Heckenrosen schneiden: 6 Tipps für den Schnitt der Heckenrose
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Die Heckenrose (Rosa corymbifera) ist sehr robust und blühfreudig. Sie zaubert einen Hauch von Romantik und bietet Vögeln Schutz. Auch wenn sie pflegeleicht ist, so ganz ohne geht es doch nicht.
Jährliches Auslichten ausreichend
Unter Heckenrosen werden die unterschiedlichsten Wildrosenarten zusammengefasst. Sie sind sehr schnellwüchsig und pflegeleicht und müssen kaum geschnitten werden. Ein jährliches Auslichten ist bei einer Heckenrose vollkommen ausreichend. Ein Zurückschneiden ist nicht zwingend regelmäßig notwendig. Die Blütenbildung dieser Rosen erfolgt stets am zweijährigen Holz, nicht wie bei anderen Rosen an den diesjährigen Trieben. Ein jährlicher starker Rückschnitt würde zur Folge haben, dass weniger Blüten oder im schlimmsten Fall gar keine gebildet werden. Daher ist ein Auslichten hier vollkommen ausreichend und schafft genügend Platz für eine freie Entfaltung. Aber auch hier, ist nicht einfach drauflos zu schneiden. Es ist bei einem jährlichem Auslichtungsschnitt einiges zu beachten:
- Entfernung aller nach innen wachsenden Trieben und Äste
- alle Äste älter als zwei Jahre rausschneiden
- kranke, vertrocknete, verholzte und kahle Äste komplett entfernen
- Schere da direkt an Basis ansetzen
- diesjährige, neue Triebe nicht verschneiden
- dort Blütenbildung im Folgejahr
- braune Äste bis ins grün- weiße Mark zurückschneiden
- alle sonstigen störende Äste an Basis entfernen
Schnitt alle paar Jahr
Jedoch ist auch bei Heckenrosen ein stärkeres Zurückschneiden alle zwei bis drei Jahre ratsam. So kann gewährleistet werden, dass die Rosen über viele Jahr hinweg gesund bleiben und mit einer üppigen Blütenpracht erfreuen. Daneben kann so auch ihrem ausufernden Wuchs Einhalt geboten, da sie sonst schnell andere Pflanzen verdrängen würden. Aber auch hier ist beim Verschneiden Vorsicht geboten. Am besten wird wie folgt vorgegangen:
- Zweige auf keinen Fall quetschen
- sonst Eindringen von Krankheitserregern begünstigt
- glatte Schnittflächen vermeiden
- Schnitt leicht schräg ansetzen
- Verhinderung Ablagerung von Regenwasser in Wunde und Fäulnis, bessere Wundheilung
- 5 mm über nach außen gerichtetem Auge oder Neuaustrieb schneiden
- Schnitt immer weg vom Auge
- ältere Äste bis auf drittes maximal fünftes Auge verschneiden
- Triebe aus Vorjahr lediglich um ein Drittel der Wuchshöhe kürzen
- totes und krankes Holz komplett entfernen
In der Regel kann das Holz auf dem Kompost entsorgt werden. Allerdings gilt das nicht für krankes und trockenes Holz. Um eine Verbreitung von Krankheiten und somit den Befall gesunder Heckenrosen zu vermeiden, sollte es entweder im Restmüll entsorgt oder falls die Möglichkeit besteht einfach verbrannt werden.
Frühjahr beste Zeit
Obwohl ein jährlicher Auslichtungsschnitt zwar ganzjährig erfolgen kann, sollte dieser und ebenso der Rückschnitt aller zwei bis drei Jahre im Frühjahr erfolgen. Hier ist die beste Zeit dafür, die Wunden können sich schnell verschließen. Wie bei allen Rosensorten gilt die Zeit während der Forsythienblüte Ende März, ist natürlich immer von der Witterung abhängig, als optimal für ein Verschneiden der Rosen. Auf alle Fälle muss darauf geachtet werden, dass kein länger anhaltender Frost mehr zu erwarten ist. Die Tage sollen trocken, frostfrei und warm, kurz vor Beginn des Austriebs sein.
Verjüngung durch Radikalschnitt
Auch Heckenrosen benötigen ungefähr alle vier bis fünf Jahre einen radikalen Rückschnitt. So können die Rosensträucher verjüngt werden und letztendlich einer Verkahlung und Verringerung oder gar Ausbleiben der Blütenbildung vorgebeugt werden. Ganz nebenbei wird ein regelmäßiges Wachstum angeregt. Diese Wildrosen sind zwar in der Regel schnittverträglich, aber dennoch sollte einiges beachtet werden
- komplette Rückschnitt um ein Viertel bis zur Hälfte der Wuchshöhe
- Schneiden an frostfreien Tagen im späten Herbst
- ideal Oktober bis Anfang Dezember
- Schere leicht schräg ansetzen
- schneiden über nach außen zeigendem schlafendem Auge
- Abstand dazu 5 mm
Pflege nach Rückschnitt
Nach einem erfolgtem Rückschnitt ist auch an die Versorgung der entstandenen Wunden zu denken. Nur so kann vorgebeugt werden, dass Krankheitserreger ungehindert in die Wunde eindringen können.
Dabei gibt es zur Behandlung von größeren Wunden verschiedene Möglichkeiten
- Wundverschlussmittel mit einem Pinsel auf Wunde auftragen oder
- Wunde mit dunkler Folie abdecken
- Abnahme erst nach erfolgtem Wundverschluss
Richtiges Werkzeug verwenden
Bei jedem Schnitt von Rosen aller Art, also auch Heckenrosen, ist stets nur einwandfreies Werkzeug zu verwenden. So kann eine Übertragung von Krankheiten und das Eindringen von Krankheitserregern in die Wunde verhindert werden. Dabei ist zu beachten, dass vor und auch nach jedem Schnitt
- eine gründliche Reinigung erfolgt
- dazu warmes Wasser und Spülmittel oder Seife verwenden
- anschließend gut abtrocknen
- mit hochprozentigem Alkohol (aus Apotheke) desinfizieren
- nur Verwendung von scharfem Werkzeug
- gegebenenfalls noch richtig schärfen
Daneben sollte auch an den eigenen Schutz gedacht werden, denn die Stacheln der Heckenrosen sind sehr hakig und kräftig. Die Äste sind damit rundherum besetzt. Sie können ungeschützt zu Verletzungen führen. Auf alle Fälle sollte langärmlige und dicke Oberbekleidung und auch Hose getragen werden, festes Schuhwerk sowieso. Natürlich sind bei einem Rückschnitt und sonstigen Arbeiten stets Handschuhe von Vorteil.