Hauswurz, Sempervivum – Arten der Sukkulenten & Pflege
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Saftiges Grün oder leuchtendes Rot – die Farbspiele der Sempervivum Arten sind vielfältig und können wunderbar miteinander kombiniert werden. Dazu ist der Hauswurz überraschend pflegeleicht und kann bereits mit sehr wenig Aufwand kultiviert werden. Für sein Gedeihen und das Entfalten seiner Schönheit müssen dennoch einige Punkte erfüllt werden. Um welche es sich dabei handelt erfahren interessierte Hobbygärtner im Folgenden. Und auch die am besten geeigneten Arten werden verraten.
Beliebte Arten
Die folgende Übersicht zeigt nur eine kleine Auswahl der Hauswurz Arten, die sich insbesondere für den Garten eignen oder durch ihre Optik in Beet und Kübel stark auffallen.
- Sempervivum tectorum, auch als Echter Hauswurz und Dach-Hauswurz bekannt
- Sempervivum funckii aqualiense
- Sempervivum grandiflorum oder Großblütiger Hauswurz
- Sempervivum arachnoideum, auch als Spinnweb-Hauswurz bekannt
- Sempervivum montanum oder Berg-Hauswurz
- Sempervivum dolomiticum oder Dolomiten-Hauswurz
- Sempervivum calcareum besser bekannt unter dem Namen Kalk-Hauswurz
- Sempervivum christii
- Sempervivum gillianii
- Sempervivum heuffelii oder Balkan-Fransenhauswurz
Sempervivum tectorum oder Echter Hauswurz bildet bis zu 60 cm hohe Blüten aus und ist besonders unverwüstlich. Sempervivum funckii aqualiense überzeugt durch seinen kleinen, filigranen Wuchs und die frische Grünfärbung der recht schmalen Blätter. Sempervivum grandiflorum oder Großblütiger Hauswurz zeigt dunkle Blätter und helle, große Blüten. Der Kontrast der recht großwachsenden Art ist dekorativ und ansprechend. Sempervivum arachnoideum oder Spinnweb-Hauswurz bildet kugelrunde Rosetten aus, die durch helle Spitzen und Behaarung wir mit Spinnenweben bedeckt wirken. Das kling zwar nicht gerade ansprechend, ist jedoch sehr auffällig und dekorativ. Sempervivum montanum bleibt recht klein, wodurch die Blüten umso mehr auffallen. Sempervivum dolomiticum oder Dolomiten-Hauswurz gehört zu den selteneren Arten des Hauswurzes und erreicht eine Höhe von bis zu 20 cm. Sempervivum calcareum oder Kalk-Hauswurz ist auffällig gefärbt und gezeichnet und damit ein toller Blickfang im Steingarten. Sempervivum christii weist besonders schöne Blüten auf und entwickelt kleinere Rosetten, die dicht beieinander stehen. Durch die dekorative Optik kann diese Hauswurz Art auch gut alleine stehen. Sempervivum gillianii ist eine kleine Art. Gerade einmal bis zu 6 cm werden die Rosetten im Durchmesser groß. Dadurch wirkt diese Hauswurz Art besonders filigran. Sempervivum heuffelli oder Balkan-Fransenhauswurz ist quirlig, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Rosetten erreichen einen Durchmesser von 18 cm. Zusätzlich zu diesen finden sich im Handel mittlerweile unzählige Hybriden und weitere Züchtungen, die alle einen ganz eigenen Reiz aufweisen. Das Umschauen lohnt sich hier also.
weichem Regen- oder Leitungswasser geschwemmt werden. Staunässe darf zu keiner Zeit auftreten, da der Hauswurz diese nur schwer verzeiht und schnell darunter leiden kann. Es ist daher vor allem nach dem Wässern auf einen ausreichenden Ablauf der Feuchtigkeit zu achten.
Düngen
Wurde der Boden mit Hornspänen oder einem anderen organischen Dünger vorbereitet oder frische Erde verwendet, kann auf eine weitere Düngung problemlos verzichtet werden. Vor allem im Beet erhält der Hauswurz die benötigten Nährstoffe über verrottende Pflanzenteile und Mikroorganismen in der Erde. Eine weitere Düngung ist hier daher nicht nötig. Anders im Kübel. Bei dieser Form der Kultur stehen dem Hauswurz weniger Reserven im Substrat zur Verfügung. Ab dem zweiten Jahr sollte daher im Frühling eine kleine Düngergabe erfolgen. Geeignet ist wiederum ein organisches Mittel, wie Hornspäne oder -mehl sowie Kompost. Alternativ kann auch mit Pflanzenjauche oder Teichwasser gegossen oder ein flüssiger Volldünger werden. Die Dosis sollte sehr klein ausfallen. Wird die Düngergabe im Frühjahr versäumt, kann sie noch im Sommer nachgeholt werden. Ab September sollte die zusätzliche Nährstoffversorgung lieber auf das folgende Jahr verschoben werden, um die Vorbereitung auf die Winterruhe der Gewächse nicht zu stören.
Vermehrung
Die Vermehrung übernimmt der Hauswurz von allein. Zum einen sät er sich nach der Blüte selbst aus, zum anderen werden von der Sukkulente Tochter-Rosetten ausgebildet. Wer ein besonders schönes Exemplar vermehren möchte, muss also nur etwas Geduld aufbringen. Zeigen sich im Umfeld kleinere Pflänzchen, können diese schlicht ausgegraben und an den gewünschten Standort gepflanzt werden.
Überwinterung
Der Hauswurz ist winterhart und kann auf einen zusätzlichen Schutz während der frostigen Monate gut verzichten. Nur bei der Überwinterung in sehr kleinen Pflanzgefäßen ist es angeraten, gegen Frost zu isolieren. Dies kann mit Gartenvlies oder Pflanzenhauben erfolgen, die den Topf nach außen abschirmen. Als Unterlage empfiehlt sich ein Stück Styropor. Alternativ kann der Sempervivum auch im Haus überwintert werden, wo er an einem hellen Standort frostfrei positioniert wird. Frei im Beet sind derlei Maßnahmen nicht von Nöten, auch wenn es sich um eine sehr exponierte Stelle handelt.
Verschnitt
Nach der Blüte vergehen einige der Rosetten am Hauswurz, das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Es ist für die Gesundheit der Pflanze nicht nötig, diese zu entfernen. Wer sich optisch daran stört, sollte die vertrockneten Pflanzenteile lieber mit einem kräftigen, kurzen Ruck abzupfen, als diese abzuschneiden. Die Entfernung wird hierdurch gründlicher. Das Schneiden ist aber ebenfalls möglich.
Fazit der Redaktion
Der Hauswurz ist eine pflegeleichte Pflanze, die nur selten Aufmerksamkeit benötigt. Gerade in größeren Steingärten oder für den unaufwendigen Garten ist Sempervivum daher eine Bereicherung. Die Artenvielfalt und verschiedenen Töne bringen dazu Abwechslung mit sich, und erleichtern es so zusätzlich, ein ganzes Beet mit Hauswurz zu gestalten.
Wissenswertes zum Hauswurz in Kürze
Steckbrief
- Art/Familie: Sukkulente, gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae)
- Pflegeaufwand: gering, pflegeleicht und völlig anspruchslos
- Blütezeit: Juni bis Juli mit in Trugdolden sitzenden kleinen sternförmigen Blüten in Rosa, Rot, Gelb oder Weiß; Trugdolden sitzen auf aufrechten Blütenstielen
- Belaubung: immergrün; ovale, spitze und fleischige Blätter, die symmetrisch rosettenbildend angeordnet sind; je nach Sorte können die Blätter hell- bis schwarz-grün, rot, braun und auch mit silbrigen Haaren bedacht sein; die Blattfärbung ist im Frühjahr am intensivsten
- Wuchs: Bodendecker; flache je nach Sorte breite oder kleine knospenartige Blattrosetten, breitet sich polsterartig aus
- Höhe: 5 bis 10 cm
- Standort: voll sonnig warm und trocken; nährstoffarmer, durchlässiger, sandiger und trockener Boden; reagiert empfindlich auf Staunässe
- Pflanzzeit: jederzeit solange der Boden nicht gefroren ist
- Schnitt: kein Schnitt notwendig
- Partner: Katzenpfötchen, Niedrige Bart-Iris, Sedum und Steinbrech-Arten, Thymian; sehr schön als Kombination von verschiedenen Sorten
- Vermehrung: Tochterrosetten können von Frühjahr bis Sommer abgetrennt werden und einfach etwas in feuchte Erde zum Bewurzeln gesetzt; breitet sich auch von alleine aus
- Überwinterung: winterhart, allerdings sollten stark behaarte Sorten vor Winternässe geschützt werden
- Probleme: verträgt keine Staunässe
Besonderheiten
- wird auch Dachwurz genannt
- Hybriden sind Züchtungen, die Art ist in den Gebirgsregionen Europas und Asiens natürlich zu finden
- bekommen die Pflanze ab und an Regen ab sind sie zufrieden, bewässern ist nicht notwendig
- passt in den Steingarten, liebt auch kleinste Mauerfugen mit wenig Erde oder den Dachgarten
- perfekt für Gärtner mit wenig Zeit, da Pflanze kaum Nährstoffe benötigt, nur wenig Platz braucht und Trockenheit gut verträgt
Sorten (Auswahl)
- `Black Prince: Auffällige Blätter in schwarz-purpur mit grüner Spitze
- `Noir: Wie der Name der interessanten Sorte vermuten lässt wartet sie mit schwarz-grünen Blättern auf, die als besonderes Extra mit roten spitzen verziert sind