5 Schimmelarten in der Wohnung erkennen mit Bild
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Schimmel in Wohnräumen kann zu einer immensen Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Haustieren werden. Doch zwischen den verschiedenen Schimmelarten finden sich teils erhebliche Unterschiede – sowohl bei den von ihnen ausgehenden Risiken als auch in der Art und Weise der Ausbreitung. Daher ist das Wissen um die jeweilige Schimmelart entscheidend für die korrekte Entfernung.
Schimmelarten
Etwa 100.000 Schimmelarten wurden bereits konkret bestimmt und beschrieben. Die tatsächliche Gesamtzahl verschiedener Arten liegt jedoch bei geschätzten 250.000. Der Schimmel in Wohnräumen lässt sich abhängig von seinem Aussehen in fünf Hauptgruppen einteilen. Bei diesen handelt es sich um:
- weißer Schimmel
- gelber Schimmel
- roter Schimmel
- grüner Schimmel
- schwarzer Schimmel
In diesen Gruppen finden sich wiederum verschiedene Arten, die allerdings unter anderem die farbliche Gemeinsamkeit aufweisen und daher zusammen klassifiziert werden.
Weißer Schimmel
Weißer Schimmel findet sich oftmals auf Lebensmitteln, kann jedoch auch an Wänden auftreten. Aufgrund der weißen Färbung fällt er auf hellen Untergründen oftmals erst sehr spät auf. Häufig wird er erst „sichtbar“, wenn er beginnt sich dunkler zu verfärben. Hierbei handelt es sich um eine Besonderheit des weißen Schimmels, da er sich zum schwarzen Schimmel verändern kann.
Beide Varianten sind gesundheitlich bedenklich, können Allergien auslösen, die Schleimhäute reizen und zu weiteren Beschwerden führen.
Darunter:
- Kopfschmerzen
- häufige Erkältungserkrankungen und Nasennebenhöhlenentzündungen
- Husten bis zur chronischen Bronchitis
- Hautkrankheiten
- Halskratzen
- Gelenkschmerzen
- Müdigkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
Der Schimmel ist weißlich bis gräulich. Die Farbe kann sich verändern, da er zu schwarzem Schimmel werden könnte. Das liegt natürlich nicht allein an der Veränderung der Farbe, sondern an unterschiedlichen Arten in dem Pilzbelag. Dieser Belag wirkt wie Watte oder Spinnenweben und findet sich vor allem an der Decke oder in Fußbodennähe.
Gelber Schimmel
Glücklicherweise ist der gelbe Schimmel aufgrund der hohen Hygienestandards in Industrieländern weniger weit verbreitet, denn er gibt eine besonders gefährliche Substanz ab. Bei dieser handelt es sich um ein Gift namens Aflatoxin. Dieses ist stark gesundheitsgefährdend und kann erhebliche Probleme und Krankheiten hervorrufen, wie beispielsweise Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Leberkrebs.
Die Farbe des gelben Schimmels bewegt sich zwischen gelblich, Ocker und Braun. Die Erscheinung und Konsistenz kann trocken und flockig, körnig oder schmierig sein und teilweise eher an einen verfärbten Moosbelag erinnern. Der gelbe Schimmel findet sich nicht nur in feuchten Ecken an den Wänden und Mauerwerk, sondern auch an Polstermöbeln und vorrangig auf Baumwollstoffen.
Roter Schimmel
Roter Schimmel kann eine Färbung von hellem Orange über Rot bis hin zu Rostbraun aufweisen und findet sich vor allem in Bereichen mit größeren Mengen Cellulose. Das heißt also er tritt vorrangig auf Papiertapeten, in Mehl oder Pappen und Furnier auf. Zudem sind Küche und Bad häufiger befallen als andere Bereiche. Aufgrund der Farbe fällt der rote Schimmel schneller auf als weiße und gelbe Schimmelarten. Er kann trocken und krümelig sein oder aber schleimig wirken.
Eine gesundheitliche Gefahr besteht vor allem für die Atemwege, also Bronchien und Lunge. Allergien und Asthma sind mögliche Folgen eines langfristigen Befalls mit den roten Schimmelarten.
Grüner Schimmel
An der Basis wirken diese Schimmelarten meist weißlich bis grau, während die Oberfläche grün ist. Er breitet sich auf Lebensmitteln, Blumenerde und in Feuchtbereichen aus. So beispielsweise unter Teppichen, hinter Wandverkleidungen und in Fliesenfugen. Grüner Schimmel umfasst die Schimmelarten, die am weitesten verbreitet sind.
Im Vergleich zu anderen Schimmelarten ist er nicht extrem gefährlich für die Gesundheit, kann aber dennoch für Beschwerden und Erkrankungen sorgen.
Zu diesen gehören unter anderem:
- Allergien
- Asthma
- Befall und Schädigung des Lungengewebes
- Kopfschmerzen
- Schwächung des Immunsystems
Das Gift dieses Schimmelpilzes wird Gliotoxin genannt und kann bei einem dauerhaften Kontakt vielfältige Probleme auslösen. Daher sollte auch trotz der vergleichsweise geringen Gefahr, die von grünem Schimmel ausgeht, eine schnelle Entfernung erfolgen.
Schwarzer Schimmel
Schwarzer Schimmel oder auch Schwarzschimmel, kann sich aus weißem Schimmel entwickeln oder direkt auftreten.
Er findet sich vorrangig in den folgenden Bereichen:
- Feuchträume, wie Bad und Küche
- Fliesenfugen
- Mauern
- (verputzte) Wände
- Tapete
- Decken
Selbst große Temperaturunterschiede machen dieser Schimmelart nichts aus, weswegen sie sich besonders hartnäckig hält und schnell ausbreiten kann. Genau genommen handelt es sich wiederum nicht um eine Art, sondern um etwa 40 verschiedene Schimmelpilzarten. Der Schwarzschimmel ist besonders gefürchtet, da er zum einen schwer zu beseitigen ist und zum anderen extrem giftig auf Menschen und Haustiere wirken kann.
Stachybotrys chartarum
Stachybotrys chartarum eine der Schwarzschimmelarten und kann beispielsweise die sogenannte Stachybotryose auslösen. Diese Erkrankung erinnert in ihren Symptomen an Alzheimer.
Aspergillus niger
Ein anderer schwarzer Schimmelpilz ist Aspergillus niger. Er kann eine ganze Bandbreite von Krankheiten auslösen, die von Allergien und Infektionskrankheiten bis hin zu Nierenerkrankungen reichen können. Aufgrund des großen Spektrums an Gefahren und Risiken, sowie der Schwere der möglichen Erkrankungen sollte bei schwarzem Schimmel umgehend gehandelt und befallene Bereiche gemieden werden.
Schimmeltest
Obwohl sich der Schimmel nach Farbe meist vergleichsweise einfach zu einer Gruppe zuweisen lässt, kann die genaue Art nicht allein durch die Farbe und restliche Optik bestimmt werden. Hierfür ist ein Schimmeltest erforderlich. Für diesen wird eine Probe des Schimmelpilzes genommen und in einem Labor untersucht. Abhängig von dem Resultat können im Anschluss entsprechende Beseitigungsmaßnahmen ergriffen werden. Essigessenz, Alkohol und spezielle Reiniger aus dem Handel können zwar bei geringen Befällen und einigen Schimmelpilzarten Abhilfe schaffen, reichen jedoch längst nicht in allen Fällen aus.
Bei einem starken Befall muss gegebenenfalls der betroffene Bereich professionell saniert werden, um alle Pilzsporen zu entfernen und zu vernichten. Um die eigene Sicherheit zu gewährleisten und eine gründliche Entfernung zu ermöglichen, sollte diese Aufgabe von Fachleuten entfernt werden.
Vorbeugung
Das beste Mittel gegen einen Schimmelbefall ist die Vorbeugung. Damit Schimmel wachsen und sich ausbreiten kann, benötigt er im Prinzip nur drei Sachen: Feuchtigkeit, Nährstoffe und die richtige Temperatur. Durch das Entziehen von Feuchtigkeit kann ein Befall also verhindert werden. Die folgenden Tipps können dabei helfen, die Feuchtigkeit zu verringern:
- regelmäßiges Lüften mehrfach täglich
- Wäsche nicht in der Wohnung trocknen
- angemessen heizen
- Möbel nicht zu nah an die Wand stellen
- Wasserschäden sofort fachmännisch beheben lassen
- nach dem Baden, Duschen oder Kochen gut lüften
Vor allem beim Heizen wird aufgrund steigender Kosten immer wieder gespart. Kommt es dadurch jedoch zu einer Ausbreitung mit beispielsweise schwarzem Schimmel, kann das deutlich teurer werden als leicht erhöhte Heizkosten.