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Wann blüht die Heide in 42 Regionen? | Heideblüte 2023

Heide ist eine dekorative Pflanze und kann mit ihren Blüten anziehende Farbtupfer erzeugen. Um sie gezielt anzupflanzen und ihre Schönheit bewundern zu können, muss jedoch die Blütezeit der einzelnen Arten bekannt sein. Denn hier gibt es erhebliche Unterschiede. Aber nicht nur die Sorten bedeuten einen Unterschied, auch die Bedingungen, in der jeweiligen Region spielen eine Rolle.

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Heide-Arten

Die Heide-Arten lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Besenheide und Erika. Die Ansprüche an den Standort und die Pflege unterscheiden sich bei ihnen kaum voneinander, sodass sie problemlos in den gleichen Regionen gedeihen können. In Hinsicht auf die Blütezeit gibt es jedoch einen erheblichen Unterschied. Während die Besenheide oder Calluna vulgaris, wie sie in der botanischen Fachsprache heißt, während des Sommers blüht und daher auch als Sommerheide bezeichnet wird, bringt die Erika Farbe in den Winter. Die Erika wird aus diesem Grund passenderweise Winterheide genannt.

Wann das Heidekraut blüht, ist also in erster Linie von der gewählten Art abhängig und nicht von der Region allein. Bei der Winterheide fällt das besonders stark auf, denn die verschiedenen Farben und Zuchtformen können bereits im Januar erblühen, oder aber erst im November. Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel bis in den April.

Heidelandschaften im Norden

In Heidelandschaften im Norden, wie in der bekannten niedersächsischen Lüneburger Heide, gedeiht vorrangig die sogenannte Besenheide – also Calluna vulgaris oder auch Sommerheide. Aufgrund des Klimas in der Region blühen die Pflanzen vergleichsweise spät. Etwa ab August werden die Flächen der Region zum Blütenmeer, wenn die Heide erblüht. Die Blüte ist relativ kurz und hält nur bis in den September.

Als Faustregel und Orientierung gilt, dass die Besenheide in der Lüneburger Heide von dem 08.08. bis zum 09.09. blüht. Abhängig vom Wetter und den Temperaturen können sich diese Termine natürlich auch etwas verschieben. In warmen und niederschlagsreichen Jahren setzt die Blütezeit für gewöhnlich etwas zeitiger ein. Bei schlechteren Bedingungen kann sie hingegen einige Tage oder Wochen später erfolgen und zudem verkürzt sein. Neben der Lüneburger Heide finden sich im Norden auch noch:

  • Misselhorner Heide
  • Große Heide in Oberohe
  • Hügelgräberheide in Kirchlinteln
  • Rhododendronpark in Bremen
  • Heidegarten Schneverdingen
  • Heidegarten Gommern
  • Park der Gärten in Bad Zwischenahn
  • Störkathener Heide
  • Naturpark Aukrug
  • Löwenstedter Sandberge
  • Braderuper Heide

Nicht bei all diesen Heiden handelt es sich um natürlich entstandene Landschaften. In manchen Fällen, wie beispielsweise dem Naturpark Aukrug oder dem Heidegarten Schneverdingen, wurden die Landschaften von Menschen angelegt und bepflanzt. Hierdurch soll ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden.

Heidelandschaften im Osten

Die östlichen Heidelandschaften ähneln den nördlichen Gebieten. Die Artenvielfalt in Hinblick auf Sommer- und Winterheide ist geringer und die Blüte der Besenheide setzt vergleichsweise spät ein. Ende August bis Anfang September stehen die Landschaften in voller Blüte, zumindest was die Besenheide betrifft.

Heidekraut - Erika - Erica

Die Ericaceae beziehungsweise Winterheide kann sich bereits ab Oktober zeigen. In der Regel fällt sie jedoch insgesamt karger aus. Bekannte Beispiele für Heidelandschaften im Osten beziehungsweise Nordosten sind die:

  • Schorfheide in Brandenburg
  • Colbitz-Letzlinger Heide
  • Wittstocker Heide
  • Schönower Heide
  • Döberitzer Heide
  • Ruhland-Königsbrücker Heide
  • Elbe-Börde Heide
  • Gohrischheide
  • Muskauer Heide
  • Rustenfelder Heide

Heidelandschaften im Westen

Die Heidelandschaften im Westen, wie etwa Nordrhein-Westfalen, Hessen und Saarland weisen im Vergleich zum Osten und Norden eine größere Artenvielfalt auf. Daher lässt sich der Blütezeitpunkt ebenso wie im Süden Deutschlands nur schwer vorhersagen und ist wiederum abhängig von den jeweiligen Arten. Generell beginnt die Blüte der Besenheide jedoch etwas zeitiger als im Norden.

Etwa ab Anfang Juli kann die Blüte einsetzen. Bei den Erika-Heiden beginnt die Blütezeit ebenfalls etwas zeitiger und kann bereits ab Oktober die Landschaft verschönern und den ganzen Winter über erhalten bleiben. Somit sind die westlichen Heidelandschaften meist nur von März oder April bis Juli nicht in die Blütenpracht getaucht. Beispiele für Heiden in diesen Regionen sind unter anderem:

  • Ohlsiger Heide
  • Senne
  • Hommershäuser Heide
  • Sandheide
  • Mehlinger Heide
  • Reichskreuzer Heide
Hinweis:

Bei den Heidelandschaften im Norden, Osten und Westen Deutschlands handelt es sich um sogenannte atlantische Heiden.

Heidelandschaften im Süden

Südliche Heidelandschaften, wie beispielsweise in Bayern, Österreich und der Schweiz bieten eine deutlich größere Artenvielfalt als die Heiden im Norden. Neben der Besenheide beziehungsweise Calluna vulgaris gedeihen hier auch verschiedene Arten der Winterheide oder Erika. Die Ericaceae blühen abhängig von der genauen Sorte zu unterschiedlichen Zeiten, von November bis in den Mai hinein. Die Besenheide blüht im Süden meist etwas zeitiger als im Norden. Oftmals steht die Region bereits Ende Juli oder Anfang August in voller Blüte.

Aufgrund der größeren Artenvielfalt der südlichen Regionen blüht die Heide jedoch fast das ganze Jahr über. Die Winterheide beginnt teilweise bereits ab November zu blühen und zeigt den Winter über rosarote, rote oder weiße Blüten. Da es sich um verschiedene Sorten handelt, fällt auch der Beginn der Blütezeit jeweils anders aus und das Farbspiel wechselt im Verlauf der Monate. Beeindruckende Beispiele hierfür sind unter anderem:

  • Lechtalheiden
  • Fröttmaninger Heide
  • Borsteler Kuhlen
  • Garchinger Heide
  • Naturschutzgebiet Wald- und Heidelandschaft Bruck
  • Mallertshofer Heide
  • Pfahl-Heide

Im Gegensatz zu den Heidelandschaften im Norden, Westen und Osten handelt es sich hierbei nicht um atlantische Heiden. Neben den Heidekrautpflanzen sind auch zahlreiche andere Pflanzenarten vertreten, sodass die Vegetation generell abwechslungsreicher ist.

Heidegebiete in Österreich

Je südlicher die Heidegebiete liegen, umso größer die Artenvielfalt. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für Österreich. In Österreich wurde die Besenheide sogar zur Pflanze des Jahres 2019 gewählt. Beispiele für österreichische Heidegebiete sind:

  • Welser Heide
  • Hommershäuser Heide
  • Kircheiber Heide
  • Eidenberger Moor- und Heidegebiet
  • Perchtelsdorfer Heide
  • Parndorfer Heide
  • Naturpark Blockheide-Gmünd

Heidelandschaften in der Schweiz

Heidekraut - Erica - Erika

Auch in der Schweiz finden sich Heidelandschaften. Ebenso wie im Süden Deutschlands und in Österreich werden die Gebiete den nicht-atlantischen Heiden zugeordnet. Bekannte Beispiele für die Heidegebiete in der Schweiz finden sich in Bad Ragaz. Aber auch die Lenzerheide ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Blütezeiten im Garten

Wer Heidekraut, Besenheide oder Ericaceae im Garten anpflanzen oder sie als Grabschmuck verwenden und eine möglichst lange Blütezeit kreieren möchte, muss dafür nur wenige Punkte beachten. Bei diesen handelt es sich um:

Standort

Heide ist vergleichsweise anspruchslos, benötigt jedoch einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An dunkleren Stellen bildet sie nur wenige Blüten aus und weist eine kürzere Blütezeit auf.

Passende Pflege

Die Pflege der Heide ist sehr einfach und auch für Anfänger in der Kultur von Pflanzen und Menschen ohne grünen Daumen problemlos möglich. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass das Substrat nie vollständig austrocknet. Regenwasser beziehungsweise generell weiches, kalkarmes Wasser ist ideal. Eine Düngergabe im Frühjahr mit Moorbeet- oder Rhododendrondünger erhält die Blühkraft. Ebenso wie ein leichter Rückschnitt im Frühling.

Entsprechende Sorte wählen

Mittlerweile finden sich zahlreiche Sorten der Heide im Handel. Dabei sollte nicht nur die Farbe beachtet werden. Auch die Blütezeit und -dauer sollten in die Entscheidung mit einfließen, denn hier gibt es erhebliche Unterschiede. So blüht die Erika-Sorte Winter Beauty beispielsweise etwa von November bis April. Golden Starlett hingegen lediglich von März bis April. Wer verschiedene Sorten setzt, kann sich das ganze Jahr über an den Blüten erfreuen.

Autor Heim-Redaktion

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