte Blüten, die stern- oder schalenförmig sind.
- Von der Sorte sind auch die Farben abhängig, die von Weiß über Rosa bis hin zu einem wunderschön herbstlichen Purpurrot reichen.
- Mitten in der Blüte ist die Herbstanemone zwischen 60 und 100 cm hoch.
Standortbedingungen
- Herbstanemonen gedeihen am besten in einem humosen bis lehmigen Gartenboden.
- Der Standort sollte dabei warm und sonnig gewählt werden, wobei die Herbstanemone an einem halbschattigen Standort wachsen kann.
- Jedoch sollte kein Standort unter Bäumen gewählt werden, die einen starken Schatten werfen.
- Die Herbstanemone verträgt nämlich den starken Tropfenfall aus einer Baumkrone, was bei herbstlichen Regenfällen nicht selten ist, nicht.
- Der Boden sollte immer gut feucht werden, wobei jedoch Staunässe unbedingt zu vermeiden ist.
- Bei stehender Nässe und Bodenverdichtungen verfaulen Herbstanemonen sehr schnell.
Pflege
- Sorgt man sich um die erforderliche Bewässerung, sind Herbstanemonen im Bezug auf die Pflege recht anspruchslos.
- Im späteren Herbst sollte man allerdings einen Rückschnitt vornehmen. Werden die frostigen Nächte langsam mehr, sollte man für eine dünne Kompostdecke sorgen.
- Im Frühjahr sollte man zudem die Herbstanemonen sicherheitshalber herunter schneiden. Sie sind mitunter etwas frostempfindlich.
- Zur Vermehrung der Herbstanemonen werden im Frühjahr einfach die Ausläufer abgetrennt und können an anderen Standorten eingepflanzt werden.
- Herbstanemonen kann man auch recht gut in die Vase stellen und sich damit auch in der Wohnung ein herbstlich-fröhliches Ambiente schaffen.
- Achtung: Schneidet man die Herbstanemone zu früh für die Vase, dann können die Knospen nicht mehr aufgehen.
- Empfehlenswert ist es, die Herbstanemonen nur in großen Gruppen einer Art zu pflanzen. Einige Sorten wuchern nicht durch Ausläufer, sondern wachsen horstartig.
- Alternativ dazu kann man die Herbstanemone aber auch perfekt mit Ziergräsern, wie dem Lampenputzergras, kombinieren.
Besondere Art
Eine besondere Art der Herbstanemone ist die Chinesische Herbstanemone lat. Anemone hupehensis. Dieser anspruchslose Bodendecker bietet sich für halbschattige Standorte an und breitet sich durch seine Ausläufer schnell aus. Zudem kann er leicht vermehrt werden, sodass die Chinesische Herbstanemone an vielen Stellen im Garten eingesetzt werden kann.