Grabgestaltung mit Pflanzen – Ideen für Bäume und Blumen
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Um eine Grabgestaltung für den Sommer sinnvoll, schön und dennoch pflegleicht zu gestalten, empfiehlt es sich, dieses bodendeckend einzugrünen. Möglichst mit einer Grundbepflanzung, einer Pflanzensorte. Dies hat den Vorteil, dass im Sommer die Erdfläche des Grabes möglichst lange feucht bleibt und gleichzeitig verhindert es das Abspülen, das Wegschwemmen der Erde. Eine schöne Alternative zu den herkömmlichen Sommerpflanzungen auf Gräbern ist eine Staude. So zum Beispiel eine Herzblume oder auch tränendes Herz genannt. Die richtige Bezeichnung ist Dicentra spectabilis, sie gehört zu den mehrjährigen Stauden und liebt es im lichten Schatten oder im Halbschatten. Das Mädchenauge (Coreopsis) blüht vom frühen Sommer bis in den Herbst und bezaubert auch auf Gräbern die Besucher. Sie liebt es jedoch sonnig. Nach der ersten Blüte empfiehlt es sich sie Zurückzuschneiden, so setzt sie immer wieder an und blüht nahezu unerschöpflich.
Pflanzen für die Grundlage der Grabgestaltung
Das Mädchenauge ist ein schönes Beispiel für einen genügsamen Bodendecker, der auch noch von Juni bis in den August den Grabschmuck in Bodennähe übernimmt, es gibt jedoch noch einige andere anspruchslose Blütengewächse, die sich hervorragend für die Grabgestaltung eignen: Ebenfalls sonnige Farben bringen die Blüten der Gelben Elfenblume hervor, diese Elfenblume der Sorte “Frohnleiten” ist die einzige, die wirklich als Bodendecker empfohlen werden kann. Sie wächst auch im Schatten und hilft Ihnen mit ihren zähen und nahe beieinanderstehenden Wurzeln auch noch bei der Unkrautbekämpfung. Die Teppich-Golderdbeere schmückt den Boden im Frühjahr mit keinen gelben Blüten und bildet ansonsten mit ihren Ausläufern schnell eine dichte Decke auf dem Grab, auch an durchaus schattigen Standorten. Etwas Nahrung sollte der Boden bieten, ansonsten hat die auch als Waldsteinie bekannte Staude wenig Ansprüche. Auch Balkan-Storchschnabel und Geflecktes Lungenkraut sind robust genug für einen nicht ständig gepflegten Standort und entwickeln im Frühjahr Blüten, in zartem Rosa, Rot oder Violett, und das Lungenkraut sorgt dem Namen entsprechend auch noch für flächigen Blattschmuck. Deutlich dezenter in der Farbwahl gibt sich das Kleinblättrige Immergrün, Sie können wählen zwischen zartblauen oder weißen Blüten. Der immergrüne Halbstrauch ist in einigermaßen lockerem und nährstoffreichen Boden genügsam, breitet sich über Bodentriebe immer weiter aus und blüht von Mai bis in den September.
Die Bodenbedeckung für das Grab kann aber auch ganz natürlich gehalten werden: Ein Klassiker für die Grabgestaltung ist der Efeu, und das zurecht: Er ist starkwüchsig und immergrün, und Sie können ihn als Bodendecker verbreiten und an beliebigen Stützen hochklettern lassen. Gut winterharte Sorten, z. B. “Plattensee” halten sich auf dem Grab am besten, Efeu wächst eigentlich auf jedem Boden und ist auch sonst ziemlich anspruchslos. Ein sehr dekorativer Bodendecker ist der Haselwurz, der mit seinen dunkelgrünen Blättern auch gleich etwas Glanz auf die Fläche bringt. Er möchte jedoch Halbschatten und Schatten, kann also gut als Basis unter anderen Gehölzen angepflanzt werden. Der Ysander, volkssprachlich auch Dickmännchen oder Schattengrün, bildet wunderschöne und geschlossene grüne Decken, die kein anderes Gewächs durchlassen. Ysander braucht einen normal nährstoffhaltigen Boden und verträgt fast alles, auch eine Herbstlaubabdeckung, nur einen zu sauren Boden nimmt leicht übel. Besonders für die Grababdeckung geeignet ist die Sorte “Green Carpet”, da sie nur bis zu 20 cm hoch wird und ausgesprochen frosthart ist.
Oder soll es ein besonderer Flächenschmuck sein? Die Immergrüne Kriechspindel ist Ihre Pflanze der Wahl, wenn Sie schon durch den Bodendecker Farbe in die Grabgestaltung bringen möchten: Sie hat mehrfarbige Blätter, sogar in verschiedenen Sorten, Sie können zwischen grünweiß (die Sorte “Emerald Gaiety”) und grüngelb (“Emerald Gold”) wählen, beide verfärben sich im Winter rot oder rötlich. Ansprüche hat die Kriechspindel nicht, wenn sie viel Sonne abbekommt, entwickeln sich die Farben jedoch schöner. Die Schaumblüte ist eine genügsame Unterpflanzung, die mit ihren Ausläufern zwar eine dichte Decke bildet, aber die auf Konkurrenz unwirsch reagierenden Wurzeln der Sträucher über ihr nicht bedrängt. Sie kann z. B. sehr gut unter Rhododendren gepflanzt werden, die in dieser Hinsicht empfindlich sind, und sie hält auch alle anderen auf sie fallenden herbstlichen Blättermassen aus. Ab Mai bedeckt sie die Fläche mit vielen winzigen weißen Blüten, die bis in den Frühsommer erhalten bleiben.
Dauerhafte und dekorative Grabgestaltung mit Sträuchern
All diese Bodendecker sind zugleich ein wirkungsvoller Schutz für die Erdfläche und bilden eine haltbare und dekorative Grundlage, auf der Sie nun höhere Gewächse zur Grabgestaltung ansiedeln können:
Das oben erwähnte tränende Herz ist nur eines der vielen mehrjährigen Gewächse, die sich als Einzelpflanzen auf einem Grab zu einem wirklich prächtigen Busch entwickeln können. Sehr beliebt als dauerhafter Grabschmuck sind auch alle möglichen Rosensorten, die dann nicht unbedingt jedes Jahr beschnitten werden. Wenn die Rosen wachsen dürfen, wie sie möchten, verwildert der Rosenbusch im Laufe der Zeit wieder, vielen Menschen gefällt ein solcher Rosenstrauch sehr gut, er wirkt unbestritten sehr romantisch.
Wenn der Boden auf dem Friedhof dauerhaft mit dem Abwurf verschiedener dort stehender Nadelbäume angereichert wird, wird er höchstwahrscheinlich sauer genug sein, um einem Rhododendron richtig gute Voraussetzungen zu bieten. Wenn Sie unbedingt einen Rhododendron pflanzen möchten, der Boden auf dem Friedhof aber nicht sauer genug ist: Es gibt heute Rhododendron-Züchtungen, die sogar kalkhaltige Böden mögen.
Das sind nur Beispiele, wie schon gesagt, hängt es vom gesamten Umfeld ab, welche Sträucher Sie für die Grabgestaltung wählen. Innerhalb der Vorgaben, die Ihnen das Ambiente macht, haben Sie dann bestimmt immer noch mehrere Arten von Sträuchern zur Auswahl. Vielleicht wählen Sie diese zusammen mit Ihren Kindern aus und erzählen ihnen dabei gleich etwas über den Verstorbenen? Dann haben Sie wahrscheinlich auch viel bessere Chancen, wenn Sie beim Nachwuchs später Hilfe für die Grabpflege erbitten möchten.