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Harlekinweide – Pflege, Schneiden und Krankheiten

Ursprünglich stammt der adrette Weidenstrauch aus dem ostasiatischen Raum, doch die Harlekinweide mit der botanischen Bezeichnung „Salix integra“ hat die mitteleuropäischen Gärten längst erobert. In Japan wird der Strauch als „Hakuro Nishiki“ bezeichnet.

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Pflege der Harlekinweide

Der Weidenstrauch ist ein ideales Gewächs für Garten-Neulinge. Der kurze Stamm wird veredelt, somit wächst die Pflanze nicht mehr in die Höhe, sondern lediglich etwas in die Breite. Selbst wenn die Harlekinweide in die Jahre kommt, wird der Stamm höchstens dicker. Aus diesem Grund kann das Bäumchen durchaus in einem großen Kübel auf dem Balkon oder auf der Terrasse als dekorativer Blickfang dienen.

Standort und Boden für Harlekinweiden

Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Steht die asiatische Ziergartenkulturpflanze ausschließlich im Schatten, kann es passieren, dass die Blätter vollständig grün werden. Das ist an sich nicht weiter schlimm, doch gerade die hübschen grün-weißen bis hin zu der rosa gesprenkelten Note machen die Schönheit der beliebten Pflanze aus. An die Beschaffenheit des Bodens stellt die Harlekinweide keine großen Ansprüche. Sie kommt mit einem leichten Boden genauso gut klar wie mit einem schweren Untergrund. Wenn sie überhaupt etwas bevorzugt, dann wäre das ein sandhaltiger Boden. Allerdings sollte der Boden nicht zu dicht sein, denn das führt zu Staunässe, was der Pflanze nicht bekommt.

Gießen und Düngen

Die Harlekinweide benötigt ausreichend Wasser. Besondern nach dem Einpflanzen sollte die Pflanze täglich gegossen werden, damit sich das Gehölz schnell wohlfühlt. Gedüngt wird normalerweise einmal jährlich – mit Bedacht. Bekommt die Pflanze zu viel Dünger, reagiert sie mit auffälligen Krankheitsanzeichen. Der richtige Zeitpunkt für die Düngergabe ist gekommen, wenn die Pflanze neu austreibt. Eventuell kann etwas später im Jahr eine zweite Düngergabe erfolgen, das kommt auf den Zustand des Baumes an. Doch spätestens im August ist Schluss mit Düngen. Die Äste müssen ordentlich ausgereift sein, wenn sich der Winter nähert. Wird die Pflanze im Herbst jedoch nochmal mit Dünger versorgt, wären die Äste noch mit dem Wachstum beschäftigt, wenn die kalte Jahreszeit eintritt.

Harlekinweide überwintern

Steht die Pflanze in einem Kübel, sollte dieser über die Wintermonate mit etwas Laub abgedeckt werden. Bei einer im Garten eingepflanzten Harlekinweide ist kein spezieller Schutz notwendig, da die Pflanze winterhart ist.

Weidenstrauch richtig zurückschneiden

Ohne einen starken Rückschnitt verwildert der Weidenstrauch völlig. Zudem verholzen ältere Triebe, was letztendlich zu kahlen und unschönen Stellen führen würde. Wird die Weide im Winter oder im frühen Frühjahr zurückgeschnitten, entwickelt sie eine schöne und dichte Krone.

Was gibt es beim Zurückschneiden zu beachten?

  • Geschnitten wird weder bei Frost, noch wenn die Sonne scheint
  • Da das Gehölz im Winter ohne Laub ist, lassen sich kranke oder abgestorbene Äste gut erkennen, diese müssen vollständig entfernt werden.
  • Im nächsten Schritt geht es an die Triebe. Diese werden radikal gekürzt. Alte Triebe werden vollständig entfernt.
  • Die gesunden Äste werden etwa um 2/3 gestutzt.
  • Stehen Äste sehr dicht beieinander, werden diese ausgeschnitten.

An der Basis – also direkt am Stamm – sollten keine kleinen Stummeln verbleiben, denn diese sorgen im Lauf der Zeit für einen ungünstigen Wuchs. Generell kann die Harlekinweide so weit zurückgeschnitten werden, dass eine runde Kugel mit einem ungefähren Durchmesser von 30 cm übrig bleibt.

Wer seinem Gehölz gerne ein flottes Aussehen in der Variante eines Formschnittes verpassen möchte, kann dies tun, doch das starke Wachstum lässt die Konturen des Schnittes relativ zeitig wieder verschwinden.

Krankheiten vermeiden und erkennen

Obwohl das asiatische Ziergartenkulturgewächs relativ anspruchslos ist, ist sie vor schädlichen Einflüssen nicht komplett gefeit. Eine sorgfältige Beobachtung gibt Aufschluss über entstehende Krankheiten oder sonstiges Ungemach. Bekommt die Pflanze zu viel Sonne, können sich die Triebspitzen braun verfärben. Das gleiche Erscheinungsbild tritt bei zu wenig Wasser auf. Allerdings lassen sich beide Fälle mit einer Korrektur wieder ausbügeln. Bekommt das Gewächs einen anderen Standort oder wird die Wasserzufuhr erhöht, wachsen die braunen Spitzen von selbst raus. Das dauert seine Zeit, ist aber immer noch sinnvoller, als die Stellen einfach mit der Schere oder dem Messer zu entfernen. Denn hierbei wird schnell in die Veredelung geschnitten, was der Pflanze ernsthaft schaden könnte.

Harlekinweide

Wachsen die braunen Blätter oder Triebe trotz aller Maßnahmen nicht raus, sollte die Nährstoffversorgung überprüft werden. Hat sie zu viel oder zu wenig Dünger erhalten? Das könnte ein möglicher Grund sein. Aber auch Staunässe spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Das gilt ganz besonders dann, wenn der Weidenstrauch in einem Kübel gehalten wird. Generell erholt sich das Gehölz von Pflegefehlern erstaunlich schnell.

Selbst beim Schneiden können eigentlich kaum gravierende Fehler passieren, höchstens, dass zu dicht stehende Äste nicht ausgeschnitten werden. Denn durch das reichhaltige Wachstum der Pflanze nimmt diese sich selbst die Luft und das notwendige Licht. Werden diese dicht aneinander stehenden Äste also nicht gestutzt, macht sich dies irgendwann im Wachstum der Krone bemerkbar. Die Pflanze sieht dann vielleicht verkümmert aus, einfach weil ihre Blätter im inneren Teil der Krone nicht mehr genug Licht abbekommen. Dennoch lässt sich dieser kleine Pflegefehler beim nächsten Stutzen wunderbar beheben. Beherzt zuschneiden, das ist die Devise. So wird Krankheiten effektiv vorgebeugt und die Harlekinweide kann sich um das kümmern, was sie ohnehin am besten kann: Schön aussehen.

Wissenswertes zur Harlekinweide in Kürze

Eine Harlekinweide ist eine Bereicherung für jeden Garten, Balkon oder Terrasse. Die Anspruchslosigkeit des Baumes ist ein Garant dafür, dass Fehler bei der Pflege schnell „verziehen“ werden. Fühlt sich die Pflanze wohl, dankt sie es mit einem prachtvollen Wachstum.

Standort
Die Harlekinweide stellt nicht viele Ansprüche an ihren Standort. Er sollte sonnig bis halbschattig sein. Ein ganz schattiger Platz ist nicht ideal.

Pflanzsubstrat
Auch an den Boden stellt das Bäumchen nicht viele Bedingungen. Es kommt mit fast allem klar, ob leichtem oder schweren Boden, selbst im Kübel mit Kübelerde wächst und gedeiht es. Am liebsten ist der Harlekinweide aber ein sandhaltiger Boden.

Pflegefehler
Staunässe und Bodenverdichtung mag das Gehölz nicht. Diese führen zu Kümmerwuchs und machen es krankheitsanfällig.

Düngen
Gedüngt wird nach dem Neuaustrieb mit Volldünger. Später im Jahr kann man noch einmal nachdüngen. Ab August wird nicht mehr gedüngt, damit die Äste gut ausreifen können, um den Winter zu überstehen.

Schnitt
Die Harlekinweide benötigt einen starken Rückschnitt. Ansonsten gerät sie völlig aus der Form und außerdem neigen ältere Triebe zur Hartholzbildung. So entstehen kahle Stellen. Außerdem wird die Krone durch den Schnitt dichter. Der Schnitt sollte, wie bei den meisten Gehölzen im Winter oder dem zeitigen Frühjahr erfolgen. Man schneidet weder bei Frost, noch bei Sonnenschein. Tote oder kranke Äste werden vollständig entfernt. Ansonsten kürzt man die Triebe um 2/3 zurück. So bleibt zum einen die Laubfärbung erhalten und zum anderen können sich die Äste nah am Ansatz verzweigen. So sieht die Krone besser aus, wird dichter. Nach dem Rückschnitt benötigt die Weide viele Nährstoffe. Wichtig ist, dass keine Stummel an der Basis verbleiben, das ist ungünstig für die Form und das Aussehen. Alte Triebe sind außerdem krankheitsanfällig und sollten weggeschnitten werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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