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Grauschimmel an Erdbeeren – Pilzbefall bekämpfen

Schimmel an Erdbeeren

Der gefürchtete Grauschimmelpilz (Botrytis cinerea), auch Botrytis-Fruchtfäule genannt, tritt besonders häufig an Nutzpflanzen auf. Auch Erdbeeren verschont er nicht. Bei hohem Befallsdruck kann fast die gesamte Ernte betroffen sein. Abhilfe schaffen im Hobbygarten vor allem vorbeugende Maßnahmen.

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Vorbeugender Schutz gegen Grauschimmel an Erdbeeren

  • Bereits bei der Anlage eines neuen Erdbeerbeetes auf sonnigen, geschützten Standort achten
  • Pflanzabstände unbedingt einhalten (mindestens 60 x 30 cm)
  • Unkraut regelmäßig jäten
  • Pflanzen noch vor der Blüte mit Stroh oder Holzwolle unterlegen
  • Beim Bewässern zwischen die Pflanzen gießen
  • Auswahl von Sorten, die über dem Laub blühen
  • Anlage der Pflanzung auf einem Hügelbeet mit Mulchfolie
  • Sparsame Stickstoffdüngung

Sollte dennoch Grauschimmelbefall aufgetreten sein, so sind folgende Maßnahmen zu beachten:

  • Entfernen der befallenen Früchte, Entsorgung über den Restmüll
  • Abgestorbene Pflanzenteile im Herbst sorgfältig vom Beet räumen, Restmüllentsorgung

Biologie des Grauschimmelfäuleerregers

Die Sporen des zu den Schimmelpilzen zählenden Krankheitserregers dringen im Frühjahr über die Erdbeerblüten ein. An den sich entwickelnden Früchten rufen sie zunächst braune Flecken hervor, die im Laufe der Zeit weich und „faulig“ werden. Bald danach überzieht der Pilz die Früchte mit seinem grauen Schimmelbelag. Dieser bildet wiederum Sporen aus, die in die Umwelt entlassen werden und bei entsprechenden Witterungsbedingungen zu Neuinfektionen führen können.

Der Befall mit Grauschimmel macht die Erdbeeren ungenießbar, auch Früchte mit nur kleinen Befallsstellen sollten nicht mehr gegessen oder weiterverarbeitet werden.

Wirkungsweis der vorbeugenden Maßnahmen

Botrytis cinerea benötigt zu seiner Entwicklung und Vermehrung ein feuchtes Milieu. Trockene Bedingungen sagen ihm nicht zu. Die Anlage des Erdbeerbeetes in sonniger Lage, die unbedingte Einhaltung der für Erdbeeren üblichen Pflanzabstände und das regelmäßige Unkrautjäten bewirken hingegen ein rasches Abtrocken der Erdbeerblätter nach dem Morgentau oder nach Regengüssen. Die Unterlegung der Pflanzen mit Holzwolle oder Stroh lässt die meist etwas überhängenden Blüten und später die Früchte auf trockenem Untergrund aufliegen und mindert so die Möglichkeit eines Grauschimmelbefalles.

Im Laufe der Jahre wurden Erdbeersorten gezüchtet, deren Blüten über dem Laub stehen, also durch Wind und Sonne rasch abtrocknen können. Ein Versuch mit einer solchen Sorte (z. B. „Tenira“) kann sich für den Hobbygärtner durchaus lohnen.

Eine weitere mögliche Variante zur Vermeidung von Grauschimmelbefall an Erdbeeren stellt das sogenannte Hügelbeet dar, das zusätzlich noch mit schwarzer Mulchfolie versehen sein kann. Diese Folie wird nur mit den zur Pflanzung notwendigen Einschnitten versehen. Vom bepflanzten Hügelbeet kann der Niederschlag rasch ablaufen, durch den erhöhten Stand trocknet der Wind die durch Niederschläge benetzten Erdbeerpflanzen zügig wieder ab.

Da Stickstoff die Ausbildung grüner Blattmasse fördert, ist mit diesem Nährstoff nur sparsam zu düngen. Die Folge einer reichlichen Stickstoffdüngung wären dichte, blattreiche Erdbeerpflanzen, die in ihrem Inneren ein feuchtes, dem Grauschimmelpilz zusagendes Mikroklima erzeugen würden.

Bei bereits aufgetretenem Grauschimmelbefall sind die betroffenen Früchte regelmäßig zu entfernen, da von ihnen wiederum Befall ausgehen kann. Diese Früchte sollten nicht auf dem Komposthaufen landen, da sich der Pilz in ihnen weiterentwickeln und von dort aus weitere Infektionen „starten“ kann. Die Entsorgung über den Restmüll ist hier angebracht. Botrytis cinerea überwintert in abgestorbenen Pflanzenteilen. Nach der Ernte sind daher alle Pflanzenreste vom Beet zu räumen. Auch diese Reste sollten nicht auf dem Kompost, sondern über die Restmülltonne beseitigt werden.

Bekämpfende Pflanzenschutzmaßnahmen

Will der Hobbygärtner auch in sehr feuchten Jahren nicht auf seine Erdbeerernte verzichten, so ist der Einsatz von Fungiziden auch im Haus- und Kleingarten möglich. Im Fachhandel sind entsprechende Spritzmittel erhältlich. Bei ihrer Anwendung müssen jedoch die Herstellerangaben beachtet werden. Insbesondere die Vorgaben zur Anwendungszeit, der einzusetzenden Konzentration und zur Karenzzeit (Zeitspanne von der letzten Behandlung bis zur Genießbarkeit der Früchte) sind unbedingt einzuhalten.

Grauschimmel bei anderen Pflanzen

Allerdings gibt es auch eine Kehrseite, denn der Grauschimmel befällt auch reife Weintrauben, was von Vorteil ist. Warum? Weil der Pilz die Beerenhaut durchlöchert und damit deren Wasserdurchlässigkeit verbessert. Das wiederum führt dazu, dass Wasser besser verdunstet, während die restlichen Inhaltsstoffe der Traube zurückbleiben. Das hat dann zur Folge, dass in der Traube dabei nicht nur die Konzentration an Zucker steigt, genauso wie die Konzentration der charakteristischen traubeneigenen Geschmacks- bzw. Aromastoffe. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Qualität des Weines. In so einem Fall spricht man daher von der so genannten Edelfäule, denn der Schimmel wird zu Nutzen gebracht.

Auf diese Weise hat der Grauschimmel nicht nur in Deutschland für bestimmte Weinsorten eine große Bedeutung, sondern auch im europäischen Ausland, zum Beispiel in Frankreich, Österreich oder Ungarn.

Im sonstigen Gartenbau und in der Landwirtschaft richtet der Grauschimmel aber eher Schaden an, indem er befallene Nutzpflanzen schwächt. Befallen werden zum Beispiel Chrysanthemen, Erdbeeren oder auch Narzissen.

Die Anzeichen für den Befall sind dann unterschiedlich. Sie gehen von faulenden Knollen und sichtbarem grauen Pilzrasen über faulige Blütenböden und mausgrau aussehende Früchte bis hin zu gesprenkelten Blüten.

Natürlich kann man auch gegen den Befall von Grauschimmel etwas tun, spezielle chemische Mittel hält der Fachhandel bereit. Am besten ist es, sich von einem Gärtner beraten zu lassen, um die richtigen Gegenmaßnahmen herauszufinden.

Wichtig für den Weinanbau: der Grauschimmel

Allerdings gibt es auch eine Kehrseite, denn der Grauschimmel befällt auch reife Weintrauben, was von Vorteil ist. Warum? Weil der Pilz die Beerenhaut „durchlöchert“ und damit deren Wasserdurchlässigkeit verbessert. Das wiederum führt dazu, dass Wasser besser verdunstet, während die restlichen Inhaltsstoffe der Traube zurückbleiben. Das hat dann zur Folge, dass in der Traube dabei nicht nur die Konzentration an Zucker steigt, genauso wie die Konzentration der charakteristischen traubeneigenen Geschmacks- bzw. Aromastoffe. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Qualität des Weines. In so einem Fall spricht man daher von der so genannten Edelfäule, denn der Schimmel wird zu Nutzen gebracht.

Auf diese Weise hat der Grauschimmel nicht nur in Deutschland für bestimmte Weinsorten eine große Bedeutung, sondern auch im europäischen Ausland, zum Beispiel in Frankreich, Österreich oder Ungarn.

Nachteile für Landwirtschaft & Gartenbau

  • Im sonstigen Gartenbau und in der Landwirtschaft richtet der Grauschimmel aber eher Schaden an, indem er befallene Nutzpflanzen schwächt. Befallen werden zum Beispiel Chrysanthemen, Erdbeeren oder auch Narzissen.
  • Die Anzeichen für den Befall sind dann unterschiedlich. Sie gehen von faulenden Knollen und sichtbarem grauen Pilzrasen über faulige Blütenböden und mausgrau aussehende Früchte bis hin zu gesprenkelten Blüten.
  • Natürlich kann man auch gegen die Weinrebenkrankheit etwas tun, spezielle chemische Mittel gegen Grauschimmel hält der Fachhandel bereit. Am besten ist es, sich von einem Gärtner beraten zu lassen, um die richtigen Gegenmaßnahmen herauszufinden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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