Ist Ginster winterhart? 13 Tipps zum Cytisus richtig überwintern
Inhaltsverzeichnis
Unter dem Namen Ginster werden zahlreiche Pflanzen zusammengefasst, weswegen sich die Frost- und Winterhärte zwischen den Gewächsen erheblich unterscheiden kann. Bei der Gattung Cytisus handelt es sich um Pflanzen, die bis zu einem gewissen Grad frosthart sind, aber meist einen entsprechenden Schutz benötigen. Anderenfalls können Frostschäden entstehen oder die Gewächse gehen sogar vollständig ein. Mit unseren Tipps funktioniert es.
Cytisus
Genau genommen handelt es sich bei Cytisus nicht um echten Ginster, sondern um die Gattung Geißklee. Dennoch werden einige Vertreter dieser Gattung als Ginsterarten bezeichnet. Dazu gehören:
- Besenginster
- Elfenbeinginster
- vielblütiger Ginster
Sie gelten generell als winterhart bis zu Temperaturen von 12,2 °C. In Regionen mit milden Wintern können sie daher durchaus im Freiland verbleiben. Bei unzureichendem Schutz ist es aber dennoch möglich, dass erhebliche Frostschäden auftreten. Die Gewächse können dann bis auf den Stamm erfrieren oder sogar komplett absterben. Bei unbekannter Sorte und unbekannter Herkunft sollte daher wahlweise ein umfassender Schutz angebracht oder aber die Überwinterung im Haus bevorzugt werden.
Freiland
Werden Cytisus ins Freiland gepflanzt, sollten sie einen entsprechend geschützten Standort erhalten. Eine helle, aber vor kaltem Wind geschützte Stelle, ist ideal. Hierdurch kann eine sichere Überwinterung begünstigt werden. In kalten Regionen oder Wintern reicht es jedoch nicht aus, nur einen geschützten Standort zu wählen. Notwendig sind dann auch weitere Maßnahmen, um die Pflanze zu schützen und sicher zu überwintern. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem:
- Düngung im September einstellen
- Staunässe vermeiden
- an frostfreien Tagen geringe Wassermengen verabreichen, wenn das Substrat zu trocken ist
- das Substrat rund um den Strauch gut mit Mulch, Stroh, Reisig oder Gartenvlies abdecke
Durch diese Maßnahmen können die potenziellen Frostschäden reduziert und der Strauch erhalten werden. Besser ist in der Regel dennoch die Kultur im Kübel, da das Überwintern hierdurch einfacher und sicherer wird.
Überwinterung in Kübelkultur
Die Überwinterung des Ginsters in Kübelkultur gestaltet sich vergleichsweise einfach, wenn einige Punkte beachtet werden. Vor allem Licht und Temperatur sind entscheidende Faktoren. Unsere Schritt für Schritt Anleitung zeigt, wie es geht:
Die Pflanze ab September nicht mehr düngen
Denn das Gewächs kann die Nährstoffe ab dieser Zeit nicht mehr richtig verwerten, wodurch es zu Schäden an den Wurzeln kommen kann.
Die Wassermenge verringern
Auch durch Staunässe kann es zu Problemen während der Überwinterung kommen. Daher sollte während der Vorbereitung ab September die Gießmenge reduziert und das Substrat trockener gehalten werden – jedoch nicht vollständig austrocknen.
Rechtzeitig ins Haus verbringen
Die Ginstergewächse sollten ins Haus verbracht werden, bevor der erste Nachtfrost auftritt. Ideal ist es, wenn die Pflanzen zur Überwinterung dann in ihr Winterquartier gebracht werden, wenn die Innen- und Außentemperaturen annähernd gleich sind. Bei einem Innenstandort mit 10 °C sollte die Kübelpflanze also dann in die Wohnung gestellt werden, wenn die Außentemperaturen auf diesen Pegel sinken. Dadurch kommt es nicht zu starken Schwankungen.
Je wärmer, desto heller
Optimal für die Überwinterung der Ginstergewächse ist ein kühler, aber frostfreier Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Es kommt jedoch nicht allein auf die Temperatur, sondern auf das Verhältnis zwischen Temperatur und Helligkeit an. Je wärmer die Pflanze steht, umso mehr Licht benötigt sie auch. In sehr hellen Winterquartieren, wie beispielsweise einem verglasten Wintergarten oder nahe einem Fenster, dürfen es also durchaus höhere Temperaturen sein.
Passende Pflege
Die Pflege des Ginsters während der Überwinterung ist sehr einfach. Staunässe verträgt er ebenso wenig wie Trockenheit. Daher wird nur so sparsam gewässert, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet aber auch nicht vollständig durchfeuchtet oder durchwässert ist. Zudem sollten beschädigte Pflanzenteile umgehend entfernt werden. Anderenfalls könnten sie Eintrittsstellen für Krankheiten und Parasiten darstellen, die während der Überwinterung sehr schnell erhebliche Schäden erzeugen können.
Geschützt im Freien
In Regionen mit milden Wintern oder in Wintern ohne gravierende Minustemperaturen, können Cytisus-Gewächse auch in der Kübelkultur im Freien belassen werden, sofern sie winterhart sind. In diesem Fall benötigen sie jedoch ebenfalls einen entsprechenden Schutz und angepasste Pflege. Zu beachten sind dabei die folgenden Punkte:
An einen geschützten Platz stellen
Ideal sind beispielsweise windgeschützte Standorte nahe Hauswänden oder Ecken auf Terrasse und Balkon. Wichtig ist, dass die Pflanze dennoch ausreichend Licht erhält aber nicht in der prallen Winterssonne steht.
Isolierung von unten
Um das Durchfrieren des Wurzelballens zu vermeiden, sollte der Kübel von unten isoliert werden. Sinnvoll ist es beispielsweise, das Pflanzgefäß auf eine dicke Styroporplatte oder eine Palette zu stellen, um Abstand zum Boden zu erzeugen. Die Materialien können auch miteinander kombiniert werden, um in kälteren Wintern einen entsprechenden Schutz zu gewährleisten.
Rundum-Schutz
Neben der Isolierung des Bodens sollte der Kübel auch rundum geschützt sein. Das lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass er mit Gartenvlies oder anderem isolierenden Materialien umwickelt wird. Günstig ist es, mehrere Lagen aufzubringen. Hierdurch wird der schützende Effekt noch verstärkt. Die verwendeten Materialien sollten auch das Substrat bedecken und am Stamm befestigt werden, um den Wurzelballen komplett zu schützen.
Angepasstes Wässern
Auch im Winter darf das Substrat nicht vollständig austrocknen. Aus diesem Grund sollte an frostfreien Tagen kontrolliert und gegebenenfalls leicht befeuchtet werden. Es muss jedoch dringend darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht. Anderenfalls kann es zu erheblichen Schäden an dem Gewächs kommen.
Nach der Überwinterung
Um unter anderem Schäden durch Spätfrost zu vermeiden, sollte auch nach der Überwinterung noch auf einige Faktoren geachtet werden. Dazu gehören unter anderem die folgenden Maßnahmen:
Spätfrost meiden
Pflanzen, die drinnen überwintert wurden, dürfen wieder nach draußen verbracht werden, wenn die Temperaturen auch in der Nacht zwischen 5 und 10 °C betragen und nicht mehr mit Spätfrösten zu rechnen ist. Standen die Gewächse draußen, sollte auch der Schutz erst nach dem letzten Frost entfernt werden.
Langsame Gewöhnung
Wurden die Pflanzen in der Wohnung überwintert, sollten sie nicht direkt im Freien in potenziell noch kalten Wind und die pralle Sonne gestellt werden. Besser ist es, zunächst einen geschützten Standort zu wählen, damit sich der Ginster langsam an Sonne und andere Witterungseinflüsse gewöhnen kann.
Pflege anpassen
Wenn die Temperaturen steigen und die Tage wieder länger werden, muss auch die Gießmenge erhöht werden. Dabei gilt jedoch weiterhin, dass die oberste Erdschicht abtrocknen sollte, bevor das nächste Wässern erfolgt. Mit Düngergaben kann wieder begonnen werden, wenn sich die ersten neuen Austriebe an der Pflanze zeigen.