Startseite » Gartenarbeiten » Hecken » Goldliguster, Ligustrum ovalifolium Aureum – Pflege & Schneiden

Goldliguster, Ligustrum ovalifolium Aureum – Pflege & Schneiden

Ein Goldliguster setzt edle Akzente im schöpferisch gestalteten Garten mit einem einzigartigen Farbenspiel seiner ovalen goldgelb und zartgrün panaschierten Blätter. Im Sommer gesellt sich eine weiße Rispenblüte hinzu, gefolgt von schwarz glänzenden Beeren im Herbst. Diese bemerkenswerten Attribute entfaltet der spektakuläre Strauch als imposanter Solitär ebenso eindrucksvoll, wie als formschöne Hecke. Um in den Genuss all dieser Vorteile zu gelangen, sollten die folgenden Empfehlungen zur Pflege und zum Schneiden beherzigt werden.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Ölbaumgewächse (Oleaceae)
  • Gattung: Liguster (Ligustrum)
  • Sorte des Ovalblättrigen Liguster (Ligustrum ovalifolium ‚Aureum‘)
  • beheimatet in Japan, Korea und China
  • halbimmergrüner Strauch mit straff aufrechtem Habitus
  • typisches Kennzeichen: golden panaschiertes Laub
  • Wuchshöhe 180 bis 280 cm
  • weiße Rispenblüten von Juni bis Juli
  • glänzende, schwarze Beerenfrüchte im Herbst

Verwendung als Solitär, Heckenpflanze und kleinen Baum

Die erbsengroßen Beerenfrüchte sind bei den Vögeln des Gartens eine beliebte Nahrungsquelle. Für Menschen sind die Früchte hingegen ungenießbar und verursachen erhebliche Beschwerden.

Standort

Der adäquate Standort nimmt in der Pflege eine Schlüsselposition ein. Die goldene Farbenpracht entwickelt diese Liguster-Sorte einzig an sonnenverwöhnten Lagen. Je weiter der Zierstrauch in halbschattige Lichtverhältnisse rückt, desto mehr vergrünt sein Laub. Darüber hinaus fällt die dekorative Blüte etwas spärlicher aus, mit einem entsprechend reduzierten Fruchtbehang. Dieser Umstand mindert hingegen nicht seinen wohlgeformten, straffen Habitus. Im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit, passt sich ein Ligustrum ovalifolium Aureum jedem guten Gartenboden an. Sein Optimum erreicht er in diesem Erdreich:

  • humos, nährstoffreich und nicht zu trocken
  • tiefgründig mit gutem Wasserabzug

Gießen

Aufgrund des ungemein dichten Blätterwerks, verdunstet ein Goldliguster reichlich Feuchtigkeit. Lässt die natürliche Regenmenge zu wünschen übrig, ist der Gärtner gefordert, den Wasserverlust durch regelmäßiges Gießen auszugleichen. Je jünger der Strauch, desto höher erweist sich der Wasserbedarf.

  • frisch gepflanzten Goldliguster täglich gießen
  • etablierte Sträucher regelmäßig wässern
  • eine Mulchschicht aus Laub, Gras oder Rasenschnitt hält das Erdreich feucht
  • herabhängendes Laub signalisiert Trockenstress

Erfahrene Hobbygärtner lassen sich durch einen milden Sommerregen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Wurzelbereich nach Feuchtigkeit verlangt. Daher greifen sie in warmen Sommerperioden mindestens ein bis zwei Mal pro Woche zum Wasserschlauch, um Goldliguster durchdringend zu wässern, selbst unmittelbar nach einem sanften Regenschauer.

Düngen

Der Energiebedarf ist hoch, um solch farbenprächtiges Laub, die wunderschönen Blüten und den dekorativen Fruchtbehang hervorzubringen. In punkto Nährstoffbedarf darf ein Ligustrum ovalifolium Aureum folglich nicht vernachlässigt werden.

  1. Ende März und Anfang August einen Langzeitdünger verabreichen.
  2. Alternativ während der Wachstumsperiode alle 14 Tage Kompost und Hornspäne ins Erdreich einarbeiten.
  3. Im Kübel einen Flüssigdünger für Grünpflanzen applizieren nach den Dosierungsvorgaben des Herstellers.

Ab der zweiten Augusthälfte erhält der Strauch keine zusätzlichen Nährstoffe mehr. Somit gewähren Sie den Trieben ausreichend Zeit, um vor dem Winter auszureifen und frostigen Temperaturen zu widerstehen.

Tipp:

Bedenken Sie bei der Bearbeitung des Erdreichs, dass es sich bei Goldliguster um einen Flachwurzler handelt. Organischer Dünger wird nur oberflächlich eingeharkt, ohne die Wurzeln zu verletzen.

Schneiden

Dank seiner herausragenden Schnittvertäglichkeit, ist ein Goldliguster flexibel formbar. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, dass er seinen dichten Habitus nicht von Natur aus entwickelt, sondern unterstützender Eingriffe durch die Hand des Gärtners bedarf. Das gilt für die Kultivierung als Solitär ebenso, wie für die Nutzung als Hecke. Der ideale Standort alleine bringt somit noch nicht den perfekten Aureum hervor, sondern erst in Kombination mit den folgenden Schnittmaßnahmen gelingt das Kunststück:

  1. Liguster nach der Pflanzung sogleich schneiden bis auf 15 cm über dem Boden.
  2. Den neuen Austrieb ungestört um 25 bis 30 cm wachsen lassen.
  3. Bei einer Gesamthöhe von 40 bis 50 cm den Strauch um 5 cm nochmals einkürzen.
  4. Starkwüchsige Exemplare dürfen alle 4 Wochen geschnitten werden.

Auf diese Weise erzielen Sie ein dichtes Wachstum im unteren Strauchbereich. Wer sich zu dem radikalen Pflanzschnitt nicht durchringen kann, erhält zunächst zwar vom Start weg einen höheren Goldliguster. Dieser wird jedoch rasch von unten her immer dünner und kahler. Sich mit ein wenig Geduld zu Beginn auf eine kompakte Basis zu konzentrieren, wird demzufolge auf Dauer belohnt. Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 40 cm, erreicht ein Goldliguster trotzdem innerhalb kurzer Zeit die angestrebte Höhe.

Schnittrhythmus

Für den etablierten Strauch gilt folgender Schnittrhythmus als empfehlenswert:

  1. Der erste Form- und Erhaltungsschnitt findet im Frühjahr statt vor dem Austrieb.
  2. Den Goldliguster von allem Totholz befreien, einschließlich eventuell erfrorener Zweige.
  3. In Strauchinnere gerichtete oder sich kreuzende Triebe herausschneiden.
  4. Den Strauch insgesamt auf die gewünschte Länge rundherum einkürzen.
  5. Eine Hecke idealerweise in die Trapezform bringen.
  6. Nach der Blüte einen zweiten Rückschnitt vornehmen, vorzugsweise nach dem Johannistag.

In der Schnittführung liegt das Augenmerk darauf, jeden Trieb knapp über einer nach außen gerichteten Knospe zu schneiden. Auf diese Weise fördern Sie eine noch intensivere Verzweigung des Zierstrauches. Halten Sie die Schere dabei leicht schräg, kann Regen- und Gießwasser schneller ablaufen, was die Infektionsgefahr bis zum Wundverschluss erheblich mindert.

Der Herbstschnitt – Vor- und Nachteile

Im Anschluss an den Sommerschnitt um den Johannistag Ende Juni, treibt ein Goldliguster noch einmal emsig aus. Daher greifen Hobbygärtner im Herbst zur Schere für einen letzten Formschnitt der Saison. Das hat den Vorteil, dass der Zierstrauch während der kalten Jahreszeit über viele Monate ein akkurates Erscheinungsbild präsentiert. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, dass jeglicher Rückschnitt einen verstärkten Austrieb nach sich zieht. Für einen starkwüchsigen Ligustrum ovalifolium Aureum bedeutet das eine Vielzahl junger Triebe, die nicht mehr ausreifen können vor dem ersten Frost. Sie fallen dem Winter zum Opfer und schwächen die Konstitution des Strauches insgesamt.

Tipp:

Tiefgreifende Schnittmaßnahmen an Sträuchern dürfen vom 1. März bis 30. September nicht ausgeführt werden. In dieser Zeit besiedeln brütende Vögel belaubte Gehölze und dürfen gemäß Naturschutzgesetz nicht gestört oder gar vertrieben werden.

Goldliguster - Ligustrum ovalifolium Aureum

Fazit

Mit dem Goldliguster zieht ein Schmuckstück der besonderen Art in den Garten ein. Als robuster Zierstrauch mit golden panaschiertem Laub, einer weißen Sommerblüte und dramatischer Beerentracht im Herbst, erfreut sich die Liguster-Sorte großer Beliebtheit. Seine Popularität verdankt der Ligustrum ovalifolium Aureum nicht nur seinem eleganten, straffen Habitus. Seine anspruchslose Pflege, in Einheit mit einer gutmütigen Schnittverträglichkeit, qualifizieren ihn zur idealen Heckenpflanze. Als Dreh- und Angelpunkt einer gelungenen Kultivierung gilt die altersgerechte Ausführung der Schnittmaßnahmen. Wer sich in dieser Hinsicht ausreichend informiert, wird belohnt mit einem prächtigen Goldliguster über viele Jahre.

Wissenswertes zum Goldliguster in Kürze

  • Der Goldliguster (Ligustrum ovalifolium Aureum) ist ein winterharter und wintergrüner Strauch.
  • Er ist eine Variante des Ovalblättrigen Ligusters (Ligustrum ovalifolium) und kann gut mit diesen Pflanzen kombiniert werden.
  • Aufgrund seines schnellen Wuchses sowie auch wegen seiner aufrechten, dicht verzweigenden Wuchsform er sich sehr gut als Heckenpflanze.
  • Die Heckenpflanze hat ihrem Namen ihrem vor allem ihrem grüngelben oder goldgelben Blattwerk zu verdanken. Im Frühling erscheinen cremeweiße Blüten.
  • Wie auch beim ovalblättrigen Liguster bringt auch der Goldliguster kugelig, schwarze Früchte hervor.
  • Sein flaches Wurzelwerk ist dicht verzweigt. Daher kann er auch im Kübel oder in Pflanztrögen kultiviert werden.
  • Pro Quadratmeter Hecke werden drei Pflanzen benötigt. Der jährliche Zuwachs liegt pro Jahr bei 20 bis 40 cm.
  • Erreichen kann diese Heckenpflanze eine Wuchshöhe von ca. 150 bis 200 cm und wird zwischen 50 bis 110 cm breit.
  • Die Pflanzen sollten in einem Abstand von etwa einem halben Meter vom Zaun entfernt eingepflanzt werden.

Schneiden

  • Als Hecke sollte, wie auch bei anderen Heckenpflanzen, eine leicht konische Form erzielt werden. So erhalten auch die unteren Blätter genügend Sonne.
  • Geschnitten werden kann grundsätzlich das ganze Jahr über, mit Ausnahme von Forst sowie großer Hitze und Trockenheit.
  • Empfehlenswert ist ein Schnitt um Johanni (24. Juni). Denn zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Pflanzen eine Wachstumsphase.
  • Als Faustregel gilt, je öfter geschnitten wird, umso dichter verzweigt sich die Hecke.
  • Vor den Schnittmaßnahmen prüfen, ob nicht noch Vögel in der Hecke nisten.

Pflege

  • Für den Goldliguster ist ein sonniger bis halb schattiger Standort geeignet. Er wächst in normalen Gartenböden.
  • Bei sehr starkem Frost ist eine Winterschutzabdeckung zu empfehlen.
  • Verwendet werden kann der Goldliguster als Hecke, Solitärpflanze sowie als Wind- und Sichtschutz.
  • Zur Düngung kann ein Volldünger verwendet werden. Dieser wird zwei bis drei Mal pro Jahr von April bis Ende Juli verabreicht.
  • Auch eine regelmäßige Bewässerung sowie die Vermeidung von Staunässe sind wichtig, damit der Gold-Liguster prächtig gedeiht.
Tipp:

Soll ein Goldliguster umgepfanzt werden, dann empfiehlt sich dafür die frostfreie Zeit zwischen Mitte Oktober bis Ende April.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Hecken

Zum Thema Hecken

Scroll Up