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Goldrute, Goldraute, Solidago – Steckbrief und Pflege

Goldrute (Solidago)

Die Pflanzengattung der Goldrauten bzw. Goldrute (Solidago) ist eine robuste Staudenart, die auch bei unerfahrenen Gärtnern gut gedeiht. Von der anspruchslosen Goldrute gibt es neben mehreren Wildarten auch zahlreiche Zuchtarten, die sich vor allem in der Größe unterscheiden. Dadurch ist die Pflanzengattung Solidago im Garten vielseitig einsetzbar und gedeiht – je nach Art – sowohl im Schatten als auch an sonnigen Plätzen. Sie harmoniert sehr gut mit anderen Stauden und setzt in einem Staudenbeet durch ihre goldgelbe Farbe schöne Akzente.

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Steckbrief

  • Name: Goldrute (Solidago)
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Wuchsform: rispige, aufrechte Äste; lanzettlich, gezähnte Blätter
  • Wuchshöhe: 20 – 200 cm
  • Blütenfarbe: Gelb
  • Blütezeit: Juli – Oktober
  • Standort: Sonne oder Halbschatten
  • Winterhart: ja

Standort

Hoch wachsende Arten eignen sich als Solitärpflanzen, niedrige Arten können problemlos mit anderen Stauden kombiniert werden. Die Gewöhnliche Goldrute ist, wie andere Solidago-Arten sehr anspruchslos was ihren Standort betrifft. Sie kann durchaus auch im Schatten bzw. Halbschatten stehen und eignet sich beispielsweise im Garten für schattige Standorte, die mit einer hellen Blühfarbe aufgelockert werden sollen. Zuchtformen oder die Kanadische Goldrute hingegen bevorzugen durchwegs sehr sonnige Standorte. Sie stellen auch etwas höhere Ansprüche im Bezug auf den Nährstoffbedarf und müssen mit ausreichend Wasser versorgt werden. Der Boden sollte lehmig bis sandig sein, da etwa die Kanadische Goldrute in der Natur bevorzugt Schuttflächen oder feuchte bzw. lehmige Gräben besiedelt.

Tipp:

Die Goldrute sollte in einem Staudenbeet zusätzlich in einen Topf gepflanzt werden, da sie sich anderenfalls zu schnell ausbreitet und möglicherweise andere Stauden verdrängt.

Pflege

Düngen

Grundsätzlich sehr anspruchslos. Kommt längere Zeit ohne viele Nährstoffe aus, für einen schönen Wuchs im Garten sollten sie allerdings gelegentlich mit Dünger versorgt werden. Idealer Düngezeitpunkt ist das Frühjahr, wo die Staude mit organischem Dünger wie Kompost, Guano oder Hornspäne versorgt wird. Dünger leicht in die Oberfläche einarbeiten und anschließend regelmäßig und reichlich gießen, damit die Nährstoffe in den Boden gelangen.

Tipp:

Steht die Goldrute gemeinsam mit anderen Stauden im gleichen Beet, muss sie nicht direkt gedüngt werden, die übrigen Nährstoffe bei der Düngung der umliegenden Stauden sind meist ausreichend.

Überwinterung

Goldruten sind problemlos bis -30 °C frostfest und müssen im Winter nicht speziell geschützt werden.

Rückschnitt

Geschnitten wird unmittelbar nach der Blüte, wodurch die Chance besteht, dass sie nach einer frühen Blüte im Sommer im Herbst noch einmal reichlich blüht. Ist eine Selbstaussaat nicht erwünscht, sollte die Staude in jedem Fall nach jeder Blüte zurück geschnitten werden.

Tipp:

Die Goldrute macht im Herbst und Winter auch im verblühten Zustand eine gute Figur. In einem naturnahen Garten ist ein Rückschnitt vor dem Winter daher nicht erforderlich und es kann sich darauf beispielsweise Raureif bilden oder Vögeln als Landeplatz dienen.

Vermehrung

Einmal im Garten gepflanzt ist die Goldrute ein dauerhafter Gast, der sich auch sehr gerne durch Selbstaussaat ausbreitet. Wird sie regelmäßig nach der Blüte geschnitten, ist eine Vermehrung auch durch Teilung möglich. Dazu wird im Frühjahr die Staude mit einem Spaten vorsichtig geteilt, wodurch sie gleichzeitig auch verjüngt wird.

Krankheiten

Im Allgemeinen ist die Goldrute für keine speziellen Krankheiten anfällig. Längere Trockenperioden können der Goldrute Probleme bereiten und es kann sich auf der Pflanze Mehltau bilden. In diesem Fall müssen lediglich die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten und im Restmüll entsorgt werden, da sich der Pilz nicht durch den Kompost auf andere Pflanzen übertragen kann. Einen Befall von Mehltau übersteht die Goldrute in der Regel ohne größere Schäden, lediglich wenn Wachstumsstörungen auftreten oder das Risiko groß ist, dass andere Pflanzen ebenfalls befallen werden könnten, sollte zu einem Pflanzenschutzmittel gegriffen werden.

Tipp:

Die Goldrute kann auch aufgrund einer Überdüngung mit Wachstumsstörungen reagieren. Im Zweifelsfall sollte dann einfach die Düngung bis zum nächsten Jahr eingestellt werden, da sich die Pflanze meist problemlos selbst regeneriert.

Sorten (Auswahl)

  • Solidago virgaurea: Die heimische Wildform der Goldrute ist Solidago virgaurea, die vorwiegend entlang von Waldrändern anzutreffen ist. In der Natur ist die Gewöhnliche Goldrute sehr unscheinbar, da der Boden oft nicht ausreichend Nährstoffe bietet, damit sie schöne große Blüten ausbilden kann. Die Gewöhnliche Goldrute hat einen verzweigten, jedoch sehr aufrechten Habitus wenige Korbblüten. Im Garten unter guten Bedingungen ist sie jedoch deutlich blühfreudiger und bringt auch schöne große Blüten hervor.
  • Kanadische Goldrute: Optisch besonders ansprechend ist die Kanadische Goldrute, die Wuchshöhen bis zu 2,50 m erreichen kann. Obwohl sie deutlich kleinere Blüten hat als die Gewöhnliche Goldrute, hat sie viel mehr, die durch ihre Fülle hervorstechen.
  • Goldenmosa: Sehr hübsche Blüten haben auch die verschiedenen Zuchtformen wie die Goldenmosa, die goldgelb leuchtende mimosenartige Blüten hat. Vergleichbar mit der Kanadischen Goldrute jedoch mit Wuchshöhen von bis zu 60 cm ist die Zuchtform Strahlenkrone. Sie bildet ähnlich wie die wilde Verwandte im oberen Teil flache Blütenrispen aus.
  • ‚Solidago x Solidaster luteus‘: Bekannte Kreuzung aus Solidago und Aster ptarmicoides. Sie besticht durch gänseblümchenartige Blüten in hellem Gelb, die in dichten Büscheln sitzen. Sie eignet sich hervorragend für Sträuße.
  • Goldenmosa: ihren Namen bekam die Sorte durch ihre sehr hübschen mimosenartigen goldgelben Blüten
  • Golden Thumb: Höhe 20 cm, sehr niedrige eher filigrane Sorte mit goldgelben Blüten
  • Ledsham: Höhe 80 cm, blüht in hellem Gelb
  • Spätgold: Höhe 60 cm, wie der Name erahnen lässt spät blühende Sorte mit gelben Blüten
  • Strahlenkrone: Höhe 60 cm, fällt besonders durch flache Blütenrispen in Goldgelb auf
  • Tara: Blüten bezaubern durch strahlendes sonniges Gelb

Häufig gestellte Fragen

Kann die Goldrute auch im Topf gepflanzt werden?

Die Goldrute eignet sich auch zur Kultivierung im Topf. Das Substrat sollte dazu durchlässig sein und einen hohen Anteil an Sand besitzen. Der Topf kann als Drainage eine Schicht Kies bzw. grobes Gestein haben. Bei der Kultivierung im Topf ist allerdings wichtig, dass die Goldrute regelmäßig gedüngt und gegossen wird. Außerdem muss sie im Winter vor Frost geschützt werden, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Dazu ist es allerdings ausreichend, wenn der Topf einfach in einem leeren Beet rund zwei Drittel eingegraben wird. Da die Goldrute rasch wächst, sollte sie allerdings einen Topf für sich alleine bekommen. Zudem muss sie regelmäßig umgetopft werden, wenn das Gefäß zu klein wird, oder muss geteilt und auf mehrere Töpfe verteilt werden.

Ist es besser die Goldrute als Staude zu kaufen oder sie auszusäen?

Im Fachhandel gibt es bereits eine große Auswahl an Goldruten-Arten zu sehr günstigen Preisen. Wer ein Staudenbeet mit ansehnlichen Stauden füllen möchte, für den reicht bereits eine Pflanze aus, denn die Goldrute wächst sehr schnell und kann in den folgenden Jahren immer wieder geteilt werden. Um größere Flächen mit Goldruten zu bepflanzen, wird die Pflanze nicht geschnitten, wodurch sie sich durch Selbstaussaat vermehrt.

Eignet sich die Goldrute als Schnittblume?

Die Goldrute macht nicht nur im Beet eine sehr gute Figur, sondern auch in der Vase. Der Schnitt sollte jedoch möglichst weit unten angesetzt werden, der Stängel kann dann für die Vase nachträglich gekürzt werden. Dadurch bleiben keine unansehnlichen Reste und die Staude wird zu neuen Trieben motiviert. Außerdem sollten für die Vase nur Blütenstände verwendet werden, die erst vor kurzem aufgeblüht bzw. kurz vor dem Aufblühen sind. Ältere Blütenstände hingegen verblühen in der Vase sehr rasch und hinterlassen gerne ihre Samen auf dem Tisch.

Wissenswertes zur Goldrute in Kürze

  • Art/Familie: Wildblumenstaude, gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae)
  • Pflegeaufwand: gering, pflegeleicht
  • Blütezeit: Juli bis September/Oktober mit lockeren, federigen und leicht gebogenen Rispen bestehend aus einer Vielzahl sehr kleiner sternförmiger Einzelblüten
  • Belaubung: ölängliche, lanzettliche Blätter in frischem Grün, die deutlich geadert sind
  • Wuchs: stark wachsend, aufrecht buschiger und horstartigen Wuchs, wuchert nicht
  • Höhe/Breite: je nach Sorte 20 bis 150 cm hoch und 25 bis 60 cm breit
  • Standort: sonnig, verträgt auch halbschattig, normaler Gartenboden reicht aus, sollte nicht zu nährstoffreich und zu trocken sein
  • Pflanzzeit: immer, solange Boden nicht gefroren ist
  • Schnitt: unmittelbar nach der Blüte, wenn Selbstaussaat nicht gewünscht ist, da sie schnell versamt
  • Partner: Feinstrahl, Gräser, Herbst-Aster, Rittersporn, Skabiose, Sonnenbraut
  • Vermehrung: Teilung im Frühjahr (durch Teilung wird Pflanze auch verjüngt und bleibt über die Jahre hinweg blühfreudig), sät sich selbst reichlich aus, Samen können auch abgesammelt werden
  • Pflege: bei Trockenheit wässern, nicht düngen
  • Überwinterung: winterhart
  • Krankheiten/Probleme: schwächelt bei zu vielen Nährstoffen, daher nicht düngen

Besonderheiten

  • wird auch als Garten-Goldrute angeboten
  • bei uns werden meist Züchtungen angeboten, wobei die Elternarten aus Nordamerika stammen
  • passt perfekt in den Wildblumengarten und in den Naturgarten
  • sehr gute und haltbare Schnittblume
Tipp:

Da die Goldrute sich gerne reichlich aussät, sollte dem durch zeitnahe Entfernung der verblühten Blütenstiele vorgebeugt werden, wenn es unerwünscht ist. Insekten lieben diese spätsommerliche Nektarquelle.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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