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Große Löcher im Garten: welches Tier war es?

Wer wohnt denn da? Diese Frage stellen sich Gartenbesitzer, wenn Löcher den Boden verunstalten. Aber nicht nur deren Verursacher, sondern vor allem vorbeugende Maßnahmen gegen die Flurschäden sind gerne willkommen.

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Wer gräbt hier?

Um den Verursacher von Löchern im Garten zu identifizieren, reicht es noch lange nicht aus, das Loch zu finden und dessen Größe zu ermitteln. Denn je stärker sich die Verursacher in ihrer Körpergröße ähneln, umso mehr tun es auch die Löcher. Nutzen Sie daher verschiedene Merkmale, die letztlich zu einem umfassenden Bild führen:

  • Größe (Durchmesser)
  • Beschaffenheit (gleichförmig, unregelmäßig etc.)
  • Tiefe bzw. Vorhandensein von anschließenden Gängen
  • Anwesenheit von Erdauswurf am bzw. um das Loch
Tipp:

Neben den eigentlichen Löchern können Sie außerdem weitere Indizien aus der Umgebung der betroffenen Gartenbereiche sammeln. So können Kotspuren, Fußabdrücke und andere Hinterlassenschaften weitere Hinweise auf die verursachenden Tierarten geben

Tierarten und ihre Löcher

Folgende Tierarten verursachen immer wieder Löcher im Garten. Wir konzentrieren und dabei auf die Löcher, deren Größe eine echte Gefahr darstellen. Vor allem Gänge und Löcher von Insekten und Würmern sind dagegen zwar in jedem Garten vielfach zu finden, sie fallen aber weder auf, noch stören sie die Gartennutzung in nennenswertem Maß.

Mäuse

Mäuse sind in nahezu jedem landschaftstyp zu finden, so auch im Garten. Vor allem die weit verbreitete und allseits bekannte und gefürchtete Wühlmaus stellt eine enorme Bedrohung dar, da sie von ihren Gängen aus gerne das Wurzelwerk unterschiedlichster Gartenpflanzen annagt und diese damit sicher zum Absterben bringt.

  • Größe: Wühlmäuse rund 3 bis 4 Zentimeter, Spitz- und Feldmäuse ca. 2 Zentimeter
  • Form: gleichförmig rund bis oval
  • Sonstige Merkmale: Wühlmäuse häufig von flachen Erdhaufen umgeben, sonstige Mäuse ohne charakteristische Erdhaufen
  • Vorkommen: vor allem in Ortsrandlagen mit relativer Nähe zu Feldern und Wiesen, Wühlmäuse mittlerweile aber in unterschiedlichsten Gärten
  • Vorbeugende Maßnahmen: Fallen gegen den Mäusebefall, Katzenhaltung als Abschreckung bzw. Gegenmaßnahme, Duftsäckchen mit stark riechenden Ölen, um die Tiere zu vertreiben

Ratten

Ähnlich den Mäusen graben auch Ratten große Gangsysteme, die vor allem an den Eingangslöchern zu erkennen sind. Allerdings weisen sie weitaus größere Dimensionen auf.

  • Größe: bis zu 15 Zentimeter
  • Form: gleichförmig rund
  • Sonstige Merkmale: nackte Löcher ohne Erdauswurf, weiterführende Gänge schräg nach unten führend
  • Vorkommen: vor allem bei gutem Nahrungsangebot in Form von eingelagerten Lebensmitteln, Anbau von Feldfrüchten, sowie Beeren- und Nusssträuchern, vor allem bei ausreichend großen Gartengrundstücken mit Eignung als Rattenrevier
  • Vorbeugende Maßnahmen: Tierhaltung zur Abschreckung (Hunde, Katzen), Duftfallen zur Vergrämung, Gift- oder mechanische Fallen zur Tötung

Maulwürfe

Wohl die im Volksgedächtnis am häufigsten vertretenen Verursacher von Löchern dürften die Maulwürfe sein. Allerdings findet man ihre Löcher so gut wie nie, da die Tiere diese nach der Nutzung sofort wieder verschließen. Was bleibt, sind die Folgen des Lochs in Form von nachgebendem Untergrund und den charakteristischen Hügeln.

  • Größe: normalerweise keine Löcher erkennbar, da sie von den Tieren sofort wieder verschlossen werden
  • Form: runde Gänge, die in hoch aufgeworfenen Erdhügeln enden
  • Sonstige Merkmale: durch wegführende Gänge im Loch- / Hügelbereich stark nachgiebiger Untergrund
  • Vorkommen: vor allem in lockeren Bodenarten mit guten Nahrungsangebot in Form von Insekten, Würmern etc. (gute Bodenbelebung)
  • Vorbeugende Maßnahmen: durch Schutzstatus des Maulwurfs lediglich Vertreibung erlaubt, sonstige Maßnahmen verboten, Vertreibung ähnlich zu Mäusen etc. durch Duftstoffe und regelmäßig verdichtete Erdhügel (Verschluss der Gänge)

Wildschweine

Obwohl sie selbstverständlich keine Gänge im Boden graben, können Wildschweine auf ihrer Suche nach Nahrung in Form von Würmern, Insekten, Eicheln und Wurzeln im Garten enorme Löcher verursachen.

  • Größe: großformatig bis flächig über große Teile der Grasnarbe verteilt
  • Form: unregelmäßig, meist ausufernd
  • Sonstige Merkmale: keine Gänge, sondern ein geradezu umgepflügter Untergrund
  • Vorkommen: großflächige, freie Grundstücke mit Lage am Ortsrand, vor allem in Waldnähe
  • Vorbeugende Maßnahmen: Einzäunungen, bei extremem Befall gezielte Bejagung durch den zuständigen Revierpächter
Wildschwein verursacht große Löcher im Garten

Igel

Auch Igel suchen gerne im lockeren Oberboden nach Insekten – ihrer bevorzugten Nahrung.

  • Größe: bis zu Handtellergröße
  • Form: sehr flach und rund
  • Sonstige Merkmale: nicht sehr tief und selten weit unter die Grasnarbe reichend
  • Vorkommen: überall dort, wo Igel wohnen oder durchreisen, vor allem bei gut belebten Böden
  • Vorbeugende Maßnahmen: keine Maßnahmen bekannt bzw. erforderlich, da Löcher rasch zuwachsend und wegen geringer Tiefe ungefährlich für Gartennutzer
HINWEIS:

Außer Igeln können auch Füchse und Dachse immer wieder auf Nahrungssuche Gärten in Ortsrandlage besuchen und dort ähnliche lochartige Buddeleien hinterlassen. Allerdings sind sie in privaten Gärten eher selten, da sich die Tiere nur in Ausnahmesituationen dicht an urbane Grundstücke herantrauen.

Die Löcher sind da – was nun?

Ob Sie Ihre Besucher vertreiben oder ob sie zum Winter hin freiwillig weiterziehen – die Löcher bleiben. Am einfachsten ist es, wenn Sie die eigentlichen Löcher, aber auch davon abgehende Gänge mit Gartenerde verfüllen. Vor allem bei Gängen können Sie auch zunächst Sand einrieseln lassen, der auf Grund der hohen Eigenbewegung tiefer in den Untergrund vordringt. Achten Sie dann darauf, mindestens die obersten 5 bis 10 Zentimeter mit Erde als Wachstumsgrundlage zu überdecken. Kleine Löcher überwachsen meist von alleine innerhalb recht kurzer Zeit. Bei größeren Löchern hilft eine punktuelle Einsaat von Rasensamen.

Tipp:

So genannte Rasenreparaturmischungen nutzen besonders schnell keimende Rasensorten und kombinieren sie mit Anzuchtdünger und wasserspeichernden Substratzugaben. So lassen sich Fehlstellen durch Löcher besonders sicher begrünen.

Autor Heim-Redaktion

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