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Geranien im Herbst zurückschneiden – 1×1 des Rückschnitts

Geranie

Geranien gehören zur Familie der sogenannten Storchschnabelgewächse (botanisch: Geraniaceae). Im Gegensatz zu den meisten ihrer Familienmitgliedern ist die ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammende Geranie, deren botanischer Name übrigens Pelargonium lautet, nicht winterhart, weshalb sie zum Herbst hin unbedingt zum Überwintern ins Haus geholt werden muss, sobald die Tage kürzer und die Nächte kälter werden. Zuvor sollten Sie sie aber aus gleich mehreren Gründen zurückschneiden.

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Der erste Schritt

Bevor Sie mit dem eigentlichen Rückschnitt beginnen, sollten Sie die Blätter der Geranie entfernen. Wobei angemerkt werden muss, dass Sie nicht bloß das vertrocknete Laub, sondern auch einen Großteil der saftig grünen Blätter entfernen sollten. Einige Gärtner oder Floristen gehen sogar so weit, ausnahmslos alle Blätter zu entfernen. Grund hierfür ist zum einen der, dass Geranien den Winter über weniger Flüssigkeit und Nährstoffe brauchen, je weniger Blätter sie haben. Zum anderen sind belaubte Geranien anfälliger für Krankheiten. Außerdem begünstigt dichtes Laub den Befall durch Schädlinge. Ungeachtet dessen nehmen laubfreie Geranien kaum Platz in Anspruch, was spätestens dann von Vorteil ist, wenn Sie gleich mehrere Pflanzen gemeinsam in einem einzigen Kübel überwintern lassen wollen.

Der eigentliche Rückschnitt

Gemeinhin wird dazu geraten, ausnahmslos alle Geranientriebe um gut zwei Drittel bis auf eine Gesamtlänge von maximal 10 bis 15 cm zurückzuschneiden. Allerdings bleibt zu bedenken, dass die Geranien im Frühjahr erneut geschnitten werden sollten, um besser austreiben zu können, sobald sie wieder ins Freie kommen. Demzufolge empfiehlt es sich, die Geranien im Herbst bloß um die Hälfte oder ein Drittel zu stutzen. Allgemein ist darauf zu achten, dass pro Seitentrieb circa zwei bis drei Knoten übrigen bleiben. Mehr Knoten sollten aber nicht übrig bleiben, da die Geranie im kommenden Jahr sonst zu viele frische Triebe bekäme. Zum Zurückschneiden sollten Sie im Übrigen eine möglichst scharfe Gartenschere verwenden, die vorab noch einmal gründlich gereinigt werden sollte. Sonst besteht die Gefahr, dass an der Schere noch etwaige Krankheitserreger von vorangegangenen Rückschnitten haften, die sich auf Ihre Geranie übertragen könnten.

Tipp:

Aus den abgeschnittenen Trieben können Sie neue Pflanzen heranziehen, indem Sie sie einfach auf der hellen Fensterbank im Hellen zunächst in klares Wasser stellen und später umtopfen, sobald die sogenannten Stecklinge erste Wurzeln gebildet haben.

Vorsicht bei vermeintlich abgestorbenen Trieben

Beim Stutzen der Geranien gilt es, alle abgestorbenen Triebe komplett zu entfernen. Allerdings sollten Sie hierbei besondere Vorsicht walten lassen, da gerade die hölzernen Haupttriebe oft tot aussehen, ohne es tatsächlich zu sein. Um herauszufinden, welche Triebe nun wirklich abgestorben sind, reicht es zumeist aus, sie zwischen Zeigefinger und Daumen leicht zu drücken. Sollten die Triebe sich hierbei ungewöhnlich weich oder sogar richtiggehend morsch anfühlen, ist das ein klares Indiz dafür, dass sie tatsächlich tot sind.

Tipp:

Wenn Triebe lediglich zum Teil abgestorben sind, reicht es zumeist schon völlig aus, sie zum Stamm hin etwa 1 oder 2 cm tief im gesunden Holz zu kürzen.

Die Wurzeln stutzen

Bevor Sie Ihre Geranien zum Überwintern ins Haus bringen, sollten Sie sie am besten umtopfen, um sicherzustellen, dass ihre Erde frei von Ungeziefer und potenziellen Krankheitserregern ist. Davon abgesehen kann es ratsam sein, neben den Trieben auch gleich die Wurzeln ein wenig zu stutzen, wozu Sie die Erde ohnehin komplett entfernen müssten. Beim Stutzen oder Ausdünnen der Wurzeln werden in erster Linie faserig dünne „Wurzelchen“ entfernt, indem Sie sie entweder von Hand abzupfen oder mit der Gartenschere abschneiden. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass ein ausreichend großer Anteil der sogenannten Feinwurzeln übrig bleibt, da Ihre Geranien diese unbedingt zum Überleben brauchen. Abschließend können Sie bei Bedarf noch die eigentlichen Stamm- oder Hauptwurzeln ein wenig zurückschneiden, obgleich auch hierbei eine gewisse Zurückhaltung gefragt ist, da sonst die Gefahr besteht, dass Ihre Geranien nicht mehr richtig anwachsen.

Tipp:

Geranien immer erst nach dem Zurückschneiden der Triebe umtopfen, da sie dann viel handlicher sind.

Weiterführende Tipps zum Überwintern von Geranien

Das wohl wichtigste Kriterium beim Überwintern von Geranien ist der Standort, der möglichst hell sein sollte. Zudem sollte die Umgebungstemperatur bei mindesten 5 bis maximal 10 °C liegen. Wobei in diesem Zusammenhang direkt angemerkt werden muss, dass bei mäßig erhellten Winterquartieren eher zu kühleren Temperaturen tendiert werden sollte, da die Geranien sonst verfrüht austreiben könnten. Darüber hinaus ist wichtig, dass die Geranienerde durchgehend leicht feucht gehalten wird.   

Der Frühlingsschnitt

Wie zuvor bereits angemerkt wurde, sollten Sie Ihre Geranien im Frühjahr erneut zurückschneiden. Um wie viele Zentimeter Sie ihre Geranien dabei stutzen sollten, richtet sich selbstverständlich danach, wie weit Sie sie bereits im Herbst zurückgeschnitten haben. Demzufolge kann Ihnen an dieser Stelle auch keine diesbezüglich verbindliche Angabe gemacht werden. Grundsätzlich gilt jedoch, ausnahmslos alle vertrockneten Stellen an den Schnittkanten des vorherigen Rückschnitts im Herbst abzuschneiden. Folglich sollten Sie beim Herbstschnitt tunlichst darauf bedacht sein, einen Mindestabstand von gut einem Zentimeter oder mehr zwischen den verdickten Pflanzenknospen und der Schnittstelle zu lassen. Davon abgesehen kann es ratsam sein, die Geranien nach dem Frühjahrsschnitt erneut mit frischer Erde zu versorgen, um sicherzustellen, dass sie während ihrer Austriebphase optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Wobei angemerkt werden muss, dass Pflanzen ihre Nährstoffaufnahme den Winter hindurch derart stark zurückfahren, dass die frische Erde vom vorangegangenen Umtopfen im Herbst an sich noch nährstoffreich genug sein sollte, um den im Frühling rapide ansteigenden Nährstoffbedarf Ihrer Geranien hinreichend zu decken.

Fazit

Zuerst werden die Geranien (nahezu) komplett von ihrem Laub befreit. Dann werden sämtliche Triebe mit einer möglichst scharfen und vorab gereinigten Gartenschere auf gewünschte Länge gestutzt, wobei unbedingt ein Mindestabstand zwischen Knospen und Schnittstelle einhalten werden muss. Danach können die Geranien in frische Gartenerde gesetzt werden, wobei auch gleich die Wurzeln ein wenig ausgedünnt und bei Bedarf etwas gekürzt werden sollten.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich meine Geranien düngen, nachdem ich sie zurückgeschnitten habe?

Nein, da der Nährstoffbedarf Ihrer Geranien den Winter hindurch allgemein sehr niedrig ist und erst im kommenden Frühling mit der nächsten Wachstumsphase wieder zunimmt, müssen Sie nicht extra düngen. Tatsächlich ist es sogar ratsam, den Winter hindurch gänzlich auf das Düngen zu verzichten.

Woher kommen dünne Triebe?

Woran kann es liegen, dass meine Geranien nach dem Rückschnitt im Herbst den Winter über schwache Triebe mit blassgrünen Blättern bekommen haben? – Aller Wahrscheinlichkeit nach war/ist der Standort zu dunkel und warm, wodurch Ihre Geranien zu früh begonnen haben, erneut auszutreiben.

Muss ich die frischen Schnittstellen nach dem Zurückschneiden irgendwie behandeln?

Nein, in der Regel müssen die Schnittstellen nicht behandelt werden, da sie für gewöhnlich schnell austrocknen, wodurch eine Art natürlicher Schutz gegeben ist.

Geranien-Pflege im Frühjahr

  • Der Frühjahrsputz hält Geranien gesund und blühfreudig. Entfernen Sie welke und beschädigte Blätter.
  • Die grünen, feste Triebe auf drei bis vier Blattansätze einkürzen, damit sie sich reich verzweigen, und schadhafte Triebe entfernen.
  • Gut durchwurzelte Pflanzen bekommen im Frühling einen neuen Topf, der rund um den Ballen 2 bis 3 cm Platz für neue Erde lässt.
  • Verwenden Sie frische Balkonblumenerde, die mit etwas Kies oder Sand vermischt wird. Einen 2 cm hohen Gießrand lassen.
  • Einmal pro Woche sollten Sie Geranien mit Flüssigdünger versorgen, den man ins Gießwasser mischt.
  • Alternativ gibt man zu Saisonbeginn Langzeitdünger oder Düngestäbchen in die Erde, die für mehrere Monate reicht.

So entsteht ein Stämmchen

Wohlgeformte Geranien- Hochstämmchen sind eine Augenweide. Allerdings sind sie nicht ganz billig, wenn man sie beim Gärtner kauft. Es geht aber auch anders. Hochstämmchen können Sie nämlich selber ziehen:

  1. Wählen Sie eine gesunde, kräftige Pelargonie aus und schneiden Sie alle Triebe bis auf einen Haupttrieb an der Basis ab.
  2. Damit das Bäumchen schön gerade wächst, wird der Trieb an einen Stützstab gebunden. Die unteren Blätter abknipsen.
  3. Bis auf den Kronenbereich alle nachwachsenden Seitentriebe entfernen.
  4. Ist die gewünschte Höhe erreicht, werden alle Haupt- und Seitentriebe ausgekniffen, bis sich eine kompakte Krone gebildet hat.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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