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Hechtkraut, Pontederia: Pflege von A – Z | 5 Tipps zum Überwintern

Hechtkraut oder Pontederia cordata, wie das Gewächs in der botanischen Fachsprache heißt, kann in bis zu 30 Zentimeter tiefem Wasser wachsen und gedeiht daher vor allem an den Uferbereichen von Seen und Teichen. Hier erfüllt die Pflanze wichtige Funktionen, wie beispielsweise das Wirken gegen Algen. Aber worauf muss bei der Pflege und beim Überwintern geachtet werden und ist die Pflanze giftig?

Video-Tipp

Der richtige Standort

Das Gewächs benötigt einen dauernassen Boden, sollte aber nur in einer Wassertiefe von maximal 30 Zentimeter stehen. Daher eignet sich die Pflanze optimal für den Uferbereich des Gartenteichs. Sie verträgt sowohl vollsonnige als auch halbschattige Standorte. Als Substrat sollte sandige, schlammige und nährstoffreiche Erde verwendet werden.

Tipp:

Wer verhindern möchte, dass sich die Pontederia cordata zu weit ausbreitet, kann sie auch in einem Pflanzgefäß in den Teich stellen. Hierdurch werden die Wurzeln begrenzt und dem Gewächs kann mehr Substrat zur Verfügung gestellt werden.

Wann Hechtkraut einpflanzen?

Pontederia cordata sollte dann eingesetzt werden, wenn nicht mehr mit einem Zufrieren der Wasseroberfläche zu rechnen ist. In milden Regionen ist das bereits sehr zeitig der Fall. Meist ist ein Zeitpunkt zwischen März und Mai ideal.

Pflege

Pontederia cordata - Herzblättriges Hechtkraut

Steht die Pontederia cordata im Wasser des Gartenteichs, muss sie natürlich nicht gegossen werden. Auch ein Düngen entfällt, da sie durch andere sich zersetzende Pflanzen und gegebenenfalls den Kot von Fischen und anderen Teichbewohnern mit Nährstoffen versorgt wird.
Wird die krautige Pflanze hingegen in einem Kübel kultiviert, muss auf verschiedene Pflegeschritte geachtet werden. Zu diesen gehören:

  • Substrat durchgehend nass oder zumindest gut feucht halten
  • weiches, kalkarmes Wasser verwenden
  • Düngemittel speziell für Teichpflanzen während der Wachstumsphase verwenden

Die Düngung erfolgt nach Angaben des Herstellers und abhängig vom gewählten Düngemittel, in der Regel jedoch aller zwei Wochen.

Blütezeit des Hechtkrauts

Die Blütezeit der Pontederia cordata fällt normalerweise zwischen Juni und August. Das Gewächs weist dabei blaue bis violette ährenförmige Blüten auf, die entfernt an Lavendel erinnern und ausgesprochen dekorativ sind. Neben der ansprechenden Blattform und den praktischen Funktionen im Teich liegt es vor allem an der Blütezeit, dass das Gewächs zu den beliebtesten Pflanzen für den Gartenteich gehört.

Tipp:

Die Blüte kann verlängert werden, wenn ein sehr sonniger und geschützter Standort für das Gewächs gewählt wird.

Schnitt

Am Ende der Wachstumsphase vertrocknen die oberirdischen Teile der Pontederia cordata und können dann verschnitten werden. Während des Wachstums sollten ebenfalls vertrocknete, abgeknickte oder anderweitig beschädigte Pflanzenteile entfernt werden. Das ist vor allem bei der Kultur im Teich sinnvoll, um dem Wasser nicht noch mehr Nährstoffe durch sich zersetzende Pflanzenteile zuzuführen.

Pontederia cordata überwintern

Hechtkrautpflanzen sind nicht winterhart und vertragen daher keinen Frost. Wenn die Temperaturen sinken, zieht sich die Pflanze in das sogenannte Rhizom zurück und die oberirdischen Teile vertrocknen beziehungsweise verwelken. Für das erfolgreiche Überwintern sollten die folgenden Punkte beachtet werden:

  1. Alle vertrockneten Teile von der Pflanze müssen entfernt werden. Dazu sollte eine Schere oder ein scharfes Messer verwendet werden. In jedem Fall muss das gewählte Schnittwerkzeug sauber sein, um keine Krankheiten auf das Gewächs zu übertragen.
  2. Pontederia cordata wird mit dem umliegenden Substrat aus dem Teich entnommen. Auch hier ist es wiederum praktisch, wenn sie in einem Pflanzgefäß belassen wurde. Anderenfalls sollte sie nun in einen Topf gesetzt werden, wobei das Rhizom vollständig von Erde bedeckt sein sollte.
  3. Das Gewächs wird in einen größeren Topf, einen Kübel oder in ein Aquarium gesetzt und mit weichem, kalkarmem Wasser bedeckt.
  4. Das Überwintern erfolgt an einem frostfreien Ort. Temperaturen zwischen 5 und 10°C sind ideal. Da das Hechtkraut ohnehin ins Rhizom zurückgezogen ist, kann das Überwintern auch in einem dunklen Raum erfolgen. Weil das Gewächs nicht winterhart ist, ist lediglich die Frostfreiheit entscheidend.
  5. Während des Winters sollte darauf geachtet werden, dass das Substrat nicht austrocknet und stetig zumindest leicht feucht ist. Es darf jedoch auch durchgängig mit Wasser bedeckt sein. Das Wässern sollte ausschließlich mit Wasser erfolgen, das die gleiche Temperatur aufweist wie Pflanze und Substrat. Ideal ist es, wenn es dafür zumindest einige Stunden im selben Raum steht und somit die entsprechende Temperatur annehmen kann.
Pontederia cordata, Herzblättriges Hechtkraut

Im Frühjahr, wenn nicht mehr mit einem Zufrieren des Teichs zu rechnen ist, kann das Gewächs wieder draußen ins Wasser gestellt werden. Bei der Kultur im Kübel sollten die letzten Spätfröste abgewartet werden, da die Wasseroberfläche in kleineren Gefäßen deutlich schneller zufriert, als in einem Teich.

Vermehrung

Pontederia cordata bildet ein sogenanntes kriechendes Rhizom aus und vermehrt sich auch darüber. Aus der Wurzel entstehen also weitere Austriebe. Soll das Hechtkraut vermehrt werden, müssen diese lediglich von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Dabei ist wie folgt vorzugehen:

  1. Die Pflanze aus dem Wasser nehmen und das Substrat von den Wurzeln abspülen.
  2. Mit einem scharfen, sauberen Messer das Rhizom so teilen, dass sowohl Mutter- als auch Tochterpflanzen möglichst viel Wurzelmasse erhalten.
  3. Die Schnittstellen für einige Stunden an der Luft trocknen lassen.
  4. Die nun geteilten Pflanzen separat wieder in Substrat setzen und im Uferbereich oder Kübel einpflanzen.

Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung ist dann gekommen, wenn die Tochterpflanzen bereits 10 bis 20 Zentimeter hoch sind.
Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung des Hechtkrauts ist das Einsetzen von Samen. Allerdings muss hierbei deutlich länger gewartet werden, bis sich die ersten Jungpflanzen zeigen. Die Samen können nach der Blüte im Sommer gewonnen werden und sollten kühl und trocken über Herbst und Winter gelagert werden. Wenn die Pflanzen bereit sind, um wieder ins Freie gesetzt zu werden, können auch die Samen in dauernasses Substrat gegeben und hier gezogen werden.

Tipp:

Auch die Jungpflanzen sollten direkt in ein Gefäß gepflanzt und nicht frei in den Teich gegeben werden, damit zum einen eine unkontrollierte Vermehrung vermieden und zum anderen das Überwintern erleichtert wird.

Ist Hechtkraut giftig?

Nein, weder die Blätter noch die Samen der Pflanze sind giftig. Daher eignet sich das Gewächs problemlos auch dann für den Teich oder Kübel, wenn Kinder und Haustiere den Garten zum Spielen nutzen und dabei versehentlich Teile der Pflanze abreißen könnten. Tatsächlich sind Blätter und Samen der Pontederia cordata sogar essbar, sodass das Gewächs bedenkenlos kultiviert werden kann.

Funktionen im Teich

Pontederia cordata, Herzblättriges Hechtkraut

Das Hechtkraut ist durch Blätter und Blüten nicht nur ausgesprochen dekorativ, sondern erfüllt auch wichtige Funktionen im Gartenteich. So zum Beispiel:

Wirkung gegen Algen
Da die Pflanze dem Wasser Nährstoffe entzieht, wirkt sie gegen Algen oder kann zumindest deren Ausbreitung reduzieren.

Verstecke für Teichbewohner
Die Stängel und Blätter der Pflanze bieten zum einen Versteckmöglichkeiten für Teichbewohner, zum anderen sind sie auch mögliche Laichplätze. Dadurch wird den Lebewesen in dem Gartenteich Schutz geboten.

Befestigung des Uferbereichs
Durch das kriechende Rhizom wird das Substrat am Uferbereich befestigt. Das gilt allerdings nur dann, wenn die Pflanze nicht in einem Behälter kultiviert wird.

Schädlinge und Krankheiten

Bei der Pflanze muss weder mit Krankheiten, noch mit Schädlingen gerechnet werden, denn sie zeigt sich sehr robust und unempfindlich gegen einen Befall oder eine Infektion. Das einzige potentielle Problem findet sich in Blattläusen, die Schäden an den Blättern und Stielen hervorrufen können. Als Bekämpfung hierfür bieten sich zum einen Mittel aus dem Fachhandel an. Eine natürliche Alternative findet sich jedoch in Fressfeinden, wie beispielsweise Marienkäfern. Diese schädigen die Pflanzen nicht und stellen auch keine Gefahr für das Wasser im Gartenteich dar, können jedoch ebenfalls im Fachhandel gekauft und gezielt eingesetzt werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass das Gewächs nicht winterhart ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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