Geranien richtig überwintern – eine Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Geranien können im Normalfall bis zum Spätherbst im Kasten bleiben, bis sie für die Winterlagerung fertig gemacht werden. Wenn der erst Frost angesagt ist oder die Nachtemperaturen nahe am Gefrierpunkt liegen, sollten Sie Ihre Geranien aber spätestens an einen sicheren Ort bringen. Ein bis zwei Tage bei leichtem Frost überstehen die Pflanzen zwar, es tut ihnen aber nicht gut auch wenn sie noch frisch aussehen. Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und bringen Sie die Pflanzen ein paar Tage zu früh in ihr Winterquartier, als dass Sie ein Risiko eingehen. Wenn die Blüten fast abgeblüht sind und die Blätter sich verfärben und anfangen abzufallen ist der Zeitpunkt gekommen, wo Geranien eingelagert werden. Im Spätherbst sollten die Geranien auch nicht mehr feucht gehalten werden, da sonst die Wurzeln und Zweige Gefahr laufen zu faulen.
Das Überwintern von Geranien ist nicht aufwendig und benötigt auch nur wenig Platz. Es gibt viel verschiedene Methoden Geranien zu überwintern für die man sich je nach vorhandenem Platz entscheiden kann.
- In der Plastiktüte, Kopf über aufgehängt
- In Tontöpfen
- Als ganzen im Blumenkasten
- Wurzelnackt in Zeitungspapier
- Im Erdloch
Der Rückschnitt
Bevor Sie Geranien zum Überwintern einlagern, müssen sie entsprechend vorbereitet werden. Im Spätherbst circa Mitte Oktober müssen Sie als erstes alle Triebspitzen mit Knospen, jungen, neuen Blättern sowie Blüten mit einer scharfen Gartenschere entfernen. Es ist ausreichend wenn pro Trieb zwei bis drei Knotenstellen stehen bleiben. Anschließend entfernen Sie vorsichtig alle Blätter und kürzen auch die Stiele, da diese anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall sind. Abgestorbene Teile sollten ebenfalls entfernt werden. Sind die Geranien kahl, können Sie aus dem Blumenkastenvorsichtig entfernt werden. Trennen Sie die einzelnen Pflanzen und entfernen Sie überschüssige Erde. Achten Sie darauf, dass die feinen Wurzeln gerade noch bedeckt sind und ein hoher Feinwurzelanteil erhalten bleibt. Es ist jedoch nicht notwendig viel Erde mit zu überwintern.
Es ist wichtig beim Rückschnitt alle vorhandenen Blüten, Knospen und Blätter zu entfernen, da diese Wasser benötigen und ansonsten die Erde und damit auch die Wurzeln austrocknen würden. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Schädlingsbefall oder Krankheit bei den Pflanzen führen. Aus den abgeschnittenen Trieben können Sie bei Bedarf auch Stecklinge ziehen.
Vorbereitung auf die Lagerung
Das Überwintern in der Plastiktüte ist eine Methode die viele Hobbygärtner verwenden. Hierbei wird der Wurzelballen der für den Winter vorbereiteten Pflanzen in eine Tüte gehüllt um Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden. Etwas Luft kann darf jedoch an die Wurzel kommen, jedoch darf diese nicht austrocknen. Am Schluss werden die Geranien Kopf-über aufgehangen.
Bei der zweiten Methode wird die Geranie in Tontöpfen überwintert. Nach dem Rückschnitt und dem Entfernen der Erde können die Geranien zu dritt oder viert in die Töpfe gesetzt werden. Anschließend können die Wurzeln mit einem Gemisch aus Sand und Blumenerde bedeckt werden.
Sie können die Pflanzen auch wurzelnackt überwintern. Wickeln Sie dazu die winterfertigen Pflanzen im trockenen Zustand in mehrere Lagen Zeitungspapier ein und bündeln sie die Pflanzen.
Eine weitere platzsparende Methode ist das Überwintern der Geranien im Erdloch. Dies ist natürlich nur möglich, wenn Sie über einen eigenen Garten verfügen. Die Außentemperaturen dürfen jedoch nicht unter -2 Grad Celsius fallen. Heben Sie hierzu ein ca. 80 Zentimeter tiefes Loch aus und füllen Sie dieses mit Zweigen, Reisig oder Stroh. Nun setzen Sie die gestutzten, erd- und laubfreien Geranien in dieses Loch und füllen Sie es anschließend mit dem Erdaushub. Um zusätzlichen Schutz zu schaffen können Sie am Ende das Loch noch mit einer Strohmatte abdecken.
Die Pflanzen können auch als Ganzes im Blumenkasten überwintern. Auch bei dieser Methode werden die Pflanzen zurück geschnitten, jedoch nicht aus der Erde genommen. Dies nimmt jedoch mehr Platz in Anspruch und in der Regel sollte man auch im Folgejahr die Erde in den Kästen austauschen.
Egal für welche Methode man sich entscheidet ist es ratsam die Pflanzen um etwa ein Drittel oder die Hälfte zurück zu schneiden. Zum Überwintern sollten sie eine Höhe von 15 bis 17 Zentimetern haben.
Pflege-Anleitung
Wenn Sie die Geranien überwintern benötigen sie nur wenig Pflege. Bei der Über-Kopf -in-Plastiktüten-Methode braucht man die Pflanzen gar nicht zu pflegen. Wenn man die Geranien in Töpfen überwintern muss man mäßig gießen. Auf keinen Fall dürfen sie austrocknen, da sonst die Pflanzen absterben.
Wenn man die Geranien im Blumenkasten oder im Blumentopf überwintert muss man diese alle paar Wochen ein wenig gießen. Die Erde im Blumenkasten trocknet im Vergleich zur Ende in Tüten sehr schnell aus und so auch die Wurzeln in der dann trockenen Erde. Im Frühjahr sollte man dann sowieso die Erde in den Kästen zumindest teilweise austauschen, die die Erde nach einem Jahr bereits ausgelaugt ist.
Standort
Für die Kopf-über Methode muss der Ort an dem sie die Geranien überwintern, frostgeschützt aber kühl und dunkel sein. Gut eignen sich zum Beispiel der Keller, eine Garage oder auch ein frostgeschütztes Gartenhaus. Es ist wichtig, dass die Geranien vor direkter Sonne geschützt sind und der Raum kalt ist, da sonst die Blumen anfangen auszutreiben und in Folge durch Wassermangel eingehen können.
Wenn Sie die Geranien im Tontopf überwintern, sollte diese an einem hellen Ort mit einer Temperatur vor fünf bis zehn Grad Celsius gelagert werden. Bei dieser Methode sollten die Pflanzen nicht zu dunkel oder warm stehen, da sie sonst vorzeitig austreiben und lange dünne Triebe bilden.
Bei der Wurzelnackten Lagerung in Zeitungspapier, benötigen die Pflanzen einen kühlen, dunklen Standort wie den Keller, die Garage oder ein Gartenhaus.
Überwinterung der Geranien
Geranien können bis zu den ersten Nachtfrösten draußen bleiben, an einem geschützten Standort vertragen sie Temperaturen von bis zu -5° C. Danach müssen sie aber eingeräumt werden, damit sie nicht erfrieren.
- Bevor die Geranien in ihr Winterquartier gebracht werden, sollten alle langen und schwachen Triebe zurückgeschnitten werden. Dieser Schnitt braucht nicht ganz so stark zu sein, denn im Frühling werden die Geranien ohnehin noch einmal geschnitten, bevor sie wieder nach draußen gebracht werden.
- Geranien können zwar auch in einem dunklen Raum wie zum Beispiel im Keller überwintern, besser ist jedoch ein heller Standort. Dort sollte es kühl bis kalt, aber frostfrei sein. Hierbei gilt die Regel, dass der Raum um so kälter sein sollte, je dunkler er ist.
Die platzsparenden Methoden
Geranien können durchaus im Blumenkasten bleiben, um sie in ihr Winterquartier zu bringen, brauchen dann aber sehr viel Platz, der eventuell nicht in jedem Haushalt vorhanden ist.
- Etwas platzsparender ist es, die Pelargonien aus den Kästen zu nehmen, die Blumenerde etwas abzuschütteln und dann mehrere Pflanzen in einen Blumentopf zu setzen. Sie werden leicht mit Blumenerde bedeckt und während der Wintermonate nur sehr sparsam gegossen und gar nicht gedüngt.
- Noch einfacher ist es, die Erde und den größten Teil der Blätter von den Pflanzen zu entfernen und die Geranien dann kopfüber im Keller aufzuhängen. Dann brauchen sie bis zum Frühling gar keine Pflege mehr.
Geranien im Frühling
Nach dem erfolgreichen Überwintern werden die Geranien noch einmal geschnitten, neu eingepflanzt und auf der Fensterbank vorgezogen, um sie bei steigenden Temperaturen wieder nach draußen zu bringen.
- Etwa im Februar oder März werden die Geranien radikal auf etwa zehn Zentimeter zurückgeschnitten, wobei jeder Schnitt knapp über einer Knospe erfolgen sollte. Dieser Schnitt ist deshalb wichtig, weil Geranien an den neuen Trieben blühen, die sich danach bilden werden.
- Dann werden die Blumen wieder in Blumenkästen mit frischer Blumenerde gesetzt, an einen hellen und warmen Ort gestellt und treiben dort bald wieder aus. Hierfür eignet sich eine sonnige Fensterbank, wo die Pflanzen dann auch wieder stärker gegossen werden.
- Bei entsprechenden Temperaturen können die Pelargonien dann wieder nach draußen gebracht werden. Ein sicherer Zeitpunkt hierfür ist nach den Eisheiligen Mitte Mai, sind keine starken Nachtfröste mehr zu erwarten, kann dies jedoch auch früher erfolgen. Geranien in einem Balkonkasten können aber auch leicht über Nacht ins Haus geholt werden, falls es doch noch einmal zu einem Kälteeinbruch kommt.
Fazit
Es gibt einige verschiedene Möglichkeiten Ihre Geranien durch den Winter zu bringen. Entscheiden Sie sich für die für Sie passende Methode und ziehen Sie die Pflanze im Frühjahr wieder auf. So sollte im Sommer den farbenfrohen blühenden Geranien nichts mehr im Wege stehen.