Das vierblättrige Kleeblatt: alles zur Bedeutung von Glücksklee
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Klee ist normalerweise dreiblättrig, was bereits sein botanischer Name ‚Trifolium‘ verrät. Abgesehen von dem im Handel angebotenen ‚Glücksklee‘, der kein echter Klee ist, findet man die vierblättrigen Mutationen nur mit sehr viel Geduld und Ausdauer und am ehesten unter weiß blühenden Kleesorten. Der Glaube an Glücksbringer und Glückssymbole ist bis in die heutige Zeit präsent und das vierblättrige Kleeblatt eines der Begehrtesten.
Bedeutung vierblättriger Kleeblätter
Auch wenn vierblättrige Kleeblätter in der Natur echt rar sind, gibt es eigentlich keinen triftigen Grund, warum gerade sie Glück bringen sollten. Dennoch suchten offenbar schon die Kelten mit Nachdruck nach ihnen. Eines zu finden war relativ unwahrscheinlich, zumindest aber äußerst schwierig. Dennoch hat das vierblättrige Kleeblatt bis zum heutigen Tag kaum etwas von seiner Symbolkraft eingebüßt.
Um seine Aufgabe als Glücksbringer erfüllen zu können, ist es wichtig, dass man es selbst findet und der Fund zufällig war. Es darf kein Gezüchtetes sein wie z.B. der im Handel angebotene ‚Glücksklee‘, der kein echter Klee ist. Dabei ist das Glück bringende vierblättrige Kleeblatt keine besondere Kleesorte, sondern eine Mutation, von denen es nur eines unter Tausend geben soll. Entdeckt man tatsächlich eins, sollte man es am besten behalten oder einer geliebten Person als Zeichen der Zuneigung und Glücksbote schenken.
Ursprüngliche Bedeutung
Jedes Blättchen eines Kleeblattes hat eine eigene Bedeutung. Das vierblättrige Kleeblatt ist ein Weltensymbol und soll einerseits die vier Himmelsrichtungen mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde verbinden. Zum anderen steht das erste Blatt für Ruhm, das Zweite für Reichtum, das Dritte für einen treuen Geliebten und das Vierte für beste Gesundheit. Die Ursprünge des Kleeblattes als Glücksbringer reichen mehr als 2.200 Jahre zurück. Einst war diese Rarität nur den sogenannten Druiden (geistige und kultische Elite im Keltentum und der Mythologie) vorbehalten. Zu Zeiten der Kelten wurden vielen Pflanzen magische Kräfte zugesprochen, insbesondere jedoch dem vierblättrigen Kleeblatt.
Die Kelten glaubten, dass ihnen nichts Böses geschehen kann, wenn sie im Besitz eines dieser Kleeblätter waren. Ein vierblättriges Kleeblatt sollte ihnen magische Kräfte verleihen, sie vor bösen Geistern schützen und böse Zauber von ihnen abwenden. So wurde es beispielsweise Reisenden im Mittelalter in die Kleidung eingenäht, um sie auf ihrer Reise vor Unheil zu bewahren.
Bedeutung im Christentum
In der christlichen Religion steht ein dreiblättriges Kleeblatt schon seit jeher als Symbol für die Dreifaltigkeit, während das Vierblättrige sowohl das Kreuz als auch die vier Evangelisten repräsentierten. Es taucht sehr oft in biblischen Darstellungen auf. Laut einer Legende soll die biblische Gestalt Eva nach dem Sündenfall, eines dieser Kleeblätter mitgenommen haben, um sich an die Üppigkeit des Garten Edens bzw. das Paradies erinnern zu können. Besonders viel Glück soll ein vierblättriges Kleeblatt bringen, wenn man es im Gebetbuch mit in die Kirche zum Sonntagsgottesdienst nimmt. Wenn man nicht gezielt danach sucht und es rein zufällig findet, soll es Wünsche erfüllen und Liebe bringen können. Diese Kleeblätter wurden immer wieder mit Liebe und Heirat in Verbindung gebracht.
Dem glücklichen Finder sollte es innerhalb nur eines Tages die Schließung einer Ehe in Aussicht stellen. In den Schuh gesteckt, soll die nächste Person, die einem über dem Weg läuft, je nach bevorzugtem Geschlecht, der zukünftige Partner sein. Und wenn man es vor Sonnenaufgang pflückt und es sich in den Schuh legt oder ins Gebetbuch steckt, soll es dem Finder die Fähigkeit verleihen, Hexen bzw. Hexerei und andere böse Wesen zu erkennen.
Symbol für Glück und Reichtum
Auch in der heutigen Zeit ist das vierblättrige Kleeblatt für viele ein Synonym für Glück und Reichtum, Letzterer auch in seelischer Hinsicht in Form von Freundschaft, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. So soll ein getrocknetes vierblättriges Kleeblatt, welches man in ein Schulbuch legt, bessere Noten zur Folge haben. Legt man es sich unters Kopfkissen, soll es dem darauf Nächtigenden schöne Träume bescheren.
Einer überlieferten Legende zur Folge soll ein vierblättriges Kleeblatt einst einem Auswanderer tatsächlich das Leben gerettet haben. Er fand das Kleeblatt auf einem privaten Grundstück und wurde beim Pflücken des selbigen verhaftet. Dadurch kam er nicht rechtzeitig zu seinem Schiff und verpasste es. Später berichteten Zeitungen vom Untergang dieses Schiffes und dass es keine Überlebenden gab. Folglich hat es dem Auswanderer unwahrscheinliches Glück beschert und ihm praktisch das Leben gerettet.
„Glücksklee“ kein echter Klee
Da ein vierblättriges Kleeblatt in der Natur kaum oder nur schwer zu finden ist, haben findige Gärtner aus der Not eine Tugend gemacht und bieten mittlerweile den vermeintlichen Glücksbringer auch als Topfpflanze an. Mit dem Klee auf der Wiese hat diese Pflanze außer mit ihrem Erscheinungsbild, allerdings nichts zu tun. Er ist kein Klee und auch nicht mit ihm verwandt. Bei den im Handel angebotenen Pflanzen handelt es sich vorwiegend um den in Mexiko beheimateten vierblättrigen Sauerklee ‚Oxalis tetraphylla‘.